Es handelt sich um Stammeln, wenn die Unfähigkeit besteht einzelne, Laute zu bilden oder sie anzuwenden. Genauer definiert heißt das, daß man unter Stammeln Störungen der Artikulation also der Lautbildung versteht, bei denen einzelne Laute oder Lautverbindungen entweder völlig fehlen, durch andere ersetzt oder abartig gebildet werden.
Die normale Phase des Stammeln verschwindet meist bis zum vierten oder auch fünften Lebensjahr. Bleibt die fehlerhafte Aussprache bestehen, handelt es sich nicht mehr um ein physiologisches Stammeln, sondern um eine echte Sprachstörung. In den meisten Fällen ist das Stammeln ein Teilsymptom einer verzögerten Sprachentwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diagnoseablauf
- Protokollierung einer Sprachstörung
- Quantitative Einteilung der Sprachstörung des Stammelns
- Qualitative Einteilung der Sprachstörung des Stammelns
- Ursachen des Stammelns
- Motorische Dyslalie
- Diagnostik einer motorischen Dyslalie
- Kriterien für Schweregrad und Komplexität von Stammelfehlern in Anlehnung an van Riper Irwin (1976)
- Therapieprmzipien nach van Riper und Invin
- Therapieform der motorischen Ubungsbehandlung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Belegarbeit befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung von Kindern mit verzögerter Sprachentwicklung, insbesondere mit dem Phänomen des Stammelns oder der Dyslalie. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Ursachen, Symptome und Therapieansätze für diese Sprachstörung zu vermitteln.
- Definition und Einordnung des Stammelns
- Diagnoseprozess und Protokollierung von Sprachstörungen
- Quantitative und qualitative Einteilung von Stammelformen
- Ursachen des Stammelns, inklusive sensorischer und motorischer Dyslalie
- Therapieansätze nach van Riper und Irwin, einschließlich sensorischer und motorischer Übungsbehandlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Stammeln ein und definiert die Störung als eine Schwierigkeit bei der Lautbildung. Sie differenziert zwischen physiologischem Stammeln, das meist bis zum fünften Lebensjahr verschwindet, und echter Sprachstörung, die eine therapeutische Intervention erfordert.
Das Kapitel "Diagnoseablauf" beschreibt den Prozess der Diagnostizierung von Sprachstörungen. Es werden verschiedene Diagnosehilfen und Prüffögen vorgestellt, die zur Protokollierung von Fehlleistungen und zur Spezifizierung der Störung eingesetzt werden. Die quantitative Einteilung bezieht sich auf die Verständlichkeit und unterscheidet zwischen partiellem, multiplem, universellem, inkonstantem und inkonsequentem Stammeln. Die qualitative Einteilung hingegen fokussiert auf die Symptome des Stammelns, wie z.B. Mogilalie, Paralalie, Dyslalie im engeren Sinne, Vokalstammeln und Konsonantenstammeln.
Im Kapitel "Ursachen des Stammelns" werden verschiedene Faktoren diskutiert, die zur Entstehung von Sprachstörungen beitragen können. Dazu gehören eingeschränkte Hörfähigkeit, Kiefer- und Zahnstellungsanomalien, feinmotorische Schwächen, negative Umwelteinflüsse und zentrale Verarbeitungsschwierigkeiten im Sinne einer phonematischen Differenzierungsschwäche. Die Unterscheidung zwischen sensorischer und motorischer Dyslalie wird eingeführt, wobei die sensorische Dyslalie auf Schwierigkeiten bei der auditiven Erfassung von Sprache und die motorische Dyslalie auf mangelndes feinmotorisches Leistungsvermögen bei der Lautbildung zurückzuführen ist.
Das Kapitel "Motorische Dyslalie" veranschaulicht die Störung anhand eines Fallbeispiels. Es wird deutlich, dass bei motorischer Dyslalie die richtige akustische Wahrnehmung mit falschen artikulatorischen Bewegungsstereotypen verbunden ist. Die Störung kann auf eine Hirnleistungsschwäche zurückzuführen sein, die sowohl die Sprachentwicklung als auch die motorischen Fähigkeiten beeinträchtigt.
Das Kapitel "Kriterien für Schweregrad und Komplexität von Stammelfehlern" stellt die Hypothesen von van Riper und Irwin zur Beurteilung des Schweregrades und der Komplexität von Stammelfehlern vor. Dabei werden Faktoren wie die Anzahl der gestörten Laute, das Ausmaß der Abweichung vom Standardlaut, die Fehlerbeständigkeit, die phonetische Schwierigkeit, die Häufigkeit des Lautes in der Sprachgemeinschaft, das zugrundeliegende Bedingungsgefüge, Intelligenz und Lebensalter, das Störungsbewusstsein des Sprechers sowie die Zuschreibungsprozesse der Umwelt berücksichtigt.
Das Kapitel "Therapieprinzipien nach van Riper und Irwin" erläutert die Therapieansätze von van Riper und Irwin, die sich auf die sensorische und motorische Form des Stammelns konzentrieren. Die Therapie zielt darauf ab, die eigene und fremde Lautproduktion zu verbessern und den normalen Lautlernprozess zu unterstützen. Das Behandlungskonzept basiert auf der akustischen "Feedback-Theorie" und beinhaltet die drei Grundfunktionen eines automatischen Kontrollsystems: Abtastvorgang, Vergleichsvorgang und Korrigiervorgang. Die Therapieform "auditives Basistraining" wird bei Störungen des interpersonalen Regelkreises angewandt, während bei Störungen des intrapersonalenen Regelkreises Techniken zur Reaktivierung des Eigenhörens eingesetzt werden.
Das Kapitel "Therapieform der motorischen Übungsbehandlung" beschreibt die motorische Übungsbehandlung, die lange Zeit die alleinige Grundlage der Stammlertherapie darstellte. Die Methode zielt darauf ab, "alte, eingeschliffene Bewegungsmuster gegen neuere und bessere auszutauschen". Es werden verschiedene Methoden vorgestellt, wie z.B. das Absehen und Abzählen, die Arbeit mit mechanischen Hilfsmitteln und die Ableitungsmethoden der Wiener Schule.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Diagnostik und Behandlung von Kindern mit verzögerter Sprachentwicklung, insbesondere Stammeln (Dyslalie). Die Arbeit beleuchtet die Ursachen des Stammelns, darunter sensorische und motorische Dyslalie, und stellt die Therapieansätze von van Riper und Irwin vor. Weitere wichtige Themen sind die quantitative und qualitative Einteilung von Stammelformen, die Kriterien für den Schweregrad und die Komplexität von Stammelfehlern sowie die Bedeutung von Hörerziehung und motorischen Übungsbehandlungen.
- Quote paper
- Ramona Rieck (Author), 2000, Diagonostik und Behandlung von Kindern mit verzögerter Sprachentwicklung, Stammeln/ Dyslalie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10174
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