Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Theoretische Grundlagen
1.2 Allgemeine Problemstellung
2 Material und Methoden
3. Resultate
3.1 Sezierte Krebse
3.2 Gefundene Krebse
4. Diskussion
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Wir haben die Aufgabe erhalten, verschiedene Krebse zu untersuchen, sie zu bestimmen und sie zu sezieren. Dazu fahren wir mit der ganzen Klasse auf die Insel Elba, genauer gesagt nach Lacona. Dort sollen wir einige Krebse im und am Wasser untersuchen.
1.1 Theoretische Grundlagen
Die Krebse sind im Gegensatz zu fast allen anderen Gliederfüssern kiemenatmende Wassertiere. Die meisten Tiere besiedeln das Meer in allen seinen Regionen. Sie leben am Strand, in flachen Küstengewässer und in 10'000 m Tiefe. Da die Tiere so verschiedene ökologische Nischen haben, sind auch ihre Lebensweisen entsprechend vielfältig. Neben planktonischen Schwebern gibt es gewandte Dauerschwimmer, geschickte Kletterer und schliesslich Grundbewohner, die mal schnell, mal langsam auf dem Boden dahinlaufen.
Die Krebse haben nicht nur ganz unterschiedliche Lebensweisen, sie sind auch sehr vielgestaltig, winzigen zarthäutigen Zwergformen stehen unglaublich fest gepanzerte Riesen gegenüber, und neben laggestreckten, urtümlich segmentierten Arten gibt es gedrungen gebaute Formen. Es ist sehr schwierig, Gemeinsamkeiten oder typische Merkmale aufzulisten. Fast alle Krebse besitzen meist einen deutlich segmentierten Körper und zwei Antennenpaare. Dazu kommen die zwei Scheren. Natürlich besitzen auch Krebse zwei Augen. Das wären wohl schon die gemeinsamen Merkmale. Denn die Extremitäten sind bei jeder Art verschieden, wie auch die Anzahl der Beine.
Als Grundgestalt muss ein langgestreckter Körper angesehen werden. Das Vorderende bildet der Kopflappen (Akron), das Hinterende der Schwanzlappen (Telson). Beide sind keine echten Segmente und tragen auch keine Gliedmassen. Im typischen Fall ist der Körper in drei Regionen untergliedert, indem die Segmente zu funktionellen Einheiten zusammentreten. Dann lassen sich Kopfsegmente (Cephalomeren), Brustsegmente (Thorakomeren) und Hinterleibs- oder Abdominalsegmente unterscheiden (s. Körperbau):
Körperbau eines Krebses
Doch kann man sagen, dass fast alle Krebse getrenntgeschlechtig sind. Doch auch da gibt es wieder zahlreiche Arten, bei denen nur selten Männchen auftreten. Daher kommt es bei diesen Formen zur Jungfernzeugung. Auch die Übertragung des Spermas ist von Art zu Art verschieden. Die Jugendentwicklung kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Meist schlüpft aus dem Ei eine Larve, die noch nicht die volle Segmentzahl besitzt und diese erst nach zahlreichen Häutungen erreicht. Die verschiedenen Krebslarven gehören zum typischen Plankton, vor allem im Meer. Sie schwimmen unter ständigen Bewegungen ihrer Extremitäten auf und ab, filtrieren kleinere Organismen mit ihren Borsten aus dem Wasser und führen sie mit den Mandibeln (paarige Oberkiefer der Gliederfüsser) zur Mundöffnung. Sie stellen zugleich eine wichtige Nahrung für andere Wassertiere dar.
1.2 Allgemeine Problemstellung
Da Krebse so vielgestaltig sind und in so verschiedenen Biotopen leben, werden wir auf Elba nur ganz wenige dieser spannenden Tiere zu Gesicht bekommen. Wir können auch nicht auf jede einzelne Art eingehen und sie beschreiben. Krebse werden wohl nicht sehr leicht zu finden sein, da sie sich in Sandlücken verstecken, sich in selbstgegrabenen Erdstollen aufhalten oder in Felsrissen Unterschlupf suchen. Auch das Fangen der Tiere wird ein Problem sein. Es gibt sehr schnelle Krebse, die man kaum von Hand fangen kann. Auch solche, die im Wasser leben, stellen ein Problem dar, da wir wahrscheinlich nicht beköderte Reusen auslegen und warten können, bis einige Krabben in die Falle gegangen sind.
Obwohl es sehr viele verschiedene Arten gibt, sind Hummer und sonstige Speisekrebse nicht mehr so viel vertreten wie einst, da sie immer mehr auf Tellern von Feinschmeckern landen.
In dieser Woche, die wir auf Elba verbringen werden, versuchen wir folgende Fragen zu beantworten:
1. Gibt es in den Gewässern und an Land von Elba überhaupt noch Krebse, oder sind die meisten Arten bereits ausgerottet worden?
2. Welche Krebse werden wir dort antreffen?
3. Wie und wo leben sie?
4 .Wie sind sie an ihren Lebensraum angepasst?
2. Material und Methoden
Zeit: 5.09.99-11.09.99 Ort: Insel Elba (Lacona)
Material:
- Fischernetz - kleines Aquarium
- Plastiksäcke - Schnorchelausrüstung
- Bestimmungsliteratur (s.S. 8) - Seziermaterial (Skalpell, Binzetten)
- Fotoapparat - ein Taschenkrebs (Coop)
- einige Einsiedler Krebse - einige Strandkrabben
- ein Heuschreckenkrebs( Coop) - Pandalus montagui (Coop)
Ablauf der Untersuchungen:
Am Meer:
- Nach Krebsen geschnorchelt
- Zwischen Steinen an Land gesucht
- Gefundene Krebse werden in ein Miniaquarium gesteckt
- Die Krebse werden bestimmt, photographiert und wieder in die Freiheit entlassen
Vor dem Bungolow:
- Im Coop drei Krebse gekauft:
- Zuerst wird Pandalus montagui seziert
- Entlang des Rückens wird der Krebs aufgeschlitzt
- Innereien werden angeschaut
- Der Körperbau des Krebses wird untersucht
- Danach wird der Taschenkrebs seziert
- Unterschiede zwischen den beiden Krebsen werden festgestellt
- Der dritte Krebs (Heuschreckenkrebs) wird untersucht
- Der Taschenkrebs wird nach Zug mitgenommen
- Die anderen beiden Krebse werden entsorgt
3. Ergebnisse
3.1 Sezierte Krebse
- Taschenkrebs (Cancer pagurus)
Der Taschenkrebs ist mit 30 cm Carapaxbreite die grösste einheimische Krabbe
Merkmale: Die Färbung ist auf der Oberseite deutlich dunkler, braunrot bis ziegelrot, auf der Unterseite dagegen gelblich. Der vorn etwa halbkreisförmig abgerundete Carapax trägt zwischen den Augen 3 stumpfe Zähne und seitlich davon, durch Kerben abgetrennt, jeweils 9 lappenförmige Abschnitte. Die Antennen sind sehr kurz. Das 1. Peraeopodenpaar trägt äusserst kräftige Scheren mit schwarzen Spitzen. Die folgenden 4 Laufbeinpaare sind deutlich kürzer als die Scherenbeine.
Ergänzung:
Das Pleon ist beim Weibchen aus 7, bei Männchen aus 5 Gliedern zusammengesetzt. Das Männchen besitzt ausserdem einen flacheren Carapax und etwas grössere Scheren als das Weibchen. Diese queroval gebaute Krabbenart kann eine Körperbreite von bis zu 30 cm erreichen.
Lebensraum:An nischenreichen Felsküsten, auch auf Sandböden, vorwiegend in 10 -20 m Wassertiefe, aber gelegentlich sogar in Gezeitentümpeln.
Verbreitung:Von der Nordsee (häufig) bis in das Mittelmeer (hier selten), ostseewärts nur bis in den Kattegat.
Lebensweise:Als Fleischfresser ernährt sich der Taschenkrebs vorwiegend von anderen Krebsen, Fischen, Muscheln und Stachelhäutern, die mühelos mit den kräftigen Scheren geknackt werden.
· Grosser Heuschreckenkrebs (squilla mantis)
Man erkennt den grossen Heuschreckenkrebs an seinen Augenflecken am Körperende
Merkmale:Der Heuschreckenkrebs ist etwa 20 cm gross (maximale Grösse:25 cm). Die Augenflecken auf dem Schwanz sind charakeristisch.
Ergänzung:
Lebensraum:Lebt auf sandig-schlammigen Böden, in Tiefen zwischen 15 und 100 m.Lebensweise:Der Heuschreckenkrebs fängt mit seinen Vorderbeinen, die denen der Gottesanbeterin ähneln, seine Beute.
· Pandalus montagui
Pandalus montagui, eine Unterordnung der Garnelen
Merkmale:Die Färbung ist durchscheinend weisslich mit kleinen, roten Flecken. Der
Carapax ist vorn in einen seitlich zusammengedrückten Fortsatz, das Rostrum, ausgezogen.
Dieses ist länger als der Carapax und trägt oben etwa 10 bewegliche Stacheln. Die 1. Antenne ist kurz und zweiästig, die 2. einästig und mehr als körperlang. An ihrer Basis liegt innen ein grosser, blattförmiger Anhang, der Scaphocerit. Das 1. Peraeopodenpaar trägt mikroskopisch kleine Scheren, das 2. ist ungleich lang und mit kleinen Scheren ausgestattet.
Ergänzung:
In der Ordnung der zehnfüssigen Krebse (Decapoda), die sich durch ihren deutlich
entwickelten Carapax von den übrigen höheren Krebsen unterscheiden, gehört diese Art zur Unterordnung der Garnelen (Natantia). Diese sind innerhalb der Decapoden durch ihren seitlich zusammengedrückten Körper gekennzeichnet. Pandalus montagui erreicht meist 60-
80 mm Körperlänge, manchmal auch mehr
Lebensraum: Marin, vorwiegend im Sublitoral bis in Tiefen von einigen hundert Metern.Verbreitung:Nordische Art, die im Süden bis zur Küsten Südenglands vorkommt; in der Nordsee ist sie häufig und fehlt auch in der westlichen Ostsee nicht.
3.2 Gefundene Krebse
- Felsenküsten-Einsiedler (Clibanarius erythropus)
Merkmale: Dieser kleine Einsiedlerkrebs erreicht nur etwa 2 cm Körperlänge. Seine
Grundfarbe ist grünlichbraun. Als Wohnung werden oft die Gehäuse der Turbanschnecken (Monodanta turbinata) und der Seenadeln (Gourmya vulgata) besiedelt. Lebensraum:An felsigen und steinigen Meeresküsten, im Eulitoral und in der Flachwasserzone; oft in Gezeitentümpeln.
Verbreitung:Im Mittelmeerraum weit verbreitet und meist sehr häufig; an der Adriaküste von Istrien z.B. der bei weitem häufigsten Einsiedlerkrebs.
Lebensweise:Die Art ernährt sich wie alle Einsiedlerkrebse von allen möglichen kleineren Tieren, gerne auch von Aas. Sie ist ziemlich anspruchlos und eignet sich daher auch gut für die Haltung im Aquarium.
- Strandkrabbe (Carcinus maenas)
Merkmale:Diese Art gehört zur 4. Abteilung der Reptantia, den Krabben. Die Strandkrabbe erreicht eine Körperlänge von bis zu 6 cm bei einer Carapaxbreite von 8 cm. Lebensraum:Besonders in der Gezeitenzone, aber auch in grösserer Tiefe, auf Sand-und Schlickböden wie an der Felsenküste.
Verbreitung: An allen europäischen Küsten von der westlichen Ostsee bis ins Mittelmeer; fast überall sehr häufig.
Lebensweise:Die Nahrung besteht überwiegend aus lebenden Tieren (z.B. Weichtieren,
Krebse, Fischen) sowie aus Aas. Auch eigene Artgenossen werden nicht selten überwältigt, vor allem frisch gehäutet.
4. Diskussion
Was sind Krebstiere doch für eine komplizierte Tiergruppe! Angefangen beim Hummer oder der Languste über die seltsame Seepocke, die an Felsen haften, die Einsiedlerkrebse in ihren Schneckengehäusen oder die parasitären Rudefüsser, die eher Würmern oder Larven als gewöhnlichen Krabben ähneln, bis hin zu den Garnelen.
Wir haben versucht, möglichst verschiedene Krebse zu betrachten. Zuerst schauten wir uns die gefangenen Srandkrabben und Einsiedlerkrebse genauer an. Das erstaunliche daran ist, dass man beispielsweise nur diese zwei Arten unter die Lupe nehmen muss, um zu sehen, wie verschieden die Krebse aussehen und aufgebaut sind. Der Einsiedlerkrebs ist nur etwa 2 cm gross, während die Strandkrabbe bis zu 6 cm Körperlänge erreicht und eine Carapaxbreite von 8 cm Länge hat. Auch in den Farben unterscheiden sie sich.
Obwohl sie so verschiedengestaltig sind, bevorzugt die Strandkrabbe wie auch der Einsiedlerkrebs als Beute Aas. Auch ihr Lebensraum ist nicht sehr verschieden. Man trifft beide oft in Gezeitentümpeln, Gezeitenzonen an. Beide Krebse gehören zur Unterordnung der Zehnfüssigen Krebse. An diesen zwei Beispielen sieht man wie vielseitig die Klasse Krebse doch ist.
Da wir aber im Meer leider keine grossen Krebse fangen konnten, kauften wir im Coop drei Krebse: Einen Taschenkrebs, einen Heuschreckenkrebs und einen Pandalus montagui. Da der Taschenkrebs noch lebendig war, mussten wir ihn, bevor wir ihn sezieren konnten, in heissem Wasser kochen. Danach konnten wir uns ans Werk machen.
Der Körperbau dieser Tiere war faszienierend. Vor allem, dass sie die Kiemen an den Hinterbeinen tragen und dass der Magen so gebaut ist, dass er alles Gegessene noch einmal mit speziellen Zähnen zerkleinert.
Am Heuschreckenkrebs waren es vorallem die Augenflecken die uns sehr aussergewöhnlich erschienen. Doch wahrscheinlich braucht er sie, um Fressfeinde abzuschrecken. Doch am meisten faszieniert hat uns der Taschenkrebs, mit seiner bis zu 30 cm Körperbreite und den kräftigen Scheren, mit denen er mühelos seine Beute knacken kann. Nach seiner Gestalt zu urteilen, ist der Taschenkrebs kein gewandter Schwimmer, da sein Abdomen unterentwickelt und auf der Bauchseite vollständig zusammengerollt ist, im Gegensatz zum Pandalus montagui, der dank seinem stromlinienförmigen Körperbau sicher ein guter Schwimmer ist.
5. Zusammenfassung
Von den ca. 40 000 bekannten Krebsarten lebt die Mehrzahl in den Meeren. Sie zeichnen sich durch 2 Antennenpaare und zahlreiche sogenannte Spaltbeinpaare aus. Doch sonst sind Krebse so vielgestaltig, dass es schwierig ist, typische Merkmale dieser Klasse aufzulisten. Wir haben in Elba verschieden Krebse gefunden und angeschaut. Und wir müssen sagen, dass es auch sehr interessant war, die Krebse zu sezieren und ihre Anatomie ein wenig kennenzulernen.
Durch die Verschmutzung des Mittelmeeres und den Fang der Speisekrebse werden bedauerlicherweise verschiedene Krebsarten bald nicht mehr so häufig vertreten sein wie heute. Wenn wir zu unserem Mittelmeer nicht mehr Sorge tragen, wird es bald keine Lebewesen mehr in diesem Gewässer geben.
6. Literaturverzeichnis
- Steven Weinberg: Mittelmeer, Verlag Delius, Klasing & Co., Bielefeld 1996; Ed. Nagelschmid, Stuttgart 1996
- Alex Arthur: Muscheln und Schnecken, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1989
- Div. Autoren: Urania Tierreich, Urania-Verlag, Leipzig - Jena - Berlin 1994
- Helmut Göthel: Farbatlas Mittelmeerfauna, Ulmer Verlag, Stuttgart 1992
- Dr. Heiko Bellmann: Spinnen, Krebse, Tausendfüsser, Mosaik Verlag GmbH, München
15. September 1999 Simone Spörri
- Citation du texte
- Simone Spörri (Auteur), 2001, Krebse. Vorkommende Arten und bevorzugter Lebensraum auf der Insel Elba, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101829
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