Buchreferat
Informationen über den Autor
Maureen Stewart wurde 1939 geboren und lebt in Australien.
Sie war über 20 Jahre Lehrerin und hat in dieser Zeit viele Bücher über das Leben und die Welt ihrer Schüler geschrieben. Das besondere Interesse der Autorin gilt den Problemen und Gefährdungen, denen Jugendlichen in der modernen Gesellschaft ausgesetzt sind. Indem sie darüber schreibt, versucht sie Denkanstoß und Hilfestellung zu geben.
Weitere Bücher von Maureen Stewart sind ebenfalls in den Ravensburger Taschenbücher erschienen, wie z.B. :
Speed
Alki ? Ich doch nicht ! Essen ? Nein, danke !
Informationen über das Buch Titel : Alles hinter sich lassen ? Autor : Maureen Steward Verlag : Ravensburger Buchverlag Seitenzahl : 126 Seiten Art des Buches : Reality - Jugendtaschenbuch Erscheinungsjahr : in Deutschland 2000 Ursprünglich in Australien 1997 Referent : Daniela Kurtz Hauptpersonen : Jed, India, die Eltern, Skye, Jenny und Karl Besonderheiten : Das Taschenbuch ist in der „Ich-Perspektive“ verfasst und stellt das Tagebuch des Jungen da. Es basiert auf einer wahren Begebenheit und ist von der Autorin an diesen Jungen gewidmet.
Die Hauptpersonen : (Charakterisierung) Jed Barnes : 15 Jahre alt, Einzelgänger, ist mit sich selbst nicht zufrieden, sehr nachdenklich, liebt seine Schwester über alles, guter Schüler, sehr verschlossen, und lässt deshalb niemand an sich ran, verzweifelt, will seinem Leben ein Ende setzen, kümmert sich um seine Schwester, versinkt in Selbstmitleid, bezeichnet sich als Versager und Verrückter India Barnes : Schwester von Jed, 12/13 Jahre alt, sehr selbstbewusst und optimistisch, fröhlicher Mensch, ein bisschen verrückt, großer Elvis-Fan, einzige Bezugsperson von Jed, Die Eltern : kommen miteinander nicht zurecht, kümmern sich nicht um ihre Kinder, Streitigkeiten bestimmen den Alltag, Skye : 14/15 Jahre, zufällige Begegnung mit Jed, undurchschaubar, versteht Jeds Ansichten nicht, ist das Gegenteil von ihm, einzige Bezugsperson außerhalb der Familie, lügt ihn oft an Jenny und Karl : Lehrer von Jed, wollen ihm helfen, sind sehr besorgt, erkennen aber nicht die Problematik Zum Inhalt Besonderheit : Das Buch basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Gedichte stammen von einem Jungen, der sich in der gleichen Situation wie Jed befand. Das Jugendbuch „Alles hinter sich lassen ?“ von Maureen Stewart handelt von dem 15jährigen Jed, der seinen Selbstmord plant, da er mit sich und seinem Umfeld nicht zurrecht kommt. Da der 15jährige Jed sich schon immer „anders“ fühlt, seine Eltern ihm keinerlei Aufmerksamkeit schenken, und er mit sich und seinem Leben nicht zurrecht kommt, schreibt Jed seine Probleme in Tagebuchform auf. Keiner bemüht sich darum ihm zu helfen, außer seinen Lehrern Jenny und Karl, die seine Probleme aber nicht analysieren können, nicht zuletzt weil er von einem falschen Grund für seine negative Stimmung erzählt. Er befolgt jedoch den Rat der Lehrerin seine Gefühle in Gedichten zu verarbeiten, sowie mit ihr einen Schulpsychologen-Termin wahrzunehmen. Er verhält sich jedoch uninteressiert und unkooperativ.
Da die Eltern viel zu sehr mit sich selbst
beschäftigt sind erkennen sie die Problematik nicht
einmal als die Lehrer danach mit ihnen sprechen.
Allein seine Schwester India kann ihn zeitweise mit ihrer optimistischen und fröhlichen Art aufheitern, aber kann ihm nicht die fehlende Zuneigung geben. Er lernt die 14jährige Skye kennen, mit der er sich zwar auf Anhieb versteht, aber auch sie erkennt seine Gedanken nicht.
Er rutscht immer weiter hinein und beginnt sich sogar selbst zu verletzen. Als auch keiner diesen „Hilferuf“ versteht, beschließt er schließlich, sich einen Tag nach dem Geburtstag seiner Schwester umzubringen.
Im Epilog erfährt der Leser, dass Jed nicht gestorben ist, sondern vom Hals abwärts querschnittsgelähmt ist. Er redet nicht und leidet an einem nervösen Schock. Seine Schwester hat sein Tagebuch gefunden und gelesen, seine Eltern geben sich die Schuld und merken erst jetzt, was ihrem Sohn jahrelang gefehlt hat : Zuneigung und Liebe.
Innere Entwicklung Jeds Jed erzählt anfangs, dass er einmal jemandem von seinen Gefühlen erzählt habe, und dieser ihn als „Außerirdischen“ bezeichnet habe. Deswegen ist er natürlich demotiviert und hat Angst sich zu öffnen. Seine Eltern schenken ihm keinerlei Zuneigung oder Interesse - er fühlt sich einsam.
Von Anfang an hat Jed den Wunsch seinem Leben ein Ende zu setzen, will aber noch warten, um alles ganz genau planen zu können. Außerdem weiß er nicht ob seine Schwester seinen Selbstmord verkraften wird. Dieses Verhalten zeigt, dass er ihn bewusst vor sich herschiebt, um vielleicht doch noch eine Ausweg zu finden, oder von Außen Hilfe zu erhalten. Er verschließt sich aber immer mehr, also wird es für die Lehrer fast unmöglich ihn zu durchschauen. Er will zwar Hilfe, aber nichts dafür tun.
Dadurch verfällt er immer mehr dem Selbstmitleid und der Isolation.
Das größte Problem ist seine pessimistische Einstellung. Er sieht alles negativ und kann einfach kein Glück spüren und sich schon gar nicht an Alltäglichem erfreuen. Er bezeichnet sich als „Versager“ und „verrückt“ und hält sich für unnötig.
Er verfasst selbst Gedichte, in denen er deutlich machen will, dass die Leute auch mal in ihn hinein schauen sollen.
Doch grade das konstante Verhalten der Eltern bewegt ihn dann doch sein Vorhaben zu verwirklichen, und sich nach dem Geburtstag seiner Schwester umbringen zu versuchen In diesem Gedicht zeigt Jed deutlich, dass er Hilfe haben möchte. Ich Ich fühle mich unwohl mit meinen Gefühlen.
Ich bin argwöhnisch.
Wenn mir jemand Liebe schenkt. Aber ich gebe denen welche, die um mich sind.
Ich bin ein emotionales Wrack.
Ich fühle immer zu viel, nie zu wenig. Deshalb herrscht in mir auch Verwirrung vor.
Also beurteile mich nie nach meinem Schein.
Ich versuche immer, hart zu wirken. Um eine Mauer Gegen die Verletzungen zu errichten. Aber meine wahren Gefühle zeigen sich In jedem Blick. Deshalb ist diese ganze Härte verschwendet. Ich muss so leicht zu lesen sein Wie ein Buch. Ich habe vor nichts auf dieser Welt Angst. Die hat man nicht, Wenn man keine Angst vor dem Sterben hat. Das ist alles nur Theater, eine Vorstellung, wenn du so willst. Um in deinen Augen normal zu erscheinen. Sprache und Stil Das Buch ist nicht ganz einfach zu verstehen, da man sich in die Person „Jed“ hineinversetzen muss, um den gesamten Inhalt und besonders seine etwas anderen Denkensweisen zu verstehen.
Obwohl das Buch als Tagebuch, d.h. in der „Ich- Perspektive“ von einem Jugendlichen geschrieben ist, findet man keinen übertrieben jugendlichen Sprachstil vor. Zum Aufbau Das Buch ist nicht in Kapitel unterteilt, da die Geschichte gradlinig, d.h. ohne Höhepunkt oder Wende verläuft. Der Handlungsverlauf hat ein abruptes Ende. Danach findet man einen Epilog (Nachwort), in dem der Leser über den Verlauf nach dem Selbstmordversuch aufgeklärt wird.
Bedeutung/Problematik Das Buch stellt das aktuelle Problem „Selbstmord“ aus der Sicht eines 15 Jährigen da. Die Autorin schildert die Gefühle und Probleme des Jugendlichen sehr intensiv und genau und appelliert damit an die Gesellschaft, auch mal in das Innere der Mitmenschen zu schauen und sich mit diesem zu befassen. Es zeigt wozu fehlende Zuneigung führen kann, grade bei labilen Menschen und/oder denen, denen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein fehlt. Außerdem spielt das Thema „Selbstverletzung“ sowie extremer Pessimismus eine wichtige Rolle.
Kritik/Stellungnahme
Ich finde das Buch sehr gut geschrieben und finde die Darstellung aus der Perspektive des Jungen sehr anschaulich, sodass man sich in seine Situation hineinversetzen kann. Außerdem zeigt die Autorin, dass es wichtig ist, sich auch an den kleinen, alltäglichen Dingen zu erfreuen, und seinen Mitmenschen Zuneigung und Interesse zu zeigen.
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