Die Frage, ob das Leben determiniert ist, ist bereits ein sehr interessantes Thema. Besonders spannend wird es, wenn man sich das determinierte Leben im Hinblick auf die Ergebnisse der Hirnforschung anschaut. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema ist sinnvoll, da die Frage, ob das Leben determiniert ist, immer noch aktuell ist und die Hirnforschung einige wichtige Ergebnisse hervorgebracht hat.
Die zentrale Fragestellung, die in dieser Arbeit behandelt werden soll, lautet: Sind die Ergebnisse der Hirnforschung relevant für die Beantwortung der Frage, ob das Leben determiniert ist?
Ziel dieser Facharbeit ist es, die Ergebnisse der Hirnforschung, im Hinblick auf das determinierte Leben, genauer zu betrachten
Im ersten Teil der Facharbeit wird die Frage geklärt, was man unter dem determinierten Leben versteht. Der zweite Teil befasst sich mit diversen philosophischen Positionen zur Hirnforschung. Darauf folgen im dritten Teil, die Ergebnisse der Hirnforschung, wobei man sich hier das Libet-Experiment fokussiert. Im letzten Teil werde ich meine eigene Meinung zu den Themen: determiniertes Lebe, Ergebnisse und Relevanz der Hirnforschung äußern.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Was versteht man unter dem Begriff „determiniertes Leben"
3 Philosophische Positionen
4 Ergebnisse der Hirnforschung - Libet-Experiment
5 Meine eigene Meinung
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die Frage, ob das Leben determiniert ist, ist bereits ein sehr interessantes Thema. Besonders spannend wir es, wenn man sich das determinierte Leben im Hinblick auf die Ergebnisse der Hirnforschung anschaut.
Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema ist sinnvoll, da die Frage, ob das Leben determiniert ist immer noch aktuell ist und die Hirnforschung einige wichtige Ergebnisse hervorgebracht hat.
Die zentrale Fragestellung, die in dieser Arbeit behandelt werden soll, lautet: Sind die Ergebnisse der Hirnforschung relevant für die Beantwortung der Frage, ob das Leben determiniert ist?
Das Ziel dieser Facharbeit ist es, die Ergebnisse der Hirnforschung, im Hinblick auf das determinierte Leben, genauer zu betrachten
Im ersten Teil der Facharbeit wird die Frage geklärt, was man unter dem determinierten Leben versteht.
Der zweite Teil befasst sich mit diversen philosophischen Positionen zur Hirnforschung.
Darauf folgen im dritten Teil, die Ergebnisse der Hirnforschung, wobei man sich hier das Libet-Experiment fokussiert.
Im letzten Teil, werde ich meine eigene Meinung zu den Themen: determiniertes Lebe, Ergebnisse und Relevanz der Hirnforschung.
2 Was versteht man unter dem Begriff „determiniertes Leben“
Zu Beginn dieser Facharbeit wird geklärt was man unter dem Begriff „determiniertes Leben" versteht. Um diesen Begriff klären zu können, muss man sich zunächst mit der Freiheit des Willens beschäftigen. Das Problem mit der Willensfreiheit ist, dass es keine einheitliche Definition gibt. Allerdings gibt es ein 3-Komponenten-Modell (vgl. Seminar, Prof. Dr. J. Funke):
„Eine Person hat dann einen freien Willen, wenn in einer kritischen Anzahl ihrer Handlungen und Entscheidungen drei zentrale Bedingungen zugleich erfüllt sind. Die Person:
a) könnte auch anders handeln (Alternativismus)
b) handelt aus verständlichen Gründen/ nicht willkürlich (Intelligibilität)
c) und ist Urheberin ihrer Handlungen (Urheberschaft)." (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
Das Problem welches nun trotzdem noch besteht ist, dass es keine Willensfreiheit gibt, die alle drei Aspekte in ihrer stärksten Interpretation erfüllt. Selbstverständlich gibt es philosophische Theorien der Willensfreiheit. Diese versuchen allerdings nur zu zeigen, wie die Welt sein müsste, damit die drei Aspekte in ihrer stärksten Interpretation erfüllt sein können und somit eine starke Form der Willensfreiheit existieren kann (vgl. Seminar, Prof. Dr. J. Funke). Oder die Theorien zeigen „[...] wie weit die Interpretation abgeschwächt werden müssten, um eine plausible Charakterisierung von Willensfreiheit zu erhalten." (Seminar, Prof. Dr. J. Funke).
Was ist nun das „determinierte Leben"? „Der Determinismus besagt, dass es für alles, was geschieht, Bedingungen derart gibt, die bewirken, dass alles so und nicht anders geschieht" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke). Das bedeutet, dass vor Urzeiten Anfangsbedingungen „festgelegt" wurden und diese Anfangsbedingungen unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft bestimmen. Die Geschehnisse, die in der Welt passieren, unterliegen somit also Gesetzen und zwar so, dass einem Zustand nur ein einziger bestimmter Zustand folgen kann (vgl. Seminar, Prof. Dr. J. Funke). Und das ist das determinierte Leben, beziehungsweise der Determinismus. Man hat keine Willensfreiheit und alles was man tut, scheint nur als hätten wir es uns ausgesucht. Aber in Wirklichkeit war es vorbestimmt und es musste genau dieser Zustand eintreten, also es musste genau das passieren, was passiert ist.
3 Philosophische Positionen
Nachdem der Begriff „determiniertes Leben" geklärt wurde, werden nun diverse philosophische Positionen zum Thema Hirnforschung vorgestellt.
Die erste philosophische Position die vorgestellt wird, ist die Position von dem deutschen Hirnforscher Wolf Singer. Prof. Dr. Wolf Singer ist überzeugt, dass es keine Willensfreiheit gibt und alle psychischen Vorgänge, Funktionen des Gehirns sind, welche auf neuronalen Prozessen beruhen (vgl. Heinrich, 2019). „Das sind im Grunde Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nervenzellen, also den Neuronen, von denen jeder Mensch etwa 100 Milliarden im Gehirn hat." (Heinrich, 2019). Diese genannten Wechselwirkungen folgen alle den Naturgesetzen und auch den Kausal-Prinzip (vgl. Heinrich, 2019). In einem Interview hat Singer auf die Frage, ob es sein freier Wille war, an diesem Interview teilzunehmen, mit diesen Wechselwirkungen und mit deren gehorsam an die Naturgesetze und dem Kausal-Prinzip geantwortet: „Ich fürchte nein, und die Bedingtheiten kennen Sie: Dem Gespräch gingen Telefonate voraus und dann gewisse kognitive Prozesse in meinem Gehirn, die letztlich dazu führten, dass ich zugesagt habe, das Interview zu führen." (Singer, 2003). Daraus kann man schließen, dass seine philosophische Position zum Thema Hirnforschung ist, dass er nicht an die Willensfreiheit glaubt und überzeugt ist, dass die Hirnforschung Beweise dafür hat, dass der Wille nicht frei ist und die Entscheidungen vorbestimmt sind und nicht kontrollierbar sind.
Die zweite philosophische Position ist von Lutz Wingert. Prof. Dr. Lutz Wingert kritisiert die Ergebnisse der Hirnforschung und damit die „Antwort" auf die Frage, ob das Leben determiniert ist. „Eine freie Handlung wird dabei so verstanden wie ein Würfelwurf." (Wingert, 2006). Diese Annahme ist laut Wingert, allerdings falsch. „[...] in jedes Wollen geht ein Gutheißen des Gewollten ein. Und jedes Gutheißen schließt eine vorausgesetzte Hinsicht ein, unter der das Gewollte gutgeheißen wird." (Wingert, 2006). Das ist der Grund weshalb es kein voraussetzungsloses Wollen gibt. Abschließend kann man sagen, dass Wingerts Position zum Thema Hirnforschung ist, dass die Hirnforschung ein falsches Modell, des freien Willens, benutzt und zwar das sogenannte „Würfelwurfmodell der Freiheit". Und durch dieses falsche Modell, kann man die Ergebnisse nicht auf die Freiheit des Willens beziehen und somit auch nicht sagen, ob das Leben determiniert ist.
4 Ergebnisse der Hirnforschung - Libet-Experiment
Nachdem man nun ein paar Positionen zum Thema Hirnforschung gesehen hat, stellt sich nun die Frage, was die Hirnforschung macht und was dort die Ergebnisse sind. Hierzu wird das Libet-Experiment herangezogen. Das Libet-Experiment hat drei Voraussetzungen:
1. „Die Erfahrung eines (sensorischen) Reizes findet mit einer substantiellen Verspätung statt: 200-500ms vergehen, bis der Reiz „neuronale Adäquatheit" erreicht hat, das heißt bewusst wird." (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
2. Auch wenn es eine substantielle Verspätung gibt, ist die akkurate zeitliche Einordnung eines äußeren Reizes machbar (vgl. Seminar, Prof. Dr. J. Funke).
3. „Bereitschaftspotenziale [...] sind valide Indikatoren für eine kortikale Programmierung (Initiation) motorischer Handlungen. Sie sind von der Introspektion unabhängig." (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
Die Frage die sich bei diesem Experiment gestellt worden ist, ist welches Verhältnis hat das Auftreten einer freiwilligen Handlung und die HirnProzessen, die es vermitteln?
Zunächst wird geklärt wie das Libet-Experiment aufbaut ist. Das Experiment besteht vier Hauptschritten.
Bei dem ersten Schritt führt eine Person (das Subjekt) eine freiwillige Handlung aus. Die freiwillige Handlung ist so definiert, dass sie endogen verursacht worden ist, dass es keine externen Einflüsse gab und dass das Subjekt dabei ein Gefühl von Freiheit verspürt hat.
Im zweiten Schritt soll sich das Subjekt introspektiv beobachten.
Im darauffolgenden dritten Schritt verfolgt das Subjekt nun eine Art „Uhr", um genauer zu sein ein Kathodenstrahloszilloskop.
Im letzten Schritt berichtet das Subjekt von dem Zeitpunkt von (vgl. Seminar, Prof. Dr. J. Funke):
1. „Drang den Finger zu bewegen" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
2. „Hautreiz" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
3. „Gefühl, sich tatsächlich zu bewegen" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
Nun gibt es allerdings noch zwei unabhängige Variablen und eine abhängige Variable, welche aus fünf Unterpunkten besteht.
Schaut man sich nun die zwei unabhängigen Variablen an sieht man, dass es einmal die Variable „berichteter Bewusstseinszustand" gibt, diese Variable hat drei Unterpunkte, und dann gibt es noch die Variable „Modus der Zeitmessung". Die Variable „berichteter Bewusstseinszustand" besteht aus den drei Bewusstseinszuständen:
- „Wanting to Move", welches der Bewusstseinszustand ist, wo das Subjekt den Drang hat den Finger zu bewegen.
- Wahrgenommener Hautreiz, welches der Bewusstseinszustand ist, wo das Subjekt den Hautreiz verspürt
- Gefühl sich tatsächlich zu bewegen, welches der Bewusstseinszustand ist, wo das Subjekt das Gefühl verspürt, dass es tatsächlich seinen Finger bewegt.
Dann gibt es noch die unabhängige Variable „Modus der Zeitmessung". Hierbei ist relevant, ob der Modus der Zeitmessung absolut oder relativ ist.
Die abhängige Variable besteht aus fünf Zeitpunkten (vgl. Seminar, Prof. Dr. J. Funke):
- „Wanting to Move" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
- „Hautreiz" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
- „Gefühl tats. Bewegung" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
- „Muskelaktivierung (EMG)" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
- „Beginn des Bereitschaftspotentials (als Mittel von 40 Durchgängen)" (Seminar, Prof. Dr. J. Funke)
[...]
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Determiniertes Leben im Hinblick auf die Ergebnisse der Hirnforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026247
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