Diese Arbeit untersucht, inwiefern man in Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften" von Vernunft oder Natur reden kann. Da in dem Roman das Verhältnis vierer Personen, die letztendlich eine Anziehung zueinander entwickeln, im Vordergrund steht, muss man sich die Frage stellen, ob die Protagonisten im Sinne des chemischen Begriffes 'Wahlverwandtschaften' handeln und sich von ihrer Anziehung und ihren natürlichen Trieben leiten lassen.
Unterliegen sie den Kräften der Naturgesetze, die für sie nicht steuerbar sind? Oder ist es ihnen möglich, über ihre Triebe hinwegzukommen und vernünftig und selbstbestimmt zu handeln? Um sich diesen Fragen zu stellen, werden zunächst das Thema des Romans sowie die Bedeutung des Titels "Die Wahlverwandtschaften" genauer beleuchtet, um daraufhin zu einer Schilderung von Goethes Auffassung von Vernunft und Natur zu kommen. Danach werden bestimme Textstellen hinsichtlich der Leitfrage untersucht.
Goethes "Die Wahlverwandtschaften" ist ein Werk, welches hervorragend zeigt, wie sich Naturwissenschaften und Literatur in ein Wechselverhältnis begeben können. Veröffentlicht wurde es von Goethe im Oktober des Jahres 1809. Es geht um Eduard und Charlotte, die sich seit Kindertagen zugeneigt waren. Nach dem Tod ihrer ersten Ehepartner, die sie mehr aus gesellschaftlichen Zwängen als aus Liebe wählten, sind sie in zweiter Ehe miteinander verbunden.
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- Swati Hertweck (Autor), 2020, Vernunft und Natur in Goethes "Wahlverwandtschaften". Umgang der Protagonisten mit ihren Neigungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1023809
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