Matthias Steiner
Borchert, Wolfgang - An diesem Dienstag
Die Geschichte „ An diesem Dienstag“ von Wolfgang Borchert spielt in der Kriegszeit und zeigt wie unterschiedlich Menschen den Krieg erleben. Die Kurzgeschichte ist in 9 Szenen unterteilt. Die 1. und die 9. bilden die Rahmenhandlung. In dieser geht es um das Mädchen Ulla. Sie geht in die Schule und bekommt dort die Strafarbeit auf, den Satz „In Krieg sind alle Väter Soldat“ 10 mal zu schreiben. Am Ende der Geschichte macht sie auch dies. In den übrigen 7 Szenen steht Hauptmann Hesse im Mittelpunkt. Er erkrankt und stirbt schließlich an Kriegsfolgen im Seuchenlazarett.
In der ersten Szene lernt man Ulla kennen. Ulla hat keinen direkten Kontakt mit dem Krieg. Nur in der Grundschule muss sie Sätze über den Krieg abschreiben. Allerdings verharmlost die Lehrerin die Zustände und lehrt den Kindern nicht die Grausamkeit des Krieges.
„Die Dicke Berta schoßbis Paris. Im Kriege sind alle Väter Soldat“ Die Lehrerin ist eher eine stille Mitläuferin, denn sie wirkt hinter ihren dicken Brillen Gläsern ganz leise und eingeschüchtert. Außerdem steht ihre Brille für die Verschleierung des Krieges. So wie man nicht richtig ihre Augen erkennen kann, so vermittelt sie den Kindern nicht die Wahrheit über den Krieg.
In der zweiten Szene wird Leutnant Ehlers zum Bataillonskommandeur der 2.Kompanie befördert. Der Major verbietet Ehlers weiterhin seinen roten Schal zu tragen, da die Farbe Rot die Farbe des Kommunismus ist und der Major keinen Individualismus bei Militär duldet. In dieser Szene sind man auch, dass bei Militär jeder ersetzbar ist, denn Ehlers` ist nur befördert worden, weil Hauptmann Hesse ins Lazarett gebracht wurde und genau wie Hesse wird auch Ehlers, nachdem er erschoßen wurde, ersetzt. In der nächsten Szene unterhält sich Herr Hansen mit seiner Sekretärin Fräulein Severin. Herr Hansen tut so, als wüßte er wie es an der Front zu ginge, doch an seinen unnützen Geschenkvorschlägen erkennt man, dass dies nur gespielt ist.
„Was zu rauchen, was zu knabbern. Ein bisschen Literatur. Ein paar Handschuhe oder sowas.“
Hansen benimmt sich sehr überheblich und abwertend Fräulein Severin gegenüber. Er verniedlicht ihren Namen und lacht sie schon wegen ihrem Vorschlag aus.
„ Unsinn, Serverinchen, Unsinn.“
In der vierten Szene wird Hauptmann Hesse über die Entlausungsanstalt in das Seuchenlarzarett Smolensk gebracht. Dort wird er zuerst von einem Sanitäter desinfiziert, der schon selbst etwas krank ist und wohl sehr viel arbeitet.
„Der Sanitäter hatte lange, dünne Finger. [...]An den Knöcheln waren sie etwas gerötet“ Er mißt Hesse`s Puls und schneidet ihm die Haare hab. Der Sanitäter hab sehr viel Ähnlichkeit mit einer Spinne, die ihr Opfer verpackt. In der fünften Szene zeigt man Frau Hesse wie vor ihrer Nachbarin angibt. Sie wedelt immer mit dem Brief vom ihrem Mann und betont immer wieder ihren neuen Titel.
„An Frau Hauptmann Hesse hat er drauf geschrieben.„
Anders als die Nachbarin geht sie gar nicht auf die 40 Grad Kälte ein, von ihr Mann schreibt. Sie interessiert nur ihre neue Stellung und den Vorteil, den sie aus dem Krieg zieht. Die Nachbarin zeigt mehr Gefühl für die Soldaten.
„40 Grad Kälte, sagte sie, die armen Jungs. 40 Grad Kälte“
In der nächsten Szene unterhalten sich der Oberfeldarzt und der Chefarzt des Seuchenlazaretts über die Toten. Sie schämen sich über die sehr große Anzahl, weil sie anscheinend nichts dagegen tun können.
„Dabei sahen sie sich nicht an“
Die siebte Szene ist eine Fortsetzung des fünften. Man sieht noch mal wie stolz Frau Hesse ist und dass sie sich keinen großen Sorgen um ihren Mann macht.
„Frau Hesse hatte die Lippen rot gemacht“
Die vorletzte Szene spielt wieder im Lazarett. Für die Mitarbeiter dort ist die Arbeit sehr schwer und belastend.
„Ohne Gott hält man das gar nicht durch.“
Der Unterarzt arbeitet besonders viel und ist dennoch oft mittellos.
„Nein, sagte der Unterarzt. Er sagte das so leise, als ob e sich schämte.“
Durch die Sätze „Er ging so krumm , als trüge er ganz Russland durch den Saal.“ und „Er trug ganz Russland durch den Saal.“, wird noch Druck und die Last des Unterarztes noch gesteigert. Der entweder geistig verwirrte oder sehr zynische Patient macht durch den Ruf:
„ Zicke Zacke juppheidi Schneidig ist die Infanterie“ deutlich, wie oberflächlich die Männer zum Militär gelockt werden, denn dieses „Motto“ hat mit dem Soldatenleben nicht viel zu tun. Die Geschichte zeigt wie subjektiv doch Krieg. Es kommt immer auf die eigene Situation an, wie man Krieg empfindet und wie sehr er auf einen Einfluss nimmt.
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