Eine Reise durch die faszinierenden Klimazonen unserer Erde offenbart ein Mosaik aus Leben und Anpassung, von den eisigen Weiten der Polarregionen bis zu den üppigen, immerfeuchten Tropen. Entdecken Sie, wie extreme Temperaturen und Niederschlagsmuster die Vegetation, den Wasserhaushalt und die Bodenbeschaffenheit jeder Zone prägen und so einzigartige Ökosysteme formen. Tauchen Sie ein in die Welt der polaren Kältewüsten, wo ewiges Eis das Land bedeckt und nur spezialisierte Arten im Meer überleben können. Erforschen Sie die subpolare Tundra, in der kurze Sommer eine spärliche Vegetation aus Moosen und Flechten ermöglichen, während Permafrost den Boden darunter gefangen hält. Wagen Sie sich in die boreale Nadelwaldzone, auch bekannt als Taiga, wo immergrüne Nadelbäume den kalten Wintern trotzen und saure Böden das Wachstum einschränken. Durchqueren Sie winterkalte Steppen und Wüsten, in denen Pflanzen mit geringer Wuchshöhe und tiefen Wurzeln an die Trockenheit angepasst sind, während fruchtbare Schwarzerde in den Steppen landwirtschaftliche Nutzung ermöglicht. Erleben Sie die kühlgemäßigte Laub- und Mischwaldzone, in der variable Klimabedingungen artenreiche Wälder und fruchtbare Braunerde hervorbringen. Entdecken Sie die Subtropen mit ihren Winterregen und trockenen Sommern, die Hartlaubvegetation und Roterden formen. Reisen Sie weiter in die trockenen Tropen, wo extreme Temperaturen und geringe Niederschläge zu vegetationslosen Wüsten und episodischen Flüssen führen. Erforschen Sie die wechselfeuchten Tropen, in denen Savannen mit Schirmakazien und periodischen Flüssen das Landschaftsbild prägen. Schließlich gelangen Sie zu den immerfeuchten Tropen, dem Höhepunkt der Artenvielfalt, wo üppige Regenwälder mit komplexen Ökosystemen und nährstoffarmen Lateritböden existieren. Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Landschaftszonen der Erde, ihre charakteristischen Merkmale und die komplexen Zusammenhänge zwischen Klima, Vegetation, Wasser und Boden. Es ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die die Vielfalt und Fragilität unserer natürlichen Umwelt verstehen und schätzen möchten. Begleiten Sie uns auf dieser aufschlussreichen Reise und erweitern Sie Ihr Wissen über die Ökologie unseres Planeten.
Die Landschaftszonen der Erde- eine Übersicht
Landschaftszonen Zusammenfassung
Zonen | Klima | Vegetation | Wasser | Boden |
Polare Kältewüste | Sehr kalt, trocken, Polarnacht/ Polartag, vollpolares Klima, J.D.T. -15°C, ausschließlich polare Kältehochs, keine Zirkulation | Keine Vegetation, keine Vegetationsperiode (durch extrem niedrige Temp. bis -90 °C u. mangelndes Sonnenlicht) | J.N.S. weniger als 250 mm, alles gefroren, Wasser nur Eis, nival = Niederschlag immer in Form von Schnee | Keine Bodenbildung, keine gelösten Nährstoffe (da keine Pflanzen· kein Humus), keine Ökosysteme an Land, aber Artenvielfalt in Meeren |
Subpolare Tundra | Schnee-u. Frostklima, kurze Sommer (kühl), lange sehr kalte Winter, subpolar aber auch schon gemäßigte Zone, Polartag u. Polarnacht, humid Winter: polare Ostwinde u. arktische Luft Sommer: außertropische Westwinde u. polare Ostwinde | Sommer· Vegetations- periode ( 1-4 Monate), Flechten, Moose, Zwergwuchs, artenarm, keine tiefen Wurzeln u. geringe Wuchshöhe d. Pflanzen (Windschutz u. Aufnahme v. Erdwärme), immergrün, volles Ausnutzen der Veget.-Periode | Eis, Schmelzwasser, Über- schwemmungen, keine hohe Verdunstung, 9-8 Monate Schneedecke, Flüsse gefroren | Sumpfig, Permafrostboden, Solifluktion, Frosttable (??), nährstoffarmer Boden (Rohboden) > verwittertes Gestein mit Humus angereichert, Frostmusterböden; Normadischer Weideanbau, Rentiere |
Boreale Nadelwald-zone | Kontinentalklima, gemäßigte Klimazone, kurze warme Sommer, lange kalte Winter, J.N.S. gering, große Temperatur- schwankungen, alle Monate humid, Westwind- zirkulation, rel. Wenig NS ( 300-400 mm JNS) | Rel. Kurze Vegetationsperiode ( 3-5 Monate), artenarme Nadelwälder, immergrün, keine Kraut- und Strauchschicht, Taiga, Fichten, Tannen, Lerchen ( im sehr kontinentalen Ber.) Nadelbaumform Dreieck· wenig Angriffsfläche f. Schnee, massiver Verdunstungsschutz = Nadeln | Sümpfe, Moore, Vernässung ( Eis unter Boden· keine Versickerung· Abfluß d. Schmelzwassers- Flüsse entspringen im Süden u. fl. Nach N- Schmelzwasser des S. kann nicht abfließen· Eisstau), große langanhaltende Schneedecke | Dauerfrostböden, Solifluktion, Potsol(Bodentyp), Sandboden, Nadelstreuboden· nährstoffarm u. sauer· Säure zersetzt Ton-minerale, die Närstoffe speichern, Bleicherde |
Winterkalte Steppen und Wüsten | Sommerwarmes Kontinentalklima (gemäßigte Klimaz., außertropische Westwind- zirkulation), trocken, wenige humide Monate ( viele aride), Temp: große Tag/ Nachtdifferenz, große Jahresamplitude | Pflanzen: geringe Wuchshöhe u. Blattgröße STEPPE: Grasland, Hartgräser, keine Bäume, wenige Sträucher, Zwiebelgewächse, Wurzeln überleben immer! WÜSTE: kaum Vegetation, keine Dauerveg., Dornsträucher Frühl./Som. Haupt-vegetationszeit, Winter: Erfrieren+ Schneedecke (dünn) u. viele Stürme, Som.: oberird. Absterben | Sommermonate: arid Wintermonate: gering humid, periodische Wasserführung d. Flüsse, periodisch schwankender Grundwasser- spiegel, in Wüsten treten Fremdlingsflüsse auf | STEPPE: Boden aus Lös, Schwarzerde (humusreich, tiefgründig, gut durchwurzelt), wegen Absterben der Gräser kein Auswaschen der Nährstoffe, Durchmischung d. Bodens sehr gut für Ackerbau nutzbar ABER verseuchen d. Erde mit Düngemitteln + Schädlings- bekämpfung u. Entwässerung/Aus- trocknen v. Flüssen u. Seen WÜSTE: Salzböden, physikal. Verwitterung |
ZONE | KLIMA | VEGETATION | WASSER | BODEN |
Kühlge- mäßigte Laub- u. Mischwald-zone | Gemäßigtes Klima mit variablem Klimacharakter, ganzj. Zyklonen , Sommer: warm, Winter: kalt, ganzjährig humid, term. Jahreszeiten, 6-12 °C JDT, 400-700 mm JNS | Som./ Frühj./ Herbst · Vegetationsperiode ( mind. 6 Monate) , Mischwälder: West = Buchen· Ost Eichenwälder; Süd = Laub- u. Mischwälder· nach Nord Zunahme an Nadelwäldern; Relief: je höher desto mehr Nadelwälder, artenreiche Kraut-, Strauch- u. Baumschicht | Keine schwankende Wasserführung d. Flüsse, immer Wasser- überschuß, konstanter Grundwasser- spiegel, Hochwasser in Osteuropa: 1. Frühl. Wegen Eistau, 2. Sommer wegen Starkregen | Fruchtbarer Boden, Braunerde vorwiegend, Horizontschichtung a) = (Humushorizont), b) (Verwitterungshorizont + Tonminerale), c) (Ausgangsgestein), vor allem physikalische Verwitterung (chem. Verw.braucht Wärme nicht richtig gegeben (nur Sommer) , Frost- und Wurzelsprengung |
Subtropen | Winterregenklima d. Westseiten( subtropisches Klima d. Ostseiten), Subtr. Klimazone, kühle feuchte Winter; lange, trockene, warme/heiße Sommer; Hochdruckgebiete (sub-tropische Hochdruckgürtel), subpolare Kälteeinbrüche, Passatzirk. Im Sommer, Westwindzirk. im Winter, JDT 10 °C, Haupt-NS im Winter | Vegetationsperiode: Frühj./Herbst; dazw. Vegetationsruhe; Blätter mit Verdunstungsschutz ( Lederschicht, wasser- speichernde Organe· Sukkulente), Hartlaubvegetation ( stark reduziert durch Kultivierung, Anbau, Ziegen u.Schafe· unkontrolliertes Weiden); Sekundärveg.: Verbuschung(Macchie· Strauchveg.(Dornsträuche) | Periodisch feucht, 6 Monate humid, 6 Monate arid, Wasserführung d. Flüsse: Sommer trocken, Winter: wahnsinnig voll | Roterden, brauner Boden, chem. Verwitterung ( durch Wärme u. Kalkstein- verwitterung), kein sonderl. Fruchtbarer Boden, aber relativ gut |
Trockene Tropen | Passatklima, sehr trocken, ganzjährig warm/heiß, Temp.schwank. zwischen Tag u. Nacht sehr hoch ( 20- 25 K), Jahreszeitenklima, JNS weniger als 100 mm | Vegetationslos, Hartgräser u. v. allem Dornsträucher ( Pflanzen können unterirdisch überleben· Samen· bei Regenguß· Keimen u. Wachsen der Pflanze, weit verzweigte Wurzelsysteme | Episodische Wasserführung d. Flüsse ( in Wadis (Trockentäler, nur bei Starkregen gefüllt) nur bei Starkregen oberflächlicher Abfluß d. Wassers); Grundwasser- spiegel episodisch, fossiles Grundwasser = Grundwasser-ressourcen; Fremdlingsflüsse | Vorwiegend physik. Verwitterung durch Temp.- schwankungen (Ausdehnung, Zusammenziehen· Wechsel, Insolations- verwitterung, keine Bodenbildg. (Sand,Kies,Stein) da kein Wasser u. keine Pflanzen vorhanden, nur verwittertes Gestein; Bewässerung d. Wüste mögl., aber Bodenversalzung u. Krustenbildung |
Wechsel-feuchte Tropen | Trop. Wechselklima beeinflußt durch Passatzirkulation; 21-28 °C JDT, 3-10 Monate humid ( Regenzeit · NS auf diese Zeit verteilt) , immer warm, JNS 250-1000 mm, je weiter zum Äquator umso länger Regenzeit, Tageszeitenklima | Savanne· trop. Gransland mit Bäumen (Schirmakazien: *** Schatten durch Breitläufigkeit gegen Verdunstung bei regen, Tropfen bleiben hängen u. tropfen an Rändern nach unten zu Wurzel- spitzen), Dornen- ausbildung; Giftstoffe auch durch Wind übertragbar gegen Tierfraß, Vegetation nimmt mit Äquatornähe zu, Galeriewälder an Flüssen | 2-10 humide Monate, periodische Wasserführung d. Flüsse und periodischer Stand d. Grundwasser-spiegels, Fremdlingsflüsse | Vorwiegend chem. Verwitterung aber auch physik. Verw.; rel. Fruchtbarer Boden ( mit Bewässerung), roter Boden, Versalzungsprobleme, Dersitification (Sahelzone· Überbevölkerung, Auslaugung des Bodens, Wanderfeldbau, Viehzucht, Mischkulturen) |
ZONE | KLIMA | VEGETATION | Wasserhaus- halt | BODEN |
Immer- feuchte Tropen | Äquatorialklima, Passatzirkulation, ausgeprägtes Tageszeitenklima, keine Jahreszeiten, Temp. Bleibt konstant, sehr hohe JNS ( über 2000 mm), Temp. Über 18 °C, 12 humide Monate | Sehr artenreich, ganzjährige Vegetationsperiode, Stockwerkaufbau im trop. Regenwald(Baumriesen, geschlossenes Blätterdach, Jüngere Bäume, Unterwuchs· nicht stark ausgeprägt wegen Lichtmangel), rel. Luftfeuchte nimmt nach unten hin zu, alle Lebenszustände nebeneinander, bis zu 80% d. Blattmasse jährlich erneuert, Bäume durch Brettwurzeln gestützt, nur kurze Nahrungskreisläufe, Legumnosen(Stickstoff- sammler aus Luft) | Rückgabe v. weit mehr als der Hälfte des NS durch Verdunstung, 30% erreichen Boden, 5% fließen oberfl. Ab, extrem hohe NS-mengen· wasserreichste Ströme der Erde (Amazonas, Kongo) Überschwemmungen in zeiten v. überdurchschnittl. Hohen NS, weit verzweigte Flußnetze | Sehr alte mächtige Böden, intensive chem. Verwitterung, sehr nährstoffarm, locker, großporig, tropische Roterde(Laterite), Eisen-u. Aluminiumhydrate, Humusgehalt nur 2 %, alles was auf Boden fällt· sofort zersetzt, die Nährstoffe sofort wieder aufgenommen, Brandrodung für Ackerbau· dauerhafte Nutzung heute, kaum noch Wanderfeldbau, Entfernung d. Wurzeln· keine Regeneration mögl., Erosion durch NS und Sonne, unumkehrbare Zerstörung, Sekundärwald aus Buschvegetation |
J.D.T. = Jahresdurchschnittstemperatur
J.N.S. = Jahresniederschlag
NS = Niederschlag
Solifluktion = Bodenfließen ( Permafrostboden taut im Sommer an Oberfläche auf, starke Vernässung, staut Bodenwasser, breite Konsistenz· fließt bei geringer Neigung abwärts)
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Landschaftszonen der Erde und ihre Hauptmerkmale?
Die Tabelle bietet eine Übersicht über verschiedene Landschaftszonen der Erde, einschließlich ihrer klimatischen Bedingungen, Vegetation, Wasserhaushalt und Bodentypen. Zu den behandelten Zonen gehören die polare Kältewüste, die subpolare Tundra, die boreale Nadelwaldzone, winterkalte Steppen und Wüsten, die kühlgemäßigte Laub- und Mischwaldzone, die Subtropen, die trockenen Tropen, die wechselfeuchten Tropen und die immerfeuchten Tropen.
Welche klimatischen Bedingungen herrschen in der polaren Kältewüste?
Die polare Kältewüste ist durch sehr kalte, trockene Bedingungen mit Polarnacht und Polartag gekennzeichnet. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa -15°C. Es gibt keine Zirkulation und ausschließlich polare Kältehochs.
Welche Vegetation findet man in der subpolaren Tundra?
In der subpolaren Tundra findet man während der kurzen Sommermonate (1-4 Monate) Flechten, Moose und Zwergwuchs. Die Vegetation ist artenarm und weist keine tiefen Wurzeln oder große Wuchshöhen auf. Die Pflanzen sind immergrün und nutzen die Vegetationsperiode voll aus.
Was sind die charakteristischen Merkmale der borealen Nadelwaldzone?
Die boreale Nadelwaldzone hat ein Kontinentalklima mit kurzen, warmen Sommern und langen, kalten Wintern. Die Jahresniederschlagsmenge ist gering und die Temperaturschwankungen sind groß. Die Vegetation besteht aus artenarmen Nadelwäldern mit Fichten, Tannen und Lärchen.
Wie unterscheiden sich Steppen und Wüsten in Bezug auf Klima und Vegetation?
Winterkalte Steppen und Wüsten haben ein sommerwarmes Kontinentalklima. Steppen sind Grasländer mit Hartgräsern, während Wüsten kaum Vegetation aufweisen. In Steppen überleben Wurzeln den Winter, während in Wüsten Dornsträucher vorherrschen.
Welche Merkmale kennzeichnen die kühlgemäßigte Laub- und Mischwaldzone?
Die kühlgemäßigte Laub- und Mischwaldzone hat ein gemäßigtes Klima mit variablen Klimacharakter, ganzjährige Zyklonen, warme Sommer und kalte Winter. Die Jahresniederschlagsmenge liegt zwischen 400-700 mm. Es gibt Mischwälder mit Buchen, Eichen und Nadelbäumen.
Wie ist das Klima und die Vegetation in den Subtropen?
Die Subtropen haben ein Winterregenklima an den Westseiten und ein subtropisches Klima an den Ostseiten. Die Winter sind kühl und feucht, die Sommer lang, trocken und warm/heiß. Die Vegetation besteht aus Hartlaubvegetation mit Verdunstungsschutz, wie Lederschicht und wasserspeichernde Organe.
Was sind die typischen Merkmale der trockenen Tropen?
Die trockenen Tropen haben ein Passatklima, sind sehr trocken und ganzjährig warm/heiß. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind sehr hoch. Die Vegetation besteht aus Hartgräsern und Dornsträuchern.
Wie unterscheidet sich das Klima in den wechselfeuchten Tropen von dem der immerfeuchten Tropen?
Die wechselfeuchten Tropen haben ein tropisches Wechselklima mit einer Regenzeit von 3-10 Monaten. Die immerfeuchten Tropen haben ein Äquatorialklima mit ausgeprägtem Tageszeitenklima und keiner Jahreszeiten, mit 12 humiden Monaten.
Welche Besonderheiten weist die Vegetation in den immerfeuchten Tropen auf?
Die Vegetation in den immerfeuchten Tropen ist sehr artenreich und weist eine ganzjährige Vegetationsperiode auf. Es gibt einen Stockwerkaufbau im tropischen Regenwald mit Baumriesen, geschlossenem Blätterdach und Unterwuchs. Die Bäume werden durch Brettwurzeln gestützt und es gibt nur kurze Nahrungskreisläufe.
Was bedeutet Solifluktion?
Solifluktion bedeutet Bodenfließen. Dabei taut im Sommer die Oberfläche des Permafrostbodens auf, was zu starker Vernässung führt. Das Bodenwasser staut sich und der Boden fließt bei geringer Neigung abwärts.
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- Franziska Herden (Author), 2001, Die Landschaftszonen der Erde - eine Übersicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102183