Expressionismus (1910 - 1925)
Expressionismus
- Heißt übersetzt Ausdruckskunst - wird von der Malerei in die Literatur übertragen
- ab 1905 tritt die Expressionistische Malerei (Kunst) in Dresden erstmals auf
- vor 1919 ist der Terminus Expressionismus ein Synonym für Modernes
Inhalte
- Leichenöffnung - Verwesung - Vereinsamung - Hinrichtung - Selbstmord - negative Inhalte werden genannt
- Außenseiter - wahnsinnige Gefangene und Selbstmörder
- Schauplätze: Leichenschauhaus - Apokalypse (Weltuntergang) - Stadt ist negativ besetzt - Bedrohung - Ich-Zerfall
Historischer Hintergrund
- 1910-1925 1. WK - Friedensverträge, Weimarer Republik in Deutschland - Arbeitslosigkeit - Inflation - Weltinflationskrise 1929
Maler
- Picasso - Van Gogh, Paul Gangin = Vorläufer
- Erstmals 1909 in Dresden eine Vereinigung der Künstler - heißt „Die Brücke“
- 1912 „Der blaue Reiter“ in München - Paul Klue und Kandinsky § Französische Gruppe „Die Wilden“ - 1905 in Paris = Pablo Picasso, Braque, Henri Matisse
Kennzeichen der Malerei
- verzehrte Konturen (Kubismus) - ungewohnte Farben - große Bilder - ungewohnte Darstellung der Wirklichkeit, die das Publikum zerstören - großflächige Arbeiten
Kennzeichen und Inhalte der expressionistischen Lyrik
- Weltuntergang - Apokalypse - Angst - Beklemmung - Großstadt - Kontrast zwischen Proletariat und Kapitalismus - Industrialisierung
- Staat: Militarismus - Irrationale Themen - Lust am Hässlichen - Krüppel - Blinde - Lust am deformierten Hässlichen - Ertrunkene - Krankenhaus - Leichenschmaus - Krieg
- Inhalte sind neu und alte Formen werden beibehalten - Sonett - Volksliedstropfen - Lyrik orientiert sich an traditionellen Formen bis hin zu Auflösung der Syntax
Sprache der expressionistischen Dichter
- einfach - Telegrammstil - Verkürzung von Sätzen - Weglassen von Pronomen und Artikeln - Verbalstil - Symbole
- Zusammenschluss von Farbe und Sprache - Wortwiederholungen - Personifikation - Allegorien (=Eigenschaften werden personifiziert) - Inbrünstige Appelle - Ausrufe
Lebensumstände der expressionistischen Autoren
- Generation der 20-jährigen - kommen aus gut bürgerlichen und gut situierten Häusern - Eltern sind Ärzte, Juristen
- enorme Generationskonflikte (Vater-Sohn-Beziehung) - Sohn will anders sein als Vater (siehe Georg Heym) - Lyriker sind jünger als die Dramatiker
Autoren und deren Werke (alle 3 sind Lyriker)
- Georg Trakl (1887 - 1914) - Salzburger Kaufmannssohn - wird in Wien Apotheker - kokst - wird 27 Jahre alt - leistet in einem Kriegslazarett Kriegsdienst ab = Sanitäter
- Georg Heym (1887 - 1912) - Anwaltssohn - stammt aus einer sehr begüterten Familie in Schlesien - studiert Jus - stirbt beim Eislaufen - ertrinkt
- Gottfried Benn (1886- 1956) - Pfarrerssohn - Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin - kommt aus Mannsfeld - ist im Militärsspital tätig
- Georg Kaiser (1878 - 1945) - klassischer Expressionist - Dramatiker- geht ins Exil „Die Bürger von Calais“
Das ekstatische Theater dieser Epoche
- leere Bühne - kaum Requisiten - Scheinwerfer
- wenn Scheinwerfer mit Person mitgeht = Ortswechsel
- Mutter, Vater - Monologe - keine Dialoge - abrupte unlogische Handlung
- Figuren zeigen keine psychologische Wirkung
- Theater ist ernst - kein Humor - keine Komik
- Figuren reden sehr bathethisch (geschwollen) - Prosa, Verse
Themenkreise
- 1. Vater-Sohn-Konflikt - Rebellion gegen Vater
- 2. Macht des Geldes - Abhängigkeit vom Geld
- 3. Folgen und Auswirkungen der Technisierung auf den Menschen - 1. WK - Technisierte Krieg (mit Panzer, Giftgas, Maschine) - Drama von Georg Kaiser: „Gas“
Sprache
- einfache Sprache - Partos (üppig) - sehr viel Extase in der Sprache - sehr viel Phantasie - Motiv der Reihung, Farben, Visionäre, Metaphern
- Collage = Bilder werden ausgeschnitten und zusammengestellt - über grammatische Formen setzt man sich hinweg
Musiker
- Bruch mit dem „Konventionellen“ - mit dem „Schönen“ - Arnold Schönberg - Claude Debussy, Igor Strawinsky
- Citar trabajo
- Christina Wlaschitz (Autor), 2001, Expressionismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102784