Wattenmeer:
Lage, Zonierung und Sedimentation
Beschreibe Lage und Dimension des Wattenmeeres an der nordwest-europäischen Festlandküste!
Das Wattenmeer erstreckt sich von der Nordküste der Niederlande von Den Helder aus über die Nordseeküste Deutschlands bis nach Esbjerg. Das gesamte Wattenmeer umfasst somit eine Länge von ca. 500 km bei einer durchschnittlichen Breite von ca. 20 km. In West- und Ostfriesland ist das Watt zum Meer hin von Inseln begrenzt, die parallel zur Küstenlinie liegen, wohingegen es in Nordfriesland meist direkt an das Meer grenzt.
Erläutere den Transportweg eines Schwebestoff-Teilchens im Wattenmeer!
Das betrachtete einzelne Schwebestoff-Teilchen befindet sich bei Niedrigwasser nahe der Küste (der Stufe an der das Watt an das Meer grenzt) und wird nun mit der Flut über die Wattfläche gehoben. Senkt sich nun mit der Ebbe der Wasserspiegel, senkt sich auch das Teilchen und bleibt auf der Wattfläche liegen. Mit der nächsten Flut wird das SchwebestoffTeilchen wieder aufgewirbelt und mit der Ebbe in das tiefe Wasser zurücktransportiert, wo es sich ein wenig absenkt. Es befindet sich jetzt bereits etwas näher an der Küste als bei seinem Ausgangspunkt. Nun wird es mit der Flut wieder über die Wattfläche gehoben, senkt sich dann mit der Ebbe ab und bleibt nun endlich auf der Wattfläche liegen.
Der gesamte Wattenkörper umfasst vier Zonen. Beschreibe diese Zonen, indem du unter anderem Hinweise zur Überflutungsdauer gibst!
Der gesamte Wattenkörper lässt sich in vier verschiedene Zonen unterteilen. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Überflutungsdauer voneinander und somit auch durch ihre Vegetation.
Beginnt man auf der Landseite mit der Unterteilung, so muss als erstes das Epilitoral genannt werden. Dieses Gebiet wird nie überflutet, ist aber dennoch stark vom Meer geprägt, z.B. durch verwehten salzhaltigen Wasserstaub, durch kappilar aufsteigendes salzhaltiges Grundwasser und durch die klimatischen Eigenschaften der Meeresküste; in Friesland bedeutet dies v.a. milde Sommer und Winter.
Bewegt man sich nun in Richtung Meer, folgt die supralitorale Zone, die lediglich 5% der Wattfläche einnimmt. Das Supralitoral wird nur bei Sturmfluten überflutet, weshalb hier die Salzwiesen mit Schwingel und Andel gedeihen.
Als nächstes folgt das Eulitoral. Die Grenze zwischen dieser Zone und dem Supralitoral befindet sich auf der Höhe der mittleren Hochwasserlinie, d.h. das Eulitoral wird zweimal pro Tag überflutet und nur an der Grenze zum Supralitoral wachsen Pflanzen, nämlich der Queller. 60% des Wattenkörpers befinden sich in der eulitoralen Zone, deren Fläche auch als das eigentliche „Watt“ bezeichnet wird.
Den Rest des Wattenkörpers nennt man Sublitoral. Dieser Zone gehören v.a. Priele und Großrinnen an, wie auch Flachwasserzonen, die seewärts vor den Inseln liegen, also Flächen, die fast ständig überflutet sind, weshalb es hier auch keine Vegetation gibt.
Erläutere die Begriffe: Ebbe, Flut, Hochwasser!
Unter Flut versteht man das steigende Wasser, das auf die Küste zuströmt und somit die Wattflächen überflutet. Das Gegenteil davon ist Ebbe. Dieser Begriff bezeichnet also das Zurückweichen des Wassers und das damit verbundene Absinken des Wasserspiegels, bis die Wattflächen trocken liegen. Den höchsten Wasserstand zwischen Flut und Ebbe bezeichnet man als Hochwasser oder Tidehochwasser, das sich alle 12 ½ Stunden wiederholt.
Stelle Entstehung und Abbau von Marschland dar!
Bis zur mittleren Tidehochwasserlinie (MThw-Linie) können Wattsedimente abgelagert werden. Steigt aber das Hochwasser auf Grund von auflandigen Winden oder einer Sturmflut über die MThw-Linie, können die vom Wasser mitgeführten Sinkstoffe über der MThw-Linie abgelagert werden. Dort werden sie auch nicht wieder weggeschwemmt, da die Flut nicht sehr häufig so hoch steigt. Somit bildet sich langsam neues Marschland aus Klei, das immer höher wächst. Auf diesen Flächen siedeln sich nun Salzwiesenpflanzen an, die mit der Zeit Wiesen bilden und die die Sedimente, die bei einer Überflutung abgelagert werden, mit ihren Pflanzenstengeln festhalten. Aber bei dem allmählichen Anwachsen des Marschlandes kommt es gleichzeitig auch zu Landabbrüchen an der Kante zum Meer hin, die von der Brandung und der Strömung verursacht werden.
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- Elisabeth Prifling (Autor), 2000, Wattenmeer: Lage, Zonierung und Sedimentation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102176
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