Für den Außenstehenden mag katholische Theologie und die Katholische Soziallehre im Besonderen mit ökonomischem Handeln, mit wirtschaftlichen Vorgängen in Unternehmen und in der modernen Marktwirtschaft wenig zu tun haben; sicher meinen einige, die Zielvorstellungen beider „Lager“ lägen weit auseinander, einige meinen sogar, sozial-verantwortliches nahezu altruistisches Handeln von Individuen und vieler NGO’s (z.B. Caritas, Amnesty International) widerspräche der marktwirtschaftlichen Realität zunehmend größer werdender globaler Konzerne, die vor allem ihre Eigenkapitalrendite im Auge behalten.
Gilt es z. B. nicht allgemein als sehr fraglich, wenn Unternehmen ihre Produktionsstätten in Niedriglohnländer verlagern, nur um die Eigenkapitalrendite zu verbessern. Oder die Spekulationen an der Börse: Anteile an Unternehmen zu kaufen, um kurzfristig hohe Gewinne einzustreichen? Und auf der anderen Seite z. B. die südamerikanische Juristin, die sich aus christlicher Berufung motiviert für Minderheiten einsetzte, vom Staat verfolgt und schliesslich ermordet wurde? Ethisch korrekt oder die Überbleibsel längst veralteter Moralvorstellungen?
Auf der einen Seite die fürsorglichen-sozialverantwortlichen Christus-Nachfolger und auf der anderen Seite die egoistischen Nutzen- und Gewinnmaximierer einer global freien Marktwirtschaft? Sieht so unsere heutige Wirklichkeit aus?
Diese und andere Fragestellungen sollen im folgenden anhand der geschichtlichen Herleitung der kath. Soziallehre, der div. Enzykliken, der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der Veränderungen in Staat, Gesellschaft und der Technik geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Geschichte der kath. Soziallehre
- Darstellung der Sozialprinzipien
- Personalität
- Gemeinwohl
- Solidarität
- Subsidiaritätsprinzip
- Nachhaltigkeit
- Markt oder Moral: Der Shareholder Value-Gedanke
- Globalisierung — eine ethische Annäherung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit der katholischen Soziallehre und ihrem Bezug zur modernen Marktwirtschaft. Es untersucht die historischen Wurzeln der katholischen Soziallehre, analysiert die vier wichtigsten Sozialprinzipien (Personalität, Gemeinwohl, Solidarität und Subsidiarität) und beleuchtet die ethischen Herausforderungen der Globalisierung im Kontext des Shareholder-Value-Gedankens.
- Die historische Entwicklung der katholischen Soziallehre
- Die Bedeutung der Sozialprinzipien für die Gestaltung der Gesellschaft
- Die ethische Bewertung des Shareholder-Value-Ansatzes
- Die Herausforderung der Globalisierung für die katholische Soziallehre
- Die Rolle der Kirche in der Gestaltung einer gerechten Weltordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Referats stellt die Problematik der katholischen Soziallehre im Kontext der modernen Wirtschaft dar. Die traditionelle Vorstellung von altruistischem Handeln steht im Kontrast zur marktwirtschaftlichen Realität von globalen Konzernen, die vor allem auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind. Der Autor stellt die Frage, ob die katholische Soziallehre in der heutigen Zeit noch relevant ist.
Im zweiten Kapitel wird die historische Entwicklung der katholischen Soziallehre beleuchtet. Der Autor zeigt, wie die Soziallehre im 19. Jahrhundert als Reaktion auf die Industrialisierung und die damit verbundenen sozialen Missstände entstand. Er stellt die wichtigsten päpstlichen Enzykliken vor und erläutert die Bedeutung der Sozialprinzipien für die Gestaltung der Gesellschaft.
Das dritte Kapitel widmet sich der Darstellung der vier wichtigsten Sozialprinzipien: Personalität, Gemeinwohl, Solidarität und Subsidiarität. Der Autor erläutert die Bedeutung jedes Prinzips und zeigt, wie sie in der Praxis angewendet werden können. Er beleuchtet auch das neuere Prinzip der Nachhaltigkeit, das im Kontext der globalen Umweltprobleme zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Das vierte Kapitel thematisiert den Shareholder-Value-Ansatz und dessen ethische Bewertung. Der Autor stellt die Frage, ob der Gewinnmaximierung der Aktionäre im Vordergrund stehen sollte oder ob Unternehmen auch eine soziale Verantwortung tragen. Er diskutiert die Kritik am Shareholder-Value-Ansatz und zeigt, wie Unternehmen ethisch handeln können.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der ethischen Herausforderung der Globalisierung. Der Autor stellt die Frage, wie die katholische Soziallehre in einer Welt mit globalen Märkten und multinationalen Unternehmen relevant bleiben kann. Er diskutiert die Notwendigkeit einer globalen Wirtschaftsordnung und die Rolle der Kirche in der Gestaltung einer gerechten Weltordnung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die katholische Soziallehre, die Marktwirtschaft, die Sozialprinzipien (Personalität, Gemeinwohl, Solidarität, Subsidiarität), die Globalisierung, der Shareholder-Value-Gedanke und die ethischen Herausforderungen der modernen Wirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Daniela Anton (Autor:in), 2002, Katholische Soziallehre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10362
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