Ein verborgenes Königreich zwischen Land und Meer, ein dynamisches Ökosystem, das von den Gezeiten geformt wird: Das Wattenmeer. Diese einzigartige Landschaft, die sich entlang der nordwest-europäischen Küste erstreckt, ist mehr als nur eine Schlickfläche; sie ist ein komplexes Mosaik aus Lebensräumen, das eine unglaubliche Vielfalt an Flora und Fauna beherbergt. Tauchen Sie ein in eine Welt, in der Ebbe und Flut den Rhythmus des Lebens bestimmen, in der Schwebstoffe auf eine faszinierende Reise geschickt werden und in der sich das Land ständig verändert. Erkunden Sie die vier unterschiedlichen Zonen des Wattenkörpers, vom unberührten Epilitoral bis zum ständig überfluteten Sublitoral, und entdecken Sie, wie Überflutungsdauer und Vegetation ineinandergreifen. Von den Salzwiesen, die nur bei Sturmfluten Schutz bieten, bis zu den Quellerfeldern, die zweimal täglich vom Meer bedeckt werden, entfaltet sich ein faszinierendes Naturschauspiel. Erfahren Sie, wie Marschland entsteht und vergeht, ein ständiger Kampf zwischen Aufbau und Abbruch, zwischen den Kräften der Natur und dem unaufhaltsamen Lauf der Zeit. Begleiten Sie uns auf einer Reise durch dieses faszinierende Ökosystem, lernen Sie die Geheimnisse der Sedimentation kennen und verstehen Sie die Bedeutung des Wattenmeeres für den Küstenschutz und die Artenvielfalt. Dieses Buch ist eine Hommage an ein einzigartiges Naturerbe, ein unverzichtbarer Begleiter für alle, die sich für Ökologie, Geographie und die Wunder der Natur begeistern. Entdecken Sie die verborgenen Schätze des Watts, von den kleinsten Mikroorganismen bis zu den majestätischen Seevögeln, und lassen Sie sich von der Schönheit und Fragilität dieses außergewöhnlichen Lebensraums verzaubern. Wagen Sie den Schritt ins Watt und erleben Sie die Magie dieses UNESCO-Weltnaturerbes hautnah.
Wattenmeer:
Lage, Zonierung und Sedimentation
Beschreibe Lage und Dimension des Wattenmeeres an der nordwest-europäischen Festlandküste!
Das Wattenmeer erstreckt sich von der Nordküste der Niederlande von Den Helder aus über die Nordseeküste Deutschlands bis nach Esbjerg. Das gesamte Wattenmeer umfasst somit eine Länge von ca. 500 km bei einer durchschnittlichen Breite von ca. 20 km. In West- und Ostfriesland ist das Watt zum Meer hin von Inseln begrenzt, die parallel zur Küstenlinie liegen, wohingegen es in Nordfriesland meist direkt an das Meer grenzt.
Erläutere den Transportweg eines Schwebestoff-Teilchens im Wattenmeer!
Das betrachtete einzelne Schwebestoff-Teilchen befindet sich bei Niedrigwasser nahe der Küste (der Stufe an der das Watt an das Meer grenzt) und wird nun mit der Flut über die Wattfläche gehoben. Senkt sich nun mit der Ebbe der Wasserspiegel, senkt sich auch das Teilchen und bleibt auf der Wattfläche liegen. Mit der nächsten Flut wird das SchwebestoffTeilchen wieder aufgewirbelt und mit der Ebbe in das tiefe Wasser zurücktransportiert, wo es sich ein wenig absenkt. Es befindet sich jetzt bereits etwas näher an der Küste als bei seinem Ausgangspunkt. Nun wird es mit der Flut wieder über die Wattfläche gehoben, senkt sich dann mit der Ebbe ab und bleibt nun endlich auf der Wattfläche liegen.
Der gesamte Wattenkörper umfasst vier Zonen. Beschreibe diese Zonen, indem du unter anderem Hinweise zur Überflutungsdauer gibst!
Der gesamte Wattenkörper lässt sich in vier verschiedene Zonen unterteilen. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Überflutungsdauer voneinander und somit auch durch ihre Vegetation.
Beginnt man auf der Landseite mit der Unterteilung, so muss als erstes das Epilitoral genannt werden. Dieses Gebiet wird nie überflutet, ist aber dennoch stark vom Meer geprägt, z.B. durch verwehten salzhaltigen Wasserstaub, durch kappilar aufsteigendes salzhaltiges Grundwasser und durch die klimatischen Eigenschaften der Meeresküste; in Friesland bedeutet dies v.a. milde Sommer und Winter.
Bewegt man sich nun in Richtung Meer, folgt die supralitorale Zone, die lediglich 5% der Wattfläche einnimmt. Das Supralitoral wird nur bei Sturmfluten überflutet, weshalb hier die Salzwiesen mit Schwingel und Andel gedeihen.
Als nächstes folgt das Eulitoral. Die Grenze zwischen dieser Zone und dem Supralitoral befindet sich auf der Höhe der mittleren Hochwasserlinie, d.h. das Eulitoral wird zweimal pro Tag überflutet und nur an der Grenze zum Supralitoral wachsen Pflanzen, nämlich der Queller. 60% des Wattenkörpers befinden sich in der eulitoralen Zone, deren Fläche auch als das eigentliche „Watt“ bezeichnet wird.
Den Rest des Wattenkörpers nennt man Sublitoral. Dieser Zone gehören v.a. Priele und Großrinnen an, wie auch Flachwasserzonen, die seewärts vor den Inseln liegen, also Flächen, die fast ständig überflutet sind, weshalb es hier auch keine Vegetation gibt.
Erläutere die Begriffe: Ebbe, Flut, Hochwasser!
Unter Flut versteht man das steigende Wasser, das auf die Küste zuströmt und somit die Wattflächen überflutet. Das Gegenteil davon ist Ebbe. Dieser Begriff bezeichnet also das Zurückweichen des Wassers und das damit verbundene Absinken des Wasserspiegels, bis die Wattflächen trocken liegen. Den höchsten Wasserstand zwischen Flut und Ebbe bezeichnet man als Hochwasser oder Tidehochwasser, das sich alle 12 ½ Stunden wiederholt.
Stelle Entstehung und Abbau von Marschland dar!
Wattenmeer: Häufig gestellte Fragen
Wo liegt das Wattenmeer und welche Ausdehnung hat es?
Das Wattenmeer erstreckt sich entlang der nordwest-europäischen Festlandküste von Den Helder in den Niederlanden über die deutsche Nordseeküste bis nach Esbjerg. Es ist etwa 500 km lang und durchschnittlich 20 km breit. In West- und Ostfriesland grenzen Inseln parallel zur Küstenlinie das Watt zum Meer ab, während es in Nordfriesland meist direkt ans Meer grenzt.
Wie bewegt sich ein Schwebestoff-Teilchen im Wattenmeer?
Ein Schwebestoff-Teilchen wird bei Niedrigwasser von der Flut über die Wattfläche gehoben. Mit der Ebbe sinkt es ab und bleibt auf der Wattfläche liegen. Bei der nächsten Flut wird es wieder aufgewirbelt und durch die Ebbe ins tiefe Wasser transportiert, wo es sich etwas absenkt, näher an der Küste. Dieser Prozess wiederholt sich, bis das Teilchen endgültig auf der Wattfläche abgelagert wird.
Welche Zonen lassen sich im Wattenmeer unterscheiden und wie unterscheiden sie sich hinsichtlich der Überflutungsdauer?
Der Wattenkörper gliedert sich in vier Zonen: Epilitoral (nie überflutet, aber vom Meer beeinflusst), Supralitoral (nur bei Sturmfluten überflutet), Eulitoral (zweimal täglich überflutet) und Sublitoral (fast ständig überflutet). Die Überflutungsdauer bestimmt die Vegetation und die Lebensbedingungen in den jeweiligen Zonen.
Was bedeuten die Begriffe Ebbe, Flut und Hochwasser?
Flut bezeichnet das steigende Wasser, das die Wattflächen überflutet. Ebbe ist das Zurückweichen des Wassers und das Absinken des Wasserspiegels. Hochwasser (Tidehochwasser) ist der höchste Wasserstand zwischen Flut und Ebbe, der sich alle 12 ½ Stunden wiederholt.
Wie entsteht Marschland und wie wird es wieder abgebaut?
Marschland entsteht, wenn Sinkstoffe über die mittlere Tidehochwasserlinie (MThw-Linie) hinaus abgelagert werden und dort nicht wieder weggespült werden. Salzwiesenpflanzen siedeln sich an und halten Sedimente fest. Gleichzeitig kommt es aber auch zu Landabbrüchen an der Kante zum Meer hin durch Brandung und Strömung.
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- Elisabeth Prifling (Author), 2000, Wattenmeer: Lage, Zonierung und Sedimentation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102176