1.Vorgeschichte
Das erste Seekabel der Geschichte wurde 1850 nach unzähligen mißglückten Versuchen durch den Ärmelkanal gezogen. Eine noch größere Odyssee war jedoch die Verlegung des Transatlantikkabels. Für dieses Unterfangen wurde das bis dahin größte Schiff der Geschichte gebaut. Dieses kam nachher nie wieder zum Einsatz, da es zu groß für alle anderen Tätigkeiten war. Das Kabel riß drei mal ehe es das erste Mal funktionierte und das erst Resultat war nicht umwerfend. In einer Minute konnte mensch mit Hilfe des Morsealphabets lediglich acht Wörter von Neufundland nach England transportieren. Damals bestanden die Seekabel natürlich noch aus Kupferdrähten. Die ersten 20 Wörter kosteten 100 Dollar und für jedes weitere Wort wurden 5 Dollar verrechnet. Einige fanatische Geschäftsleute haben damals ihr gesamtes Kapital in die Seekabeltechnik investiert, so faszinierend schien der Gedanke einer Unterseeverbindund zwischen den Kontinenten.
Aber auch heute sind Seekabel eine hochinteressante Sache, über die mensch normalerweise noch allzuwenig weiß.
2. Wirtschaftliche Betrachtung
Heute kostet ein Gespräch in die USA etwa zwölf Cents pro Minute, über ein Kabel laufen mehrere 100 000 Telefonate gleichzeitig und selbst Satelliten können es an Qualität und Kosten kaum mit Seekabel aufnehmen. Der Weg über die Satelliten ist zu teuer (ein Satellit kostet mind. 1,4 mir Schilling) und es die 36 000 km welche das Signal zurücklegen muß sorgen für eine Verzögerung von einer viertel Sekunde am Telefon, was bei einem Gespräch eine sehr störende Auswirkung hat.
Die Glasfsertechnik wurde hingegen im letzten Jahrzehnt wesentlich billiger. Kostete die erste Atlantikverbindung 1988 noch 40 000 Dollar pro Gesprächskanal, so liegt der Preis bei der heutigen Pazifikverbindung (USA-China) bei etwa 200 Dollar pro Gesprächskanal.
Heute sind bereits beinahe 600 000 (15 Erdumfänge) km Seekabel verlegt, wobei das Project Oxygen mit 320 000 km noch gar nicht verwirklicht ist. Dabei sollen bis 2005 175 Länder mit einer Art Superinternet verbunden werden.
Noch ein paar weitere Zahlenbeispiele um einen groben Einblick in die Geldmengen und Kapazitäten zu bekommen:
Ein amerikanischer Konzern stellte 1998 ein System aus 8 Glsfasern vor, welches eine
Übertragungsleistung von 3.2 Terabits hat, was bedeutet, dass 48 mio Telefonate gleichzeitig über dieses System laufen können.
Die 28 000km lange Verbindung von England nach Japan wird sich bereits nach vier Jahren rentiert haben. Das Projekt kostete übrigens 20 mir Schilling.
Die Kommunikationsindustrie wird im heurigen Jahr einen Umsatz von etwa 1000 mir Dollar machen. Da das Internet heute schon 65% des Kommunikationsumsatzes ausmacht, wird der Telefonverkehr in Zukunft nur noch einen Bruchteil ausmachen.
3. die Glasfasertechnik
Wer in Österreich eine Nummer in die USA wählt, wird über Kupferdraht in die nächste Telefonzentrale weitergeleitet, wo die elektrischen Signale dann digitalisiert werden. Nach dem selben Prinzip wie Musik für eine CD aufbereitet wird. (Bits werden in Bytes umgewandelt, eine Laserdieode wandelt die Information in Lichtpulse um, Glasfasern können nur Licht leiten, keinen Strom). Durch Brechungskraft werden die Strahlen an den Rändern reflektiert und können somit nicht entkommen. Am anderen Ende der Leitung beginnt der Prozeß umgekehrt nocheinmal.
Galsfaserkabel können 4000 mal mehr Daten pro Zeiteinheit senden als Kupferkabel, wodurch das Kupferkabel immer mehr verdrängt wird.
Glasfasern sind nur doppelt so dick wie ein Haar. Zu ihrer Herstellung wird eine Siliciumbindung verbrannt, das entstehende Material wird erwärmt und haarfein aufgezogen. Ohne Schutz wäre dieser Faden am Meeresgrund natürlich sofort zerstört, desshalb ist er in eine weiche schützende Kunststoffmasse eingebettet, welche von einem Kupfermantel, von mehreren Isolierschichten und einem schützenden Außenmantel umgeben ist. Dadurch werden diese Kabel teilweise armstark. Der Kupfermantel transportiert zugleich Strom für die Verstärker welche alle 50 bis 80 Kilometer eingebaut sind. Ohne sie würde das Licht nach spätestens 400 km versiegen.
4. Verlegung
Die Verlegung der Seekabel hat sich im Vergleich zu früher nicht grundlegend verändert.
Ein Schiff hält genauen Kurs der von Geologen untersuchten und von Experten festgelegten Strecke und spult den Strang ins Meer ab.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Vorgeschichte der Seekabel?
Die Vorgeschichte beschreibt die Schwierigkeiten und Kosten der ersten Seekabelverlegung, insbesondere des Transatlantikkabels im Jahr 1850. Das Verlegen des Kabels war sehr kostenintensiv, und die Übertragungsgeschwindigkeit war sehr langsam.
Wie sieht die wirtschaftliche Bedeutung von Seekabeln heute aus?
Seekabel sind heute im Vergleich zu Satelliten kostengünstiger und qualitativ besser. Die Glasfasertechnik ist deutlich billiger geworden, und es gibt riesige Projekte, um die Welt mit Seekabeln zu vernetzen. Die Kommunikationsindustrie profitiert enorm von den Seekabeln, und der Telefonverkehr macht nur noch einen kleinen Teil des Kommunikationsumsatzes aus.
Wie funktioniert die Glasfasertechnik in Seekabeln?
Elektrische Signale werden in Lichtpulse umgewandelt und durch Glasfasern gesendet. Die Strahlen werden durch Brechung an den Rändern reflektiert. Glasfaserkabel können wesentlich mehr Daten übertragen als Kupferkabel und sind in schützende Kunststoffmassen und Mäntel eingebettet. Verstärker sind in regelmäßigen Abständen eingebaut, um das Lichtsignal aufrechtzuerhalten.
Wie werden Seekabel verlegt?
Ein Schiff folgt einer von Geologen festgelegten Route und spult das Kabel ab. Ein Pflug räumt Hindernisse aus dem Weg und gräbt das Kabel in küstennahen Gebieten ein. In größeren Tiefen werden die Kabel direkt verlegt.
Was sind die Vorteile von Glasfaserkabeln gegenüber Kupferkabeln?
Glasfaserkabel können 4000-mal mehr Daten pro Zeiteinheit übertragen als Kupferkabel. Sie sind auch weniger anfällig für Störungen und bieten eine höhere Bandbreite.
Wie werden Glasfaserkabel vor der Umgebung im Meer geschützt?
Glasfasern sind in eine weiche, schützende Kunststoffmasse eingebettet, die von einem Kupfermantel, mehreren Isolierschichten und einem schützenden Außenmantel umgeben ist. Der Kupfermantel dient auch der Stromversorgung für die Verstärker.
Wie oft müssen Verstärker in Seekabeln eingebaut werden und warum?
Verstärker werden alle 50 bis 80 Kilometer in Seekabeln eingebaut, da das Lichtsignal nach spätestens 400 Kilometern ohne Verstärkung versiegen würde.
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- Anonym (Autor), 2001, Das Seekabel. Geschichte, wirtschaftliche Betrachtung, Glasfasertechnik und Verlegung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102626