VIROLOGIE
1. VIREN
= obligat intrazelluläre Parasiten, die aus einem Genom (DNA od RNA), einem Kapsid und evtl
einer Membranhülle bestehen.
Zur Replikation brauchen sie eine Wirtszelle, d.h sie besitzen zwar spezifische genetische Informa-
tionen aber nicht den notwendigen Synthese-Apparat. Dazu können sie 0,3um Poren passieren.
Größe:
25 - 350 nm
Genom:
3.000 - 60.000 Basen
Aufbau:
· Genom:
-DNA: doppelsträngig linear oder zirkulär
-RNA: einsträngig linear positiv (mRNA) oder negativ orientiert
· Kapsid:
Proteinhülle aus Kapsomeren (Polypeptidketten);
Nucleinsäure + Kapsid = Nucleokapsid
Symetrie: -kugelig-ikosaedrisch: 20 gleichseitige Dreiecke mit Rota-
tionssymetrie um 1 oder mehrere Achsen
-stäbchen-helikal: Achse parallel zur Längsachse (Tabakmos)
-komplex binal: Ikosaeder + Helikal
-komplex: weder noch
· Hülle:
nur bei bestimmten Virusarten (Herpesviren, Paramyxoviridae,..)
aus der Zellmembran der Wirtszelle und viralen Proteinen
Test: Ätherempfindlichkeit
Einteilungen:
1.
Ikosaeder:
Herpesviren, Picornaviridae, Adenoviridae,..
asymm Ikos:
Retroviridae (HIV)
Kristall-Ikos:
SV40
helikal:
Tabakmosaikvirus, Rhabdoviridae (Tollwut), Orthomyxoviridae,..
kom-binal:
Bakteriophage T4
2.
DNA-ds
RNA-ss
DNA-ss
RNA-ds
UMHÜLLT
-Pox (Tollwut)
Herpes
pos-orientiert:
-Toga (Röteln, Gelbfieb)
Flavi
-Corona
-Retro (HIV)
neg-orientiert:
-Paramyxo (Mum, Mas)
-Orthomyxo (Influenza)
-Rhabdo (Tollwut)
NACKT
-Adeno
-Papo (Tumor)
-Picorna (Polio, Rhino)
-Calici
-Parvo -Reo
(Rota)
3.
klein:
Familie Picornaviridae (Polio, Rethro) ~ 30nm
mittel:
Familie Orthomyxoviridae (Influenza) ~ 100nm
groß:
Familie Poxviridae (Poxvirus) ~ 300nm
Vermehrung:
1. Adhäsion:
Anheftung an Rezeptoren der Wirtszellmembran
EBV -> CD3, HIV -> CD4
2. Penetration:
Eindringen durch Endozytose oder Membrandiffusion
3. Uncoating:
Freisetzung der Nukleinsäuren durch Kapsidauflösung durch
zelluläre Enzyme
4. Synthese:
-Vermehrung des Genoms
-DNA -> RNA falls nötig (HIV: RNA->DNA->RNA)
-RNA pos orientieren falls nötig
-Transkription von mRNA
-Translation in Proteine
einige virale Proteine regulieren die Virusreplikation
einige Viren: Frühphase (Enzymherst.), Spätphase (Proteine)
5. Zusammensetz: zum Viron
6. Freisetzung:
Lyse od Exozytose od Knospung (nimmt Hülle mit)
Zytopathischer Effekt:
= Auswirkung der Virusvermehrung auf die Wirtszelle:
Zelllyse, Pyknose (Polio), Zellfusion (Masern, HSV, Parainfluenza), intranucleäre Einschlüsse
(Adeno, Masern), intraplasmatische Einschlüsse (Tollwut, Pocken)
Übertragungswege:
horizontal (Mensch-Mensch)
vertikal (Mutter-Kind)
· parenteral (Blut) HIV, Hep B/C/D
- pränatal:
Cytomegalo, Röteln, Ringelröteln
· fäkal-oral
Hep A/E, Rotavirus
- perinatal:
HIV, Herpes simplex, Hep B
· Tröpfchen
Influenza, Polio, Röteln
· GV
HIV, Hep B/C, Papilloma
· Nahrung
Polio, Rota, Hep A
· Vektoren
Gelbfieber, FSME
· Organe
Cytomegalo, Hep B/C, HIV
Virusausbreitung:
Lokalinfektion
systemische Ausbreitung
auf die Eintrittspforte
hämatogen:
nerval
begrenzt
-Lymphknoten
-Speicheldrüsen
-Blutbahn
-Gehirn
-prim / sek Virämie
-Organmanifestation
Bsp:
Rhinoviren, Adenoviren
Herpes, Tollwut, Windpocken
DIAGNOSTIK
I. VIRUSNACHWEIS:
1. morphologisch:
-> Viruspartikel
= Elektronenmikroskopie: direkt aus dem Patientenmaterial oder nach Vermehrung
2. biologisch:
-> zytopathischer Effekt
= Lichtmikroskopie:
nach Virusanzucht:
mechanische Zerkleinerung des Untmat und Herauslösen der
Zellen mit Proteasen -> Kulturflaschen
welche:
Enteroviren, Herpes simplex, Cytomegaloviruen, Adenoviren
Vorteile: sicherer Nachweis, sensitiv
Nachteile: Dauer, nicht für alle geeignet, aufwendig
3. immunologisch:
-> virale Proteine
· DIF:
Fluoreszein-gekoppelte Antikörper gegen virale Proteine auf das
Patientenmaterial oder auf Zellkultur gebracht -> flureszierend
· I-Histochem:
Färbung Enzymkonjugat-gekoppelter Antikörper auf Gewebsschnitt
· Ag-ELISA:
Serum, Stuhl, Liquor bei Verdacht auf Rota- oder Adenovirus
AG + AK-g -> AG-AK-g
+ AK-e -> AK-e-AG-AK-g
+ chrom Substrat -> Produkt -> Detektion im Photometer
4. molekularbiologisch:
-> virale Nucleinsäure
= virale DNA oder RNA wird mit radioaktiv/chemisch markierten Nukleinsäuren-Sonden (spezifi-
scher Genomabschnitt) nachgewiesen, welche sich aufgrund der Hybridisierung (Basenpaarung)
anlagern. Nachweis des Hybridisierungsprodukts mit geeignetem Detektionssystem.
· IN SITU
Hybridisierung am Gewebsschnitt oder am Blutausstrich
· SPOT-HYB
Ein Teil der DNA wird auf einen Filter festgebacken und mit
einer radioakt mark Gensonde hybridisiert
· SOUTHERN-
-DNA-Spaltung mit Restriktionsendonkleasen
BLOT
-Auftrennung durch Agarosegel-Elpho
-Transfer (blotten) auf Nitrocellulose
-Hybridisierung und deren Nachweis (radioaktiv)
->spezifisches Säulenspektrum
· NORTHERN-
RNA-Nachweis
BLOT
-Auftrennung durch Agarosegel-Elpho,...
PCR:
= Vermehrung spezifischer DNA-Sequenzen mit Hilfe der DNA-Polymerase
Der Reaktionsablauf entspricht der Replikation in der Zelle, nur dass er in kurzer Zeit öfters
wiederholt wird. Dadurch kommt es zu einer starken Vermehrung des DNA-Abschnitts.
Voraussetzung ist die Kenntnis eines für den Virus spezifischen DNA-Abschnitt und dessen
Randbereiche.
Für die Randbereiche (Anfang, Ende) müssen komplementäre Primer hergestellt werden.
Primer = DNA-Sequenz, die sich mit einem Randbereich des DNA-Abschnitts hybridisiert
Erst durch den dadurch gebildeten Doppelstrang wird die Polymerase aktiviert.
Ablauf:
1.Denaturierung der zu vermehrenden DNA in Einzelstränge
2.Anlagerung der Primer an die Einzelstränge (Hybridisierung)
3.Polymerisierung des Einzelstrangs zum Doppelstrang
4.Denaturierung des Doppelstrangs in einen Einzelstrang
... (25-40 fache Wiederholung)
dann: Sichtbarmachung des vermehrten DNA-Abschnittes mittels der Elektrophorese
Jedes Virus besitzt einen spezifischen DNA-Abschnitt, der genau deffinert weit wandert.
-> genaue Identifizierung des Erregers
Einsatz:
-Liquordiagnostik
-bei geringer Viruskonzentration
-prä- und perinatale Infektionen
-bei nicht oder schwer anzüchtbaren Viren
-Serokonversion-Diagnostik
-Klärung des Infektstatus bei pass. AK-Übertr
Vorteile:
-sensitiv
Nachteile:
-Kontaminationsgefahr
-in 1-3 Tagen durchführbar
-technisch aufwendig
-beweisend für akute Infektion
-kein screening
II. INDIREKTER VIRUSNACHWEIS (AK):
1. IIF:
AK + AG-g -> AK-AG-g
+ AHG-f -> AHG-f-AK-AG-g
-> mikroskopisch pos
2. ELISA
AK + AG-g -> AK-AG-g
+ AHG-e-> AHG-e-AK-AG-g
+ Substrat -> Produkt
Vorteile: sensitiv, spezifisch, automatisierbar, screening-geeignet, IgG-IgM-Auftrennung
Nachteile: teurer als KBR
3. KBR
-> IgM-Nachweis für Herpesviren
1. lösl. AK + lösl. AG -> AG-AK
2. + Komplement -> Aktivierung, Verbrauch
3. + Erys-AK -> keine Hämolyse, weil Komplement verbraucht
Vorteile:
-gut einsetzbar bei verschiedenen Viren
-Titeranstieg zwischen 2 Serumproben ist beweisend für eine akute Infektion,
denn der Titer fällt in der Regel schnell wieder ab
-billiger als ELISA
Nachteile:
-Keine Unterscheidung IgG-IgM
-nicht automatisierbar
-nicht screening-geeignet
4. NT
-> Neutralisationstest für Coxsackie-Viren und Polioviren
AK + Virus -> auf Zellkultur in Mikrotiterplatte
-> kein zytopathischer Effekt (Lyse) weil das Virus durch AK neutralisiert wurde
Verdünnungen des Serums zur Titerbestimmung
pos: kein zytopathischer Effekt
neg: zytopathischer Effekt
5. HHT
-> Hämagglutinations-Hemm-Test für IgG Rubella (Röteln) und Influenza
Diese Viren tagen hämagglutinierende Proteine auf der Oberfläche
AK + AG -> AK-AG
+ Erys
-> keine Agglutination
pos: Sedimentation Titer = höchste Serumverdünnung, bei der keine Agglu auftritt
neg: Agglutination
Störfaktoren im Serum: Makroglobuline und Rh-Faktoren wirken agglutiniernd (falsch neg)
6. WESTERN-BLOT
= IMMUNOBLOT (IB)
= Auftrennung von Virus-Proteinen (Elpho) und anschließendem ELISA
1. Antigen-Auftrennung in der Gel-Elpho
mit Hilfe eines SDS-Gels (->alle Proteine neg geladen -> Auftrennung nur nach Größe)
2. Transfer auf Nitrocellulose-Membran (AG-g)
3. + Serum (AK)
4. + AHG-e -> AHG-e-AK-AG-g
5. + Substrat -> Produkt, Farbreaktion, photometrisch auswertbar
Anwendung: -Differenzierung unterschiedlicher Virusproteine
-Bestätigungstest für HIV- und Hep C-Infektion
Rekombinanter Immunoblot (RIBA)
= Immunoblot, bei dem das AG (rekombinant) gentechnologisch hergestellt wurde, indem ein Teil
des Virusgenoms in einem Vektor angereichert wurde (Bakterien, Eukaryont, Hefepilz)
Vorteile:
-AG in großen Mengen verfügbar
-Kreuzreaktionen reduziert
-keine Gefährdung des Personals
-billiger
Nachteile:
-meist werden nicht alle möglichen Epitope eines Virus erfasst
KINDER-KRANKHEITEN
Eigenschaften:
· ansteckend, endemisch
· häufig im Kindesalter, selten andere Altersstufen
· lebenslange Immunität
· hämatogene Streuung
I. MASERN
-Inku 10 14 Tage
-Infektion führt immer zur Erkrankung
1.Vermehrung im RES (9.-12.Tag)
2.Krankheitsbeginn
Symptome:
Fieber, Husten, Halsweh, Lichtscheue, Exanthem vom 4. bis 6. Tag
Komplikationen:
-Otitis media (62%)
-Bronchitis, Bronchopneumonie
-Meningo-Enzephalitis bei 0,1% -> 15%letal, 65% Dauerschäden
-subakute sklerosierende Pan-Enzephalitis (ssPE) bei 0,00001% : chron,
Verhaltensstörung, Krämpfe, führt zu 100% zum Tod
Erreger:
Morvillivirus aus der Familie Paramyxoviren
-ss(-)RNA, Hülle, helikal, unsegmentiertes Genom
-bildet in Zellkultur Synzytien
Diagnose:
serologisch: KBR, ELISA, ssPE-KBR aus Liquor
Virus:
PCR aus Liquor (bei Immunsupp)
Impfung:
Lebendimpfung
II. MUMPS
-Inku 18-21
-70% erkranken
Symptome:
Parotitis epidemica (Ziegenpeter), Fieber, Parotisschwellung
Komplikationen:
-Men-Enze min 1%letal und 10-20 % Restschäden (taub,dumm,motorisch)
-Frauen: Ovaritis, Männer: Orchitis (Hodenent) bei 30% der Erkrankten über
15 Jahren, meist einseitig, wenn beitseitig -> Sterilität
-Pankreatitis
Erreger:
Rubulaviren aus der Familie Paramyxoviren
-ss(-)RNA, Hülle, helikal, unsegmentiert
Diagnose:
serologisch: KBR, ELISA
Impfung:
Lebendimpfung
III.RÖTELN
-Inku 13-20 Tage
-1 Woche vor Ausbruch bereits ansteckend
-pränatale Infektionen möglich
Symptome:
Hautauschlag meist 3 Tage, 50% asymptomatisch, Lymphadenopathie
Komplikationen:
Enzephalitis bei 0,0001 %, gute Prognose
pränatale Infektion: bei Primärinfektion der Mutter im 1. Trimester
-Spontanabort
-Kindliche Missbildungen
-generalisierte Infektion -> Hautauschlag, Hepatosplenomegalie, Men-Enze
-Greggsche Trias: Herz (Fehlbildung), Auge (Katarakt, Myopie), Ohr (taub)
-Mikro-Cephalus mit psychomotorischer Retardation, Diabetes melitus
Erreger:
Rubiviren aus der Familie Togaviren
-ss(pos)RNA, Hülle, ikosaedrisch, unsegmentiert
-Hämagglutininfunktion des Hüllproteins E1
Diagnose:
serologisch: HHT, ELISA
Virus: PCR
Impfung:
Lebendimpfung
IV.RINGELRÖTLEN
-Inku 17 Tage
Symptome:
meist asymptomatisch oder milder respiratorischer Infekt
Komplikationen:
-Gelenkbeschwerden
-aplastische Krisen bei chron hämolytischer Anämie
-Spontanaborte (2. Trimester) und Hydrops fetalis bei intra-uteriner Infektion
Erreger:
Parvovirus B19, Gattung Erythrovirus, Familie Parvoviren
-ssDNA, ohne Hülle, ikosadrisch
Diagnose:
serologisch: ELISA
Virus:
in situ-Hybridisierung, PCR
Impfung:
Antikörper
V. POLIOMYELITIS (KINDERLÄHMUNG)
-Inku 2-14 Tage
-1-2 Mo Ausscheider
-Übertragung fäkal-oral oder Tröpfchen
-3 Typen mit wenig Kreuzreaktionen bei Immunität
-steht kurz vor der Eradikation (Ausrottung)
Symptome:
99% inapparent oder
minor illnes: Sommergrippe nach hämatogener Streuung
Komplikationen:
mayor illnes in 1% nach 3 Tagen:
Lähmungen durch RM-Befall
Erreger:
Poliovirus 1-3, Gattung Enteroviren, Familie Picornaviren
-ss(pos)RNA, keine Hülle, ikosadrisch, unsegmentiert
Diagnose:
Virusisolierung aus Stuhl oder Rachenabstrich
NT zur Typisierung und Immunitätsnachweis
Impfung:
Todimpfung, formalin-inaktivierte Viren
Lebendimpfung
HERPES-VIREN
Eigenschaften:
· ds DNA
· Hülle
· ikosadrisch
· Tegument
· 150 - 200 nm groß
· Replikation im Zellkern
· Reifung an der Kernmembran
· innere Kernmembran bildet die Hülle
Einteilung:
alpha:
HHV 1 / 2
Herpes simplex 1 / 2
neurotrop
HHV 3
Varizella Zoster Virus
neurotrop
beta:
HHV 5
Cytomegalovirus
HHV 6 / 7
Roseeolovirus
gamma:
HHV 4
Epstein-Barr-Virus
lymphotrop
HHV 8
Rhadinovirus
HHV 1 / 2 = Herpes simplex (HSV) 1 / 2
alpha
-Infektion im Kopfbereich (HSV Typ 1)
-Infektion im Genitalbereich (HSV Typ 2)
Weg: Haut / SH -> Nervenzellfortsätze -> Ganglien (Persistenz) und zurück bei endogener
oder exogener Stimulation
Krankheit = Stomatits aphthosa (Mundfäule), Keratokonjunktivitis herpetica, Herpes genitalis
Primärinfektion:
-häufig inapparent oder mit Bläschen an Eintrittsstelle
-Neugeborene häufig durch mütterliche AK geschützt, ansonster schwerer Verlauf
-initiale Infektion = Infektion mit dem jeweils anderen Typ möglich
-> latent: Wanderung in die Ganglien der jeweiligen sensorischen Nerven, lebenslang
Reaktivierung:
-rezidivierende Bläschen im Versorungsgebiet der jeweiligen sensorischen Nerven
-> Herpes labialis, cutaneus, corneae, genitalis
Reinfektionen:
-endogen: Übertragung der Infektion auf andere Körperstellen
-exogen: Infektion mit neuem Virusstamm
Komplikationen:
-Enzephalitis: -ohne Behandlung 50% letal
-50% aller Enzephalitis-Erkrankungen
-generalisierte Infektion bei Neugeborenen und Immunsupp -> Tod möglich
Verteilungen:
Duchseuchung:
95%
primäre HSV 1-Infektion:
meist ersten 5 Lebensjahre, ansonsten Jugendliche
primäre HSV 2-Infektion:
Durchseuchung in USA höher,Unterschiede in versch Gruppen
Reaktivierung:
Herpes labialis bei 35-45%
Augeninfektion:
häufigste Ursache für Erblindungen
Meningitis:
gelegentlich bei prim HSV 2-Infektion
Enzephalitis:
sporadisch in allen Altersstufen
DIAGNOSE:
Virus:
-Isolierung aus Bläschen
-IF
-Elektronen-Mikroskop
-Nukleinsäure-Nachweise
-PCR im Liquor
Serologie:
KBR, ELISA (IgM/IgG)
Therapie:
-ACYCLOVIR (Zovirax)
-Steroide absetzen
-bei Enzephalitis: Valyl AGR
HHV 3 = Varizella Zoster (VZV)
alpha
-Inku 10-23 Tage
-Duchseuchung 90%
WEG:
SH (Auge, oberer Res)
-> LK (primäre Virämie)
-> Milz,Leber (sekundäre Virämie)
-> Haut (zytopathischer Effekt in Epidermiszellen, Bläschen) 10 Tage lang
-> Ganglien-Persistenz
-> Reaktivierung
Primärinfektion = WINDPOCKEN
Symptome:
Bläschen bei 90 - 95% der Infizierten, sonst subklinisch
Komplikationen:
-bakterielle Sepsis
-Pneumonie
-Enzephalitis (Immunsupp)
Rekurrente Infektion = Gürtelrose
Symptome:
Bläschen in meist einseitig begrenzte Läsionen im entsprechenden Dermatom
Komplikationen:
-postherpetische Neuralgie
-Enzephalitis
-Augenentzündungen
DIAGNOSE:
Klinik meist ausreichend
Virus:
-EM (kein Unterschied zw VZV und HSV)
-Zytologie aus Bläschen (mehrkernige Riesenzellen)
-Isolierung, evtl mit IF oder PCR
Serologie:
Kreuzreaktionen mit HSV
KBR, IF, ELISA, NT
Therapie:
nicht nötig
bei Immunsupp: Adenin-Arabinosid, Acyclovir (auch Prophylaxe)
Impfung:
Lebendimpfung
Antikörper bei Immunsupp und Schwangeren
HHV 5 = Cytomegalovirus (HCMV)
beta
-Persistenzort unklar
-Durchseuchung 40 - 90%
-spielt bei Immunsupp und pränatalen Infektionen eine große Rolle
-häufigste Ursache für Embryo-fetale Schädigungen
Krankeiten = Zytomegalie
Symptome:
meist asymptomatisch
intra-uterine Infektion:
bei 30% der infizierten Müttern
-7% der infizierten Kinder: Wachstumsverzögerung, H/Smegalie, Thrombopenie,
Enzephalitis (20%letal)
-15% Gehörschäden und geisitge Schwächen
perinatale Infektion:
durch Sekrete im Mutterkanal oder Muttermilch
selten Virus-Pneumonie
postnatale Infektion:
durch Speichel oder GV
kein charakteristisches Krankheitsbild
Immunsuppremierte:
Fieberschub, z.T. Virämie, Hepatitis, Pneumonie, Retinitis, bakterieller Superinfekt
AIDS: milde Enzephalitis oder Polyneuroradiculitis
DIAGNOSE
Virus:
Kultur oder Histopathologie
EM, PCR aus URIN, Speichel, Blut
Serologie:
KBR, ELISA
Impfung:
nicht möglich, Übertragungs-Prophylaxe
HHV 6a/b / 7
beta
-Inku 5-15 Tage
-Serokonversion bei 95% der 3-Jährigen
Krankheit = Exanthema subitum
Symptome:
3-Tages-Fieber (Roseola infantum): harmlos bei Kindern 6Mo bis 3 Jahre
möglich: chron Müdigkeit, Hepatitis, Transplantatabstoßung
Diagnose:
selten erforderlich
PCR, IF
HHV 4 = Epstein-Barr-Virus (EBV)
gamma
-Inku 30-50 Tage
-lymphotrop
-persistiert in vivo in B-Zellen und kann diese in vitro transformieren
-v.a. bei Jugendlichen
-Durchseuchung 90%
-Übertragung: Speichel, Genitalsekrete
Krankheit = infektiöse Mononukleose
Symptome:
im frühen Kindesalter meist asymptomatisch, sonst
50% Manifestationsrate mit: Fieber, Lymphadenopathie, Hepatospleno-
megalie, Lymphknoten tastbar
Komplikationen:
Enzephalitis, Meningitis, Delirium, Psychosen, Koma, Myelitis, Pneumonie,..
Therapie: symptomatisch
Reaktivierung:
meist asymptomatisch, sonst:
-Burkitt-Lymphom: endemisch in Afrika, Malaria-Assoziationen
-Nasopharynx-Carzinom: in China, genetische Kofaktoren, IgA-Anitkörper
-Lymphome: Hodgkin- und T-Zell-Lymphome in Tumorzellen nachgewiesen
Immunsupp: Proliferation der persistent infizierten Zellen (Therapie: Acyclovir)
DIAGNOSE:
Virus:
PCR, in situ Hybridisierung
Serologie:
-Paul-Bunnel: heterophile Antikörper agglutinieren Erys anderer Spezies
-IIF mit EBV-Antigenen
Impfung: nicht
möglich
THERAPIE VON HERPESINFEKTIONEN
Probleme:
-keinen eigenen Stoffwechsel
-Vermehrung bei Krankheitsausbruch bereits abgeschlossen
ANGRIFFSPUNKTE bei Herpesviren:
· Enzyme für die DNS-Synthese (Polymerasen, Kinasen)
I. Acyclovir
= Acycloguanosin = Zovirax
bei: Herpes simplex, Zoster bei Immunsupp, VZV-Pneumonie
Wirkung:
Inaktiv, wird erst in vivo durch virale Kinasen phosphoryliert und aktiv.
Das Tris-Phosphat hemmt dann die HSV-DNA-Polymerisierung, weil 3 OH-
Gruppen
weggebunden werden. -> Kettenabruch
II. DHPG
= Ganciclovir
bei: CMV (Retinitis, Pneumonie, Kolitis)
Fortentwicklung von Acyclovir, wird durch ein CMV kodiertes Protein phosphoryliert
III.Phoshonoformat
= Foscarnet
bei: Zoster, CMV
selektiver Hemmstoff der HSV und VZV kodierten DNA-Polymerase, wirkt nicht kompetitiv, kein
Nukleosid-Analoga
INFEKTIONEN RESPIRATIONSTRAKT
I. ERKÄLTUNG:
Symptome:
Schnupfen, Heiserkeit, Halsschmerzen, Husten, meist kein Fieber
Erreger:
Rhino-, Corona-, Adeno-, selten Orthomyxo- od Paramyxoviren
Therapie:
nur gegen Symptome
Diagnostik:
selten, da normal Ausheilung
Impfung:
nicht möglich
1. Rhinoviren:
-30-50% der Erkältungskrankheiten
Familie:
Picornaviren
Übertragung: Schmier- und Tröpfchen-Infektion
Krankheit:
Inku 2-4 Tage, Dauer 1 Wo
100 Serotypen, kurze Immunität
Diagnose:
Isolierung, PCR, NT
Komplikationen:
-Superinfekt (Sinusitis, Otitis media)
-Ausbreitung in tiefere Atemorgane bei Kindern
2. Coronaviren
-10% der Erkältungskrankheiten
Familie:
Coronaviren: Spikes, die weit aus Hülle ragen mit Knöpfen an Enden
3 Serogruppen
Krankheit:
Inku 2-4 Tage
viel Schleim, gelegentlich auch Diarrhoe
Diagnose:
Isolierung, PCR, ELISA
Komplikationen:
-schwerer Verlauf bei kleinen Kindern und alten Menschen
3. Adenoviren
-umweltresistent, ds DNA, Ikosadrisch, Fibern
Familie:
Adenoviren, 47 Serotypen
Persistenz in Tonsillen möglich
Krankheit:
bei Kleinkindern zu 5% der Erkältungen
Diagnose:
Isolierung, ELISA, KBR
Komplikationen:
-10% der schweren Verlaufsformen: fieberhafte Pharyngitis, Tonsillitis
-Bronchitis, Pneumonie
-Keratokonjunktivitis epidemica
4. Coxsackie-Viren
Familie:
Picornaviren, A und B
Krankheit:
= Sommergrippe
Diagnose:
Isolierung
Komplikationen:
-Meningitis, Men-Enze mit guter Prognose
-A: Herpangina mit Fieber, grauen Bläschen am Gaumen
-B: Myokarditis, Perikarditis, Orchitis
-B: Bornholmer Krankheit: starke Muskelschmerzen, trockene Pleuritis
II. PARAINFLUENZA:
Symptome:
Fieber, Pharyngitis, Bronchitis, häufigste Ursache von Croup-Husten
Erreger:
Parainfluenza-Virus 1 bis 4, Familie Paramyxoviren (siehe Mumps, Masern)
lokale Infektion
Diagnostik:
Isolierung, KBR
III.RSV-INFEKTION:
Symptome:
Inku 2-8 Tage, ähnlich wie Parainfluenza jedoch v.a. unterer Restrakt
Übertragung: Nase, Auge
Erreger:
Respiratory-Syncytial-Virus: Fam Paramyxoviren, verursacht in Kulturen Riesen-
zellen, neben Masern wichtigste Viruserkrankung bei Kindern
Diagnostik:
Isolierung, IF, KBR
Therapie:
AK, Ribavirin-Spray (hemmt mRNA-Synthese), O2-Inhalation
Komplikationen:
- bei Kleinkindern: 50% der Bronchiolitis, 25% der Virus-Pneumonie
hohe Letalität bei Säuglingen
IV.INFLUENZA:
ERREGER: -Fam Myxoviren
-RNA, Hülle, 8fach segmentiertes Genom (jeweils mit Kapsidschlauch umgeben)
-Aufbau: Kapsidschläuche, Matrix-Protein, Lipid-Hülle
-Hüllproteine: Hämagglutinin und Neuraminidase (Ablösung von Wirtszelle)
Serotypen:
Influenza A: häufigste, gefährlichste Form, versch. Subtypen (H 1-15, N 1-9)
-> Menschen, Tiere
Influenza B: weniger häufig und gefährlich, nur Menschen
Influenza C: klinisch unbedeutend, nur Menschen
Serotypendiagnose: Genom aus 8 Segmenten (4 funktionelle und 4 Stuktur-Proteine):
· RNP: Nucleokapsid -> Unterscheidung A, B, C (KBR)
· M-Protein
· Hämagglutinin -> Subtypen
· Neuraminidase -> Subtypen
Entstehung versch. Influenza A-Stämme:
= ANTIGEN-SHIFT:
= Austausch von Oberflächen-Antigenen versch. Influenza A-Stämme
· Bei Doppelinfektion von Influ A aus Vögeln und Menschen im Schwein werden
homologe RNA-Segmente ausgetauscht
· Diese Neuzusammensetzung = Reassorment führt zu neuen Virus-Subtypen
· Der mangelnde Immunschutz gegen diese neuen Subtypen führt zu Pandemien
weltweite Epidemien: alle 10 bis 20 Jahre
1918 spanische Grippe:
H1N1
1957 asiatische Grippe:
H2N2
1968 Honkong-Grippe:
H3N2
1997 Hühner-Grippe:
H5N1
Antigen-Drift = Veränderung von Antigenen eines Stammes durch Punktmutationen
KRANKHEIT:
-Inku 1-4 Tage
-Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Husten, Schmerzen, kein Schnupfen
Risikofaktoren:
Alter, Schwangerschaft, chron bakterielle Infektionen
Komplikationen:
-bakterielle Überinfektion
-primäre Grippe-Pneumonie mit Hämorrhagien
-Group-Husten bei Kleinkindern
-Meningitis, Enzephalitis
DIAGNOSE:
Isolierung, AG-IF, AG-ELISA, später KBR, HHT
THERAPIE:
-Amantadin: hemmt die Ionenkanalfunktion des M2-Proteins und damit das
Uncoating (Freisetzung) der RNA verhindert
-Zanamivir: hemmt die virale Neuraminidase und damit die Abkopplung von
der Zellmembran. Verkürzt und mildert Symptome
Die Behandlung muss innerhalb von 36 Stunden nach Symptomauftrit
Epidemiologie:
Durchseuchung 60%, jedoch 90% inapparent
IMPFUNG:
-Formalin-inaktivierte Viren, Hüllantigen (2x für A, 1x für B)
-Impfschutz 50-80%, jedoch immer abgeschwächter Verlauf
-Indikation: Risikopatienten, Kontraindikation: Eiweißallergie
INFEKTIONEN MAGEN-DARM-TRAKT
Symptome:
wässriger Durchfall, selbstlimitierend, am häufigsten bei Kleinkindern
Erreger:
ohne Hülle (außer Coronaviren), denn sie müssen stabil bleiben bei pH-Schwankun-
gen und hohen Gallensalzkonzentrationen
Rotaviren, Adenoviren, Astroviren, selten Caliciviren und Coronaviren
Diagnose:
AG-ELISA
Therapie:
symptomatisch
1. ROTAVIREN:
-häufigste Ursache für kindliche Durchfall-Erkrankung
-5 Mio Todesfälle jährlich bei Säuglingen in den Tropen
-häufig im Winter, bei Kindern zw 3 und 36 Monaten
-Virusmengen im Stuhl können sehr hoch sein
Erreger:
Reovirien: ds RNA, segmentiert (11), keine Hülle, zwei Kapside
Antigen-Gruppen: A-E (beim Menschen v.a. A)
Krankheit:
Inku 1-3 Tage, Dauer 4-7 Tage
-Durchfall, Fieber, Erbrechen
-asymptomatisch möglich, v.a bei Neugeborenen
-Epithelschäden des oberen Dünndarms
-auch mit Erkältungen assoziert
Diagnose:
EM, AG-ELISA aus Stuhlproben
2. ADENOVIREN:
-zweithäufigste Ursache für Durchfälle bei Kindern
-ganzjährig
-Übertragung fäkal-oral
-Serotypen 40, 41 und 31 häufig
Erreger:
Adenoviren, Gattung Mast-Adenoviren, 49 Serotypen
ds DNA, nicht umhüllt
Krankheit:
Diarrhoe, Dauer 10 Tage
Diagnose:
EM, Isolierung, AG-ELISA, PCR
Komplikation:
-schwere, z.T tödliche Verlaufsformen bei Neugeborenen
3. ASTROVIREN:
Erreger:
klein, Fam Astroviren, (pos) RNA, nicht segmentiert, nicht umhüllt
Diagnose:
AG-ELISA, RT-PCR
Komplikation:
be 4-5% der Säuglinge Gastro-Enteritis
4. Caliciviren:
-Erkrankungen treten erst bei Jugendlichen und Erwachsenen auf
-Norwalk und verwandte Caliciviren und Hepatitis E-Viren
Erreger:
(pos) RNA, nicht segmentiert, nicht umhüllt
Krankheit:
24-72h Inku, Dauer 1-2 Tage
Diagnose:
AG-ELISA, EM
5. Coronaviren:
-Ausscheidung auch nach Abklingen der Symptome
-möglicherweise Erreger der nekrotisierenden Enterokolitis
-Virus aus dem Stuhl isolierbar
HEPATITIS
gemeinsam:
· Schädigungen von Leberzellen mit Funktionsverlust
· Ursachen: Hep-Viren, andere Viren, toxisch
· Symptome: Übelkeit, Oberbauchbeschwerden
· Begleiterscheinungen: Urin- und Stuhl-Verfärbungen, Ikterus
Übertragung:
enteral:
A, E
keine Hülle -> stabil
immer nur akut
parenteral:
B, C, D
mit Hülle
akut oder chronisch
1. HEPATITIS A - HAV
-nur durch Reisen erwerbbar
-Übertragungsweg v.a. Trinkwasser
-Infektion hinterlässt lebenslange Immunität
ERREGER:
Fam Picornaviren, Gattung Hepatoviren: ss(pos)RNA, nicht umhüllt
KRANKHEIT:
Inku 2-6 Wo
-haufig inapparent
-prodromal: Müdigkeit, Fieber, Schmerzen, keine Leberschädigung
DIAGNOSE:
PCR, AK-ELISA
THERAPIE:
AK, Impfung mit inaktiviertem Virus
2. HEPATITIS E - HEV
-Asien, Nord-Afrika, Mittel-Amerika
-Trinkwasser
Erreger:
Fam/Gat: Caliciviren: ss(pos) RNA, nicht umhüllt
Krankheit:
akut, selbstlimitierend
Komplikation:
schwerer Verlauf bei Schwangeren (Mortalität ~20%)
Diagnose:
PCR, AK-ELISA
3. HEPATITIS F - HFV
-wahrscheinlich enteral übertragen
-verwandt zu Hep E
-Krankheitsbild: akut, nicht chronifizierend
4. HEPATITIS B - HBV
-weltweit 300 Mio Träger, in D 50.000 Infektionen / Jahr
-Durchseuchung in Griechenland, Asien, Afrika sehr hoch
-Risikogruppen: Drogenabhäng., Homos, Prostituierte
ERREGER:
Fam Hepadna-Viren, Gattung Ortho-hepadna-viren: ds/ssDNA, Hülle
ÜBERTRAGUNG: Parenteral, GV, ärztliche Geräte, Muttermilch
eingetrocknetes Blut ist noch 1 Wo infektiös
50-60% sind perinatale Infektionen bei akuter Hep der Mutter
KRANKHEIT:
2-6 Mo Inku
-2/3 inapparent
-schleichender Beginn, erstes Zeichen ist ein HBsAG nach 2-8 Wo
KOMPLIKATIONEN:
-fulminante Hepatits (0,2%)
-Chronifizierung bei 5-10% (Kleinkinder >50%, perinatal zu 90%)
-chron -> Leberzirrhose nach 10-20Jahren und hepatozelluläres
Carzinom (300fach erhöhtes Risiko)
THERAPIE:
Interferon-
IMPFUNG:
Todimpfung: rekombinantes HBs-AG
Prävention:
Expostitionsprophylaxe (Handschuhe), Sterilisation
DIAGNOSE:
-PCR, Southern-Blot
-Serologie:
· HBsAG: Oberflächen-AG, akute und chron. Infektion, frühester Marker
· HBeAG: Kapsid-AG, Infektiösitätsmarker
· Anti-HBs: zurückliegende Infektionen, Impf-Titer
· Anti-HBc:
Durchseuchungsmarker
· Anti-HBc-IgM: beweisend für akute Infetion
· Anti-HBe:
spricht für geringe Infektiösität
Diagnose chronischer Hepatitis:
HBs, HBe, DNA-Nachweis
Zeichen für hohe Infektiösität:
"
"
"
5. HEPATITIS D - HDV
= Delta-Virus
-nur bei Hep B- infizierten Menschen(5%), weil das Virus das Hüllantigen von HBV
braucht
-v.a. Süd-Italien, mittlerer Osten, Zentral-Afrika
-Durchseuchung Drogenabhängige: 40%
Erreger:
RNA kodiert für HDAg (Delta-Antigen), Hülle aus HBsAG
Krankheit:
schwererer Verlauf, beschleunigter Verlauf der chron Hep
Diagnose:
Anit-HDV, HDV-RNA mit PCR
6. HEPATITIS C - HCV
-Haupterreger der Posttransfusions- und sporadischen nonAnonB-Hepatitis
-hohe genetische Variabilität
ERREGER:
Fam Flaviviren: ss(pos)RNA, Hülle
ÜBERTRAGUNG: parenteral, kein GV
KRANKHEIT:
Inku 6-8 Wo
-milde, subklinische oder anikterische Hepatitis, selten schwere Verlaufsform
KOMPLIKATIONEN:
-mind. 50% verlaufen chronisch
-dadurch erhöhtes Risiko: Leberzirrhose, hepatozelluläres Carzinom
THERAPIE:
Interferon führt bei 25% zu Linderung
IMPFUNG:
nicht möglich
DIAGNOSE:
RT-PCR, AK-ELISA + Bestätigungstest: Westernblot mit RIBA
7. HEPATITIS G - HGV
Erreger:
wenig charakterisiert, Ähnlichkeiten zu HCV
Krankheit:
chronisch
Diagnose:
PCR
8. Transfusion-transmitted Virus - TTV
-1997 erstmals beschrieben bei post-transfusions-Hep
-Erreger: ssDNA, ohne Hülle
-Übertragung: parenteral und fäkal-oral
VEKTOR: TIERE
· Gruppe A: Alphaviren Fieber/Polyartritis,
Enzephalitis
· Gruppe B: Flaviviren
Gelbfieber, Dengue, Flavi-Enzephalitis
· Bunyaviren
Krim-Kongo, California-Enzephalitis, Rift Valley
· Arenaviren
Lassa (M-M), LCM, Machupo, Junin
· Filoviren
Ebola (M-M), Marburg
· Rhabdoviren
Tollwut
· Poxviren
Pocken, Affen-, Kuh-Pocken
1. ALPHAVIREN:
Familie: Togaviridae
VIRUS:
s(pos)RNA, Ikosaeder, Hülle
VEKTOR:
Stechmücken in Tropen und Subtropen (je nach Virusart)
KRANKHEITEN:
1. Fieber und Polyarthritis (v.a. Afrika)
2.Enzephalitis (selten, hohe Letalität, v.a. Amerika)
DIAGNOSE:
serologisch: HHT, KBR, IgM, NT
2. FLAVIVIREN:
nicht durch Arthropoden übertragen: Hepatitis C-Viren, Pesti-Viren
VIRUS:
s(pos)RNA, kubisch, Hülle
VEKTOR:
Stechmücken
KRANKHEITEN:
1. GELBFIEBER:
Verbreitung: Afrika, Amerika, Wirt: Affen
Inkubationszeit: 3-6 Tage, Letalität 5-10%
1. Phase: Fieber, Kopfschmerzen
2. Phase: Ikterus, Albuminurie, dann Hämorrhagien
Diagnose:
Serologie, RT-PCR, Ag-ELISA
2.DENGUE:
Verbreitung: Asien
1. Phase: Fieber, Schmerzen in Kopf, Rücken, Gelenke
2. Phase: Hämorrhagien
3.FLAVI-ENZEPHALITIS:
a) Stechmücken:
Vorkommen: Asien, Letalität: 5-30%, Diag: ELISA Liquor/Serum
b) Zecken:
Vorkommen: Asien, Europa (FSME)
FSME:
(Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, in Europa)
-150-300 Fälle pro Jahr
-Erreger-Reservoir: Nagetiere, Zecken, Rehe, Igel, Schafe
-zu 70% Manifestation in:
1. Phase: nach 6-14 Tagen, Fieber
2. Phase: Organmanifestation in Meningen und Gehirn bei 10%
-Letalität: 1%, Restschäden: 10%
-Diagnose: KBR, ELISA
3. BUNYAVIREN:
4 Gattungen, 300 Serogruppen
VIRUS:
3fach-segmentiertes RNA-Genom, Lipidhülle
VEKTOREN:
Arthropoden (Moskitos, Mücken, Zecken), Hantavirus: Nagetiere
KRANKHEITEN:
Fieber, Enzephalitis, selten hämorrhagische Fieber
Gatt Bunya: California enzephalitis, Schneeschuh-Hasen-Krankheit
Gatt Phlebo: Rift Valley
Gatt Nairo:
Krim-Kongo: Hämmorrhagie, Let 50%, Zecken, Europa
Gatt Hanta:
Hantaan: Hämmorhagie mit renalem Syndrom, Nagetiere
4. ARENAVIREN:
Sicherheitsstufe 4
VIRUS:
2fach-segmentiertes RNA-Genom, enthält oft Ribosomen vom Wirt
VEKTOREN:
Nagetiere
KRANKHEITEN:
1. LCM (Lymphozytäre Choriomeningitis)
-meist inapparent, selten Meningitis
-Diagnose: KBR, Isolierung
2. LASSA-FIEBER:
Übertragung: Mensch-Mensch
Erstinfektion: Rattenurin -> Lebensmittel -> Mensch
Vorkommen: Afrika
Letalität: 15-20% der Erkrankten, 1% der Infizierten
1. Phase: schleichend mit Fieber, Halsschmerzen, Erbrechen
2. Phase: hämorrhagisches Fieber mit hohen Temperaturen, häufig Pneumonien
Diagnose: S4-Labor, Unterdruckzelt: Virus-Isolierung, Serologie
3. Neuewelt-Vertreter:
Machupo:
bolivianisches hämorrhagisches Fieber
S4
Junin:
argentinisches hämorrhagisches Fieber
S4
5. FILOVIREN:
Sicherheitsstufe 4
VIRUS:
fadenförmig, s(-)RNA, Hülle, nicht-segmentiert, manchmal LM
VEKTOR:
Marburg: Meerkatzen, Ebola: unbekannt
KRANKHEITEN:
1. Marburg-Virus-Krankheit:
-Vorkommen: Europa
-2-3 Phasen: hohes Fieber, Exanthem, Enanthem, Erbrechen, Durchfälle, Hepatitis
-Dauer bei Überlebenden 12-22 Tage
-Letalität: 25%
2. EBOLA:
-Inku: 2-21 Tage
-Vorkommen: Afrika
-Letalität: 50-90%
-Erreger-Reservoir und Vektoren unbekannt
-nach 2-3 Infektionen läuft sich das Virus tod
1. Phase: plötzlich hohes Fieber, Erbrechen, Durchfall, Hals-, Brus-, Kopf-Schmerzen
2. Phase: ab 5. Tag: Hämmorrhagien, Leberzellnekrose, Exsikose, Pneumonie, Koma
Diagnose: Isolierung,
Serologie
Prophylaxe: -Isolierung: Einzelzimmer, Schleuse, Unterdruckzelt
-Barrier-Nursing: Schutzhandschuhe, Kittel, Gesichtsschutz
-Desinfektion: chem, Verbrennen
-Laboruntersuchungen: nur wenn unbedingt nötig, keine Biopsien
-Tod: Verbrennen der Leiche, keine Autopsie
6. RHABDOVIREN:
Gattungen: Lyssa/Rabiesviren, Vesikuloviren, andere
VIRUS:
geschossförmig, Hülle, helikal, RNA
sehr labil (56°C, UV, Detergenzien)
Ausbreitung: nerval
VEKTOREN:
nur selten Mensch-Befall -> Füchse, Reh, Marder, Hunde
Reservoir: Vampire, die als einzige die Infektion überleben
KRANKHEIT:
TOLLWUT (Rabies, Lyssa)
-Übertragung: Speichel
-Erkrankung führt immer zum Tod
-Mensch: Fieber, Krämpfe, Speichelfluss, Hydrophobie, Erregung
dann paralytisches Stadium mit Tod nach 3-4 Tagen
Diagnose: keine Serologie, weil der Mensch keine AK bildet, also klinisch, histo-
logisch, oder Immun-Fluoreszens
Therapie: nach Ausbruch nicht mehr möglich
Prophylaxe: nachträgliche Impfung mit Todimpfstoff aufgrund der langen Inku
möglich, passive Immunisierung nur nach Wolfsbissen, Lebendimpfung bei Füchsen
7. POXVIREN:
Gattungen: Orthopox:
Variola,
Affenpocken, Kuhpocken, Vaccinia
Parapox: Orf, Pseudokuhpocken
Molluscipox: Molluscum contagiosum
VIRUS:
ds DNA, helikal, zwei Hüllen, komplex, 230-350nm (LM)
KRANKHEITEN:
1. POCKEN: durch Variola major / minor
-seit 1980 ausgerottet durch Massenimpfung mit Vaccinia (Kompli: Enze)
-wird nur noch in 2 Labors aufbewahrt
-Infektion über Respirationstrakt
-Übertragung: Mensch-Mensch
-Inku 12 Tage
-Letalität: 20-50% (major), 1% (minor)
1. Phase: Organschäden, Fieber
2. Phase: Hautausschlag
2. AFFENPOCKEN:
-ähnlich wie Pocken, + Lymphadenopathie
-Mortalität 15%
-Vorkommen: Afrika
3. KUHPOCKEN:
-Lymphadenitis mit Fieber und Läsionen an den Händen
-Abheilung nach 6-8Wochen
-Vorkommen: Europa
4. ORF-VIRUS-KRANKHEIT:
-harmlose Läsionen v.a an den Händen
5. MOLLUSCUM CONTAGIOSUM:
-Dellwarzen, gutartige Hauttumore
-Diagnose: Histologie
RETROVIREN
Gattungen:
· Lentiviren:
HIV 1 und 2
· Onkoviren:
HTLV 1 und 2
· Foamy-/ Spumaviren
AUFBAU:
-Membranhülle mit Spikes
-konisches Nukleokapsid, umgeben von Zweitkapsid
-2 Kopien einer positiven, einzelsträngigen RNA
-reverse Transkriptase und Nukleoproteinen
-Gene:
gag
Kernproteine
pol
reverse Transkriptase
env
Oberflächenproteine
VERMEHRUNG:
1. Adsorption über Rezeptoren
2. Aufnahme in die Zelle
3. Uncoating
4. reverse Transkription
5. Integration ins zelluläre Genom
6. Synthese und Spaltung der Vorläufer-Proteine durch Proteasen
7. Zusammensetzung
8. Reifung
H I V 1 und 2
VIRUS:
ss(pos)RNA, segmentiert, spikehaltige Lipid-Hülle, Größe 100nm
-hohe Variabilität u.a im Oberflächenprotein
-sehr instabiles Genom -> häufige Mutationen
-1 und 2 haben jeweils ein verschiedenes Gen, das für die Replikation essentiell ist
PATHOGENESE:
-bindet mit Hilfe des gp 120 an CD4 oder Chemokin-Rezeptoren (T-Helfer-
Zellen, Makrophagen, dentritische Zellen und Langerhans-Zellen)
-durch die reverse Transkriptase wird die Virus-RNA in DNA umgeschrieben
und als Provirus in das Zellgenom integriert, wo es über längere Zeit persis-
tieren kann
-wird die T-Zelle aktiviert, so wird auch das Provirus aktiviert, vermehrt sich
und die Zelle wird lysiert
-in Makrophagen erfolgt die Replikation ohne Zelllyse
-ein Großteil der infizierten CD4-Zellen wird durch zytotoxische T-Zellen
zerstört
-der Verlust kann über längere Zeit ausgeglichen werden, dann nicht mehr
-mit Abnahme der zellulären Abwehrfunktion werden häufig latente Cyto-
megaloviren reaktiviert, die durch Hemmung von KM-Vorläuferzellen die
Immunsuppresion weiter verstärken
-der Immunmangel schafft eine Disposition zu Infekten und Tumoren
-HIV kann durch Makrophagen auch ins ZNS gelangen und dort Mikrogang-
lienzellen befallen (Riesenzellen) und dadurch das ZNS geschädigt werden
A I D S
ÜBERTRAGUNG: parenteral, sexuell (Risiken: hetero 90%, homo 50%), perinatal (Schwanger-
schaft, Geburt, Muttermilch)
EPIDEMIOLOGIE: -Ursprung: Afrika 1959
-Ursprung in einem nahverwandtem Schimpansen-Virus
-HIV1 Zentralafrika, HIV2 Westafrika
· 5,8 Mio Neuinfektionen pro Jahr, d.h. 16.000 pro Tag
· weltweit: 34 Mio Infizierte, 21 Mio davon leben im Süden Afrikas
· BRD: 50.000 HIV1 und 120 HIV2 Infizierte, 2.000 neue/a, 80% Männer
KRANKHEITSVERLAUF:
1. akute Infektion:
LK-Schwellung, mononukleose-ähnlich
2. Latenzphase:
durchschnittlich 1-15 Jahre
Lymphadenopathie (LAS) ohne Krankheitssymptome
-> Virusvermehrung -> Abtötung -> Vermehrung..
so lange bis das Immunsystem nicht mehr damit fertig wird
3. AIDS:
Immunsuppression, bei 50% innerhalb von 10 Jahren
-> Tuberkulose, PCP, Candida albicans, CMV
-> Kaposi-Sarkom, maligne Lymphome
THERAPIE:
Hochaktive Antivirale Therapie = HAART
keine Heilung, nur Abschwächung und Verzögerung
-> Kombinationen aus drei oder mehr Medikamenten
-viele Nebenwirkungen, so dass nur 50% der Infizierten längerfristig von der
Behandlung profitieren
-teuer (2.000 DM pro Monat), 90% der Infizierten in Entwicklungsländern
Wirkungsprinzipien HAART:
1. Reverse-Transkriptase-Hemmer (RTI):
Nukleosid-Analoga, Azidothymidin, AZT
2. Protease-Hemmer (PI):
9 verschiedene Medikamente
IMPFUNG:
nicht möglich
Ansätze mit attenuierten Viren im Tier-Experiment erfolgreich, Anwendung
jedoch fraglich, da nicht vollständig abgeschwächt
weitere Ansätze mit rekombinanten Viren und Ob-AG bereits in Studien
DIAGNOSE:
· Serologie: Sandwich-AK-ELISA (IgM/IgG), Bestätigungstest: Westernblot, IF
· Virus:
Isolierung, AG-ELISA
· Nucsäure: qualitativ:
-provirale DNA in Lymphozyten
-HIV RNA im Plasma
quantitativ: -PCR-quantitativ
-Transkriptionsassozierte Amplifikation (NASBA)
-branched DNA (Therapiemonitoring)
· Resistenz: genotypisch und phänotypisch
TUMORVIREN:
-> Virusbedingte Veränderungen in der infizierten Zelle führen zum unkontrolliertem Wachstum
Verantwortlich sind in der Regel regulatorische virale Proteine, die die zellulären Kontroll-Mecha-
nismen beeinflussen indem sie zelluläre Proteine nachahmen oder in ihrer Funktion verändern.
· Onkoviren:
HTLV1 und 2: Adulte T-Zell-Leukämie (Tax)
· Herpesviren:
EBV: Burkitt-Lymphom, Nasopharynx-Carcinom, Hodgkin-Lymphom
HHV8: Kaposi-Sarkom-Herpesvirus
· Papovaviren:
Papillom und Polyomaviren
· Hepadnaviren:
Hepatitis B : hepatocelluläres Carcinom
· Adenoviren:
onkogen im Tier
· Poxviren:
onkogen in Kanninchen und Schaf
1. ONKOVIREN:
-Retroviren (siehe HIV)
-beim Menschen HTLV 1 und 2 (humanes T-Zell-Leukämie-Virus)
-10-20 Mio Infizierte, hauptsächlich in Japan, Afrika, Indien
-Inku 10-20 Jahre
ÜBERTRAGUNG: vertikal (Muttermilch,..), parenteral, GV
KRANKHEITEN:
1-3%: Adulte T-Zell-Leukämie (ATL) bei Übertragung durch Muttermilch
0,25%: Tropische Spastische Paraparese (TSP) bei späterer Infektion
DIAGNOSE:
PCR, ELISA
IMPFUNG:
nicht möglich, Prophylaxe durch Verzicht auf Stillen, Kondome,...
2. Humanes Herpesvirus Typ 8 = HHV8
= Kaposi-Sarkom-assoziiertes Virus
-gehört zu den Gamma-Herpesviren
-Verbreitung weltweit
-Karposi-Sarkom: mesenchymaler Tumor, v.a. in der Peripherie. Im fortgeschrittene
Stadium kommt es häufig zu schwerer klinscher Symptomatik durch massive
Ödembildungen mit Ulzerationen, Blutungen und starken Schmerzen
3. PAPILLOM-VIREN:
-Replikation in differenzierten Epithelzellen
-80 verschiedene Typen
KRANKHEITEN:
· Hautwarzen:
Übertragung durch Konkatkt, Therapie chirurgisch
· Cervix-Carcinom:
HPV 16/18 high risk bei 90% der Karzinome des
weiblichen Genitaltraktes
nicht jede Infektion schreitet zum Carcinom fort
DIAGNOSE:
-klinisch
-Nuc-Nachweis aus Biopsien, Abstrichen durch Hybridisierung und PCR
-Serologie selten
4. POLYOMA-VIREN:
-meist beim Tier onkogen: SV 40 und Polyoma
-die beiden humanpathogenen Vertreter sind nicht onkogen:
a) BK-VIRUS:
Duchseuchung 80-100%, persistiert, bei Immunkompetenten asymptomatisch
b) JC-VIRUS:
Durchseuchung 50%, neurotrop, persistiert
Krankheiten: progressive multifokale Leuk-Enzephalopathie = PML
-> chron. Erkrankung der weißen Substanz, sehr selten
DIAGNOSE:
-PML: PCR aus Liquor
-Serologie
Fin de l'extrait de 30 pages
- haut de page
- Citation du texte
- Manuel Wiesinger (Auteur), 2001, Virologie von A-Z. Eine Zusammenfassung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102621
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