Ein sprachliches "Plus Eins" im Sinne von neuem Vokabular einzuführen, war mein Vorhaben, als ich eine Internationale Vorbereitungsklasse 5/6 (IVK) unterrichtete. In einer Stunde, die in den Themenbereich "Märchen" fiel, wollte ich den SuS Märchenwörter wie Drache, Schloss, König, etc. vermitteln. Während der Stunde stellte sich heraus, dass die leistungsstärkeren SuS weniger Probleme hatten, die Bedeutung des neu eingeführten Vokabulars zu erkennen und dieses in einer offenen Schreibaufgabe zu nutzen. Die Leistungsmitte und die leistungsschwächeren SuS hatten jedoch teilweise Probleme, die Bedeutung von einzelnen Wörtern zu erkennen und sich diese zu merken.
Natürlich ist es nicht zu erwarten, dass neu eingeführtes Vokabular auf Anhieb verstanden und genutzt werden kann. Dennoch wollte ich wissen, ob ich Fehler bei der Vermittlung des Vokabulars begangen hatte, andere Zugänge hätte wählen sollen oder gänzlich andere Faktoren den Spracherwerb beeinträchtigt haben. Aus diesen Fragen leitet sich die Leitfrage der vorliegenden Arbeit ab: "Wie kann es gelingen, dass Vokabular nachhaltig verankert werden kann?"
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen zum Wortschatzerwerb
- 3. Unterrichtsplanung
- 3.1. Lerngruppenanalyse
- 4. Reflexion
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Arbeit im Fach Deutsch als Zweitsprache befasst sich mit der nachhaltigen Verankerung von Vokabular im Deutschunterricht einer heterogenen Lerngruppe. Der Schwerpunkt liegt auf der exemplarischen Erarbeitung von Märchenwörtern in einer IVK 5/6 an einer Stadtteilschule. Ziel ist es, effektive Strategien für die Wortschatzarbeit zu identifizieren, die den Lernerfolg im Deutsch als Zweitsprachenunterricht optimieren.
- Das mentale Lexikon und die Speicherung von Wörtern
- Die Bedeutung von multisensorischer Kodierung für den Wortschatzerwerb
- Effektive Strategien für die Vermittlung und nachhaltige Verankerung von Vokabular
- Die Rolle der Lerngruppenanalyse in der Unterrichtsplanung
- Reflexion des eigenen Unterrichts und Optimierung von Strategien
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik des Wortschatzerwerbs im DaZ-Unterricht dar und beschreibt die konkrete Situation, die den Anstoß für die Arbeit lieferte. Die Leitfrage der Arbeit, "Wie kann es gelingen, dass Vokabular nachhaltig verankert werden kann?", wird formuliert.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen zum Wortschatzerwerb
Dieses Kapitel beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen des Wortschatzerwerbs. Es werden verschiedene Modelle des mentalen Lexikons und der Sprachproduktion vorgestellt, wobei die Rolle der multisensorischen Kodierung und der Vernetzung von Wörtern im Langzeitgedächtnis hervorgehoben wird. Der Vergleich zwischen L1- und L2-Lernern wird ebenfalls beleuchtet, wobei die besondere Bedeutung der Bedeutungserarbeitung für den L2-Erwerb betont wird.
- Kapitel 3: Unterrichtsplanung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der konkreten Unterrichtsplanung für die Vermittlung von Märchenwörtern. Es beinhaltet eine Analyse der Lerngruppe, die Darstellung der gewählten Unterrichtsmaterialien und Methoden sowie eine detaillierte Beschreibung des geplanten Unterrichtsablaufs.
Schlüsselwörter
Wortschatzerwerb, Deutsch als Zweitsprache, mentales Lexikon, multisensorische Kodierung, IVK 5/6, Stadtteilschule, Märchen, Unterrichtsplanung, Lerngruppenanalyse, nachhaltige Verankerung, Sprachproduktion, L1, L2, Sprachliche Förderung
- Citar trabajo
- Ingolf Poßke (Autor), 2019, Deutsch als Zweitsprache. Wortschatzarbeit zum Thema Märchen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1015095