Mehrere Faktoren machen den „Nachmittag eines Fauns“ zu einem Signature Piece der Tanzgeschichte. Avantgardistisch ist das ungewohnte neue Bewegungs-Vokabular mit einer völligen Abkehr von den tradierten Ballett-Positionen und dem Verhältnis der Geschlechter im 19. Jahrhundert. Die Ballerina wird nicht mehr vom Tänzer hochgehoben und präsentiert, sondern der männliche Körper tritt in den Vordergrund und wird ausgestellt. Virtuosität wird vermieden, Ausdruckskraft und Schauspielkunst sind gefordert.
Während der Tanz traditionell als Bewegung im Raum nach allen Seiten aufgefasst wird, sucht Nijinsky in L’Après-midi d’un faune bewusst die Zweidimensionalität und fehlende Tiefe. Ebenso wie das Gedicht Mallarmés erstmals keine Handlung erzählen, sondern eine Stimmung erzeugen will, beabsichtigt auch das Ballett keine narrative Darstellung, sondern die Vermittlung einer erotisch aufgeladenen Atmosphäre rund um ein skandalöses Geschehen.
I nhaltsverzeichnis
Kanonisierung in der Tanzgeschichtsschreibung
Die Biographie Vaslav Nijinskys
Die Idee zum Ballett
Mallarmé und Debussy
Das Konzept Nijinskys
Der Skandal in Paris
Die Revolution im Tanz
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Mag. Dr. Ilona Pichler (Auteur), 2013, Vaslav Nijinskys "L'après-midi d'un faune". Ein Signature Piece der Tanzgeschichte?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1022095
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