Jeden, den ich fragen würde, ob Kinder auf elterlichen Streit reagieren, würde ein klares „Ja“ antworten. Aber niemand wäre fähig zu erläutern, wie er darauf kommt und wie die Reaktionen der Kinder in einer solchen Streitsituation oder nach einer Streitsituation sind. Es ist schwierig zu sagen, wie Kinder im allgemeinen auf Streit reagieren, denn schließlich sind sie individuell und haben daher unterschiedliche Mechanismen und Verhaltensweisen, mit bestimmten Situationen umzugehen. Dennoch läßt sich nach Meinung des Ehepaares Cummings, die auf diesem Gebiet verschiedene Untersuchungen unternommen haben, sagen, daß gemeinsame Reaktionen in bezug auf elternähnlichen Streit bei den Kindern beobachtet werden können.
Im folgenden werde ich zwei Beobachtungsstudien des Ehepaares Cummings erläutern, um einen Einblick in die Möglichkeiten von Studien dieser Art zu geben und zu belegen, daß die Folgen auf Streit zwischen Eltern bei den Kindern tatsächlich einen negativen Einfluss hinterlassen.
Da Kinder aus Scheidungsfamilien in großem Umfang von Streit jeder Art direkt umgeben sind, werde ich weiterhin versuchen einen Einblick in diese Problematik zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beobachtungsstudie von Jennifer S. Cummings
- Der Versuchsablauf und seine Perioden
- Ergebnisse der Beobachtungsstudie
- Studie von Mark E. Cummings
- Der Versuchsablauf und die drei Schritt Sequenz
- Ergebnisse der Studie
- Die Scheidungsfolgen bei Kindern
- Symptome bei Scheidungskindern
- Altersbedingte Symptomatik bei Scheidungskindern
- Geschlechtsspezifische Untersuchungen der Symptomatik von Scheidungskindern
- Scheidungsstatistik von Otto R. Gaier
- Schulleistungsabfall bei unterschiedlichem elterlichen Umgang
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Belegarbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Streit zwischen Erwachsenen, insbesondere Eltern, auf die emotionale Entwicklung von Kindern. Durch die Analyse von zwei Beobachtungsstudien des Ehepaares Cummings wird die direkte Beeinflussung kindlicher Reaktionen durch elterliche Konflikte beleuchtet. Die Arbeit beleuchtet auch die Folgen von Scheidung auf Kinder und analysiert die Symptomatik, altersbedingte Reaktionsmuster sowie geschlechtsspezifische Unterschiede. Abschließend wird die Bedeutung von Kommunikation und Unterstützung für Kinder in belastenden Familiensituationen hervorgehoben.
- Die Auswirkungen von elterlichem Streit auf die emotionale Entwicklung von Kindern
- Die Rolle von Konfliktverläufen und -lösungen in der kindlichen Reaktion auf Streit
- Die Folgen von Scheidung auf Kinder, einschließlich Symptomatik und altersbedingter Reaktionen
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Reaktion von Kindern auf Scheidung
- Die Bedeutung von Kommunikation und Unterstützung für Kinder in belastenden Familiensituationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der kindlichen Reaktion auf elterlichen Streit vor und führt in die beiden Beobachtungsstudien des Ehepaares Cummings ein. Die erste Studie von Jennifer S. Cummings untersucht die Reaktionen von Vorschulkindern auf Streit zwischen Erwachsenen in verschiedenen Szenarien. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder in Streitsituationen negative Emotionen wie Ärger, Betroffenheit und Angst zeigen, sowie ein Bedürfnis nach Schutz und die Bereitschaft, Schutz zu spenden. Die Studie von Mark E. Cummings analysiert die Reaktionen von Kindern im Alter von sieben bis neun Jahren und 13-15 Jahren auf Streit zwischen Erwachsenen, wobei der Fokus auf der emotionalen Qualität der Konfliktenden liegt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder in Situationen mit feindlicher Konfliktenden Angst, Traurigkeit und Ärger empfinden, während eine harmonische Konfliktenden zu einer positiveren Reaktion führt. Die Studie beleuchtet auch die Bereitschaft der Kinder, in den Streit einzugreifen und sich mit einem Elternteil zu solidarisieren (Triangulation).
Der Abschnitt über die Scheidungsfolgen bei Kindern beleuchtet die typischen Symptome von Scheidungskindern, die vom Alter und dem Entwicklungsstand sowie vom Geschlecht abhängig sind. Die Arbeit analysiert die altersbedingte Symptomatik, wobei die jüngeren Kinder vor allem Schuldgefühle empfinden, während ältere Kinder eher mit Loyalitätskonflikten und psychosomatischen Beschwerden reagieren. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Reaktion auf Scheidung werden betrachtet, wobei Jungen eher nach außen gerichtete Verhaltensweisen zeigen, während Mädchen eher zu nach innen gerichteten Reaktionen neigen. Die Scheidungsstatistik von Otto R. Gaier zeigt den Anstieg der Scheidungsrate und den damit einhergehenden Anstieg der Zahl von Scheidungskindern. Die Statistik über Schulleistungsabfall bei unterschiedlichem elterlichen Umgang belegt die Auswirkungen von Streit und Scheidung auf die schulischen Leistungen von Kindern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen kindliche Reaktionen auf Streit zwischen Erwachsenen, emotionale Entwicklung, elterliche Konflikte, Scheidung, Scheidungskinder, Symptomatik, altersbedingte Reaktionen, geschlechtsspezifische Unterschiede, Kommunikation und Unterstützung. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen von Streit und Scheidung auf Kinder und betont die Bedeutung von Kommunikation und Unterstützung für Kinder in belastenden Familiensituationen.
- Quote paper
- Ramona Rieck (Author), 2001, Kindliche Reaktionen auf Streit zwischen Erwachsenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10179
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