Unter dem Titel der Förderung der Teilnahme an LLL wird in der Strategie 2020 explizit die Stärkung von Bildungsmotivation und Freude am Lernen herausgestrichen.
Interessen sind die Basis für Handlungen. Sind sie mit Emotionen verbunden und bewirken die Entwicklung der Persönlichkeit. „Wenn wir jemanden motivieren wollen, dann geht es darum, das Interesse herauszulocken” so Verena Kast.
Interesse meint dabei eine spezifische Beziehung zwischen einer Person und einem Gegenstand. Das Interesse entwickelt sich durch die Auseinandersetzung mit diesem Gegenstand. Interessen sind Teil von Handlungssequenzen und können verbalisiert werden.
Zu Fragen der Entwicklung von Motivation gibt es eine Vielzahl wissenschaftlicher Theorien. Bei allen wissenschaftlichen Ansätzen besteht Einigkeit, dass motivationale Prozesse – unabhängig von Fähigkeitsunterschieden – eine elementare Bedeutung für Entwicklungsprozesse im Lebenslauf und für kognitive Leistungsfähigkeit und emotionale Intelligenz haben. Dabei ist (Weiter)Bildungsinteresse in ihrem Aufbau und Erhalt nicht nur vom Verhalten, Begabungen und Veranlagungen des Individuums abhängig, sondern ist auch von der sozialen und gesellschaftlichen Umgebung. Bildungsmotivation ist somit sozial bestimmt, und hängt von der Wohnlage, den sozialen Netzwerken, der sozialen Herkunft und den gesellschaftlichen Vorbildern ab.
Inhaltsverzeichnis
- Aufgabenstellung
- Von Interesse zur Interessensgenese
- Interesse: Selbstbestimmt oder doch nicht?
- Lerntheorie
- Lernen in drei Dimensionen, zwei Prozessen und einem Dreieck
- Zwei Prozesse
- Drei Dimensionen
- Ein Dreieck
- Die vier Arten des Lernens
- Kumulatives (oder mechanisches) Lernen
- Assimilatives (oder additives) Lernen
- Akkomodatives (oder transzendentes) Lernen
- Transformatives Lernen
- Wie lernen Erwachsene?
- Lernen in drei Dimensionen, zwei Prozessen und einem Dreieck
- Lerntheorie-Dreieck
- Reflexion & Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung von Interesse im Bildungsbereich, insbesondere im Kontext der Erwachsenenbildung. Ziel ist es, die Bedeutung von Interesse für den Lernerfolg aufzuzeigen und die komplexen Zusammenhänge zwischen individuellem Interesse und gesellschaftlichen Einflüssen zu beleuchten.
- Die Rolle von Interesse für die Motivation und den Erfolg von Lernprozessen
- Die Frage, ob und wie stark Interesse durch gesellschaftliche Einflüsse beeinflusst wird
- Die Relevanz der Habitustheorie von Pierre Bourdieu für die Analyse von Interessensgenese
- Die Bedeutung von Lernprozessen und -theorien für die Erwachsenenbildung
- Die drei Dimensionen des Lernens nach Knud Illeris: Funktionalität, Sensibilität und Sozialität
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Bedeutung von Interesse für die Motivation und den Erfolg von Lernprozessen herausgestellt. Es wird argumentiert, dass Interesse nicht aus sich selbst heraus entsteht, sondern durch das Umfeld des Individuums beeinflusst wird. Im Fokus steht die Analyse der Interessensgenese anhand der Habitustheorie von Pierre Bourdieu.
Das zweite Kapitel widmet sich der Lerntheorie. Es werden verschiedene Ansätze und Modelle vorgestellt, die das komplexe Phänomen des Lernens beschreiben. Der Fokus liegt auf dem Konzept der Kompetenzentwicklung und dem Dreiecksmodell von Knud Illeris, das die drei Dimensionen des Lernens – Funktionalität, Sensibilität und Sozialität – in den Vordergrund stellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Interessensgenese, Habitustheorie, Motivation, Lerntheorie, Kompetenzentwicklung, Funktionalität, Sensibilität, Sozialität, Erwachsenenbildung. Der Text befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Interesse und Lernen, insbesondere in der Erwachsenenbildung, und analysiert, wie gesellschaftliche Einflüsse und individuelle Prägungen das Interesse beeinflussen.
- Citar trabajo
- Barbara Geieregger (Autor), 2021, Interessengenese und Lerndreieck (nach Knud Illeris) in der Erwachsenenbildung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1025894