Georg Friedrich Händel (23.02.1685 bis 14.04.1759)
Man muß lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen.
Dies war ein wichtiger Satz von Georg Friedrich Händel, der schon viel über sein Leben sagt.
Geboren wurde er am 23.02.1685 in Halle an der Saale. Sein Vater war ein angesehener Wundarzt, und schon früh mußte Händel seinen eigenen Weg gehen. Denn sein Vater will das er Jurist wird. Also beginnt sein erster Kampf gegen den Vater, denn dieser haßt die Musik. Sein Vater stirbt als Händel 11 Jahre alt ist.
Händel hatte eine gute Schulausbildung bei Friedrich Wilhelm Zachow, der ihm einen weltoffenen Unterricht gibt.
Im Jahr 1702 beginnt Händel sein Jurastudium bricht dieses aber ab.
Anfang 1703 verläßt Händel seine Vaterstadt und versucht sein Glück in Hamburg. Er wurde dort Geiger und arbeitete als Chembalist und Hofgeiger. In Hamburg beginnt Händel auch seine erste Oper „almira“ zu komponieren. Diese wird im Jahre 1705 mit großem Erfolg uraufgeführt.
Er schrieb in dieser Zeit drei weitere Bühnenwerke, die allerdings verloren sind.
Händel gibt auch Privatstunden, aber im dann gibt er seine Operntätigkeit auf und reist Ende 1706 nach Italien.
Diese Zeit in Italien erweist sich als sehr wichtig. Er trifft viele wichtige Persönlichkeiten des Musiklebens, und studiert dort die Praxis von Correlis Concerti grossi. Außerdem komponiert er zahlreicher weltliche Kantaten und einige Opern, wie Rodrigo.
Als Händel einmal bei einem Maskenball in Venedig in einem Nebenraum Klavier spielt, sagt der angesehene Komponist Allessandro Scarletti nach einigen Tönen: Das ist entweder der berühmte Sachse oder der Teufel.
Diesen Beinamen begleitet Händel durch sein ganzes Leben. Bei der Aufführung seiner Oper Agrippina ruft das Publikum Viva il caro Sassone - Es lebe der Berühmte Sachse.
Händel verläßt 1710 Italien, nun mit deutlich mehr Erfahrung, um nach Hannover zurück zu kehren, wo er Hofkapellmeister wird.
Doch auch dort bleibt er nicht lange, sondern geht schon nach einem halben Jahr nach London, wo er auch große Erfolge sammelt.
England verläßt er danach nur noch wegen kurzer Aufenthalte in Italien und in Deutschland bei seiner Mutter.
Durch sein Leben in England fühlt sich Händel immer mehr als Engländer. Er wohnt anfangs bei adligen und bürgerlichen Gönnern.
Seiner Heimat scheint er aber dennoch verbunden geblieben zu sein, denn es sind einige Briefe erhalten, in denen er am Familiengeschehen Anteil nimmt.
1713 wird Händel Hofkomponist und 1719 dann Leiter der Royal Acedemy of Music, also Leiter einer königlichen Musikakademie.
Im Kings’s thatre führt er also jedes Jahr bis z u2 neue Opern auf und schafft es für die Akademie so auf 14 italienische Opern zu kommen.
1727 wird Händel britischer Staatsbürger.
Er wird immer mehr als Meitser der italienischen „Operia seria“ bekannt, aber trotzdem bricht das Unternehmen 1728 zusammen.
Es werden auch immer mehr Kritiker laut, die sich mit der importierten italienischen Oper, die die Probleme der Entwicklung Englands nicht berücksichtigt, nicht abfinden können.
Gegner Händels komponieren die Bettleroper. Dies ist ein Vorläufer der Dreigroschenoper. Aber auch dies kann Händel nicht zum aufhören bringen. Er findet sogar die kraft 2 weitere Opernunternehmen zu gründen, für die er hervorragende Werke schafft.
Aber im Jahre 1738c erleidet er einen Schlaganfall den er doch relativ schnell in den Bädern von Aachen auskuriert.
In London entstehen 1734 und 1739 seine Converti grossi bei denen er zwar auf Corellis Art zu komponieren zurückgreift, aber moderne Ouvertüren mit einbringt, und dies im französischen Rhythmus.
Corelli war auch ein italienischer Komponist und Violinist, der von 1653 bis 1713 lebte und dessen Spielweise zur Grundlage der Geigentechnik des 18. und 19. Jahrhunderts wurde. Seine Kammermusikkompositionen hatten weit reichenden Einfluß hatten.
Händels Höhepunkt seines Schaffens stellte aber auch das Ende einer Kunstform dar, die durch die gleichzeitig entstehende Sinfonie eingenommen wird.
Er schreibt zwar noch einige Meisteropern, konzentriert sich dann aber fast nur noch auf Oratorien. In diesen nimmt er Partei für das unterdrückte Volk. Er benutzt dazu die bildkräftige Welt des Alten Testaments, mit ihrer Tendenz zum künstlerisch eindrucksvollen Sieg von Befreiung und Frieden. Diese Oratorien wie Salomo, Susanna und Sasmon enthalten einen planvollen Aufbau in 3 Akten und der Wechselform von Arien und mächtige Chorpassagen.
Seine Oratorien sind aber nicht wirklich kirchlich erfunden und scheitern oft am Verbot der Kirche. Das bekannteste Oratorium ist wohl der Messias. Die Wirkung des großen Halleluja Chors war bei der ersten Aufführung so gewaltig, das sich der König mit sämtlichen Zuhörern von den Plätzen erhob.
Händel knüpft an das Choratorium von G. Carissimi4. Große Bedeutung hatte
Carissimi für die Entwicklung der Kammerkantate und des Or an. Dieser war ebenfalls italienischer Komponist und lebte um 1605 bis 167atoriums. Doch im Händel rückt den Chor in den Mittelpunkt des dramatisch- musikalischen Geschehens.
Händels Concerto grossi war in ihrer Erfindung reicher als die seines Vorbildes Corelli.
1751 verliert Händel fast sein gesamtes Sehvermögen, aber er bestimmt bis zu seinem Tod das Musikleben Englands. Er verstarb am 14. 4. 1759 in London und wurde unter hohen Ehren in der Poet’s Corner der Westminster Abbey beigesetzt.
Insgesamt hat Händel mehr als 600 Werke hinterlassen darunter :
- 100 italienische Kantaten und Kammerduette
- über 40 große Opern
- etwa 30 Oratorien
- Serenaden und Oden
- große Anzahl instrumentaler Kompositionen
- Orgelkonzerte und Orgelwerke
- 12 Sonaten für Violine oder Flöte
Er gelangte schon zu seien Lebzeiten zu großer Berühmtheit. Er war als größter englische Nationalkomponist angesehen. Ihm wurde in London ein Denkmal errichtet. es gibt seit 1784 Händelfeste in England. In Deutschland werden seine Werke nämlich erst seit 1920 besonders gepflegt. Doch seit 1852 finden in seiner Geburtsstadt Anfang Juni jährlich Händel Festspiele statt. Es gibt ein Händel Haus. eine Händel Gesellschaft, ein Museum und Händel Jahrbücher und die hallische Händel Ausgabe.
Man kann insgesamt sagen seine Werke waren ein Ausruf für Freiheit, Frieden, Menschlichkeit und Völkerfreundschaft. Seine Werke sind sehr wie gesagt sehr zahlreich und er war selbst Schaffer für viele Gattungen. Sein Stil ging weit über das zeitliche Niveau für moralische Gesinnung und der Ausdruckswelt hinaus. Zuerst wurden seine Stoffe zwar vergessen, wirken aber heute wieder mit Stärke und beispielloser Klarheit auf uns. An manchen Stellen ist bereits die Nähe Mozarts zu spüren.
Händel stellt mit Johann Sebastian Bach den Höhepunkt in der Barockzeit dar. Seine Oper zeigen eine Entwicklung von einem normalen Muster zu einer flexibleren und dramatischen Behandlung von Rezitativ, Arie und Chor. Er führte die italienische Barockoper und das Oratorium zu Vollendung und hatte somit auch Einfluß auf die folgenden Komponistengenerationen. Er war Vorbild vor Joseph Haydn. Die 1787 und 17987 herausgebrachte Gesamtausgabe seiner Werke in 40 Bänden wurde auch von Ludwig van Beethoven hoch geschätzt
- Arbeit zitieren
- Melanie Thiede (Autor:in), 2001, Leben von Georg Friedrich Händel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102062