Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit Émile Durkheims Konzept der Erzieherfunktion im Lichte der arbeitsteiligen Gesellschaft auch heute noch anwendbar ist und wo sie sich der Applikabilität entzieht.
Émile Durkheim sah in den Herausforderungen der modernen Gesellschaft den An-lass, eine neue soziologische Theorie der Gesellschaft zu entwickeln und begründete damit die Soziologie als autonome Wissenschaftsdisziplin. Die Betrachtung von Gesellschaften besonders im historischen Kontext führten ihn zu seinem Konzept der segmentierten und der arbeitsteiligen Gesellschaft. Diese Interpretation von sozialen Strukturen lieferte für ihn die Grundlage einer soziologisch fundierten Morallehre, die eng verknüpft ist mit Überlegungen zur Erziehung und Pädagogik.
Durkheim ging es nicht darum, Gesellschaft und soziale Mechanismen nur zu beschreiben und die Bedingungen moderner Gesellschaften zu entschlüsseln, sondern seine Beobachtungen in ein Leitkonzept zu formen, welches die Ziele einer Gesellschaft verlässlich definieren und anwenden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die segmentierte und die arbeitsteilige Gesellschaft
- Individualismus und Solidarität
- Erziehung in der arbeitsteiligen Gesellschaft
- Der Lehrer: Repräsentant und Vermittler moralischer Solidarität
- Durkheim in der Gegenwart
- Durkheim und die Schule von heute
- Durkheim und der heutige Pluralismus
- Politische Polarisierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der Erziehung im Kontext der soziologischen Theorien von Émile Durkheim. Sie analysiert, inwieweit Durkheims Gedanken zur Erzieherfunktion in der arbeitsteiligen Gesellschaft auch heute noch relevant sind und welche Herausforderungen sich daraus für die Rolle des Erziehers ergeben.
- Durkheims Konzept der segmentierten und der arbeitsteiligen Gesellschaft
- Die Rolle der Erziehung in der arbeitsteiligen Gesellschaft
- Die Bedeutung von Individualismus und Solidarität
- Der Lehrer als Repräsentant und Vermittler moralischer Solidarität
- Die Relevanz von Durkheims Gedanken für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert Durkheims soziologische Theorie der Gesellschaft und die Herausforderungen der Moderne, die ihn zu seiner Analyse führten. Sie stellt das Spannungsverhältnis zwischen Diversifizierungsprozessen und kollektivem Interesse in den Vordergrund und untersucht die Relevanz von Durkheims Konzept der Erzieherfunktion im Lichte der arbeitsteiligen Gesellschaft.
Kapitel 2 erläutert Durkheims Unterscheidung zwischen segmentierten und arbeitsteiligen Gesellschaften. Es werden die Merkmale beider Gesellschaftstypen im Hinblick auf soziale Strukturen, Rechtsordnung, Kollektivbewusstsein und die Rolle des Individuums beschrieben.
Kapitel 3 beleuchtet die zentrale Frage, wie Individualismus und Solidarität in der arbeitsteiligen Gesellschaft miteinander in Einklang gebracht werden können. Durkheims Konzept der mechanischen und organischen Solidarität wird erläutert, um die Dynamik sozialer Verbundenheit in beiden Gesellschaftstypen zu verdeutlichen.
Kapitel 4 widmet sich der Rolle der Erziehung in der arbeitsteiligen Gesellschaft. Es wird insbesondere die Bedeutung des Lehrers als Repräsentant und Vermittler moralischer Solidarität untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind: Soziologie, Émile Durkheim, segmentierte Gesellschaft, arbeitsteilige Gesellschaft, Solidarität, Individualismus, Kollektivbewusstsein, Erziehung, Lehrer, Erzieherfunktion, Moral, Schulqualität NRW.
- Quote paper
- Daniel Muchaier (Author), 2021, Solidarität durch Diversität? Herausforderungen der Erziehung im Kontext der Soziologie Durkheims, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1025287