In dieser Arbeit wird das Konzept der memoria , welches Augustinus in den "Confessiones" entfaltet, vorgestellt. Die These, inwiefern Augustinus die memoria als Instrument zur Rechtfertigung seines Status als Christen verwendet, wird diskutiert.
Es soll also im Folgenden analysiert werden, wie Augustinus auf vielfache Weise versucht, gegen die Lehre Manis zu argumentieren und sich vom Manichäismus zu distanzieren. Dabei soll die besondere Bedeutung der memoria herausgestellt werden: Warum schreibt er die memoria? Wie wirkt sich die Lektüre der memoria auf die vorangehenden Passagen aus? Wie ist die Darstellung der Begegnung mit Faustus zu verstehen, wenn man Augustinus‘ memoria als antimanichäisches Traktat betrachtet? In Kap. 4 werden diese Fragen zur Beschaffenheit, Bedeutung und möglicher kirchenpolitischer Intention der memoria analysiert. Letztlich soll erörtert werden, wie Augustinus vermittelt, dass er dem Manichäismus nach der Begegnung mit Faustus den Rücken kehrte und wie er Faustus und die memoria literarisch derart gestaltet, dass sie ihm für seine antimanichäische Argumentation dienen.
Inhalt
1 Einleitung
2 Der zeitgeschichtliche und Augustinus‘ persönlicher Kontext der Abfassung der Confessiones
2.1 Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen um 400 n. Chr.
2.1.1 Äußere Rahmenbedingungen in Hippo um 400 n. Chr.
2.1.2 Die Gattung der Confessiones und damit verbundene Intentionen
2.1.3 Die Echtheit der Confessiones
2.2 Augustinus' persönliche Umstände zur Abfassungszeit
2.2.1 Neuplatonische Einflüsse auf die memoria
2.2.2 Die Gegenwartsperspektive der memoria: zur zeitlichen Nähe der Abfassung der memoria
2.2.3 Motive für die Gestaltung der memoria
3 Augustinus' Lossagung und deutliche Distanzierung vom Manichäismus
3.1 Die Anfängliche Faszination gegenüber dem Manichäismus
3.2 Die Begegnung mit dem Manichäerbischof Faustus von Milve in Buch V
3.3 Augustinus' Reaktion auf die Begegnung mit Faustus
3.3.1 Der fortwährende Nutzen und das Beibehalten des Kontaktes zu Manichäern
3.3.2 Die späte Reaktion durch contra Faustum Manichaeum
3.4 Der Handlungsdruck auf Augustinus aufgrund anhaltender Kritik
3.5 Abwertung des Stellenwerts der Rhetorik
4 Die Augustinische memoria als antimanichäisches Instrument
4.1 Zur Verortung der memoria in den Confessiones
4.2 Der Aufstieg zum und im Gedächtnis
4.3 Die Zielrichtung des menschlichen Strebens
4.4 Das apriorische Wissen von Gott und Gottes Gnade als Ursprung des Strebens
4.5 Der christliche Gott als anthropologische Konstante
5 Fazit
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
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