Autor: Verena Drews
Evita Perón
Am 7. Mai 1919 ist Eva Maria Ibarguren auf dem Landgut La Unión, Los Toldos, Provinz Buenos Aires geboren. Ihre Mutter hieß Juana Ibaguren und ihr Vater Juan Duarte, sie waren nicht verheiratet gewesen. Eva hatte auch noch vier Geschwister, Blanca, Elisa, Juan und Ermida. Ihre Geschwister waren von den Eltern anerkannt und im Register eingetragen. In den 50 Jahren ließ Eva ihren Originaleintrag verschwinden und trug sich als Eva Maria Duarte, geboren am 7.Mai 1922 in Junin ein. 1929 zieht Juana Ibarguren mit ihren Kindern nach Junin, dort eröffnet sie eine kleine Pension. 1934 Augustin Magaldi kommt auf Tournee nach Junin. Eva bat ihn, sie nach Buenos Aires mitzunehmen und ihr zu helfen bei einer Theatergruppe angenommen zu werden. Am 3. Januar 1935 reist Eva (als 15 1/2 jährig) dann nach Buenos Aires. Sie bekommt verschiedene, kleine Rollen in Hörspielen und Boulevardtheatern. Sie lebt in drittklassigen Pensionen, beschrieben wird sie in dieser Zeit als einsam und zurückgezogen. 1936 Eva nimmt an der Tournee der Theatergruppe von Eva Franco teil. Sie besucht eine schwer erkrankte Kollegin, trotz strengen Besuchverbots und steckt sich selbst an. Wegen der mysteriösen Krankheit wird sie in Abständen bis zu ihrem Tod behandelt. 1937-1942 Argentinische Filme sind stark im Kommen. Eva freundet sich mit dem Rennfahrer und Direktor einer bekannten Zeitschrift, Emilio Kartulovich an. Er besorgt ihr eine Nebenrolle in einem Film über Boxen. Mit dem Schauspieler diesem Films, Pedro Quartucci, beginnt sie ein Verhältnis. Sie arbeitet in dieser Zeit als Sprecherin im Radio Belgrano. In den folgenden Jahren spielt sie Theater, arbeitet im Rundfunk und tritt im Film, ,,El más infeliz del pueblo" auf. Durch ein Foto auf dem Titelblatt der Zeitschrift ,,Sintonia" wird sie öffentlich bekannter. 1940 hat sie ein Verhältnis mit dem Filmproduzenten Enrique Lafrenz. 1941 schreiben die Zeitungen von der Trennung ihrem Verlobten, dem Filmproduzenten Olegario Ferrando und 1942 von ihrer Liebschaft mit Pablo Racciopi. Durch ihren Willen, schreitet ihre Karriere nun voran. Sie verdient jetzt gut und mietet sich eine Wohnung. 1943 beginnt Eva ein Verhältnis mit dem Oberstleutnant Anibal Francisco Imbert, bewohnt nun eine größere Wohnung und beginnt ihre später nun so erfolgreiche Zusammenarbeit mit Autor José Munoz Aspri. Er schreibt Hörspiele und führt Regie, wobei er erstmals musikalische Fonds unterlegt, um Evas Vortragsschwächen zu überdecken. 1944 wird ein Benefiz Festival in Buenos Aires organisiert, wobei Eva, Juan Domingo Perón, vorgestellt wird. Sie nimmt an seiner Seite Platz, schon am Abend gehen sie mit Freunden gemeinsam aus. Wenige Tage später besucht Perón Radio Belgrano in der Stunde Evas Auftritt. Juan Domingo gibt seine Wohnung auf um in eine Wohnung auf der selben Etage wie Eva zu ziehen. Eva hat nun drei Rundfunksendungen täglich. In diesen Sendungen wirbt sie leidenschaftlich für das politische Programm Peróns. Von Eva vorgestellt wird Munoz Aspri zum Regierungssprecher ernannt und beginnt, die Präsidentschaftskarriere von Perón vorzubereiten. Eva spielt in zahlreichen Theaterstücken und bekommt 30 000 Pesos für einen Film, in dem sie die Hauptrolle spielte. 1945 hält Perón eine öffentliche Rede für das Wahlrecht der Frauen. Eva spielt in Filmen mit, wobei Perón häufig zu den Dreharbeiten kommt. Danach gehen sie zusammen essen. Eva verdient in der Rolle in ,,La pródiga" von Alejandro Casona 50 000 Pesos. Eva kauft ein Haus und lässt es renovieren, jedoch zieht sie nie ein und nach 1955 wird es abgerissen. Sie wird zur Präsidentin des Schauspielverbandes erklärt.
Am 9. Oktober ist Perón gezwungen seine drei Ämter niederzulegen- Vizepräsident, Verteidigungsminister und Sekretär des Arbeits- und Sozialministeriums. In derselben Nacht flüchten sie im Auto des deutschen Industriellen Ludwig Freude. Am 13. Oktober, auf einer Insel von Freude in Tres Bocas, Tigre werden Eva und Perón verhaftet. Perón kommt ins Gefängnis, Eva darf ihn nicht begleiten. Am 17. Oktober findet eine Demonstration auf der ,,Plaza de Mayo" statt. Evita Perón organisierte einen Protestmarsch, an dem mehr als 200 000 Menschen teilnahmen. Nach der Demonstration fahren die beiden im Auto zu einem Besitz des Arztes Román Suiza, der später Minister bei Perón wurde. Aus Angst vor einem Bürgerkrieg wird Perón freigelassen.
Am 22. Oktober heiraten Perón und Evita in ihrer Wohnung ohne jegliche Öffentlichkeit. Eva gibt ihr Alter mit 23 Jahren an (in Wirklichkeit ist sie jedoch 26 Jahre). Am 11. Dezember findet die kirchliche Trauung statt.
Am 26. Dezember beginnen sie Peróns Wahlkampfreise.
1946 Perón gewinnt die Wahlen, am 4. Juni übernimmt er die Präsidentschaft. Eva wird Vorsitzende der neu organisierten Vereinigung für das Wahlrecht der Frauen. Es beginnt ihr aufregendes politisches Leben.
Am 6. Juni 1947 startet Eva Perón ihre Europareise in Vertretung Peróns, unter anderem begleitet von ihrem Bruder und Munoz Aspri, der ihr unterwegs die Reden schreiben soll. Sie reist durch Spanien, fliegt von Barcelona nach Rom, ist beim Präsidenten zum Tee eingeladen, wird vom Papst empfangen, reist nun durch Italien und nach Frankreich, doch in der Schweiz fliegen Tomaten auf ihr Auto. Am 23. August kehrt sie wieder nach Buenos Aires zurück.
Am 9. September verabschiedet der Congress das Gesetz für das Wahlrecht der Frauen.
Am 19.Juni 1949 wird das Bankkonto der "Fundación de Ayuda Social Maria Eva Duarte de Perón" eröffnet. Im September wird ein Komplott gegen Evita und Perón aufgedeckt.
Am 26. Juli 1949 ist Eva Vorsitzende der Ersten Nationalversammlung der Bewegung Peronistischer Frauen. Zahlreiche Zentren und Gebäude für Kinder und Studenten, Frauen und Alte werden eröffnet, und überall im ganzen Land entstehen Polikliniken und Krankenhäuser.
Am 9. Januar 1950, bei der Einweihung der Schule Evita fällt Eva in Ohnmacht. Am 12. Januar wird sie zum ersten mal operiert. Es beginnt, parallel zu ihrem aufreibenden politischen Leben, ihr quälender Kampf gegen die wachsende Krebskrankheit. Dennoch arbeitet sie bis zu 20 Stunden täglich in der "Fundación" ihrem Lebenswerk.
Am 26. Juli um 20.25 Uhr stirbt Eva, wenige Tage nachdem ihr Buch "La razón de mi vida" verbindliche Schullektüre in ganz Argentinien wurde. Ihrem eigenen Wunsch entsprechend, wird sie von Alcaraz frisiert, dann präpariert Doktor Ara bis 11 Uhr die Leiche. Tag und Nacht auch im Regen, defilieren endlose Schlangen von Menschen zur Totenwache. Die Regierungsgeschäfte sind eingestellt. Alle 24 Stunden werden die Türen des Arbeitsministeriums geschlossen, angeblich um die Blumen zu wechseln. Doch tatsächlich, damit Doktor Ara seine Einbalsamierungsarbeit fortsetzen kann. Nach der symbolischen Bestattung des Sarges fährt er ein Jahr mit dieser Arbeit fort. Der argentinische Bildhauer Vitullo wird mit einer Statue beauftragt, die jedoch in den Kellern der Pariser Botschaft landete, weil sie zu abstrakt geraten war.
Perón autorisiert aus dem Exil in Pánama die Komission zur Wiedererlangung der Reste von Eva Perón, die Leiche zu übernehmen. Diese verschwindet jedoch am 22. Dezember. Oberst Moore König hatte vom Staatssicherheitsdienst den geheimen Auftrag bekommen den Leichnam zu verstecken. Verschiedene falsche Särge werden in verschiedenen Länder geschickt.
1956
Es gibt verschiedene Versionen: dass die Leiche in einem franziskanischen Konvent in Rom beerdigt wie, im Baskenland, in Chile, in Uruguay, auf der Insel Martin Garcia, auf dem Besitz La Primavera der Duartes in Monte, auf dem Campo de Mayo, in Monte Grande, dass sie verbrannt oder in den Rio de la Plata geworfen worden sei. Tatsächlich wurde der Sarg mit Evitas Mumie in Italien auf dem Friedhof von Mailand unter dem Namen Senora Maggio beerdigt.
1972
Auf Befehl des Präsidenten der damaligen Militärsregierung, General Alejandro Lanusse, wird der Leichnam Evitas an Perón in seinem Haus in Madrid zurückerstattet, wo er im Exil mit seiner dritten Ehefrau, Estela Martinez, lebt.
Heute liegt Eva Perón in der Familiengruft der Familie Duarte auf dem elegantesten Friedhof von Buenos Aires, der "Recoleta".
Die meisten Erinnerungen an Evita, wie zum Beispiel Bücher, Bilder und persönliche Papiere wurden von den Anti - Perónisten öffentlich verbrannt, die Denkmäler eingerissen.