Dieser Essay soll anhand Bernard Williams Gedankenexperimente kritisch herausarbeiten, ob und wenn ja welche möglichen philosophischen Erkenntnisse sich aus Williams Position, dass der Körper notwendig für personale Identität ist, gewinnen lassen.
Das Gedankenexperiment des Körpertausches taucht in den Annalen der analytische Philosophie immer wieder dann auf, wenn personale Identitätstheorien – metaphorisch gesprochen – auf Herz und Nieren überprüft werden sollen. So fuhrt bereits John Locke im 17. Jahrhundert das Beispiel an, dass, so das Bewusstsein eines Prinzen in den Körper eines Schusters übertragen wird, doch jedermann auszuschließen vermöge, dass der Schuster dieselbe Person wie der Prinz ist und somit nicht fur die Handlungen des Prinzen verantwortlich gemacht werden kann.
Bernard Williams spinnt dieses Gedankenexperiment in seinem Essay „Das Selbst und die Zukunft“ weiter – mit zahlreichen Modulationen und Variationen, um so die Probleme und Starken möglicher personaler Identitätstheorien aufzuzeigen. Er selbst vertritt die Position, dass der Körper fur personale Identität notwendig, wenn auch nicht hinreichend ist.
Inhaltsverzeichnis
- Zeigen Bernard Williams Gedankenexperimente, dass der Körper notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für personale Identität ist?
- Gedankenexperiment als philosophische Methodik
- Prämissen
- Gedankenexperiment (1) Körpertausch
- Szenario 1
- Szenario 2
- Szenario 3
- Gedankenexperiment (2) Angekündigte Folter
- Abstufungen
- Philosophische Probleme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht anhand von Gedankenexperimenten des Philosophen Bernard Williams die Frage, ob der Körper eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für personale Identität darstellt. Er soll kritisch herausarbeiten, welche philosophischen Erkenntnisse sich aus dieser Annahme gewinnen lassen.
- Die Rolle des Körpers in der personalen Identität
- Die Bedeutung von Erinnerungen und Bewusstsein für die Identität
- Kritische Analyse von Gedankenexperimenten als philosophischer Methode
- Gegenüberstellung verschiedener Theorien der personalen Identität
- Bewertung der Gültigkeit und Grenzen von philosophischen Argumentationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Einführung in die Thematik der personalen Identität und stellt die zentrale Frage nach der Rolle des Körpers bei der Identitätsbildung.
- Anschließend wird die Methodik des Gedankenexperiments als philosophisches Instrument erläutert und die Prämissen von Williams' Gedankenexperimenten aufgezeigt.
- Der erste Abschnitt beleuchtet das Gedankenexperiment des Körpertausches, das verschiedene Szenarien und deren Auswirkungen auf die Identität der beteiligten Personen analysiert.
- Der zweite Abschnitt untersucht das Gedankenexperiment der angekündigten Folter und dessen Implikationen für die Frage nach der Rolle von Erinnerungen und Bewusstsein für die Identität.
- Im Schlussteil des Essays werden die philosophischen Probleme, die durch Williams' Gedankenexperimente aufgezeigt werden, diskutiert und mögliche Antworten auf die Frage nach der personalen Identität angedeutet.
Schlüsselwörter
Personale Identität, Körpertausch, Angekündigte Folter, Gedankenexperimente, Bernard Williams, John Locke, Descartes, Erinnerungskriterium, Psychologisches Kontinuitätskriterium, Physische Kriterien.
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- Dorothea Winter (Autor), 2019, Bernard Williams Gedankenexperimente. Der Körper als Bedingung für die personale Identität?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1025339