Die Heilige Schrift nimmt in Calvins Theologie eine zentrale Stellung ein und er versteht im Grunde seine gesamte theologische und kirchliche Arbeit als Schriftauslegung. In einem Vorwort zur Genfer Bibel preist er die Heilige Schrift als „Schlüssel, der uns das Reich Gottes öffnet“, als „Spiegel, in welchem wir Gottes Angesicht betrachten“ und als „Zeugnis seines guten Willens“. Allerdings hat Calvin keine eigene Schriftlehre entworfen und auch die Schriftauslegung ist nie explizit Thema eines Traktats gewesen.
In diesem Essay soll nun zunächst ein Blick auf Calvins Verständnis der Heiligen Schrift und die Herkunft ihrer Autorität geworfen werden. Im Anschluss wird ein kurzer Überblick über die Leitlinien von Calvins Schriftauslegung geboten und schließlich folgt noch ein Abschnitt zum Verhältnis der beiden Testamente bei Calvin.
Inhaltsverzeichnis
- Calvins Auslegung der Heiligen Schrift
- Calvins Verständnis der Heiligen Schrift und die Herkunft ihrer Autorität
- Leitlinien von Calvins Schriftauslegung
- Das Verhältnis der beiden Testamente bei Calvin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit Calvins Verständnis der Heiligen Schrift und beleuchtet seine Schriftauslegung sowie das Verhältnis der beiden Testamente in seiner Theologie. Der Essay analysiert Calvins Herangehensweise an die Bibel als zentrales Element seiner theologischen Arbeit, insbesondere in Bezug auf die Autorität der Schrift und die Rolle des Heiligen Geistes bei ihrer Interpretation.
- Calvins Theologie als Theologie des Wortes Gottes
- Die Autorität der Heiligen Schrift und ihre Unabhängigkeit von kirchlicher Beglaubigung
- Die Leitlinien von Calvins Schriftauslegung, insbesondere die Betonung des wörtlichen Sinns und die Berücksichtigung des historischen Kontexts
- Die Bedeutung des Heiligen Geistes für die Interpretation der Bibel
- Calvins Verständnis des Verhältnisses zwischen dem Alten und Neuen Testament im Rahmen seiner Bundestheologie
Zusammenfassung der Kapitel
- Im ersten Kapitel wird Calvins Verständnis der Heiligen Schrift als Quelle und Kriterium aller theologischen Aussagen erläutert. Er betont, dass Gott nur in seinem Wort zu finden ist und die Heilige Schrift als „Schule der Weisheit“ betrachtet werden soll, die uns Gottes „himmlische Lehre“ vermittelt.
- Das zweite Kapitel behandelt die Leitlinien von Calvins Schriftauslegung. Calvin legt großen Wert auf die wörtliche Bedeutung des Textes (sensus simplex) und betont die Notwendigkeit der grammatischen Analyse der Originalsprache innerhalb ihres Schriftkontexts, wobei auch die historische und kulturelle Situation berücksichtigt werden sollte.
- Das dritte Kapitel widmet sich dem Verhältnis der beiden Testamente bei Calvin. Er argumentiert, dass der Alte und der Neue Bund in Wesen und Sache gleichwertig sind und beide auf Christus als Quelle aller Offenbarungen und Ziel des Gesetzes zeigen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die in diesem Essay behandelt werden, sind: Heilige Schrift, Schriftauslegung, Calvin, Theologie, Wort Gottes, Autorität, Heiliger Geist, Sensus Litteralis, Sensus Simplex, Historischer Kontext, Altes Testament, Neues Testament, Bundestheologie, Christologie.
- Arbeit zitieren
- Janina Serfas (Autor:in), 2016, Calvins Auslegung der Heiligen Schrift, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1021852