Inhalt:
- Autor: Gotthold Ephraim Lessing
- Inhaltsangabe
- Schlüsselthemen:
- Personenkonstellation
- Verwandtschaftsverhältnisse
- Personenbeschreibung
- Ringparabel
- Persönliche Leseerfahrung
- Quellenangabe
Nathan der Weise
Ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing, welches er in den Jahren 1778/79 schrieb. Er thematisiert Toleranz und Humanität und zeigt, dass alle Menschen, egal welcher Religion, zu einer “Menschheitsfamilie” gehören.
Autor: Gotthold Ephraim Lessing
G.E.Lessing wurde am 22.01.1729 in Kamenz (Oberlausitz) geboren, als drittes Kind von zwölf. Sein Vater war lutherianischer Pastor namens Johann Gottfried Keller und seine Mutter war Pastorentochter namens Justinia Salome, geborene Feller. Unterrichtet wurde er durch seinen Vater. Später besuchte er die Lateinschule.
Mit 12 bekam er von der Familie von Carlowitz ein Stipendium, für das Internat St. Afra, in welchem strenge Internatsdisziplin herrschte mit besonderer Ausbildung für begabte Schüler. Dort hatte er ein Studium in Latein, Hebräisch, Französisch, Mathematik und über literarische und philosophische Werke dieser Zeit. 1746 schloss er die Schule ab. Zu dieser Zeit versuchte er zum ersten Mal seine schriftstellerische Seite. Er schrieb das Lustspiel Der junge Gelehrte, welches er erfolgreich aufführen lies. 1749 begann er eine freie Mitarbeit bei der „Berlinerischen Privilegierten Zeitung“. Zu dieser Zeit schrieb er mehrere Lustspiele wie Die Juden, Der Freigeist, Der Schatz, aber auch Dramenfragmente wie Samuel Heinz oder Erzählungen wie Eremit. Daneben schrieb er aber vor allem literarische Rezessionen. Eine Freundschaft mit Moses Mendelsohn hat auch um diese Zeit ihren Anfang gefunden.
1752 schloss er ein Studium ab als Magister der freien Künste. Danach arbeitete er zwischen 1752-1760 in Berlin als freier Schriftsteller. Während dieser Zeit wurde eine sechsteilige Sammlung von Lessings Schriften herausgegeben. Er begab sich 1756 mit Johann Gottfried Winkler auf eine Bildungsreise, welche sie im September in Amsterdam abbrechen mussten, wegen des sieben jährigen Krieges. Nun begann er einen Briefwechsel mit den Aufklärern Moses Mendelsohn und Friedrich Nicolai über „poetologische“ Probleme: Briefe, die neueste Literatur betreffend.
Von 1760-1764 besetzte er das Amt als Gouvernementsekretär in Breslau, was er aber niederlegen musste nach einer schweren Krankheit. 1765 bewarb er sich als Hofbibliothekar von Friedrich II, was aber abgelehnt wurde. 1767 ging er nach Hamburg und bekam dort eine Anstellung als Dramaturg und Kritiker am Nationaltheater (Hamburgische Dramaturgie). Drei Jahre später jedoch erlebte er einen finanziellen Bankrott, zog nach Wolfenbüttel und nahm dort eine Stelle als herzoglichen Hofbibliothekar an.
Mit 41 verlobte er sich mit der Kaufmannswitwe Eva König, welche er 5 Jahre später, 1776, auch heiratete. 1775 geht er auf eine Italienreise mit dem Braunschweiger Prinzen Leopold. Nur ein Jahr nach seiner Hochzeit, kam sein erster Sohn auf die Welt, welcher aber gleich wieder starb, so auch seine Frau ein paar Tage später (10.01.1778).
Um 1778 hatte er eine Auseinandersetzung mit dem Hamburger Hauptpastor Goeze. Er schrieb ü ber den Beweis des Geistes und der Kraft, Anti-Goeze-Schriften, Eine Duplik. Auf dies wurde ihm die Veröffentlichungsgenehmigung entzogen. Als Antwort darauf schrieb er Nathan der Weise.
Ab 1780 verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand rasant durch zunehmende Erblindung und einen Schlaganfall am 29.01.1780. Etwa ein Jahr später, am 15.02.1781, starb er in Braunschweig im Alter von 52 Jahren. Kurz davor schrieb er noch Die Erziehung des Menschen.
Inhaltsangabe
1.Aufzug:
1.Auftritt:
Der erste Auftritt spielt vor Nathans Haus in Jerusalem. Nathan ist jüdischer Kaufmann und kehrt gerade von einer Geschäftsreise nach Hause, wo er von der Christin Daja, der Gesellschafterin Rechas, bzw. deren Ersatzmutter, mit der Nachricht, dass sein Haus brannte empfangen wird. Dieser Brand hätte fast Rechas leben gefordert, wäre da nicht ein Tempelherr, der selbst vor einigen Tagen noch gefangen und zum Tode verurteilt worden war und vom Sultan begnadigt wurde, weil er wie des Sultans Bruder aussah, zur Stelle, der sie aus dem brennenden Haus rettete. Recha meint es wäre ein Engel, da er ein weisses Gewand trug und seither nicht mehr gesichtet wurde. Sie konnte ihm nicht einmal danken. In dieser Szene wird durch Daja darauf angespielt, dass Recha nicht die leibliche Tochter Nathans ist1.
2.Auftritt:
Nathan lehrt Recha, dass jeder Retter in so einer lebensbedrohlichen Lage als Engel erscheine. Er deutet das Verschwinden des Tempelherrn, mit einer möglichen Krankheit.
3.Auftritt
Der Derwisch (pers. Bettler) Al-Hafi, ein Freund und Schachpartner Nathans, berichtet von seiner Ernennung zum Schatzmeister des Sultans und bittet Nathan um einen Kredit. Nathan würde ihm diesen gewähren, wäre er nicht Schatzmeister sondern Derwisch. Weiter wirft Al-Hafi dem Sultan vor, dass dieser keine Mittel habe um allen Menschen gutes zu tun, nur einzelnen auf kosten von anderen.
4.Auftritt
Der Tempelherr ist zurück. Nathan beauftragt Daja ihm zu folgen und ihn einladen, damit er ihn sprechen könnte. Falls er nicht in ein jüdisches Haus treten will, soll sie ihn nicht aus den Augen verlieren.
5.Auftritt
Der Klosterbruder wird vom Patriarchen zum Tempelherrn geschickt, um ihn zu beauftragen, die Befestigung des Saladins auszukundschaften und den Saladin umzubringen, was dieser ablehnt. Schliesslich wurde er ja als einziger von all denen die Tebnin angegriffen haben vom Sultan begnadigt, und er sei Soldat und kein Spion.
6.Auftritt
Daja lädt den Tempelherr, ein mit Nathan zu sprechen, was dieser ablehnt, er wolle nichts mit einem Juden zu tun haben. Sie schneidet dabei ihre Vergangenheit an und erzählt, dass sie die Witwe eines Reitknechts der unter Friedrich I. diente sei.
2.Aufzug
1.Auftritt
Sultan Saladin spielt Schach gegen seine Schwester Sittah. Wenn er verliert, zahlt er ihr tausend Dinar, wenn sie verliert, zahlt er das doppelte als Trost. Saladin verliert, da er zu sehr über den Krieg und über die Verlängerung des Waffenstillstandes nachdenken muss. Am liebsten würde er seinen Gegner mit seinen Leuten verheiraten, dass alle miteinander verwandt wären, so müssten sie keine Kriege mehr führen. Nur, erkennt Sittah richtig, geht dies gegen den Eitel der Christen.
2.Auftritt
Saladin und Sittah diskutieren in Anwesendheit von Schatzmeister Al-Hafi ihr Finanzproblem, da die Gelder aus Ägypten noch nicht eingetroffen sind. Saladin fordert Al-Hafi auf, Leute zu suchen, die Geld leihen würden, dabei fällt ihm ein, dass Al-Hafi einst Nathan gelobt und über dessen Reichtum erzählte. Er bittet Al-Hafi zu Nathan zu gehen und ihn um einen Kredit zu bitten. Doch Al-Hafi bestreitet, dass Nathan je einem Sultan Geld leihen würde, er leihe nur armen egal wessen Religionszugehörigkeit.
3.Auftritt
Sittah durchschaut Al-Hafis Versuch von Nathan abzulenken. Sie charakterisiert Nathan als einen reichen und weisen Mann und ist entschlossen Geld von ihm zu borgen. Den Plan dafür hat sie bereits ausgearbeitet.
4.Auftritt
Recha wartet voller Ungeduld auf den Tempelherr. Als Nathan eine Anspielung auf die Zuneigung ihrerseits dem Tempelherr gegenüber macht, scheint sie es nicht zu verstehen. Kurz bevor der Tempelherr Nathan erreicht, verziehen sich Daja und Recha an ein Fenster, wo sie die beiden beobachten können.
5.Auftritt
Nathan und der Tempelherr kommen sich näher. Sie zeigen sich, dass es wichtiger ist als Mensch unter Mensch zu leben, als Religion unter Religion. Sie werden Freunde.
6.Auftritt
Daja meldet, dass Saladi dringend Nathan sprechen möchte.
7.Auftritt
Nathan erfährt den Namen des Tempelherrn: Curd von Stauffen. Statur, Gang, Stimme und Gestik erinnern ihn an einen alten Freund: Wolf von Filnek. Er beschliesst den Grund für diese Ähnlichkeit nach seinem Besuch bei Saladin zu untersuchen.
8.Auftritt
Nathan unterrichtet Daja über den Besuch des Tempelherrn und sagt sie solle Recha darauf vorbereiten.
9.Auftritt
Al-Hafi erzählt Nathan, dass er seinen Dienst beim Sultan kündigen will, da er für sich noch nie gebettelt, so auch nie für andere betteln kann.
3.Aufzug
1.Auftritt
Recha und Daja warten auf die Ankunft des Tempelherrn. Daja möchte, dass der Tempelherr beide mit nach Europa nimmt. Recha hingegen kann sich kein Gott vorstellen für den gekämpft werden muss.
2.Auftritt
Der Tempelherr kommt zu Recha und Daja. Recha verwirrt ihn so, dass er unter dem Vorwand, er habe sich mit Nathan verabredet, flüchtet.
3.Auftritt
Recha fragt sich warum er so schnell wieder gegangen war. Sie realisiert, dass er wird ihr immer wichtig bleiben wird.
4.Auftritt
Saladin und Sittah warten auf Nathan. Saladin äussert dabei seine Abneigung gegenüber Sittahs Plan, Nathan eine Falle stellen müssen und schauen wie sich ein weiser Mann daraus rettet.
5.Auftritt
Der Sultan stellt Nathan mehrere Fragen, wie, warum er der Weise sei usw. Als Saladi ihn als der Weise anerkennt, fragt er ihn nach der wahren Religion und gibt Nathan einige Minuten Bedenkzeit.
6.Auftritt
Nathan ist überrascht von der Frage des Sultans, den er weiss jede Antwort verursacht Schwierigkeiten. Er beschliesst ein Märchen zu erzählen.
7.Auftritt, (siehe auch Ringparabel)
Saladin ist von Nathans Märchen tief beeindruckt und bittet ihn um seine Freundschaft. Nathan gewährt ihm den Kredit und kommt auf den Tempelherrn zu sprechen, wie dieser durch die Begnadigung seine Tochter retten konnte. Der Sultan bittet den Tempelherrn zu ihm.
8.Auftritt
Der Tempelherr gesteht sich seine liebe zu Recha während dem Warten auf Nathan. Obwohl er ein Ordensgelübde hat, dass verbietet eine Jüdin zu heiraten entscheidet er sich zugunsten Rechas. Wichtig ist ihm aber die Meinung Nathans.
9.Auftritt
Der Tempelherr gesteht Nathan die liebe zu Recha. Als Nathan jedoch zurückhaltend ist, reagiert der Tempelherr verbittert. Nathan findet heraus, das er des Tempelherrn Vater gekannt hat.
10.Auftritt
Der Tempelherr gesteht Daja die liebe zu Recha. Daja bittet ihn Recha zur Frau zu nehmen. Als dieser ihr die abweisende Reaktion Nathans erzählt, verrät sie ihm, dass Recha eine Christin ist und nur die Pflegetochter Nathans. Zudem fragt sie ihn ob er sie nach Europa mitnehme, wenn er mit Recha dort hinziehe. Der Tempelherr fällt ihn seine alte Denkweise zurück und wird wütend, dass ein Jude eine Christin ihrer wahren Identität entzieht.
4.Aufzug
1.Auftritt
Unterhaltung zwischen dem Tempelherrn und dem Klosterbruder. Der Klosterbruder befürchtet, dass der Tempelherr den Auftrag doch annehmen will. Doch dieser verneint und meint, er wolle sich nur ein Rat des Patriarchen holen.
2.Auftritt
Der Tempelherr fragt den Patriarchen ob ein Jude, ein Christen Mädchen erziehen dürfe, was dieser aufs schärfste verneint und die Todesstrafe des Juden fordert.
3.Auftritt
Sittah gibt Saladin ein Bild von Assad um es mit dem Tempelherr zu vergleichen, ob er wirklich so ähnlich wie ihr Bruder aussehe.
4.Auftritt
Der Tempelherr und Saladin werden Freunde. Saladin sagt ihm, wie ähnlich er seinem Bruder Assad sei. Als sie auf Nathan zu sprechen kommen reagiert der Tempelherr kalt und berichtet von seiner Liebe zu Recha und über deren wahren Herkunft. Sie schmieden einen Plan für die Zusammenführung des Tempelherrn und Recha.
5.Auftritt
Sittah und Saladin denken, dass der Tempelherr ein Sohn Assads sein könnte. Sie entscheiden Recha an den Hof zu hohlen, um dem Tempelherr die Verbindung mit Recha zu ermöglichen.
6.Auftritt
Daja beschwört Nathan, damit er Recha den Tempelherr heiraten lässt. Damit die Christin wieder unter Christen leben kann. Nathan bittet sie um etwas Geduld.
7.Auftritt
Der Klosterbruder kommt zu Nathan wegen des Patriarchen, da dieser wissen will, wer der böse Jude ist, der eine Christin erzieht. Als sie ins Gespräch kommen, merken sie, dass sie sich kennen. Vor gut 18.Jahren hat der Klosterbruder Nathan einen Säugling gebracht, dessen Mutter gestorben und dessen Vater ihn nicht behalten konnte wegen des Krieges. Der Vater war Wolf von Filnek. Der Klosterbruder sichert ihm zu, ihn nicht zu verraten.
Nathan erzählt, wie kurz bevor er den Säugling bekam, sein Haus, seine Frau und seine drei Söhne von Christen verbrannt wurden. Er hatte unversöhnlichen Hass geschworen, doch drei Tage später, als seine Vernunft zurückkam und er wieder an Nächstenliebe und Weiterleben mit Gottvertrauen denken konnte, in diesem Moment wurde im Recha, der Säugling übergeben.
Nathan denkt nun, dass Daja das Geheimnis dem Patriarchen verraten hat.
8.Auftritt
Daja berichtet Nathan von der Einladung Rechas an den Hof. Seine Vermutung, dass Daja dem Patriarchen was gesteckt haben könnte, bestätigt sich nicht.
5.Aufzug
1.Auftritt
Saladins Geldnot ist beendet. Das langersehnte Geld aus Ägypten ist eingetroffen.
2.Auftritt
Saladin lässt ein Teil des Geldes nach Libanon zu seinem Vater weiterleiten.
3.Auftritt
Der Tempelherr besinnt sich, das sein ganzes Tun Christlicher Fanatismus ist. Als er den Klosterbruder aus Nathans Haus kommen sieht, erkennt er die Gefahr, in die er ihn gebracht hat.
4.Auftritt
Der Klosterbruder übergibt Nathan das Gebetbuch von Rechas Vater, zudem teilt er ihm mit, dass der Tempelherr dem Patriarchen das Geheimnis gesteckt hat. Die Herkunft Rechas ist nun klar ersichtlich und er dankt Gott für die Abnahme dieser Last.
5.Auftritt
Der Tempelherr bittet um Verzeihung bei Nathan und hat Einsicht in sein falsches Tun. Er hält noch mal um Rechas Hand an, doch Nathan verweist ihn auf Rechas Bruder den Nathan so eben ausfindig gemacht hat. Der Tempelherr fürchtet, das dieser die sorgvolle Erziehung zunichte machen könnte.
6.Auftritt
Recha lobt im Gespräch mit Sittah ihre Erziehung durch Nathan, der ihr vermittelt hat was sie jetzt wisse. Umso grösser ist nun ihre Trauer, dass sie ihn verlieren soll. Daja hat ihr auf dem Weg zum Palast erzählt, dass ihr leiblicher Vater nicht Nathan, sondern ein Christ war. Sie bricht mehrere Male zusammen im Gespräch mit Sittah.
7.Auftritt
Recha bittet Saladin ihr nicht Nathan als Vater zu nehmen, den Abstammung allein mache noch lange nicht den Vater aus. Er versucht sie zu beruhigen und bietet sich selbst als dritter Vater an und fragt sie, ob sie sich nicht einmal nach einem Mann umschauen will. Nathan und der Tempelherr treten auf.
8.Auftritt (Schluss)
Saladin will Nathan das geliehene Geld zurück geben, doch Nathan will zuerst Recha trösten, welche dem Saladin sagt, er solle ihr den Vater nicht wegnehmen. Der Tempelherr fast dies als eine Absage auf und sagt dem Saladin er solle seine Ansicht nicht mehr Vertreten. Als nun Saladin und Sittah Recha ermuntern, ihre liebe dem Tempelherrn zu gestehen, erhebt Nathan der Weise das Wort und klärt die ganze Sache auf. Der Tempelherr hat seinen Namen, Curd von Stauffen, vom Bruder seiner Mutter, der ihn erzogen hat. In Wirklichkeit heisst er Leu von Filnek und ist somit Rechas Bruder, die eigentlich Blanda von Filnek heisst. Der Vater, Wolf von Filnek, ist der konvertierte Assad, der eine Christin geheiratet hatte, und somit der Bruder von Saladin und Sittah. Saladin erkennt die Handschrift Assads im Gebetsbuch, das der Klosterbruder brachte. Nach kurzem zögern ist auch der Tempelherr über seine neue Familie glücklich.
Alle Umarmen sich.
Schlüsselthemen
Personenkonstellation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Verwandtschaftsverhältnisse
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Personenbeschreibung
Während dem Lesen ist mir aufgefallen das alle Personen ziemlich genau beschrieben werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten1 2
Ringparabel
Ein Mann besitzt einen Ring, der seinen Träger vor Gott und Mensch angenehm macht, wenn er in dieser Zuversicht getragen wird. Der Ring wird vererbt und zwar jeweils dem am meisten geliebten Sohn.
Einmal kommt ein Nachfahr, der alle drei Söhne gleich liebt. Er lässt Kopien anfertigen. Nach seinem Tod streiten sich die Söhne wer den richtigen trägt. Nathan überträgt die Unterscheidung der drei Ringe auf die Frage der richtigen Religion.
Die drei Brüder klagen sich gegenseitig vor dem Richter an. Der Richter meint, der richtige Ring könnte verloren gegangen sein, da der Streit zeige, dass bei keinem die Kraft des Ringes wirke. Der Richter gibt ihnen den Rat, sie mögen an die Kraft des eigenen Ringes glauben und dies durch eine tolerante, gottesfürchtige und humanistische Lebensführung zeigen. In einigen tausend Jahren wird ein weiser Richter die Frage nach dem Richtigen Ring beantworten können.
Nathan will damit sagen, dass alle Religionen den gleichen Ursprung haben, hier: Islam, Judentum und Christentum.
Die Auseinandersetzung der Brüder wären die Kreuzzüge, als militärischer Ausdruck zur Suche der richtigen Religion. Der Rat des Richters weist auf eine tolerante, humane Lebenshaltung hin, die so lange gelebt werden soll, bis ein noch weiserer Richter, eine noch bessere Lösung finde.
Mir persönlich gefällt sie sehr, weil ich finde er hat den Nagel genau auf den Kopf getroffen.
Persönliche Leseerfahrung
Am Anfang hatte ich sehr mühe irgendetwas zu verstehen, doch nach den ersten 5,6 Seiten ging es dann gut. Ich musste den Anfang nochmals lesen. Mir viel sehr schnell auf, wie schon erwähnt, wie genau Personen immer wieder charakterisiert werden, was ich deshalb auch als ein Schlüsselthema wählte.
Es passiert auch sehr viel neben der Hauptgeschichte, z.b. der Plan zum Waffenstillstand oder die Geschichte des Klosterbruders, wobei beides nicht viel mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. Wenn man nicht sehr wach liest, verpasst man einiges.
Ich denke ich hatte auch ein Vorteil, dass ich an Theatertexte gewohnt bin und somit schnell die Rhythmik bekam, wobei ich nicht weiss, ob ich die Blankverse richtig lese.
Ich finde es ein sehr spannendes Buch und bereue nicht es gelesen zu haben. Im Gegenteil, ich würde es weiter empfehlen.
Teil Stellen sind sehr komplex und man muss sie mehrmals lesen, bis man einen Teil davon begriffen hat, doch auch das vergeht, bis man es fertig gelesen hat.
Ich habe bei verschiedenen Punkten eigene Gedanken bestätigt oder vervollständigt gefunden, wie bei der Ringparabel, was mich sehr erfreut hat.
Quellenangabe
[...]
1 Bibliothek der Erstausgaben Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise
2 C. Bange Verlag Königs Erläuterungen: Nathan der Weise von Gotthold E. Lessing
- Citar trabajo
- Adrian Etter (Autor), 2001, Lessing, Nathan der Weise - Nathan der Weise, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103015
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