In diesem Referat wurde eine Studie von Ingrid Drexel: “Belegschaftstrukturen zwischen Veränderungsdruck
und Beharrung” vorgestellt. Diese Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und
Wissenschaft in Auftraggegeben. Das Zielder Untersuchung waren die Implementationsprobleme bei
der Einführung neuer Ausbildungsberufe (Facharbeiterberufe) in Betrieben, die überwiegend Angelernte
einsetzten. Die Qualifikationsstruktur vieler Betriebe war durcheine Dreiteilung gekennzeichnet, die
sich in Facharbeiter, Angelernte und Ungelernte unterteilte. Es wurden qualitative Untersuchungsmethoden
gewählt, wie Fallstudien, Expertenbefragungen, Strukturanalysen. Ausserdem wurden 12
Betriebsfallstudien der 1976/77 durchgeführten Untersuchung in der Chemischen und der Eisen- und
Stahlindustrie, Kurzfallstudien in einem Betrieb der Papier, Pappe und Kunststoffverarbeitenden
Industrie, einem Betrieb der Flachglaserzeugenden Industrie, einem Betrieb der Papier, Pappe,
zellstoff- und holzstoffverarbeitenden Industrie, einem Betrieb der Hohlglas erzeugenden Industrie,
einem Betrieb der Kautschuk und Kunststoffverarbeitenden Industrie sowie zwei Betriebe der
Lebensmittelindustrie miteinbezogen.
Zuerst wird in dieser Arbeit auf die Probleme der Betriebe bei der Implementationsproblematik
eingegangen. Drexel untersucht hier insbesondere die Betriebe mit Implementationsproblemen, die sie
auch als Strukturtyp I bezeichnet. Zur Verdeutlichung wird ein typisches Berufsverlaufsmuster eines
Angelernten mit einem Beispiel des betrieblichen Arbeitseinsatzes und der Gratifikationsstruktur und
ein typisches Berufsverlaufsmuster eines Facharbeiters mit einem Beispiel gegenübergestellt.
Im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit werden die Integration von Facharbeiterkarrieren und deren
Probleme, die Strategien und Maßnahmen der Problemlösung, Maßnahmen zur Abfederung des
Umstrukturierungsprozesses und die Ursachen der Unattraktivität der Facharbeiterberufe bei Jugendlichen
dargestellt.
Bei dieser Studie gab es auch Betriebe ohne Implementationsprobleme (Strukturtyp II). Auf die
Charakteristika dieser Betriebe wird am Schluss dieser Arbeit kurz eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Probleme der Implementation von Facharbeiter-Ausbildung und -Einsatz
- Strukturmuster des "klassischen Anlernbetriebes der Prozeßproduktion" - Strukturtyp I
- Typischer Berufsverlauf des Angelernten
- betriebliche Arbeitseinsatz- und Gratifikationsstrukturen
- Strukturmuster des "klassischen Anlernbetriebes der Prozeßproduktion" - Strukturtyp I
- Das Berufsverlaufsmuster von Facharbeitern
- Berufsverlaufsmuster von (Reparatur)-Facharbeitern
- Beispiel für Lohnkarrieren von Elektro- und Metallfacharbeitern im Hüttenbetrieb
- Problemursachen Integration von Facharbeiter-Karrieren in bestehende betriebliche Strukturen - Problemursachen und Problemlösungen
- Strategien und Maßnahmen der Problemlösung
- Maßnahmen zur Abfederung des Umstrukturierungsprozesses
- Schaffung attraktiver Berufsverlaufsperspektiven für Ausbildungsplatzbewerber - Problemursachen und Problemlösungen
- Strukturelle Ursachen der Unattraktivität
- Unattraktive Berufsverlaufsmuster als indirektes Produkt gegebener betrieblicher Strukturen
- Strategien und Maßnahmen der Problemlösung
- Betriebe ohne Implementationsprobleme - Strukturtyp II
- Gesellschaftliche Ursachen der Verbreitung und Verfestigung der Berufsverlaufsmuster von qualifiziert Angelernten und Facharbeitern
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie von Ingrid Drexel befasst sich mit den Implementationsproblemen bei der Einführung neuer Ausbildungsberufe (Facharbeiterberufe) in Betrieben, die überwiegend Angelerntes einsetzen. Das Ziel der Untersuchung liegt darin, die Herausforderungen und Barrieren bei der Integration von Facharbeiterausbildungen in bestehende Qualifikationsstrukturen zu analysieren. Dabei werden insbesondere die strukturellen und gesellschaftlichen Faktoren beleuchtet, die die Integration von Facharbeiter-Karrieren erschweren.
- Die Herausforderungen der Integration von Facharbeiter-Karrieren in bestehende betriebliche Strukturen.
- Die strukturellen Ursachen für die Unattraktivität von Facharbeiterberufen für junge Menschen.
- Die Rolle von Arbeitseinsatz- und Gratifikationsstrukturen bei der Gestaltung von Berufsverläufen.
- Die Bedeutung von gesellschaftlichen Faktoren für die Verbreitung und Verfestigung von Berufsverlaufsmustern.
- Die verschiedenen Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung der Implementationsprobleme.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Studie untersucht die Implementationsprobleme bei der Einführung von Facharbeiterausbildungen in Betrieben, die überwiegend Angelerntes einsetzen. Dabei werden zwei Typen von Betrieben unterschieden: Betriebe mit Implementationsproblemen (Strukturtyp I) und Betriebe ohne Implementationsprobleme (Strukturtyp II).
Im ersten Teil der Arbeit werden die Probleme der Betriebe mit Implementationsproblemen (Strukturtyp I) analysiert. Drexel beschreibt das typische Berufsverlaufsmuster von Angelernten in diesen Betrieben, die durch eine lange Anlernphase und eine stufenförmige Lohnstruktur gekennzeichnet sind. Die Arbeitseinsatz- und Gratifikationsstrukturen in diesen Betrieben sind so gestaltet, dass sie die Integration von Facharbeitern erschweren.
Der zweite Teil der Arbeit beleuchtet die Integration von Facharbeiter-Karrieren in bestehende betriebliche Strukturen. Drexel zeigt auf, dass die Integration von Facharbeitern in Betriebe mit Strukturtyp I durch verschiedene Faktoren erschwert wird. Dazu gehören die Existenz einer einzigen Eintrittsstelle zwischen überbetrieblichem und innerbetrieblichem Arbeitsmarkt, die vergleichsweise kleinen Aufstiegschancen für Facharbeiter und die Regelung innerbetrieblicher Mobilitätsprozesse nach Seniorität.
Die Arbeit stellt verschiedene Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung der Implementationsprobleme vor. Dazu gehören die Anpassung der Berufslaufbahnen von jungen Produktionsfacharbeitern an die von Angelernten, die Veränderung der gegebenen betrieblichen Strukturen und die Abfederung des Umstrukturierungsprozesses durch quantitative Dimensionierung der Ausbildung.
Im letzten Teil der Arbeit werden die gesellschaftlichen Ursachen für die Verbreitung und Verfestigung von Berufsverlaufsmustern von qualifiziert Angelernten und Facharbeitern analysiert. Drexel argumentiert, dass die Arbeitsmarktverhältnisse, die Veränderung der politischen Durchsetzungspotentiale von Arbeitnehmerinteressen und die Verknappung von Ausbildungsplätzen zu einer Verfestigung dieser Muster beigetragen haben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die betriebliche Qualifikationsstruktur, die Reproduktionsmuster von Facharbeitern und Angelernten, die Implementationsprobleme bei der Einführung neuer Ausbildungsberufe, die Arbeitseinsatz- und Gratifikationsstrukturen in Betrieben, die Berufsverlaufsmuster von Facharbeitern und Angelernten, die strukturellen und gesellschaftlichen Ursachen für die Unattraktivität von Facharbeiterberufen, die Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung der Implementationsprobleme und die Bedeutung der Arbeitsmarktverhältnisse für die Gestaltung von Berufsverläufen.
- Citation du texte
- Eva-Maria Müller (Auteur), 1999, Drexel - Betriebliche Qualifikationsstruktur- und Reproduktionsmuster, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10221
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