Merkur
- Merkur gehört zu klassischen Planeten, d.h. es gibt keinen Entdecker
- Merkur war Menschheit schon immer bekannt
- Merkur = nach römischem Gott des Handels u. a. der Liebe, welcher als Götterbote unterwegs ist, benannt
- darauf zurückzuführen, dass Merkur der scheinbar schnellste Planet des Sonnensystems ist
- Merkur = sonnennächster + zweitkleinster Planet unseres Sonnensystems
- im Gegensatz zu etlichen d. jüngst entdeckten Sonnensysteme, befindet sich in unserem kein Planet näher an Sonne als Merkur
- mittlerer Abstand von Sonne ca. 58 Mio. km
- Durchmesser 4 875 km à nur etwa halb so groß wie Erde
- mittlere Dichte entspricht etwa : Wert Erde
- Merkur umrundet Sonne in 88 Tagen
- Radarmessungen ergaben, dass er in 58,7 d um eigene Achse rotiert
- entspricht 2/3 seiner Umlaufzeit um Sonne à dreht sich pro Umlauf um Sonne anderthalb mal um seine Achse
- Oberfläche aus rauem, porösem, dunklem Gestein reflektiert Sonnenlicht nur schwach
- Merkur besitzt extrem dünne Atmosphäre
- Schwerkraft auf seiner Oberfläche beträgt etwa 1/3 derjenigen auf Erdoberfläche
- Raumsonde Mariner 10 passierte 2x im Jahr 1974 u. 1x 1975 den Planeten Merkur
- sendete Bilder zur Erde, auf denen eine mondähnliche, mit Kratern durchsetzte Oberfläche zu erkennen ist
- Temperatur liegt auf Sonnenseite bei ca. 430 °C u. auf Schattenseite bei ca. -180 °C
- mit Hilfe von Mariner 10 entdeckte man auch Magnetfeld des Merkurs
- 1991 erkannte man mit Hilfe leistungsfähiger Radioteleskope ausgedehnte Eisflächen auf Polkappen des Merkurs
- waren von Sonde Mariner 10 nicht nachgewiesen worden
- Merkurs Perihel (der Punkt, an dem er in seiner Umlaufbahn der Sonne am nächsten kommt) verschiebt sich langsam
- bedeutet, dass sich große Achse seiner elliptischen Umlaufbahn allmählich dreht
- besonders im 19. Jahrhundert = viele Versuche unternommen, aus diesen kleinen Anomalien in Bewegung des Merkur um Sonne, die nicht mit der Anziehungskraft von Sonne u. den bekannten Planeten erklärbar waren, auf einen unbekannten Himmelskörper noch näher bei Sonne zu schließen
- doch konnte Einstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts diese Anomalien als in seiner Relativitätstheorie beschriebene Effekte des Schwerefeldes der Sonne erklären
- in 59 d dreht er sich 1x um Achse, legt aber gleichzeitig 2/3 seiner Bahn um Sonne zurück à1Merkurtag = 176 Erdtage lang
- Tagseite dadurch besonders lange aufgeheizt, Nachtseite kühlt lange Zeit ab
- gehört zur Gruppe der 4 inneren Planeten (Merkur, Venus, Erde u. Mars), die zum Großteil aus festem Material bestehen
- Merkur hat verhältnismäßig großen metallischen Kern, um den sich dünne Gesteinskruste zieht
- man vermutet, dass Merkur einen Eisenkern besitzt, der Durchmesser von ca. 3600km hat, was 80% des Planetenvolumens ausmacht
- Teil dieses Kerns liegt wahrscheinlich in flüssigem Zustand vor
- auch nimmt man an, dass dieser Kern Grund für das von Mariner 10 gemessene schwache Magnetfeld ist
- man könnte sich Aufbau so erklären, dass Merkur Überrest eines ursprünglich größeren Planeten war, der kurz nach Entstehung durch Kollision teilweise zerstört wurde, wobei besonders aus Gestein bestehende Hülle verkleinert wurde, während eisenreicher Kern unbeschadetüberlebte
-äußere Hülle von Merkur, die ca. 500-600km dick ist, besteht (ähnlich wie Mantel u. Kruste
der Erde) aus Silikatgestein.
- Merkurs Oberfläche nicht in Platten unterteilt, d.h. dort finden keine plattentektonischen Vorgänge statt
- im Gegensatz zur Venus u. zur Erde besitzt Merkur keine stabile Atmosphäre
- Merkurs Atmosphäre besteht aus Atomen, die vom Sonnenwind aus Oberfläche herausgelöst wurden
- diese Atome entweichen jedoch, aufgrund der hohen Temperaturen auf Merkur, recht zügig in Weltraum
- dementsprechend finden in Merkurs Atmosphäre ständig Vorgänge des Auf- und Abbaus statt
- besitzt keine Satelliten, da zu klein, um genügend große Anziehungskraft aufzubringen
- geringe Anziehungskraft führt auch dazu, dass Merkur keine Atmosphäre an sich binden kann, was bedeutet, dass es auf Merkur kein Wasser gibt
- da Beobachtung sehr schwierig ist (seine sonnennahe Bahn weicht nur 28° von der Sonne ab, weshalb er nur bei Sonnenaufgang sichtbar ist, wenn er sehr niedrigüber dem Horizont steht), kennt man die physikalischen Eigenschaften des Merkurs nur von Fotos u. aufgrund von Untersuchungen der abgegebenen Infrarotstrahlung
- bedeutet auch, dass es unter günstigen Bedingungen schwer ist, den sonnennächsten Planeten zu sehen
- bei unserem mitteleuropäischen, wolkenreichen Klima liegt das Problem darin, dass sich gute Sichtbarkeit auf wenige Tage im Jahr beschränkt
- bei immer klarem Himmel hätte man immerhin paar Wochen pro Jahr für Merkurbeobachtung zur Verfügung
- hat Merkur genügend Distanz zur Sonne u. spielt Wetter mit, so zeigt sich Merkur Beobachter ein wenigüber Horizont als heller Stern
- man findet Merkurüber Stelle, an der Sonne untergegangen ist (Abendhimmel) o. bald aufgehen wird (Morgenhimmel)
- im Fernrohr zeigt sich kleines, weißes Scheibchen, das meist wie kleiner Halbmond aussieht
- auch besten Beobachter konnten mit erdgebundenen Instrumenten kaum Details erkennen
- Citar trabajo
- Marie Sohn (Autor), 2001, Planet MERKUR, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102026