Diese Schülerarbeit handelt vom Preis des Wirtschaftens. Sehnt man sich nach neuen Erkenntnissen über eine Aktivität, welche den Menschen anfangs zur Bedürfnisbefriedigung dienen sollte, aber mit der Zeit mehr Fluch als Segen wurde, darf man sich auf diese Facharbeit mit Spannung stürzen. Es handelt sich um eine Aktivität, die den Menschen mit rasendem Tempo, viele neue Wege zu gehen ermöglicht und sein Leben von Grund auf verändert hat. Sie veränderte nicht nur ihn selbst, sondern auch sein Umfeld, sein Tun und Lassen sowie die gesamte Welt.
Man könnte sagen: Es haben Veränderungen auf allen Ebenen stattgefunden. Eine Menge guter, aber ebenso schlechter Dinge brachte dieser Wind der Veränderung mit sich. Ein großes Problem, welches vor der Preisgabe des Namens von der bisher nicht genannten Handlung noch erwähnt werden muss, ist, dass es sich hierbei um ein anhaltendes Phänomen handelt, welches über die Vergangenheit hinausgewachsen unser aller Leben lenkt und den Ton der Moderne angibt. Kurz: Das Wirtschaften.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Waage des Lebens
2.1 Inhalte des Wirtschaftens
2.2 Die Natur als Gesetz
2.3 Das neue Zeitalter
3 Belogene und gelenkte Gesellschaft
3.1 Markte und Moral
4 ZerstorungundAbspaltung
4.1 DerErde
4.2 DerPsyche
5 Der Abgrund
5.1 Pladoyer an die Vernunft
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Sehnt man sich nach neuen Erkenntnissen uber eine Aktivitat, welche den Menschen anfangs zur Bedurfnisbefriedigung dienen sollte, aber mit der Zeit mehr Fluch als Segen wurde, darf man sich auf die vorliegende Facharbeit mit Spannung sturzen. Es handelt sich um eine Aktivitat die den Menschen mit rasendem Tempo, viele neue Wege zu gehen ermoglicht und sein Leben von Grund auf verandert hat. Sie veranderte nicht nur ihn selbst, sondern auch sein Umfeld, sein Tun und Lassen sowie die gesamte Welt. Man konnte sagen: Es haben Veranderungen auf alien Ebenen stattgefunden; Eine Menge guter, aber ebenso schlechter Dinge brachte dieser Wind der Veranderung mit sich. Ein groBes Problem, welches vor der Preisgabe des Namens -von der bisher nicht genannten Handlung- noch erwahnt werden muss ist, dass es sich hierbei um ein anhal- tendes Phanomen handelt, welches uber die Vergangenheit hinausgewachsen unser aller Leben lenkt und den Ton der Moderne angibt. Kurz: Das Wirtschaften.
Obwohl sich das nun enthullte Thema der medialen Prasenz in uberdurchschnittlichem MaBe zeigt und jeden von uns zumindest unmittelbar betrifft, sollen drei wohl bekannte Beispiele zur behandelnden Problematik fuhren: Der vorherrschenden AuBerung der Eltern, Mitmenschen oder Lehrer zufolge ist es von essenzieller Bedeutung, spater gutes Geld zu verdienen, um ein anstandiges Leben fuhren zu konnen. Daher sollen oder mus- sen bereits in fruhen Jahren hohe Anstrengungen vollbracht werden, welche oftmals die Grenzen der psychischen Belastbarkeit des Heranwachsenden, zu durchbrechen schei- nen und ihm in vielen Fallen vor dem Erreichen des gepriesenen Ziels -Geld zu verdienen- krank werden lassen. Den Aussagen vieler Motivationscoaches unserer Tage, zufolge muss ein Mensch einfach nur „Alles“ geben, an sein Ziel glauben, unermudlich sowie hart arbeiten (Wirtschaften) und er wird ein beachtliches Einkommen erzielen (Weiss, 2015). Der Schuftende soil sich de facto selbst vergessen, damit horrende Geld- betrage seine Tasche fullen. Betrachtet man zuletzt noch die Maxime der GroBkonzer- ne, welche daherkommt mit einer egal wie Einstellung, soil doch die Erde brennen, Hauptsache es bringt Profit, beispielsweise die Brandrodung im Amazonas (Wilk, 2019)! Getreu dem Motto „ap-res nous le de-luge (Nach uns die Sintflut) (Duden, 2019) “ sind die Kernfragen dieser Arbeit:
- Wohin wird den Menschen sein unermudliches (Ab)Wirtschaften brin- gen, wofur und fur wen opfert er sich, und was wird er davon wirklich haben?
- Oder um es mit der Frage des Konigs Salomon auf den Punkt zu bringen: „Was bleibt dem Menschen von all seiner Muhe, womit er sich abmuht unter der Sonne? (Schlachter, 2000) “
Damit dieses weitumfassende Thema (Wirtschaft) nicht den Rahmen sprengt und uber- schaubar bleibt, soil der hauptsachliche Aspekt auf die Markte und das Arbeiten fallen. Denn der eine ist der Antagonist des anderen. Die angewandte Methodik, welche die zu behandelnden Fragen analysiert, fuhrt den Leser zu groBen Denkem aus vergangenen Tagen; von Sigmund Freud zu Fjodor M. Dostojewski bis hin zu Arthur Schopenhauer, und somit teils in die Philosophic teils in die Tiefenpsychologie. Fakten aus der zeitge- nossischen Literatur sind ebenfalls Begleiter dieser Arbeit. Die drei Kapitel sollen ver- deutlichen, erklaren und zum Nachdenken motivieren. Zu Beginn darf getrost gesagt werden: Es wird im Urschleim geforscht und das Leben unser Vorfahren beschrieben. Wir werfen einen Blick auf das Treiben und Handeln sowie den Angsten, welche sich in ihrem noch zu entwickelnden Bewusstsein langsam Platz verschaffen und gelangen schlieBlich zu dem Punkt, an welchem Sesshaftigkeit, Fortschrittsdenken und die Jagd nach Profit den Weg in ein neues Zeitalter ebnet. Nachdem sich somit ein Uberblick verschafft wurde, sollen im nachfolgenden Kapitel die Augen gescharft und die moder- ne Gesellschaft unter die Lupe genommen werden; Es wird zu sehen sein, dass die Markte so ziemlich alle Bereiche, welche uns heilig waren und sind, korrumpieren und moralische Werte formlich wegspulen. Sind nun die Sinne geweckt, wird der nachste Schritt schmerzende Erkenntnisse im Gefolge haben und die Folgen unserer Entwicklung, welche das Streben nach dem groBen Mehr mit sich bringt, zeigen. Fur unsere Erde und die Psyche der Menschen -somit fur alles Lebende- sind diese Folgen nicht schadlich, sondem ruinos! Der Schlussteil zieht ein schonungsloses Fazit. Er soil die Fesseln der Ohnmacht sprengen, sein Schrei nach Vemunft zur Besinnung fuhren und neue Moglichkeiten zeigen, die ein Nachhaltiges Leben auf unsere Erde ermoglichen.
2 Die Waage des Lebens
„Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert“ (Lady Windermeres Fa- cher II). Damit das AusmaB, welches die Wirtschaft mit sich gebracht hat, besser zu sehen ist, wird sich der Weg des Freibeuters bis hin zum Homo oeconomicus1 als be- sonders hilfreich erweisen. Besondere Beachtung soil dabei darauf gelegt werden, wie sehr sich unser Tun und Lassen vor den eigenen Augen verandert hat; und es doch nie- mand erkennen will.
2.1 Inhalte des Wirtschaftens
Wie eingangs bereits verkundet, werden wir, um die Inhalte des Wirtschaftens besser zu verstehen sowie deren Folgen nachvollziehen zu konnen, einen groBen Sprung in die Vergangenheit machen-nahe dem Ursprung. Somit befindet sich der Autor ca. 1,8 Mio. Jahre zuruckversetzt, in der ersten Etappe des menschlichen Daseins: Die Wildbeuter- gesellschaft. Es sei vorweg erwahnt, dass es eine Periode ist, welche man sich spater nur noch schwer vorstellen kann, weil so ziemlich alles, das Bewusstsein sowie Denken, das Tun und Treiben, die Emahrung, die Bedurfnisse, die Verbundenheit mit der Natur und der Tagesablaufim wahrsten Sinne des Wortes, anders gewesen ist.
Fur ein besseres Verstandnis stellen wir uns einen Menschen zu dieser Zeit vor und be- obachten sein Verhalten. Der Auserkorene befindet sich, wieder einmal, auf der Jagd; in seinem Leben gibt es noch keine unnotigen Bedurfnisse, welche nicht dem Uberleben dienen -beispielsweise Individualbedurfnisse wie: Karriere, Prestige oder Ansehen (Maslow, 1943) und somit keiner Befriedigung bedurfen. Die Fortpflanzung und das Uberleben bestimmen sein Tun unter der Sonne. An einem strahlend blauen Fluss, welcher seinem naturlichen Verlauf folgt, wartet er. Meistens stundenlang. Keine Nervosi- tat durchfahrt seinen Korper, weil niemand ihn hetzt oder zu anderen Aufgaben drangt oder zwingt. In seiner rechten Hand halt er einen spitzen Gegenstand, welcher durch seine Hand angefertigt worden ist und der ihm dazu dient seine Beute zu fangen (sein Kapital, dass ihm zur Durchsetzung seiner Ziele dient). Er muss seine Waffe selbst an- fertigen und ist im Gegensatz zu heute -permanent- auf sich allein gestellt. Wahrend des Wartens wird er von unzahligen Insekten gestochen. Fliegen summen unermudlich. Am Rande des Flusses lauschen die dunklen Augen eines unbekannten Tieres, welches sich als heimlicher Beobachter versteckt hat. Es wimmelt nur so von Leben hier drauBen. Der Himmel ist blau und grenzenlos, wie das Meer, und keine billigen Fluglinien - beispielsweise wirbt Eurowings mit Flugen fur 24.99€ (Eurowings, 2020) - verzerren dieses endlose Blau. Alles scheint aufeinander abgestimmt, verschmilzt miteinander und zeichnet ein Bild der Harmonie und des Friedens.
Plotzlich, nach vielen Stunden der Geduld, seinen Erfolg vor Augen, entladt sich in bin- nen weniger Sekunden ein gewaltiger StoB, seine Bewegung gleicht die eines gelemten Jagers, welcher es versteht sich selbst - mit einfachsten Mitteln - zu versorgen. Sein StoB ist prazise und erfolgreich und es trifft wahrlich zu2. Seine Muhe hat sich ausge- zahlt und er entlohnt sich quasi selber- in angemessener Art und Weise. Der anschlie- Bende Verzehr wird ohne Hast erfolgen und das Rauschen des Flusses sowie das Timbre der Vogel besanftigt seine Sinne- trauriger Weise werden diese herausragenden Sanger mit den Jahren verschwinden (Regenwald.org, 2018). Seine Blicke schweifen umher und nehmen alles wahr, was um ihn herum passiert; er speichert die wunderschonen Anblicke dieser einzigartigen Natur, die langst vor ihm dagewesen ist und ihm - ohne Zogern - erlaubt hat auf ihr zu leben; sie gibt ihm Nahrung ohne wirkliche Gegenleis- tung, sondem verlangt nur: Jagen und Essen musst du alleine! Auch wenn sein spateres Ich einen vollig anderen Blick und eine anderswertige Einstellung zur Urmutter (Die Natur) haben wird, so saugt er doch die Dankbarkeit in sich ein, verschlieBt sie tief im Inneren und bewahrt sie dort fur alle folgenden Generationen seiner Art auf; tiefenpsy- chologisch finden wir diese Dankbarkeit in den unbewussten Glucksgefuhlen, welche sich ins Bewusstsein drangen, wenn wir Walder, Berge oder allgemein Naturgebiete besuchen.
Wieso kann dieser Mensch gefuhlt alles in Ruhe angehen? Die Antwort liegt beinahe auf der Hand: Er kennt keine Arbeit, die ihn dazu notigt Tage und eventuell Nachte zu opfern: Um sein tagliches Brot zu sichern. Die Zeit ist ihm sowieso fremd - zumindest so wie wir sie kennen. Weder besitzt er eine Uhr, noch weiBjemand aus seinem Rudel - wenn dieses vorhanden ist - was dieses Teil uberhaupt ist. Ebenfalls liegt das Entdecken von Messgeraten sowie der spatere Dirigentenstab der Neuzeit (gemeint ist die mecha- nische Uhr) noch in weiter Feme (Kemper, 2010). Dennoch kennt er die Ablaufe des Tages sehr genau und weiB, wann er zu jagen und zu schlafen hat. Doch wie ist das moglich, wenn niemand von unseren Vorfahren je mit der Zeit unterrichtet wurde? Die Erklarung ist darin zu finden, dass die Menschen von damals durchweg nicht gegen, sondern mit der Natur gelebt haben; sie orientierten sich an der Sonne und kreierten sich somit ihr eigenes Bild von Raum und Zeit. Kurz: niemand von ihnen kennt im ubertra- genen Sinne die Zeit; nein, sie fuhlen sie. Doch dabei wird es nicht bleiben. In spateren Tagen wird sich der modern gewordene Mensch, wie der Furst Myschkin im groBarti- gen Roman - Der Idiot - von Fjodor M. Dostojewski beschrieben, schmerzlich an diese schonen und ruhigen Tage erinnern und ahnlich denken:
„Was war denn diesjur ein Festschmaus, was war denn diesfur ein steter, endloser,grofierFeiertag [...jJedenMorgengingdieselbe helle Sonne aufjedenMorgen stand uber dem Wasserfall ein Regen bogen;jeden Abendflammte der hochste, schneebedeckte Berg dortin der Feme am Rande des Himmels inpurpurner Glut auf;jede kleine Fliege, die im 'warmen Sonnenstrahl um ihn herumsummte, nahman diesem ganzen Festchor teil, kannte ihren Platz, liebte ihn und warglucklich,jedes Graschen wuchs und war glucklichl Und alles hatte seinen gewiesenen Weg, und alles kannte seinen Weg und kam singendundgingsingend[.] (Dostojewski, 2007, S. 647).“
Soweit so gut. Wir wollen unseren Helden in Ruhe seine Nahrung zu sich nehmen lassen und ihn spater wieder in die Arbeit miteinbeziehen. Bevor die eigentlichen Inhalte des Wirtschaftens geklart werden, wollen wir einige Punkte festhalten, bezuglich seinen Bedurfnissen - unter einem Bedurfnis versteht man einen Mangelzustand, welchen es gilt auszugleichen, zum Beispiel jemand hat einen knurrenden Magen, so isst er etwas. Es lasst sich relativ kurz zusammenfassen, welchen Bedurfnissen er zu dieser Epoche vorwiegend hat nachkommen mussen (Das Wort „mussen“ wird sich im weiteren Ver- lauf modifizieren): Es sind allesamt Triebe, welche dem Selbsterhaltungstrieb innewoh- nen und dem Menschen von der Natur aus mitgegeben worden sind: Hunger, Durst, Schutz und Sexualitat.
Da in dieser Arbeit noch gezeigt wird wie oft, in welchen Bereichen und was fur Rechte sich der „modeme Mensch“ herausnehmen wird, um des Geldes willen - das Warum fehlt dabei naturlich nicht -, wollen wir es ihm an dieser Stelle gleichtun und den Zeiger der Uhr willkurlich wieder nach vorne drehen; und stoppen ungefahr 10.000 Jahre vor unserer Zeit. Es ist eine fundamentale Epoche: Die Menschen sind nun sesshaft; auf der einen Seite spricht man fortan vom Beginn einer „Erfolgsstory“ (Planet-Schule, 2020) und auf der anderen sei man der Meinung, hier schafft man die Grundlage der modemen Zivilisation (Glaubrecht, 2000). Sie lernen Guter, welche zu Beginn hauptsachlich den Nahrungssektor betreffen (Getreide u.a.m.), durch Bewirtschaftung ihrer Felder in ge- steigerter Anzahl anzuhaufen. Im Zuge dessen wird langsam immer mehr geerntet als notig ist und immer ofter kann das Bedurfnis nach Nahrung befriedigt werden. Aus die- ser Tatsache und dem Uberschuss, welcher aus den Ernten entsteht, wachsen neue Mangelzustande, die nach einem Ausgleich verlangen. Zudem wachst auch das Be- wusstsein; man lernt es gemachlich zu verstehen, dass sich hier etwas vollig Neues ent- wickelt, was noch nie dagewesene Moglichkeiten bieten wird: Die Schaffung von Ei- gentum. Zudem wachst auch allmahlich der Egoismus, welcher eine der starksten un- bewussten Triebfedern ausmacht und aus dem ,,Uns soil es gut gehen“ ein ,,Mir soil es gut gehen“ erzwingen wird. Es wird erkannt, dass (andere) Dorter Guter besitzen, wel- che ein anderes nicht besitzt und umgekehrt. So entstehen die ersten Tauschgeschafte, welche einen Hauch, von wirtschaftlichem Handeln aufweisen (SOLIT Gruppe, 2020). Naturlich benotigt alles Zeit: zum einen mussen oftmals weite Strecken auf sich ge- nommen werden und zum anderen schwanken die Werte oftmals zwischen den handel- baren Gutern sodass eine Diskrepanz entsteht. Man sucht ein universelles Tauschmittel, dass die Diskrepanzen beiseite raumt und den Handel vereinfacht. Und schlieBlich wird es gefunden werden.
Die Menschen sind nun dabei sich zu Verbrauchem zu entwickeln; sodass der gestiege- ne Standard die Amplitude des Konsums heftig ausschlagen lasst: Denn wo mehr vor- handen ist, da kann auch mehr verbraucht werden. Um dem nachzukommen, mussen groBe Anstrengungen unternommen werden. Arbeiter/innen werden benotigt, um die Felder oder Tierhaltung zu maximieren sowie, um den Handel (Tausch) voranzutreiben. Die Zeit des (Ab)Wirtschaften ebnet sich ihren Weg; gibt sie anfangs noch - wofur ihr Wesen im wesentlichem steht - Bedurfnisbefriedigung und tragt zum Fortschritt bei, umso destruktiver lenkt sie alle spateren Geschehnisse. Die Menschen fangen an Gren- zen zu ziehen, nicht nur landlich, sondern auch in ihren Kopfen. Die Vorstellung Res- sourcen fair und gerecht sowie planmaBig auf Grund der Knappheit zu verteilen ist ein Hirngespenst, welches schnell verdrangt wird.
Der wahre Kern dieser menschlichen Aktivitat (Wirtschaften) entbloBt sich in Gestalt von Ausbeutung, Profitgier, Zerstorung, skrupellosen Tauschgeschaften, Krieg und grenzenlos gesteigerten Egoismus. Praktisch wird die eigene Identitat aufgegeben und das Tun und Lassen fortan ferngesteuert, weil ein neues universelles Gut, welches bisher sehnsuchtig gesucht worden ist, ein scheinbar unentrinnbares Delirium erschaffen hat, was die Rationalitat sowie die menschliche Moral vom Olymp stoBt, welches die Waage des Lebens ihr Ungleichgewicht verdankt, und den tatsachlichen Inhalt des Wirtschaftens ausmacht. Allen Widerstanden zum Trotz wird es sich erheben und eine nie zuvor dagewesene Narbe hinterlassen: Das Geld.
2.2 Die Natur als Gesetz
„Jagst du die Natur zur Tur hinaus, kommt sie durchs Fenster in dein Haus (Guski, 2018)“. Es ist hochst bedeutsam zu zeigen, dass es kein Wirtschaften gibt, wenn die Natur dem nicht gewillt ist. Von daher dient dieses Kapitel, als kurze Atempause und der Besinnung.
Eines kann nicht geleugnet werden: Die Erde ist bereits lange vor uns dagewesen (Brenner, 2019). Nur ihr verdanken wir unser Dasein. Sie gibt uns seit den ersten Se- kunden, alles was wir zum Leben benotigen: Essen, Trinken, Licht, Nacht sowie Arbeit, Boden, Kapital und die Luft in unseren Lungen. Man darf entschieden sagen: Sie ist unser Wirt, welcher uns als artfremden Organismus aufgenommen hat.
Einen fortwahrenden und immer wiederkehrenden Rhythmus folgend bringt Mutter Natur, wie die Flut, Leben in den Kreislauf und nimmt, wie die Flut, Leben ohne Ruck- sicht aufs Wohlstandsniveau (Szeglat, 2016). Sie betreibt weder eine rationale noch irrationelle Produktionsweise, sondem strebt und sorgt stets nach einem Gleichgewicht; nicht ohne Grund sind unsere Rohstoffe auf dem Planeten endlich: Dies ist ein Finger- zeig auf den Begriff der Knappheit, welcher sich an den der Nachhaltigkeit anschliebt oder diesen vielmehr voraussetzt; diese Tatsachen sind uns nicht fremd, aber wir han- deln nicht danach.3
Verschiedene Klimazonen sind nicht umsonst mit der Absicht geschaffen worden, um bestimmte Guter (01, Kohle, Gold, Vieh usw.) angemessen zu verteilen. Man darf be- haupten es ist stets nach Fairness (dieser Begriff wird in Kapitel 3.1 Markte und Moral, genauer betrachtet) gehandelt worden; wurde ein Fleck unter der Sonne reicher mit Gu- tern beschenkt, zum Beispiel die Antarktis, so bleibt er dafur oftmals eine Anokumene (ein nicht bewohnbarer Ort). Ein anderer Fleck, welchen das Gegenteil getroffen hat, besitzt zwar wenig Guter, aber dafur angemessene Lebensverhaltnisse, zum Beispiel Deutschland. So sind die Menschen gezwungen, sich weiterzuentwickeln, sich zu be- wegen und Risiken auf sich zu nehmen, um einen Ausgleich zu schaffen. Es ist, wenn auch verschwommen, sichtbar, dass der eigentliche Kreislauf unserer Umwelt, wenn niemand eingreift, nach Geben und Nehmen negoziiert. Doch was passiert, wenn der Kreislauf aus den Fugen gerat und der Faktor des Nehmens ins Unermessliche gestei- gert wird?
Anders als der Mensch, welcher die Moglichkeit besitzt, Gesetze (oder Abkommen z.B CETA u.a.) nach Belieben zu verandern oder zu erschaffen, welche oftmals finanziellen Inhalt enthalten -allein 2019 hat es wieder zahlreiche Veranderungen gegeben: Hoherer Beitragssatz zur Pflegeversicherung, Gesetzliche Krankenversicherung oder Hartz-IV- Regelsatze u.v.m. (Deutscher Bundestag, 2019), sind die unserer Natur auf immer fest- geschrieben. Was damit gesagt werden soil, ist folgendes: Wenn das menschliche Indi- viduum schon dieses Recht in seinen Handen halt, die Gesetze so zu formen wie es ihnen beliebt, dann sollten diese in erster Linie nicht nur auf Nehmen basieren, sondern ebenso auf Geben. Denn die Natur braucht fur eine funktionierende Wirtschaft keine Menschen; sie existiert auch ohne uns; doch wir benotigen sie fur alles: Sie ist unser Geschenk.
2.3 Das neue Zeitalter
..Was. wenn man denMenschen nur zu so etwas wie einer dreisten
Probe in die Welt gesetzt hat, um zu sehen, ob es ein solches Geschopf
auf Erden aushalt oder nicht?
Die Natur, deren Gesetze er nicht begreifen kann, antwortet ihmnicht: Deshalb verurleill er sie zum Tode. Da er die Naturjedoch unmoglich ausloschen kann, vernichlel er sich selbst, weil es ihn lang weilt, eine Tyrannei zu ertragen, an der niemand schuld ist. (Guski, 2018) “
Wir sind nach unserem Ausflug in die Vergangenheit, zuruck im 21.Jahrhundert. Der technische Fortschritt, welcher die Gesamtheit aller technischen Errungenschaften einer Kultur darstelle, ist ein Kunstwerk der menschlichen Spezies - es sei an dieser Stelle noch erwahnt, dass das 19. Jahrhundert (industrielle Revolution), als Katalysator der Wirtschaft gesehen werden darf. Der wirtschaftliche Aspekt nimmt nun mehr denn je den primaren Platz unter der Sonne ein. Es wird hektischer, lauter, enger und gar schmutziger. Die Jagd nach Papier (Geld) ist soweit fortgeschritten, dass es den Glau- ben erweckt, alles sei kauflich. Damit man sich einen Eindruck uber die Zeit der Geld- herrschaft machen kann, sollen folgende Beispiele als Illustration dienen und zeigen was alles moglich ist: fur Werbezwecke darf die eigene Stirn verkauft oder der Namen seines Kindes an Unternehmen verschachert werden; es durfen Tiere zum SpaB und als Trophaen erschossen werden, welche vom Aussterben bedroht sind und sich zudem nicht wehren konnen (Sandel, 2018).
Was veranlasst denn eine Familie, die ihr Kind liebt, den Namen ihres Neugeboren zu verkaufen? Wie kommt ein Mensch auf die Idee, ein Korperteil fur Werbezwecke zu verkaufen (Stirn) und wer gibt uns eigentlich des Recht, Tiere aus SpaB und Langeweile zu toten? Diese Fragen sollten wir uns jetzt stellen und auf eine befriedigende Antwort warten. Die Antwort ist kurz, vielleicht auch banal, aber auf alle drei Beispiele zutref- fend: Es ist das Geld, welches Vemunft und Moral auBer Kraft setzen kann.
Die Zeiten haben sich geandert, aber nicht wirklich zum Guten. Statt dem friedlichen Miteinander gedeiht der Konkurrenzkampf. Dass der anfangs noch muhsam betriebene Handel, zwischen verschiedenen Parteien, zu einem weltweiten Handelsstrom geworden ist (Globalisierung), ermoglicht - aus wirtschaftlicher Sicht - viel Positives (gunstige Produktion, neue Beschaffungsmarkte, internationale Prasenz usw.), aber - aus mensch- licher Sicht - durchaus allerlei negatives: wachsender Druck am Arbeitsplatz oder die Angst seinen Arbeitsplatz zu verlieren, welcher durch Mitarbeiter aus dem Ausland ersetzt wird.4
[...]
1 Ein Homo oeconomicus ist in der Wirtschaftswissenschaft ein theoretisches Modell eines Nutzenmaxi- mierers.
2,,Geduld sammelt all die Gefuhle, um sie zum richtigen Zeitpunkt rauszulassen (VNR Verlag fur die Deutsche Wirtschaft AG, 2020)“
3 Unsere Guter sind begrenzt, die menschlichen Bedurfnisse hingegen unbegrenzt: Es herrscht ein kolos- sales Missverhaltnis, die vorhandenen Ressourcen sollen sparsam und rational verbraucht werden, damit die naturliche Regenerationsfahigkeit gewahrleistet werden kann- das modeme Leben zeichnet aber ein anderes Bild.
4 Ein Aspekt der freien Marktwirtschaft ist der Handel ohne politische oder staatliche Eingriffe, quasi: jeder ist seines Gluckes eigener Schmied.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2020, Wohin bringt den Menschen das (Ab)wirtschaften? Für wen opfert er sich und was wird er davon haben?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1022901
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