Was, wenn die Weisheit selbst zum Todesurteil wird? Tauchen Sie ein in das faszinierende Leben des Sokrates, einer der schillerndsten und einflussreichsten Figuren der antiken Philosophie. Dieser Mann, äußerlich von bescheidener Gestalt, mit O-Beinen und einem unansehnlichen Äußeren, verbarg in seinem Inneren einen Geist von unerschütterlicher Stärke und unstillbarer Neugier. Erleben Sie, wie Sokrates, der Sohn eines Steinmetzes und einer Hebamme, sich den Konventionen seiner Zeit widersetzte und sich der Philosophie verschrieb, anstatt dem Handwerk seines Vaters nachzugehen. Begleiten Sie ihn auf seinen Streifzügen durch die Straßen Athens, wo er mit seinen provokativen Fragen die Denkweise seiner Mitbürger in Frage stellte und dabei gleichermaßen Bewunderung und Ablehnung erntete. Entdecken Sie die sokratische Methode, eine revolutionäre Art des Denkens und Diskutierens, die bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren hat. Erfahren Sie mehr über seine Überzeugungen, seine Ablehnung des Materialismus und sein unerschütterliches Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Doch sein unkonventionelles Denken und seine Kritik an den etablierten Autoritäten brachten ihm Feinde ein. Verfolgen Sie den dramatischen Prozess, der zu seiner Verurteilung wegen Gottlosigkeit und Verführung der Jugend führte, und erleben Sie seinen stoischen Umgang mit dem Tod. Dieses Buch enthüllt nicht nur das Leben und die Lehren des Sokrates, sondern wirft auch ein Licht auf die philosophischen Strömungen seiner Zeit, die Rolle der Sophisten und die Bedeutung des Seelenheils. Es ist eine Reise in die Welt des antiken Griechenlands, die uns die zeitlosen Fragen der menschlichen Existenz neu überdenken lässt. Entdecken Sie, wie Sokrates‘ Ideen die nachfolgenden Generationen von Denkern und Philosophen beeinflussten und wie sein Vermächtnis bis heute fortlebt. Ein Muss für alle, die sich für Philosophie, Geschichte und die großen Fragen des Lebens interessieren. Lassen Sie sich von Sokrates‘ Weisheit inspirieren und fordern Sie Ihre eigenen Überzeugungen heraus!
Gliederung
1.)Beschreibung
2.)Leben
3.)Sokrates und die Philosophie
4.)Sokrates im Gespräch
5.)Tod
6.)Sokrates’ Nachwelt
1.)Beschreibung
- äußerlich: hässlich: O-Beine, Bierbauch, wulstige Lippen, Froschaugen
- Charakter: nett, tapfer, widerstandsfähig, willensstark, glaubt an seine Sache und widerruft sie nicht aus Todesangst, nicht materiell, guter Gerechtigkeitssinn, genügsam („Wie zahlreich sind die Dinge, deren ich nicht bedarf.“), Selbstdisziplin, überlegt, strebt nach Weisheit
- Negativ: nicht materiell, faul ?, egoistisch, macht nur, wozu er Lust hat (Hobby: Philosophie)
- „Herumtreiber“, Kritiker, der gern andere Leute bloßstellt → beliebt bei Jugendlichen (Aristokraten), die Schüler sind und das sehen wollen → unbeliebt bei bloßgestellten Athenern und Arbeitgebern (Eltern) der Jugendlichen
2.)Leben
- * um 470 (bzw. 469) v.Chr. in Athen als Sohn von Sophroniskos (Bildhauer) und Phainarete (Hebamme)
- lernt vom Vater Steinmetz, Ausbildung in Musik (mag er nicht), Literatur und Gymnastik
- Vorbilder: Homer und Hesiod
- macht lieber philosophische Gespräche als Arbeit und verliert so das Geld der Eltern
- 431 - 429, 424, 422 Teilnahme am Peloponnesischen Krieg (431 - 404)
- um 420: 1.Ehefrau Xanthippe (Sohn Lamprokles)tyrannisierte ihn, wollte ihn von der Philosophie abbringen → macht mehr Philosophie, kümmert sich nicht um Haus und Kind
- 2.Ehefrau Myrto (Söhne Sophroniskos, Menexenos)
- 406 Richter im Prozess gegen die Feldherrn der Arginusenschlacht (keine Rettung der Schiffbrüchigen, trotz Sokrates’ Einspruch Todesstrafe
- 404 verweigert Befehl zum politischen Mord bei 30 Tyrannen
- 399 Todesstrafe wegen „Gottlosigkeit und Verführung der Jugend“
3.)Sokrates und die Philosophie
- Sophisten lehrten den Bürgern gegen Geld Philosophie, philosophische Fragen kann kein Mensch beantworten (→ Skeptizismus)
- Sokrates war auch an Menschen und der Gesellschaft (zwischenmenschliche Beziehungen) interessiert und weniger an Natur usw. (Leitspruch: „Erkenne dich selbst !“)
- Ließ sich aber nicht bezahlen und bezeichnet sich auch nicht als Sophist („Gelehrter“)
- Für ihn war ein Philosoph jemand, der weiß, dass es vieles gibt, was er nicht weiß, und er darüber bekümmert ist.
- Das macht ihn weiser als die anderen, die mit ihrem Wissen prahlen, da er einsieht, dass er nichts weiß. (→ „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“)
- Glaubte, dass Mensch absolute Wahrheit erkennen kann
- Wird von einer inneren Stimme geleitet, die ihm sagt, was recht und gut ist → glaubt nicht an „staatlich anerkannten“ griech. Götter, sondern an seinen „Stimmengott“
- Seelenheil ist das wichtigste →
- „Niemand tut freiwillig unrecht.“ Man will von Natur aus immer gutes tun, aber man sieht manchmal die Folgen nicht → mehr Wissen (vom Guten) und richtige Einsichten → richtigen, guten Handlungen → gute Menschen
- Recht und Unrecht ist nicht in Gesellschaft sondern in der Natur des Menschen begründet
- Was ist Recht und Unrecht ??
- 2 Aussagen: „Das Wissen ist das Höchste !“
„Die höchste Tugend besteht in der Erkenntnis des Guten !“
- Freund fragt Orakel nach Schlauestem → Sokrates → s. geht zu Schlauem → fragt ihn
→ sieht ein
4.)Sokrates im Gespräch
- will Leute zur Erkenntnis führen, was Gut und Böse ist, und wie wenig sie doch wissen → Ruf des Kritikers, unbeliebt, wegen Bloßstellen der Personen
- möchte oberflächliche, vorschnelle Meinungen und Vorurteile bekämpfen
- will auch selbst Antworten finden, durch viele Fragen
- Wissenschaft: vieles überprüfen, viele Teilergebnisse führen zu einem richtigen Ergebnis
- Unlogisches durch Begründungen nacheinander aussortieren → Schlussfolgerung auf Logisches
- Induktion: Schlussfolgerung von einem (oder mehreren Ergebnissen auf die Allgemeinheit; ¹ Deduktion)
- Will durch Fragen der Person die Antworten selbst entlocken und nicht vorgeben (zumal er sie evtl. nicht weiß) → selbstproduziertes Wissen → Hebammenkunst, Mäeutik
Gesprächsverlauf:
1. Sokrates stellt sich unwissend („sokratische Ironie“) und fragt seinen Gegenüber
2. Dieser antwortet unüberlegt und leichtfertig
3. nach Prüfung der Antwort stellt sich diese (z.B. Ansichten) als falsch heraus
4. Der Schock, die Verwirrung ist der entscheidende Effekt der sokratischen Methode; dem Gesprächspartner wird klar, wie falsch seine Aussage war, er fragt sich selbst und begreift, dass am gestellten Problem etwas fraglich ist und beginnt sich schließlich, dafür zu interessieren
5. Der Gesprächspartner soll sich aufmachen um die Lösung zu suchen
5.)Tod
- 399 v.Chr. wird er wegen Gottlosigkeit (innere Stimme) und Verführung der Jugend (seine Schüler ) von dem Athener Anytos, der sich darüber ärgerte, dass sich sein Sohn als Schüler des Sokrates mehr der Philosophie als dem väterlichen Betrieb widmete.
- Während Versammlung: preiste sich selbst, stellte Richter bloß, stimmte die Richter nicht gnädig (er hätte es sonst geschafft, aber er glaubte an seine Sache und wollte eher dafür sterben als Kompromisse einzugehen → Jesus)
- 360 gegen 140 bzw. 280 gegen 220 (gesamt 500) verlor er und wurde zum Tod erklärt
- Fluchtplan → weigerte sich - Staat, obwohl nicht perfekt - bringt gute Sachen, dafür muß er aber auch gerade stehen; Tod = Schön)
- Xanthippe: „Du stirbst unschuldig !“
- Sokrates: „Wäre es dir lieber wenn ich schuldig sterben würde ?“
- Schierlingsbecher selbst nehmen
- Märtyrer
6.)Sokrates’ Nachwelt
- Sokrates schrieb selber kein Buch
- Berühmter Schüler Sokrates: Alkibiades (Pelop. Krieg)
- Schriften über ihn: Platon + dessen Schüler Aristoteles (Lehrer von Alex. d. Große) Xenophon Aristophanes
- Vielleicht nur erdacht ?, kein eigenes Buch → viel unbekannt, Platon legte ihm seine
Worte in den Mund (teilweise Verfälschung)
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptpunkte der Beschreibung von Sokrates' Äußerem und Charakter?
Sokrates wurde äußerlich als hässlich beschrieben: mit O-Beinen, Bierbauch, wulstigen Lippen und Froschaugen. Sein Charakter wurde als nett, tapfer, widerstandsfähig, willensstark, gerechtigkeitsliebend, genügsam, selbstdiszipliniert und weisheitsliebend charakterisiert. Allerdings wurde er auch als nicht materiell, möglicherweise faul und egoistisch wahrgenommen.
Welche wichtigen Ereignisse prägten Sokrates' Leben?
Sokrates wurde um 470/469 v.Chr. in Athen geboren. Er lernte vom Vater das Steinmetzhandwerk, erhielt eine Ausbildung in Musik, Literatur und Gymnastik, bevorzugte aber philosophische Gespräche. Er nahm am Peloponnesischen Krieg teil. Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Xanthippe und dann mit Myrto. 406 war er Richter im Prozess gegen die Feldherrn der Arginusenschlacht. 404 verweigerte er einen Befehl zum politischen Mord. 399 wurde er wegen Gottlosigkeit und Verführung der Jugend zum Tode verurteilt.
Wie unterschied sich Sokrates' Philosophie von der der Sophisten?
Sophisten lehrten Philosophie gegen Geld und waren skeptisch bezüglich der Beantwortbarkeit philosophischer Fragen. Sokrates interessierte sich für Menschen und die Gesellschaft und war weniger an Naturphilosophie interessiert. Er ließ sich nicht bezahlen und bezeichnete sich nicht als Sophist. Er glaubte, dass Menschen absolute Wahrheit erkennen können und ließ sich von einer inneren Stimme leiten.
Was ist der Kern von Sokrates' Methode im Gespräch?
Sokrates wollte Menschen zur Erkenntnis von Gut und Böse führen und Vorurteile bekämpfen. Er nutzte Fragen, um Antworten zu finden und Unlogisches auszusortieren (Induktion). Er gab vor, unwissend zu sein ("sokratische Ironie"), stellte dann die Antworten seines Gegenübers in Frage, um Verwirrung und Nachdenken anzuregen. Dies führte zur "Hebammenkunst" (Mäeutik), bei der er dem Gesprächspartner half, Wissen selbst zu produzieren.
Warum wurde Sokrates zum Tode verurteilt und wie reagierte er darauf?
Sokrates wurde 399 v.Chr. wegen Gottlosigkeit (seine innere Stimme) und Verführung der Jugend angeklagt. Er verteidigte sich, indem er die Richter bloßstellte, was seine Situation verschlimmerte. Obwohl ein Fluchtplan existierte, weigerte er sich zu fliehen, da er an die Gesetze des Staates glaubte, auch wenn dieser nicht perfekt war. Er nahm den Schierlingsbecher selbst und wurde zum Märtyrer.
Welchen Einfluss hatte Sokrates auf die Nachwelt?
Sokrates schrieb selbst keine Bücher. Bedeutende Schüler waren Alkibiades, Platon und Xenophon. Platons Schriften (und die seines Schülers Aristoteles) sind wichtige Quellen über Sokrates, obwohl sie möglicherweise teilweise verfälscht sind. Sokrates gilt als Begründer der Philosophie.
- Quote paper
- Christian Gutsche (Author), 2001, Sokrates. Leben und Philosophie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103743