In der Arbeit werden die Grundideen des Sozialismus und des damit verbundenen Staatsverständnisses, die den Werken von Ferdinand Lassalle „Das Arbeiter-Programm“ und das „Offene Antwortschreiben“ und dem Werk „Unsere Ziele“ von August Bebel zugrunde liegen, herausgearbeitet und miteinander verglichen. Anhand dessen werden die beiden sozialistischen Grundströmungen veranschaulicht.
Eines der großen politischen Erzählungen des neunzehnten Jahrhunderts ist der Sozialismus, der als breite Grundströmung in kritischer Auseinandersetzung mit dem Liberalismus und den Ideen der Französischen Revolution entstand. Anders als beim Liberalismus fußt der Sozialismus nicht auf dem ersten der drei revolutionären Prinzipien der „liberté“ – da er die Überhöhung individueller Freiheitsrechter ablehnt –, sondern auf der „fraternité“ und der „egalité“, die neben den zwei ergänzenden Grundwerten der Solidarität und der Gerechtigkeit die wesentlichen Kriterien des Sozialismus darstellen.
Für die Verbreitung der Ideen der französischen Revolution im deutschsprachigen Raum spielten neben den bürgerlichen Intellektuellen die Handwerker eine entscheidende Rolle, die in Frankreich, Großbritannien oder der Schweiz bereits früh in Kontakt mit den revolutionären Ideen kamen und diese später, nachdem sie sich im Ausland politisiert hatten, mit in ihre Heimat brachten. Von den Prinzipien der französischen Revolution inspiriert, schlossen sich viele Handwerker in Produktions- und Lebensgemeinschaften nach dem egalitären Prinzip, beruhend auf dem Solidaritätsgedanken, zusammen, um sich vor der im Frühkapitalismus bestehenden Gefahr des sozialen und wirtschaftlichen Abstiegs zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
- Eine historische Hinführung: Ferdinand Lassalle und August Bebel - Gründungsväter der Sozialdemokratie
- Die Lesart des Sozialismus von August Bebel und Ferdinand Lassalle im theoretischen Vergleich
- Ferdinand Lassalles Lesart des Sozialismus anhand der Werke „Das Arbeiter-Programm“ (1862) und „Offenes Antwortschreiben“ (1863)
- August Bebels Lesart des Sozialismus anhand seines Werks „Unsere Ziele“ (1870)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen sozialistischen Strömungen im späten 19. Jahrhundert, insbesondere mit der Lesart des Sozialismus von Ferdinand Lassalle und August Bebel. Sie vergleicht ihre Ideen und politischen Strategien am Beispiel ausgewählter Werke.
- Entwicklung des Sozialismus im 19. Jahrhundert
- Vergleich der Staatsverständnisse von Lassalle und Bebel
- Analyse der Werke „Das Arbeiter-Programm“, „Offenes Antwortschreiben“ und „Unsere Ziele“
- Bedeutung von Lassalle und Bebel für die deutsche Sozialdemokratie
- Einfluss des Marxismus auf die sozialistische Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine historische Einführung in die Entwicklung der Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert. Es beleuchtet die Rolle von Ferdinand Lassalle und August Bebel als Gründungsväter dieser Bewegung. Im zweiten Kapitel werden die unterschiedlichen sozialistischen Lesarten von Lassalle und Bebel im theoretischen Vergleich gegenübergestellt. Es werden die Werke „Das Arbeiter-Programm“, „Offenes Antwortschreiben“ und „Unsere Ziele“ analysiert.
Schlüsselwörter
Sozialismus, Sozialdemokratie, Ferdinand Lassalle, August Bebel, „Das Arbeiter-Programm“, „Offenes Antwortschreiben“, „Unsere Ziele“, Marxismus, Klassenkampf, Staatsverständnis, Arbeiterbewegung, 19. Jahrhundert.
- Citation du texte
- Stefan Metz (Auteur), 2021, Strömungen des Sozialismus im späten 19. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031048