Die Stoa
Die drei Epochen der Stoa
Die ältere Stoa (310-166v. Chr.)
- Begründer der stoischen Schule: Zeno von Citium aus Zypern (354v. Chr.-262v.Chr.)
- eignete sich in kurzer Zeit die philosophische Denkweise Griechenlands an
- nahm in seine Lehre Elemente verschiedener früherer Systeme auf (Heraklitismus, Cynismus)
- Abstammung des Namens: bildergeschmückte Halle, die Stoá poikíle, in der er lehrte
- Nicht sicher zu rekonstruierende Lehre von Cleantes (331-232v.Chr.) übernommen
- Umfassende Begründung und Ausbau der stoischen Auffassung von Chrysipp (281-208v. Chr.): zweiter Begründer der Schule
- menschliche Natur Teil der kosmischen Natur
- Urmaterie des Universums: Feuer
- Werden und Vergehen des Universums in Kreislauf eingebunden
- Aus Feuer entsteht und in ihm vergeht alles
- Ewige Wiederkehr gilt auch für die menschliche Geschichte
- Dieses Gesetz bestimmt auch das Gesetz, welchem das menschl. Handeln entsprechen soll
- Bedeutung: Mensch kann sich diesem Kreislauf nicht widersetzen
- Frage: Wenn das menschl. Leben ewig in einem vorherbestimmten Kreis verläuft, wie kann es Menschen dann mißlingen, dem kosmischen Gesetz zu entsprechen?
- Antwort: Mensch ist Vernunftwesen, kann sich der Gesetze bewußt werden, denen er mit Notwendigkeit entsprechen muß.
- Tugend = bewußte Zustimmung
- Laster = bewußte Ablehnung der unvermeidlichen Ordnung der Dinge
Die mittlere Stoa (2. u. 1. Jh. v. Chr.)
- Vertreter: Panaitios (180-110v. Chr.) und Poseidonios (135-51v. Chr.)
- Botschafter des griech. Stoizismus in der latein. Welt
- Panaitios: geb. auf Rhodos, Besuch mehrerer Schulen in Athen, als 40jähriger nach Rom, „über die Pflicht“, Fragen der praktischen Lebensführung, großer Einfluß auf führende Kreise der röm. Aristokratie
- Poseidonios: Studium in Athen, Schüler Panaitios, 86v. Chr. als Botschafter von Regierung von Rhodos nach Rom geschickt, gilt als letzter Universalgelehrter der Antike, lehrte Meteorologie, Ethnologie, Astronomie, Psychologie, Physik, Geschichte, Philosophie, begründete Schule auf Rhodos, die viel Römer besuchten
- Durch zahlreiche Reisen aufgeschlossen
- Abmilderung der harten Grundsätze der frühen Stoiker
- Tugend allein sichert keine glückliche Existenz, sondern auch Gesundheit und wirtschaftliche Absicherung (Aristoteles)
- Wichtigste Neuerung: Aufwertung Gottes
- Zeus, Natur und Schicksal nicht mehr gleichbedeutend, sondern drei verschiedene Wesenheiten
- 1. Zeus, 2. Natur, 3. Schicksal
- Verlust der materialistischen Prägung, Verwandlung in Religion
- Überlieferung der verlorengegangen Werke der Stoiker durch Cicero (106-43v. Chr.)
- „Vom pflichtgemäßen Handeln“ in Anlehnung an Panaitios
- Übereinstimmung mit den Soikern: Leben des Menschen in Harmonie mit seinen Kräften und Anlagen, menschl. Schicksal durch göttliche Vorsehung vorherbestimmt
Die jüngere Stoa oder die Stoa der Kaiserzeit (1. Jh. v. Chr. bis 2. Jh. n. Chr.)
- Vertreter: Seneca (4v. Chr.-65n. Chr.), Epiktet (griech. , der Erworbene, 60-140n. Chr.), Marc Aurel (121-180n. Chr.)
- Seneca: Zunächst Erzieher, dann jahrelang einflußreichster Berater des Kaisers Nero, repräsentierte die öffentliche Seite des Stoizismus
- Forderte ein von Tugend und Einsicht geleitetes Leben als das einzig glückliche Leben
- Betonte die Macht der Vernunft und die Unabhängigkeit, die sie dem Menschen gegenüber dem Schicksal verleiht
- Stoische Weise Erzieher der Menschheit „Es gibt etwas, worin der Weise selbst Gott übertrifft. Dieser dankt es seiner Natur, dass er nichts fürchtet; der Weise dankt es sich selbst.“
- Rückzug aufs Land wegen politischem Intrigenspiel
- Anklage wegen Beteiligung an einer Verschwörung, zu Unrecht
- Aufgefordert, sich selbst zu töten
- „Tod ist, nicht zu existieren. Wie das ist, weis ich bereits: das wird nach mir sein, was vor mir gewesen ist. Wenn darin Qual enthalten ist, muß es sie auch gegeben haben, bevor wir hinaustraten in das Licht der Welt; und doch haben wir damals keine Qual empfunden.“
- Epiktet. Jugend als Sklave, lehrte in Rom bis 95n. Chr. nach Erhalt seiner Freiheit, von Domitian mit anderen Stoikern verbannt, wegen Kritik der tyrannischen Herrschaft des Kaisers, nichts Schriftliches hinterlassen, aber Mitschriften eines Schülers „Handbüchlein“
- Steht in Tradition der älteren Stoa: Ziel ist Seelenfrieden
- Einige Dinge stehen in der Macht des Menschen, andere nicht
- In seiner Macht stehen: die Meinung, das Handeln, der Wunsch und die Abneigung
- Nicht in seiner Macht stehen: der Körper, die Reichtümer und die öffentlichen Ämter
- Sinnlos, sich abzuplagen
- Armut und Krankheit vom Schicksal geprägte Zustände, Klage sinnlos
- Marc Aurel: von seinem Onkel Antonius Pius, einem der gebildetsten röm. Kaiser, adoptiert, 161n. Chr. auf Thron, Rest seines Lebens im Dienste des Reiches, muß ständig Feinde von den Grenzen abwehren, obwohl er selbst friedlicher Natur ist
- „Meditationen“, ein Tagebuch voll philosophischer Reflexionen
- betrachtete es als eine Pflicht, die Lasten seines Amtes zu ertragen
- Menschen umgeben von vernunftgeprägten Kosmos (ältere Stoa)
- Beitrag jedes Einzelnen zur Weltharmonie: Erfüllung seiner Aufgaben, trotz des ständigen Wechsels aller Dinge
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