Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Definition des Begriffes Inflation
1. Was ist Inflation und wie berechnet man sie?
2. Unterscheidung der Inflation zur Deflation bzw. Stagflation
a. Arten der Inflation
1. Unterscheidung nach der Erkennbarkeit
2. Unterscheidung nach Dauer
3. Unterscheidung in Ausmaß und Geschwindigkeit
4. Unterscheidung nach der Herkunft
IV Ursachen der Inflation
1. Nachfrageinflation
2. Angebotsinflation
a.) Kosteninflation b.) Gewinninflation
3. Anspruchsinflation
V Wirkungen der Inflation
1. Zusammenhang zwischen Inflation, Beschäftigungsgrad und Wirtschaftswachstum
2. Wirkung auf Einkommensverteilung
3. Wirkung auf Vermögensverteilung
4. Wirkung der Inflationserwartung
5. Das Problem der Segniorage
II. Einleitung
Unsere heutige Marktwirtschaften sind zugleich auch
Geldwirtschaften, in denen das Geld bzw. der Preis eines Gutes den objektiven Tauschwert eines Gutes wiederspiegelt. Das heißt, der Geldwert wird bei uns dadurch bestimmt das man einer bestimmten Geldmenge eine bestimmte Gütermenge zuordnet. Dies nennt man die Kaufkraft des Geldes. Dieses System des wirtschaftens mit Geld stellt die Basis für eine mögliche Inflation.
Denn die Kaufkraft unterliegt ständigen Veränderungen, so dass man mit ein und dem selben Geldbetrag immer wieder unterschiedliche Gütermengen zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhält.
II. Definition des Begriffes Inflation
1)Was ist Inflation und wie berechnet man sie?
Allgemein ausgedrückt bedeutet Inflation eine Preisteuerung eines Gutes ohne das sich das Gut in Qualität und oder Quantität verändert. Sprich eine anhaltende Preisteuerung bei der die Kaufkraft des Geldes sinkt.
Dadurch das wir als Konsumenten eine Vielzahl von Gütern konsumieren, kann es vorkommen, das manche Güter teuerer und andere günsterer werden. Die Inflationsrate bzw. auch Preisteuerungsrate genannt, soll ein repräsentativer Durchschnitt für die Gesamtheit aller konsumierten Güter darstellen. Dazu hat das statistische Bundesamt, welches monatlich die Inflationsrate per anno ermittelt und veröffentlicht, ein Verfahren entwickelt mit dem dieser Durchschnitt als gegeben angenommen werden kann.
Das System beruht auf dem sogenannten „Warenkorb“, welcher alle Güter und Dienstleistungen die wir täglich konsumieren beinhaltet. Dieser „Warenkorb“ stellt eine Basis zur Bildung eines Preisindexes dar. Das statistische Bundesamt ermittelt verschiedenene Preisindizes, welche benutzt werden um eine tendenzielle Entwicklung der Preise im Warenkorb über einen Zeitraum von fünf Jahren zu beobachten und zu analysieren.Einer dieser Preisindizes ist zum Beispiel der Preisindex für die Lebensshaltungskosten. Mit diesem Indizes, die alle fünf Jahre durch einen neuen Warenkorb ermittelt werden, kann man letztendlich die Kaufkraft des Geldes ableiten.
Es ist zu Beobachten, dass über die Jahre hinweg der Preisindex für die Lebenshaltungskosten stetig gestiegen ist. Dies wiederum kann nur bedeuten, dass die Konsumenten immer mehr Geld aufwenden mußten um die selben Mengen von Gütern zu bekommen. Damit kann man sagen das die Kaufkraft stetig gesunken ist und es eine Inflation gegeben hat.
2)Unterscheidung der Inflation zur Deflation bzw. zur Stagflation
In dem selben bereits genannten Zeitraum stellte man aber auch ein stetig einhergehendes Wirtschaftliches Wachstum fest, so das man früher bei den ersten Beobachtungen zu dem Trugschluß kam, das Inflation ein normales Phänomen des Wirtschaftwachstums ist. Tätsächlich gibt es aber keinen systematischen Zusammenhang der beiden betrachteten Faktoren, welches nachweislich in der Vergangenheit erwiesen ist. Denn es war auch in naher Vergangenheit sehr wohl möglich, ein positives Wirtschaftswachstum zu erzielen ohne das es auch Inflation zur selben Zeit gab.
Auch eine Stagflation wiederleget dieses These eindeutig. Denn eine Stagflation beschreibt eine Situation, in der ein stagnierenendes oder negatives Wirtschaftswachstum gleichzeitig mit Inflation einhergeht. Diese Situation gab es beispielsweise in der BRD zur Zeit der Wiedervereinigung mit der ehemaligen DDR.
In der Deflation kann man das genaue Gegenteil der Inflation beobachten. Das bedeutet, das die Kaufkraft zur Zeiten der Deflation steigt. Diese ist für Industrieländer, die ohnehin bereits eine sehr hohe Produktivität und Wohlstand genießen, eine eher unwahrscheinliche Situation.
III Arten der Inflation
1)Unterscheidung nach der Erkennbarkeit
Bei der Erkennbarkeit lassen sich zwei Typen unterscheiden. Die sogenannte „offene“ Inflation, die sofort und offentlich bemerkt wird. Statistiken und Nachrichten berichten meistens über sie.
Weiterhin gibt es noch eine „zurückgestaute“ oder auch „verdeckte“ Inflation, welche nicht ersichtlich ist. Sie wird vom Staat reguliert, und entsteht durch staatliche Eingriffe in die Wettbewerbsmärkte. Diese Eingriffe, zum Beispiel Preislimits, sollen dazu dienen eine Preisstabiltät zu gewährleisten. Denn die Eingriffe regulieren die freie Preisbildung der Märkte und verhindern so eine Inflation.
Die Wirkungen und Ursachen der Inflation, welche in den folgenden Kapiteln noch beschrieben werden, werden dadurch nicht beseitigt sondern nur zurückgestaut.
2) Unterscheidung nach der Dauer
Bei den zeitlichen Aspekten unterscheidet man nach „temporärer“ und „permanenter“ Inflation.
Die temporäre Inflation ist eine kurzfristige Preisteuerung die sich nur auf einen Konjunkturzyklus beschränkt. Ihre Ursachen und Wirkungen sind von so kurzer Dauer, das sie zu vernachlässigen sind.
Bei einer permanenten Inflation gibt es eine beständige Preissteigerung, die über mehrere Konjunkturzyklen hinweg besteht und daher zu bekämpfen gilt.
3) Unterscheidung in Ausmaß und Geschwindigkeit
In diesem Punkt unterscheiden wir vier
Inflationsgeschwindigkeiten, welche das Ausmaß der Inflation beschreiben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei dieser Einteilung ist allerdings zu beachten, das die Grenzen fließend verlaufen.
4) Unterscheidung nach der Herkunft der Impulse
Es gibt zwei unterschiedliche Impulse für eine Inflation. Einmal kann sie „hausgemacht“, sprich durch interne Impulse verursacht worden sein. Die Ursachen sind dann innerhalb Deutschlands zu finden.
Da unsere Wirtschaft nicht autark aggiert, kann es auch externe Impulse geben, welche dann bei uns eine Inflation hervorrufen. Dann spricht man auch von „importierter“ Inflation.
Die Ursachen und Wirkungen sind allerdings identisch, unabhängig von der Art des Impulses.
IV. Ursachen der Inflation
Die nun folgenden Theorien zur Entstehung bzw. Ursachen der Inflation sind sehr umstritten. Einer den bedeutensten Ansätze ist der Keynanische Ansatz, der nun in den folgenden Seiten erläutet wird. Nebenbei gibt es auch weitere bedeutende Ansätze wie die „ monetaristische Inflationstheorie “ von J.Tobin 1987, oder die „ systemimmanente Inflation “ der auf O.Eckstein 1981 zurück zuführen ist, oder Friedmanns Ansatz des „ Monetarismus “ 1956, auf die hier nicht weiter eingegangen wird.
Für die Inflation werden folgende Ursachen gekannt:
1)Nachfrageinflation (demand pull)
Bei dieser Ursache sind die Nachfrager der auslösende Impuls. In dieser Situation ist die Nachfrage in dem gesamten Markt größer als das Güterangebot. Dadurch entsteht eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage, welche auch als sogenannte „inflatorische Lücke“ bezeichnet wird. Da der Markt immer versucht einen Gleichtgewicht zu erreichen und die Produzenten diese Angebotslücke erst nach einer gewissen Reaktionszeit in der Lage sind diese zu schliessen, steigen die Preise, um wieder ein Gleichgewicht des Marktes herzustellen.
Nun stellt sich die Frage wodurch dieser Nachfrageschub ausgelöst wurde. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wird gebildet durch das Produkt aus Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit dieser (G x U). Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes kann als konstant angesehen werden. Ferner kann man schlußfolgern das die Geldmenge, die variable Größe ist, welche als Ursache des Nachfrageschubs gestiegen sein muß. Möglich wird dies durch die Indikatoren für das Geldmengenwachstum.
-Zinsen (sinkend)
-Sparquote (sinkend)
-Investitionsquote (steigend)
-etc.
Dadurch kommt eine größere Geldmenge in Umlauf die die o.g. inflatorische Lücke ergibt. Denn diese Differenz zwischen dem Wachstum der Nachfrage und der Güterproduktion ergibt die Preisteuerung -Inflation.
Ein weiterer wichtiger Konsument ist der Staat, der ebenfalls durch die Nachfrage der öffentliche Haushalte eine inflatorische Lücke bedingen kann. Dies kann dadurch geschehen, dass die staatliche Nachfrage durch Geldschöpfung, sprich durch drucken von Geld, finanziert wird.
Zu guter letzt fragt natürlich, und gerade in Deutschland, das Ausland nach und erzeugt einen „Exportüberschuß“, wenn die Nachfrage im Inland nicht durch Importe ausgeglichen werden kann.
2) Angebotsinflation
Bei der Angebotsinflation geht der entscheidene Impuls als Ursache der Inflation von den Anbietern aus. Dies ist der Fall wenn kein Nachfrageüberhang besteht und trotzdem die Preise am Markt steigen. Auch hierfür ist schnell eine Ursache auszumachen, da es ebenfalls wie bei der Nachfrageinflation eine Funktion für die Angebotsseite gibt:
Endpreis eines Gutes = Kosten + Gewinn + indirekte Steuern.
Deshalb kann man die Ursachen für die Angebotsinflation wie folgt untergliedern:
a) Kosteninflation (cost-push)
Die Ursache für die Inflation ist, wie das Wort schon besagt, die Kosten. Steigen die Kosten für ein Gut, so steigt ebenso der Preis. Die Erhöhung der Kosten kann widerum verschiedene Gründe haben:
-Erhöhung der Stückkosten bei geringer Auslastung (der Gegenteilige Effekt der Fixkostendegression)
-Erhöhung der Lohnnebenkosten
-Lohnerhöhung /Lohnkosten (wage-push)
-Erhöhung der Kosten für Steuern (tax-push)
-Zinserhöhung (steigende Zinsen)
-Preissteigerungen der Rohstoffe oder von Zulieferbetrieben
-etc.
Bei den Ursachen die durch die Kosteninflation entstehen können die Produzenten meistens nur auf die Gegebenheiten reagieren. Ganz im Gegensatz zur
b) Gewinninflation (Profit-push)
Hier wird durch Steigerung des Gewinnanteils am Marktpreis eines Gutes ein Ungleichgewicht im Markt hervorgerufen. Das können sich allerdings nur Unternehmen erlauben, die eine ausreichend große Marktmacht besitzen. Denn sonst ist dieses Unterfangen der Gewinnmaximierung über den Preis nicht zu realisieren (make-up pricing). Solch eine Marktmacht kann begründet sein mit:
-unzureichendem Wettbewerb (Quasi-Monopole)
-geringe Preiselastizität auf der Nachfragerseite
Weiterhin können Preis-bzw. Inflationsimpulse auch aus strukturellen Änderungen auf der Nachfrage-bzw. Angebotsseite resultieren. Die sogenannte Nachfrageverschiebung (demand-shift-Inflation). Basis hierfür ist die unterschiedliche Produktivitätsentwicklung zweier Bereiche. Dadurch das allerdings einheitliche Lohnpolitik der Gewerkschaften betrieben wird, werden die Lohnstückkosten im einen Sektor zunehmen und gleichzeitig im anderen Sektor fallen. Damit werden sich auch in beiden Bereichen die Preise unterschiedlich verändern. Der eine Bereich wird seine Preise senken, da auch seine Lohnstückkosten gesunken sind. Der andere Bereich, in dem die Lohnstückkostengestiegen sind, wird die Preise halten müssen, obwohl bei ihm die Kosten noch gestiegen sind. Nichts desto trotzt wird sich ein Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Preisniveaus feststellen lassen. Verursacht wird dieser Inflationsimpuls durch die Preisstarrheit des einen Sektors.
3)Anspruchsinflation
In den verschiedenen bereits angesprochenen Ursachen der Nachfrage bzw. Angebotsinflation offenbart sich der Wunsch der sozialen Gruppen nach einer Erhöhung ihres Anteils am Sozialprodukt. Die Anspruchsinflation faßt die hieraus resultierenden Inflationsursachen einer Situation zusammen in der die Summe aller durchgesetzten Ansprüche an das Sozialprodukt schneller steigt als die reale Produktion. Das heißt im Klartext, das die Erwartungen jedes Einzelnen zu mehr Wohlstand zukommen, schneller steigen als die Produktivität der Wirtschaft. Diese unterschiedlichen Anspruchshaltungen sind ins- besondere in Industriestaaten sehr ausgeprägt und von sehr großer Bedeutung. Deshalb gibt es immer wieder die Appelle an die „soziale Vernunpft“ oder sogenannte „Stillhalteabkommen“.
V. Wirkungen der Inflation
Bei jeder Inflation gibt es immer Gewinner sowohl als auch Verlierer. Auch wenn der ein oder andere in Deutschland nur mit Schrecken an Inflation denkt, hat das Phänomen der Inflation bei uns bei weitem an Bedeutung verloren, da es bei uns eine unabhänige Notenbank gibt, welche für eine stabile Währung sorgt. Aber gerade jetzt im Vollzug der einheitlichen Währung in Europa stellt sich bereits wieder die Frage der Geldwertstabiltät und wie diese zu erhalten ist.
Die Inflation kann auf unterschiedliche soziale Schichten auch unterschiedliche Konsequenzen haben. In den nun folgenden Erläuterungen wird ein versucht, eine Einblick auf die Konsequenzen jedes Einzelnen von uns zu geben.
1) Zusammenhang zwischen Inflation, Beschäftigungsgrad und Wirtschaftswachstum
Die Stabilität des Geldwertes steht neben den anderen Zielen des magischen Vierecks im Gegensatz. Denn die anderen Ziele wie:
-Vollbeschäftigung
-ausgegliche Zahlungsbilanz
-befriedigendes Wirtschaftswachstum
schliessen sich fast förmlich aus.
a) Vollbesch ä ftigung vs. Preisstabilti ä t Dazu gibt es eine empirische Untersuchung von A.W.Phillips welche einen Zusammenhang zwischen den Änderungen der Nominallöhne und der Arbeitslosigkeit in England von 1861 bis 1957 untersuchte. Er fand dabei heraus, dass mit steigender Arbeitslosigkeit die Erhöhung der Nomianllöhne abnehmen.
Lohnerhöhungen wirken allerdings nur dann inflatorisch wenn sie höher sind als der Produktivitätsfortschritt. So hat man die Phillipskurve erweitert und die Zunahme der Produktivität korrigiert. Dabei erhält man die modifizierte Phillips-Kurve. Bei der Korrektur setzt man eine konstante Produktivität von 3% zugrunde. In der unten gezeigten Skizze kann man sehr gut sehen, das sich die Geldwertstabilität und die Vollbeschäftigung sich ausschliessen.
Phillips-Kurve
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
b) Wirtschaftswachstum vs.Inflation
Wie bereits in dem voran gegangen Kapitel „Unterscheidung Inflation-Deflation“ beschrieben, gibt es keine gesicherten Zusammenhang zwischen diesen Faktoren. Doch bei einem sind sich die Experten einig, eine extrem hohe Inflationsrate ist sicherlich nicht förderlich für das Wirtschaftswachstum einer Wirtschaft, da es zu erheblichen Verzerrungen der Preisrelationen kommt und es somit zu Fehlentscheidungen (Fehlallokationen) der Resourcen führt.
2) Wirkungen auf Einkommensverteilungen
Bei der Einkommensverteilung gibt es folgende Aspekte:
Es gibt es zum einen die Lohn-Lag Hypothese, die besagt, das sich Unternehmen sich viel besser gegen Inflationsfolgen schützen können. Preiserhöhungen können sehr viel schneller vollzogen werden, als Lohnerhöhungen, die erst durch die Laufzeit der Tarifverträge festgelegt sind.
Zum anderen die Zinseinkommen welche sich negativ auswirken, wenn der Nominalzins nicht der Preissteigerungsrate entsprechend erhöht wird. Dabei sind die Zinsbezieher natürlich schlecht gestellt.
Am schlechtesten sind die Renter gestellt, da ihre Renten durch politische Entscheidungen bzw. gesetzliche Regelungen bestimmt sind. Diese Wirtschaftsobjekte haben von sich aus überhaupt keine Möglichkeit sich der Preissteigerung anzupassen. Ferner muß man auch noch ein time- lag hinnehmen wenn denn die Rente überhaupt angepasst werden.
Zusammengefasst schlagen sich natürlich die Inflationsverluste der anderen bei den Vorteilen der Gewinnbezieher nieder, welche auch die meisten Möglichkeiten der „Aktionsfähigkeit“ haben. Eines dieser Objekte die daran massgeblich profitieren ist natürlich der Staat. Denn durch die nominelle Einkommenssteigerungen kommen die Einkommensbezieher in die sogannte „ kalte Progression “ das heißt, dass sie nach Abzug von Steuern sogar real weniger aufgrund dieser inflationellen Effekte weniger Einkommen haben.
3) Wirkungen auf Vermögensverteilungen
Verschiebungen in der Einkommensverteilung ergeben sich immer dann, wenn die verschiedenen Einkommensarten den allgemeinen Preissteigerungen in unterschiedlichem Ausmaß und Tempo angepaßt werden. Dies kann sich natürlich auch im Vermögensbereich abspielen und läßt sich folgerndermaßen unterscheiden:
a) Inflation begünstigt die Besitzer der Aktiva (Sachvermögen), da deren Werte inflationsbedingt schneller steigen. Diese können auch wieder unterschiedlich zu Aktiva (Wertanlagen) sein, aber auch dort steigt der Wert schnell.
b) Schuldner von Nominalwerten werden ebenfalls begünstigt, da sie bei der Rückzahlung „nur den bereits entwerteten Betrag“ zurückzahlen müssen. Benachteiligt sind in diesem Fall die Gläubiger der Nominalkredite.
4) Wirkungen auf Inflationserwartungen
Eine entscheidene Rolle spielt die Inflationserwartung der betroffen Wirtschaftsobjekte. So stellt sich zum Beispiel etwa ein positiver Effekt der Inflation auf die Beschäftigung ein, wenn die Preissteigerungen den Lohnerhöhungen vorrauseilen. Wird hingegen in den Tarifverträgen die erwartete Inflation bereits vorweggenomen, bleibt ein Beschäftigungsanstieg aus. Das heißt der kurzfristige trade-off zwischen Inflation und Arbeitslosenquote resultiert aus einer unerwarteten Preissteigerung. Ähnliche Überlegungen gelten auch für die möglichen Wachstums- und Verteilungswirkungen der Inflation.
Bei der Art der Erwartungsbildung haben sich im wesentlichen drei Formen entwickelt:
Extrapolative Erwartungen sind Erfahrungen die mit der Inflation aus der Vergangenheit in die Zukunft projeziert werden. Das heißt, wenn die Inflation in der Vergangenheit stetig gestiegen ist, das man diese Tendenz auch in der Zukunft weiter fortsetzten wird.
Adaptive Erwartungen sind Erwartungen in denen die Wirtschaftsobjekte aus fehlerhaften Prognosen aus der Vergangenheit gelernt haben und diese für die zukunftige Prognose mit berücksichtigen.
Rationale Erwartungen sind Erwartungen bei denen die Wirtschaftsobjekte alle ihnen möglichen Informationen sammeln und daraus versuchen mit wissenschaftlichen Theorien auf die Inflationsrate in der zukunft zu schliessen.
Welche Erwartungen die Wirtschaftsobjekte befolgen sind elementare Vorraussetzungen für die Wirtschaftspolitik. Dies bestimmt die Einflußmöglichkeiten der Wirtschaftspolitik.
5) Das Problem der Segniorage
Unter Segniorage versteht man die Erträge, die der Staat bzw. die Notenbank dank des Notenbankmonopols aufgrund der Tatsache erzielen können, daß Private freiwillig zinslos Zentralbankgeld halten.
Diese bestimmt die Wachstumsrate der nominellen Geldmenge. Will oder muss die Notenbank die nominelle Geldmenge erhöhen, um die Inflation im Rahmen zu halten, so muss sie Ihre Segniorage erhöhen.
Dies hat zur Folge, das es eine stetige Inflation gibt mit einer höheren Inflationsrate.Dies bringt höhere Nominalzinsen hervor. Jene widerum erhöhen die Opportunitätskosten der Kassenhaltung, so das die Geldnachfrage und die reale Geldmenge sinkt.
Literaturverzeichnis
Dieckheuer, G.: Makroökonomik, 3. Auflage, 1998, S. 341 - 353
Issing, O.: Einführung in die Geldtheorie, 10. Auflage, Verlag Franz Vahlen, München, S.179ff.
Kreßbach, B.: Die Rolle der Geldmenge beim Inflationsprozess, Roderer Verlag, Regensburg, 1994
Leschke, M.: Geldmengenpolitik in Europa, 1999, S. 7 - 20
- Citar trabajo
- SaschA Jürgens (Autor), 2001, Inflation, Ursachen und Wirkungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101505
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