Entfesseln Sie die revolutionäre Kraft der Farbe und Form! Tauchen Sie ein in eine Epoche des künstlerischen Aufbruchs, in der der Expressionismus und Fauvismus die Konventionen der akademischen Malerei zerschlugen und eine neue Ära der subjektiven Erfahrung einleiteten. Dieses Buch enthüllt die leidenschaftlichen Manifeste von Künstlern wie Henri Matisse, dessen Werk die Vereinfachung und Leuchtkraft der Farben feierte, und Maurice de Vlaminck, der die Leinwand mit roher, ungefilterter Emotion überschwemmte. Erleben Sie die Geburt der Künstlergruppe "Brücke" in Dresden, deren Mitglieder, darunter Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Otto Müller und Max Pechstein, mit kühnen Holzschnitten und expressiven Gemälden die seelischen Abgründe des modernen Menschen erkundeten. Verfolgen Sie die spirituelle Suche des "Blauen Reiters" um Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc und August Macke, die nach einer tieferen Verbindung zur Natur und zur transzendenten Welt strebten und dabei die Grenzen der Abstraktion ausloteten. Entdecken Sie die prägenden Einflüsse von Edvard Munch und Robert Delaunay, die den Weg für eine Kunst ebneten, die nicht länger die äußere Realität abbilden, sondern die innere Wahrheit des Künstlers offenbaren wollte. Von den impressionistischen Wurzeln bis zur vollständigen Loslösung von der Gegenständlichkeit – diese Reise durch die deutsche und französische Kunst des frühen 20. Jahrhunderts ist eine fesselnde Erkundung von Kreativität, Rebellion und der unstillbaren Sehnsucht nach einem neuen Ausdruck. Ergründen Sie die Bedeutung der Farbe als zentrales Ausdrucksmittel und wie die Künstler den Pinsel als Werkzeug nutzten, um ihre tiefsten Emotionen und Visionen auf die Leinwand zu bringen. Lassen Sie sich von den kraftvollen Kompositionen und der intensiven Farbigkeit der Werke in den Bann ziehen, die bis heute nichts von ihrer Brisanz und Aktualität verloren haben. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für alle Kunstinteressierten, die die bahnbrechenden Entwicklungen und die wegweisenden Künstler des Expressionismus und Fauvismus verstehen möchten. Es bietet eine umfassende Analyse der stilistischen Merkmale, der philosophischen Hintergründe und der gesellschaftlichen Kontexte dieser Epoche und lädt den Leser ein, die Kunst mit neuen Augen zu sehen.
Expressionismus:
- Expressionismus ist zu Beginn des 20 Jhd. der vehementeste Versuch aus dem Dilemma der Kunst herauszukommen und neues Leben einzuhauchen
- E. hat das Bestreben die den Formen und Farben an sich innewohnenden Wirkungen bevorzugt zur Geltung zu bringen;
- es gibt verschiedene Art und Weisen der Expressivität
→ lassen sich forttragen von Emotionen und toben sich aus
→ andere kalkulieren die expressiven Wirkungen regelrecht; · Ausdruck stammt von Herwarth Walden;
- E ist Kunst des Ausdrucks
- Jede künstlerische Äußerung ist Ausdruck → E ist jedoch besonders starker Ausdruck
- E. hat Übertreibungen & Grenzen
Fauvismus
- schon im 19 Jhd. fanden sich Künstler in Gruppen zusammen, aufgrund der Abwehrhaltung gegen die offiziell gefährdete und an den Akademien gelehrte Kunst
- sie wollten auf sich aufmerksam machen
- Herbst 1905: Malergruppe von den Kritikern als „Les Fauves“ bezeichnet, stellte aus;
→ beeindruckt von Gauguin und Van Gogh streben die Fauves nach Malerei, die sich auf Farbe als Ausdrucksmittel konzentriert;
↔ Farben und Formen zu höchster Reinheit und Leuchtkraft vereinfacht;
Fauvisten
- 1905: Pariser Herbstsalon: kleine Gruppe junger gleichgesinnter Maler zeigt zum 1. Mal ihre Bilder → Künstler werden „les fauves“ genannt
- kein festumrissenes Programm, keine festgelegte Theorie; verbindet Grundhaltung, Ablehnung von Impressionismus und Naturalismus;
- Merkmale: Vorrang der Farbe, Vereinfachung des Gegenständlichen, Verzicht auf Körpermodellierung durch Licht und Schatten, Betonung d. Ausdrucks auch i. d. Komposition;
Matisse, Henri (1869 - 1954):
- Mitbegründer der fauvistischen Bewegung, anfangs der Führer der Gruppe
→ Ausdrucksmittel müssen sich fast unmittelbar aus seinem Temperament ableiten
→ Maler muß Einfalt des Geistes besitzen: daß er nur das gemalt hat, was er vor Augen hatte; · blieb Grundprinzipien des Fauvismus ein Leben lang treu;
- gilt als der große Vereinfacher der Malerei;
Bild: „Madame Matisse“
- keine Modellisierung mit Licht & Schatten, sondern Kontrast von hellem Gelb und Rosa unterstreichen die beiden Gesichtshälften;
- auch für das Kleid / Haar und Hintergrund Farben im harmonischen Kontrast;
Bild: „Der Tanz“
- verzichtet auf erzählende Details, will die einfachsten und beschränktesten Mittel nutzen
- Körperüberschneidungen und Raumwerte der Farben geben dem Bild eine räuml. Ordnung (blau/grün: drängt nach hinten, rosa/rot: drängt nach vorne);
- klare, dunkle Konturlinien, keine Binnen- oder Schlagschatten
- rhythmische auf- und abschwellende Linien steigern den Kontrast der Farben;
Maurice de Vlaminck (1876 - 1959)
- drückte Farbe ohne Pinsel, direkt aus der Tube auf die Leinwand
- malt so wie er sich fühlt
- will mit Malerei keine Verselbständigung der formalen Mittel zulasten des dargestellten Themas betreiben, sondern mit Hilfe der Farbe die Dinge neu und intensiver erlebt und erfühlt wiedergeben;
→ Dahinter steht die Suche nach dem „Unverbrauchten“;
„Brücke“ - Maler
- Gruppe von Architekturstudenten der aus Dresden schloß sich 1905 zur Künstlergemeinschaft „die Brücke“ zusammen ↔ selbes Jahr in dem der Fauvismus entstand
- dies war Begründung des deutschen Expressionismus (E);
- Gruppe verdankt den Fauves mehr jedoch Edvard Munch maßgebliche Anregungen;
- Fauves: dekorative Art der Farbzueinanderführung;
↔ dt. E.: unmittelbar, emotional, ausdrucksgesteigerte Verwendung der Farben spielt größere Rolle;
- deutsche Maler betonen mehr die seelisch-psychischen Momente
- weniger die optische Erscheinung fesselte die dt. E. sondern vielmehr der erkannte oder vermutete Kern der Dinge;
- malten auch das Häßliche und Tabuisierte;
- wollen Mitmenschen aufrütteln und beunruhigen
→ erreichen dies durch Veränderung der Form, durch freie und intensive Farbigkeit und durch kühne Raumgestaltung durch bewußte Vergröberungen und durch holzschnittartige Gestik;
- zu kantigen, spitzen Formen wurden e. durch graphische Technik des Holzschnitts geführt; → Ausdrucksmittel der modernen Kunst
- Die Deutung des sichtbaren Wirklichkeit, nicht das Abbild ist ihre Aufgabe;
- 1913 wurde die Künstlergemeinschaft durch die Maler selbst aufgelöst; Ernst Ludwig Kirchner (1880 - 1938):
- führender Maler der Brücke
- blieb bis zum Tode expressionistisch
- versuchte durch einen Umzug in die Großstadt, diese bildnerisch zu erfassen
→ er registrierte das geschäftige Treiben am Tage sowie den zwielichtigen Zauber der Nacht;
- seine Formen sind stark vereinfacht, Pinselstriche nervös
- Bilder sind voll leidenschaftlicher, erregter Farbigkeit
- Vorliebe für den Kontrast Blau - Grün mit Orange - Rot;
- seine Werke sind nicht als Abbildungen best, Dinge zu sehen, sondern als selbst. Organismen aus Linien, Flächen und Farben und somit als Gleichnis;
- sein graphisches Lebenswerk umfaßt an die 2000 Arbeiten · Holzschnitt gewann für den E. große Bedeutung; Erich Heckel (1883 - 1970)
- einer der aktivsten Mitglieder der „Brücke“
- wurde wie die anderen Brücke - Maler bes. von Edvard Munch beeinflußt → dies führte bei ihm jedoch zu anderen Ergebnissen;
- wollte in seinen Graphiken v.a. die psychischen Spannungen des Individuums und die Spannungen zwischen den Individuen zeigen;
- war der Lyriker unter den Expressionisten; Karl Schmidt - Rotluff (1884 - 1976)
- beschäftigte sich wie die anderen Brücke Maler mit biblischen Themen → hat der Erneuerung der religiösen Kunst im 20 Jhd. beigetragen; Bild: Der Deichdurchbruch:
- Ausdruckskraft der reinen Farben dominiert
- Motiv wird vereinfacht, auf Detailschilderung wird verzichtet
- spontane nicht exakt gesetzte schwarze Linien ziehen partienweise die Konturen der aneinander grenzenden Farbflächen nach
→ geben der Komposition halt und Stabilität;
- allgemein: seine Bilder sind stumm, beschreiben nichts, geben lediglich durch Ausdrucksgewalt der Farbe Rechenschaft von seinen Vorstellungen;
Bild: Weg nach Emmaus:
- breite Schwarzflächen kontrastieren mit großformatig herausgeschnittenen hellen Partien
- alle Körpergebilde sind auf Grundformen reduziert
- Erde/Sonne/Bäume sind nur noch Symbole, jedoch durchaus verständliche;
- Einfluß der Kunst des Naturvolkes ist auch hier unverkennbar;
Emil Nolde (1876 - !956)
- einer der eigenwilligsten Künstler unter den dt. E. · war 1 Jahr lang Mitglied der Brücke,
- seine religiösen Bilder zeugen von tiefer christlicher Frömmigkeit;
- ignoriert alle formalen Kategorien einer auf techn. Raffinement beruhenden Ästhetik und ergab sich einem impulsiven Farbrausch;
- er möchte daß seine Bilder keine zufällige schöne Unterhaltung sind, sondern daß sie heben und bewegen, den Menschen in ihren Bann ziehen;
Otto Müller (1874 - 1930)
- trat 1910 als letzter der Brücke bei und wurde besonders von Erich Heckel gefördert;
- seine Bilder sind vielfältige Variationen, der immer gleichen Themen: Zigeuner und Zigeunerinnen, junge Männer und zerbrechliche Mädchen beim Bad in der Natur im Wald und am Wasser;
- vorherrschende Farben sind helles Grün, pastellartiges blau, gelber Ocker, Braun und Grau;
- tiefe dunkle Augen der Dargestellten wirken rätselhaft geheimnisvoll und traurig;
Max Pechstein ( 1881 - 1955)
- hatte beim zeitgenössischen Publikum stärkeren Erfolg als die anderen Maler
- hielt an Gestaltungsgrundsätzen des E. fest: an kräftiger, ungebrochener Farbigkeit an der elementaren Einfachheit der Formen und an kühnen Kompositionen;
„Blaue Reiter“
- März 1909: „Neue Künstlervereinigung München“ wird in das Vereinsregister des Amtsgerichts München eingetragen;
- 1. Vorsitzender: Wassily Kandinsky; 2. Vorsitzender: Alexey von Jawlensky;
- Ziel: Kunstausstellungen in D und im Ausland zu veranstalten durch Vorträge, Publikationen und ähnliche Mittel zu unterstützen → 3 Ausstellungen kamen zustande;
- 1911: nach einer Entfremdung in der Gruppe: erhebliche Meinungsverschiedenheiten
↔ Anlaß: Kandinskys Bild: Komposition V von 1911 daß er ausstellen wollte, aber die Jury ablehnte;
- Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter und Alfred Kubin treten aus und schlossen sich 1911 zur Künstlergruppe der „blaue Reiter“ zusammen; Name kam von einem Bild Kandinskys ;
- Mitglieder beeinflußten die gesamteuropäische Kunst
- Matisse war mit Jawlensky befreundet
→ Jawlensky vermittelte die fauvistische Befreiung der Farbe an die Freunde weiter;
- Beginn des 1. WK: Gruppe brach auseinander, im Krieg starben August Macke und Franz Marc;
- Unterschied zu den Malern der „Brücke“: (→wollen sich mit ihrer Kunst bewußt gegen gesellschaftliches Umfeld wenden); Sie interessieren sich mit ihrem nat. Charakter v.a. für künstlerische Fragen, für neue, expressive Mittel der Kunst;
Wassily Kandinsky (1886 - 1944)
- war geistiger Ideenträger der Gruppe
- zunächst: Malen nach der Natur ; Später: wollte nicht mehr den Eindruck einer best. Landschaft vermitteln, sond. ausgehend von der Landschaft, Gesetzmäßigkeiten der Farb- und Formstrukturen ergründen;
- 1910 malte Kandinsky sein 1. völlig abstraktes Bild → ein Aquarell → diesen Weg wollten Gefährten des „blauen Reiters“ nicht mitgehen
Gabriele Münter (1887 - 1962)
- Bildnis der Marianne von Werefkin: beispielhaft f.d. expressionistische Porträtkunst
- lernte Kandinsky in München kennen, begannen ein gemeinsames Reiseleben, bis sich die Wege trennten;
- Münters Malweise steht Jawlensky näher als der von Kandinsky · sie hielt sich mehr an die künstlerische - praktische Arbeit
- vollzog Kandinskys Weg in die Abstraktion nicht mit
Franz Marc (1880 - 1916)
- wurde durch Tierbilder bekannt
- Tier stand für ihn der Natur, in der er sich zu versenken suchte, näher als der Mensch → es bot sich durch Identifikation mit dem Tier ein Mittel, seinen Widerwillen gegen die Menschheit und der Welt, der er entfliehen wollte, auszudrücken;
- von Tierdarstellungen ging er zu symbolischen über
- am Ende seines Lebens steht also erkennbar der Weg in die Abstraktion, ähnlich wie bei Kandinsky;
Bild: „Zwei Katzen“
- allgemein: möchte alles nicht mehr so malen wie es uns gefällt oder es uns scheint, sondern wie es ist, wie sich (z.B.) der Wald oder das Pferd selbst fühlen;
- Tiere lassen das Gute in Marc erklingen, im Gegensatz zu Menschen
- das Abstrakte erregt ihn noch mehr
- Mensch war in seinen Augen schon immer häßlich
→ Tier schien schöner / reiner zu sein
→ mit der Zeit entdeckte er selbst da so viel Gefühlswidriges und Häßliches, so daß seine Darstellungen immer abstrakter und schematischer wurden;
August Macke (1887 - 1914)
- schloß sich als Jüngster der Münchner Künstlergruppe an
- lernte in Paris Robert Delaunay kennen: seine Fensterbilder gewannen große Bedeutung für ihn → von da an wurden die Farben in seinen Bildern leuchtender, intensiver und kontrastreicher;
- meisten Bildmotive Mackes sind schlichter, alltäglicher Art
- Cezanne hat mehr als irgendeine anderer Maler den künstlerischen Weg Mackes bestimmt;
- blieb gegenständlich der sichtbaren Welt verbunden
Häufig gestellte Fragen
Was ist Expressionismus laut diesem Text?
Expressionismus ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Versuch, aus dem Dilemma der Kunst herauszukommen und neues Leben einzuhauchen. Er hat das Bestreben, die den Formen und Farben innewohnenden Wirkungen zur Geltung zu bringen. Es gibt verschiedene Arten der Expressivität, von emotionalen Ausbrüchen bis hin zu kalkulierten expressiven Wirkungen. Der Begriff stammt von Herwarth Walden und beschreibt Kunst des Ausdrucks.
Was ist Fauvismus?
Schon im 19. Jahrhundert fanden sich Künstler in Gruppen zusammen, um sich gegen die offiziell gefährdete Kunst der Akademien zu wehren und auf sich aufmerksam zu machen. Im Herbst 1905 wurde eine Malergruppe von Kritikern als "Les Fauves" bezeichnet. Beeindruckt von Gauguin und Van Gogh, strebten die Fauves nach einer Malerei, die sich auf Farbe als Ausdrucksmittel konzentriert und Farben und Formen zu höchster Reinheit und Leuchtkraft vereinfacht.
Wer waren die Fauvisten?
1905 zeigten junge, gleichgesinnte Maler im Pariser Herbstsalon zum ersten Mal ihre Bilder und wurden "les fauves" genannt. Sie hatten kein fest umrissenes Programm oder eine festgelegte Theorie, aber eine gemeinsame Ablehnung des Impressionismus und Naturalismus. Merkmale ihrer Kunst sind der Vorrang der Farbe, die Vereinfachung des Gegenständlichen, der Verzicht auf Körpermodellierung durch Licht und Schatten und die Betonung des Ausdrucks auch in der Komposition.
Wer war Henri Matisse?
Henri Matisse (1869-1954) war Mitbegründer der fauvistischen Bewegung und anfangs der Führer der Gruppe. Seine Ausdrucksmittel mussten sich fast unmittelbar aus seinem Temperament ableiten. Er gilt als der große Vereinfacher der Malerei und blieb den Grundprinzipien des Fauvismus ein Leben lang treu. Seine Bilder "Madame Matisse" und "Der Tanz" sind Beispiele für seinen Stil.
Wer war Maurice de Vlaminck?
Maurice de Vlaminck (1876-1959) drückte Farbe direkt aus der Tube auf die Leinwand und malte, wie er sich fühlte. Er wollte mit seiner Malerei keine Verselbstständigung der formalen Mittel zulasten des dargestellten Themas betreiben, sondern mit Hilfe der Farbe die Dinge neu und intensiver erlebt und erfühlt wiedergeben. Dahinter steht die Suche nach dem "Unverbrauchten".
Was war die Künstlergruppe "Brücke"?
Die Gruppe "Brücke" war eine Gemeinschaft von Architekturstudenten aus Dresden, die sich 1905 zusammenschloss, im selben Jahr, in dem auch der Fauvismus entstand. Dies war die Begründung des deutschen Expressionismus. Die Gruppe verdankte den Fauves einiges, aber auch Edvard Munch gab maßgebliche Anregungen. Die deutsche Expressionisten betonten mehr die seelisch-psychischen Momente und malten auch das Hässliche und Tabuisierte, um die Mitmenschen aufzurütteln und zu beunruhigen.
Wer war Ernst Ludwig Kirchner?
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) war ein führender Maler der Brücke und blieb bis zu seinem Tod expressionistisch. Er versuchte, durch einen Umzug in die Großstadt diese bildnerisch zu erfassen. Seine Formen sind stark vereinfacht, Pinselstriche nervös und seine Bilder voll leidenschaftlicher, erregter Farbigkeit.
Wer war Erich Heckel?
Erich Heckel (1883-1970) war eines der aktivsten Mitglieder der "Brücke" und wurde besonders von Edvard Munch beeinflusst. In seinen Graphiken wollte er vor allem die psychischen Spannungen des Individuums und die Spannungen zwischen den Individuen zeigen. Er war der Lyriker unter den Expressionisten.
Wer war Karl Schmidt-Rottluff?
Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) beschäftigte sich wie die anderen Brücke-Maler mit biblischen Themen und trug zur Erneuerung der religiösen Kunst im 20. Jahrhundert bei. Die Ausdruckskraft der reinen Farben dominiert in seinen Bildern, und das Motiv wird vereinfacht.
Wer war Emil Nolde?
Emil Nolde (1876-1956) war einer der eigenwilligsten Künstler unter den deutschen Expressionisten. Seine religiösen Bilder zeugen von tiefer christlicher Frömmigkeit. Er ignorierte alle formalen Kategorien und ergab sich einem impulsiven Farbrausch. Er wollte, dass seine Bilder nicht nur zufällige schöne Unterhaltung sind, sondern dass sie heben und bewegen.
Wer war Otto Müller?
Otto Müller (1874-1930) trat 1910 als letzter der Brücke bei und wurde besonders von Erich Heckel gefördert. Seine Bilder sind vielfältige Variationen der immer gleichen Themen: Zigeuner und Zigeunerinnen, junge Männer und zerbrechliche Mädchen beim Bad in der Natur im Wald und am Wasser.
Wer war Max Pechstein?
Max Pechstein (1881-1955) hatte beim zeitgenössischen Publikum stärkeren Erfolg als die anderen Maler der Brücke. Er hielt an den Gestaltungsgrundsätzen des Expressionismus fest: an kräftiger, ungebrochener Farbigkeit, an der elementaren Einfachheit der Formen und an kühnen Kompositionen.
Was war der "Blaue Reiter"?
Der "Blaue Reiter" war eine Künstlergruppe, die sich 1911 aus der "Neuen Künstlervereinigung München" bildete. Die Gruppe entstand aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über Kandinskys Bild "Komposition V". Mitglieder wie Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter und Alfred Kubin schlossen sich zusammen. Die Gruppe interessierte sich vor allem für künstlerische Fragen und neue, expressive Mittel der Kunst.
Wer war Wassily Kandinsky?
Wassily Kandinsky (1886-1944) war der geistige Ideenträger des "Blauen Reiter". Zunächst malte er nach der Natur, später wollte er nicht mehr den Eindruck einer bestimmten Landschaft vermitteln, sondern ausgehend von der Landschaft Gesetzmäßigkeiten der Farb- und Formstrukturen ergründen. 1910 malte Kandinsky sein erstes völlig abstraktes Bild.
Wer war Gabriele Münter?
Gabriele Münter (1887-1962) lernte Kandinsky in München kennen und begann ein gemeinsames Reiseleben. Ihre Malweise steht Jawlensky näher als der von Kandinsky. Sie vollzog Kandinskys Weg in die Abstraktion nicht mit.
Wer war Franz Marc?
Franz Marc (1880-1916) wurde durch Tierbilder bekannt. Das Tier stand für ihn der Natur näher als der Mensch. Er ging von Tierdarstellungen zu symbolischen über. Am Ende seines Lebens steht der Weg in die Abstraktion, ähnlich wie bei Kandinsky.
Wer war August Macke?
August Macke (1887-1914) schloss sich als Jüngster der Münchner Künstlergruppe an. In Paris lernte er Robert Delaunay kennen, dessen Fensterbilder große Bedeutung für ihn gewannen. Seine Bildmotive sind meist schlicht und alltäglich. Cezanne hat mehr als jeder andere Maler den künstlerischen Weg Mackes bestimmt. Er blieb gegenständlich der sichtbaren Welt verbunden.
- Quote paper
- Johannes Landsperger (Author), 2001, Expressionismus und Fauvismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103498