In dieser Facharbeit werde ich die Bedeutung der Intelligenz für das menschliche Leben erläutern, um zu verdeutlichen, warum wir von Intelligenten Maschinen sprechen. Danach werde ich mich mit der Intelligenz an sich befassen. Dafür werde ich einen kleinen Einblick in die Geschichte der Intelligenzforschung geben, um zu erläutern, auf welchen Basen unsere heutigen Erkenntnisse aufbauen. Daran anschließend werde ich mich mit dem sechs Intelligenzen Modell von Howard Wagner befassen, da dieses mein Verständnis unserer Intelligenz am besten widerspiegelt, für die Programmierung einer Künstlichen Intelligenz, im Sinne von Howard Gardner, werde ich ein Beispiel einer Künstlichen musikalischen Intelligenz geben und ihre Qualität belegen. Anschließend werde ich Überlegungen anstellen bezüglich der Moral für Künstliche Intelligenzen.
Ich ergründe zuerst, woher die Moral stammt und was ihr ursprünglicher Nutzen war. Dann werde ich einen kurzen Blick auf Descartes provisorische Moral werfen und erklären, warum diese nicht für Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, anders aber der Utilitarismus nach Jeremy Bentham, welchen ich danach in seiner Fülle erklären werde. Zum Abschluss der Moral werde ich noch einige Frage zum Thema der Moral für Künstliche Intelligenz aufwerfen. Danach werde ich die Fragen, ob wir eine Künstliche Intelligenz mit Moral erschaffen können und wollen aus meiner Sicht beantworten. Abschließend werde ich ein Beispiel geben, welches eine mögliche Zukunft mit Künstlicher Intelligenz darstellt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1.1 Der Mensch und die Intelligenz
1.2 Was ist Intelligenz?
1.3 Was ist die Richtige Moral?
1.4 Können und Wollen wir das überhaupt?
2 Was dann?
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz, wird wohl noch in unserem Leben ein neues Zeitalter begründen. Ich interessiere mich für die Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz mit Moral, weil ich befürchten muss, dass wenn diese Entwicklung nicht nach allgemein verständlichen Maßstäben abläuft, Intelligenzen programmiert werden die für viel Unheil sorgen werden. Meiner Einschätzung nach werden Künstliche Intelligenzen schon in naher Zukunft einer noch viel größere Rolle in unserem Leben spielen. Momentan werden Künstliche Intelligenzen hauptsächlich benutzt um uns Menschen in irgendeiner Form zu manipulieren, es beginnt damit, dass beim Onlineshopping weitere Vorschläge, die von einfachen Künstlichen Intelligenzen berechnet wurden, uns zu weiteren Käufen verleiten sollen und geht bis hin zu individualisierter Werbung, welche exakt auf uns zugeschnitten ist. Doch schon in naher Zukunft werden Künstliche Intelligenzen immer mehr Verantwortung übernehmen. Deswegen finde ich es über allem wichtig, dass die Künstlichen Intelligenzen mit einer strengen Moral ausgestattet werden. Denn je intelligenter diese Algorithmen werden, desto mehr Einfluss werden sie auf unser Leben haben und desto leichter wird es ihnen fallen sich vielleicht auch über den Menschen zu stellen. In dieser Facharbeit werden ich kurz die Bedeutung der Intelligenz für das Menschliche Lebe erläutern um zu verdeutlichen, warum wir von Intelligenten Maschinen sprechen. Danach werde ich mich mit der Intelligenz an sich befassen. Dafür werde ich einen kleinen Einblick in die Geschichte der Intelligenzforschung geben, um zu erläutern auf welchen Basen unsere heutigen Erkenntnisse aufbauen. Daran anschließend werde ich mich mit dem sechs Intelligenzen Modell von Howard Wagner befassen, da dieses mein Verständnis unserer Intelligenz am besten widerspiegelt, für die Programmierung einer Künstlichen Intelligenz, im Sinne von Howard Gardner, werde ich ein Beispiel, einer Künstlichen musikalischen Intelligenz geben und ihre Qualität belegen. Anschließend werde ich Überlegungen anstellen bezüglich der Moral für Künstliche Intelligenzen. Ich ergründe zuerst woher die Moral stammt und was ihr ursprünglicher Nutzen war. Dann werde ich einen Kurzen Blick auf Descartes provisorische Moral werfen und erklären warum diese nicht für Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, anders aber der Utilitarismus nach Jeremy Bentham, welchen ich danach in seiner fülle erklären werde. Zum Abschluss der Moral werde ich noch einige Frage zum Thema der Moral für Künstliche Intelligenz aufwerfen. Danach werde ich die Fragen, ob wir eine Künstliche Intelligenz mit Moral erschaffen können und wollen aus meiner Sicht beantworten. Abschließend werde ich ein Beispiel geben, welches eine mögliche Zukunft mit Künstlicher Intelligenz darstellt.
1.1 Der Mensch und die Intelligenz
Die Frage, was Intelligenz ist, wird sich wohl schon jeder einmal Gestellt haben. Dies liegt an der enormen Bedeutung der „Intelligenz“ für unseren Alltag. Den ersten Kontakt haben wir bereits bei der Einschulung, bei der Vermutungen angestellt werden, ob das Kind den normalen Schulunterricht folgen kann oder es besondere Hilfe oder Förderung benötigt. Auch Beruflicher Aufstieg ist meistens von entsprechenden Einschätzungen abhängig. Abgesehen davon, kann das Interesse an Intelligenz auch nur persönlich sein, sei es nur, um sich mit einem gewissen Intelligenzquotientswert zu brüsten. Intelligenz besitzt somit in vielerlei Hinsicht eine starke Selektionsfähigkeit für den eigenen Lebensweg1. Doch die Frage bleibt, wie sich Intelligenz begründen lässt, woher kommt sie, besteht sie a priori oder setzt sie sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, wenn ja aus welchen? Zu Beginn werde ich erklären, warum die Definition von Intelligenz so schwer ist, danach werde ich mich mit dem Intelligenzmodel von Howard Gardner befassen, der meiner Meinung nach das zutreffendste Modell liefert.
1.2 Was ist Intelligenz?
Trotzt hundert Jahren Intelligenz Forschung gehen die Auffassungen über Intelligenz weit auseinander, dies liegt an der Tatsache, dass Intelligenz keinen allgemein anerkannten, objektiven Inhalt besitzt. Anders als bei Alter, Größe oder Gewicht ist es nicht möglich die Intelligenz an einem einzigen Merkmal zu bestimmen. Die Intelligenz wird stattdessen aus dem Verhalten bei dem Lösen von Problemen oder bei der Bewältigung neuer Situationen evaluiert. Daraus entsteht ein Definitionsproblem, da bei unterschiedlichen Test andere Werte ermittelt werden können, sogar wenn der selbe Test erneut durchgeführt wird, werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt.
Wenn man Laien fragt wodurch sich Intelligente Menschen auszeichnen, fallen begriffe wie Selbstsicherheit, Erfolg und Redegewandtheit2
Die Auffassung der Intelligenz und die mit ihr verbundenen Fähigkeiten ist stark von den in der Gesellschaft vertretenden Normen und Werten abhängig. In der westlichen Welt werden Fähigkeiten die im sozialen oder beruflichen Leben als vorteilhaft gelten mit „Intelligenz“ verbunden. Auch hier hat die Intelligenz zwei verschiedene Bedeutungen: Zum einem die „prozessbezogene“, im Sinne von intelligenten Handlungen wie z.B. die Entdeckung eines neuen physikalischen Gesetzes, die Entwicklung eines Motors oder die Komposition eines Musikstückes. Andererseits die „produktbezogene“, welche die geistigen Prozesse beschreibt denen intelligente Handlungen entspringen. Personen mit Vorraussetzungen für intelligentes Handeln werden in unserer Gesellschaft mit Adjektiven wie „klug“, „begabt“, „talentiert“ und „aufgeweckt“ bezeichnet3.
Auf einem Symposium, welches 1986 abgehalten wurde, wurden wissenschaftliche Experten befragt was Intelligenz ist und anschließend wurden ihre Antworten zusammengetragen. Die vier meist genannten Antworten waren: „höherstufige Verarbeitungskompetenzen (logisches Schlussfolgern, Vorstellen, Problemlösen, Urteilen)“, „dass was in einer Kultur als wesentlich eingeschätzt wird“, „elementare Verarbeitungsprozesse (Wahrnehmung, Empfindung, Aufmerksamkeit)“, „Wissen“ und „erfolgreiches Verhalten“4. Dass die Definitionsversuche so unterschiedlich ausfallen liegt an den unterschiedlichen Auffassungen und Perspektiven von Intelligenz, welche sich aus den unterschiedlichen Forschungstraditionen herbeiführen lässt.
Wie sich leicht bemerken lässt, gibt es eigentlich keine klare Definition für Intelligenz, aber trotzdem weiß jeder ungefähr etwas mit dem Begriff anzufangen, deswegen werde ich versuchen die Intelligenz auf einer anderen Ebene zu betrachten, nehmen wir an, dass Intelligenz eigentlich nur ein Sammelbegriff ist unter dem wir einige einzelne Fähigkeiten zusammentragen. Das Intelligenzmodell nach Howard Gardner liefert hierfür einen interessanten Ansatz, in seinem 1983 veröffentlichten Buch „Frames of Mind“ beschreibt er sein sechs Intelligenzen Modell5: Nach Gardner gibt es sprachliche Intelligenz, logisch-mathematische Intelligenz und eine räumliche Intelligenz, auch andere Forscher betrachten diese als wesentlich, zusätzlich sieht Wagner in dem Menschen eine musikalische Intelligenz, eine motorische Intelligenz und noch eine personale Intelligenz. Die sprachliche Intelligenz bezieht sich auf Sprachverstehen, Schreiben, Lesen, Reden und Übersetzten. Die logisch-mathematische Intelligenz bezieht sich auf das Lösen von mathematischen Problemen, logisches Schlussfolgern und das Anführen von mathematischen Beweisen. Die räumliche Intelligenz bezieht sich auf das Lesen von Landkarten, das Bewältigen von Aufgaben wie z.B. möglichst viel Gepäck in einen Kofferraum zu packen und auf räumliches Vorstellungsvermögen. Die musikalische Intelligenz bezieht sich auf das Komponieren von Musikstücken, das Spielen von Instrumenten. Gardner meint das diese Intelligenz eine größere Bedeutung braucht als die logisch-mathematische, da das logisch-naturwissenschaftliche Denken eine Erfindung der westlichen Welt zu Beginn der Renaissance ist und eine Erfindung an der bis heute nur eine geringe Anzahl von Denkern teilhabe, anders als Musik, Literatur und andere darstellende Künste die seit Tausenden Jahren weit verbreitet sind, fraglich ist aber, wie hilfreich diese Intelligenz für unser Leben ist. Die motorische Intelligenz bezieht sich auf die Kontrolle über den eigenen Körper, Geschick in der Handhabung von Gegenständen und Werkzeugen. Die personale Intelligenz bezieht sich auf Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Hierbei unterscheidet Gardner zwischen der intrapersonalen Intelligenz welche die Fähigkeit eigene Gefühle zu erkennen und das Verständnis des eigenen Verhaltens umfasst und der interpersonalen Intelligenz, welche das erkennen von Stimmungen, Motivationen, Absichten und Wesensunterschieden bei anderen umfasst.
Also ist Intelligenz nicht nur dieses eine Ungewisse, welches uns zu allem ermöglicht, sondern lässt sich in sechs kleinere Punkte aufteilen. Die einzelnen Intelligenzen an sich lassen sich bereits auch schon leicht programmieren, um nur ein Beispiel zu nennen hat der Musik Professor David Cope von der Universität California in Santa Cruz ein Computerprogramm geschrieben welches durch machine learning in der Lage ist Konzerte, Chorale, Symphonien und Opern zu komponieren. Mit einer Perfektion wie Johann S. Bach. Professor Steve Larson von der Universität von Oregon hat Cope herausgefordert zu einem Musikalischen Showdown, er war der Meinung dass, das Computerprogramm, Namens EMI, nicht in der Lage sei so zu komponieren wie ein Mensch, dazu schrieb Larson selbst ein Stück, sowie EMI. Vor einer menschlichen Audienz wurden dann die Stücke von Larson, EMI und Bach vorgespielt und diese sollte dann die Stücke zuordnen. Die Audienz dachte das EMIs Stück von Bach sei, Bachs Stück von Larson und Larsons Stück von EMI. Wie das Ergebniss deutlich zeigt besitzen wir Menschen keine übernatürliche Gabe die uns in irgendeiner Art und Weise von einem geschrieben Programm unterscheidet6.
1.3 Was ist die Richtige Moral?
Wenn man den Menschen in seinem Umgang mit anderen Artgenossen betrachtet, fällt es relativ schnell auf, dass er in der Lage ist sich untereinander zu helfen und durch Zusammenarbeit immer neue unvorstellbar große Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel einen Menschen auf den Mond zu befördern oder allein schon durch kollektive Einschränkungen des Privatlebens hunderttausenden anderen Menschen einen verfrühten Tod zu ersparen. Trotzdem wird man auch bemerken das der Mensch nicht immer gut und gerecht handelt. Keine andere uns bekannte Lebensform hat für so viel Unheil gesorgt wie der Mensch. Seit Beginn der Menschheit gab es Gewalt, Ungerechtigkeit, Neid und Hass, von Kein und Abel bis in den Vietnamkrieg. Doch wenn wir jetzt an der Schwelle dazu stehen eine völlig neue Intelligenz zu erschaffen, die unbegrenzt schlau und mächtig werden kann, da sie nicht durch einen festen biologischen Aufbau begrenzt ist, müssen wir uns Gedanken darüber machen welchen moralischen Richtlinien sie folgen soll. Sonst würde es höchst wahrscheinlich weiter Massenmorde geben oder sogar einen nuklearen Endschlag. Um die Frage nach der richtigen Moral zu beantworten, muss man sich die Frage stellen welcher Moral der Mensch folgen sollte.
Die menschliche Moral entstand wahrscheinlich vor 400.000 Jahren, als Menschen begangen, gemeinsam zu jagen und Nahrung zu sammeln. Durch diese ersten kooperativen Beziehungen wurde der gegenseitige Respekt und die Fairness im Zusammenleben überlebensnotwendig7. Also ist Moral nichts anders als Respekt und Fairness? Ja, in seinen gröbsten Zügen. Moral wird auch oftmals als ein innerer Kompass angesehen, der mit seiner Nadel auf das Gute zeigt und vom Schlechten weg, wenn er richtig eingestellt ist.
Einen Ansatz bietet die Moral nach Descartes8. Die provisorische Moral nach Descartes steht auf vier Grundsätzen. Sie heißt deswegen provisorisch, weil Descartes nicht glaubte eine endgültige Moral definieren zu können. Grundsatz eins beschreibt das Befolgen der Gesetztes des Landes und der jeweiligen Religion. Grundsatz zwei fordert, wie für Descartes üblich, entschlossenes Handeln bis zum Ende. Grundsatz drei mahnt dazu, sich selbst anzupassen und zu kontrollieren bevor man unveränderliche Dinge versucht zu ändern. Der vierte und letzte Grundsatz fordert dazu auf die Vernunft zu fördern und so viel Wahrheit anzunehmen wie möglich. Oder verkürzt gesagt, Folgsamkeit, Hingabe, Selbstkontrolle und Wissbegier(2). Auf diese vier Grundsätze kann sich heute noch geeinigt werden, trotzdem sind sie immer noch zu wage für ein Computerprogramm.
[...]
1 Funke, Joachim/Bianca Vaterrodt: Was ist Intelligenz?, 2., überarbeitete Auflage., München, Deutschland: C.H.Beck, 2004, S. 7.
2 Sternberg, R.S., Conway, B.E., Bernstein, M. & Ketron, J.C. (1981). People’s conceptualisatons of intelligence. Journal of Personality and Social Psychology, 41, 37-55.
3 Kail, R. und Pellegrino, J.W. (1988). Menschliche Intelligenz. Heidelberg: Spektrum (Original erschienen 1985)
4 Vgl. R. Und Pelligrino
5 Gardner, Howard: Frames of Mind: The Theory of Multiple Intelligences, 3. Aufl.: Basic Books, 2011.
6 Camden Town Oberstufe Qualifikationsphase 2019, Seite 52 f.
7 Tomasello, Michael: Die Geburt des „Wir“, in: Spektrum, 16.04.2019, [online] https://www.spektrum.de/magazin/die-evolution-der-menschlichen-moral/1634750 [22.02.2021].
8 Lensing, David Johann: Provisorische Moral · die vier Grundsätze von Descartes, in: David Johann Lensing, 26.03.2020, [online] https://dajolens.de/blog/provisorische-moral/ [22.02.2021].
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Künstliche Intelligenz mit Moral, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1023650
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