In diesem Essay wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn ein ehemaliger Mitarbeiter zum Vorgesetzten befördert wird. Es werden dabei Auswirkungen und Veränderungen im Verhalten sowie in der Kommunikation betrachtet und hinterfragt.
Wenn ehemalige Mitarbeiter zu Vorgesetzen befördert werden, kann das Vorteile wie auch Nachteile mit sich bringen. Durch das Kennen der Prozesse, Strukturen und des Teams macht es den Schein, dass der Einstieg der neuen Führungskraft einfacher erfolgen müsste. Eine erste große Herausforderung in dieser Anfangssituation wird es sein, den Perspektivenwechsel aus der Rolle des Mitarbeiters hinein in einen Vorgesetzten zu durchlaufen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Eine „neue“ Situation
2.1.1 Perspektivenwechsel – Mitarbeiter zu Vorgesetzter
2.1.2 Die Frage nach dem WARUM
2.1.3 Orientierungshilfen für den Rollenwechsel
3 Zusammenfassung
4 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Der Goldene Kreis (eigene Abbildung in Anlehnung an Sinek S.)
Abbildung 2: Strategy Roadmap von Herbert Reiß
1 Einleitung
In diesem Essay wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn ein ehemaliger Mitarbeiter zum Vorgesetzten befördert wird. Es werden dabei Auswirkungen und Veränderungen im Verhalten sowie in der Kommunikation betrachtet und hinterfragt. Insbesondere wird der Anfangsphase besonderes Augenmerk geschenkt, welche Art von Kommunikation seitens der Führungskraft an die Mitarbeiter vorteilhaft wäre für eine längerfristige Zusammenarbeit. Des Weiteren werden in diesen Bericht eigene Erfahrungen mit einer solchen Situation eingebracht und reflektiert. Zum Schluss sollen anhand einiger weniger Hilfestellungen und Tipps Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie das Team – Vorgesetzter und Mitarbeiter – erfolgreich mit der neuen Situation umgehen können.
2 Eine „neue“ Situation
Die Frage nach dem richtigen Umgang der neuen Situation, wenn ein Mitarbeiter plötzlich zum Vorgesetzten befördert wird, ist in der Regel keine einfache. Wie gestaltet sich also der „Wiedereinstieg“ ins Team der neuen Führungskraft in der neuen Position und wie kann eine solide Basis für die Vertrauensbeziehung aufgebaut werden?
2.1.1 Perspektivenwechsel – Mitarbeiter zu Vorgesetzter
Wenn ehemalige Mitarbeiter zu Vorgesetze befördert werden, kann das Vorteile wie auch Nachteile mit sich bringen. Durch das Kennen der Prozesse, Strukturen und des Teams macht es den Schein, dass der Einstieg der neuen Führungskraft einfacher erfolgen müsste. Eine erste große Herausforderung in dieser Anfangssituation wird es sein, den Perspektivenwechsel aus der Rolle des Mitarbeiters hinein in einen Vorgesetzten zu durchlaufen.1 Es benötigt zum einen Planung darüber, wo der Weg hingehen soll und zum anderen aber, muss hohes Augenmerk auf die richtige Kommunikation mit dem Team gelegt werden. Die Basis für aufrichtige und ehrliche Kommunikation in diesem Fall, wäre das Schaffen von Vertrauen. Aus eigener Erfahrung kann gesagt werden, dass in solch einem Fall es sehr hilfreich und beruhigend auf die Angestellten wirkt, wenn sich der neue Vorgesetzte in einer kurzen Ansprache beim Team vorstellt, kurz erklärt, wohin die Reise führen soll und dass er mit jedem einzelnen Mitarbeiter noch ein persönliches Gespräch führen möchte, um den Status Quo abzuholen und den Mitarbeitern helfen will, Ihre Ziele zu erreichen. Dazu sollten in sehr naher Zukunft persönliche Besprechungseinladungen versendet werden, deren Besprechungsort und -zeit für beide Parteien günstig ist, sodass der Vorgesetzte auch nicht von anderen Einflüssen bei diesen Gesprächen gestört werden könnte. Es würde auch Sinn machen, wenn der neue Vorgesetzte, den Mitarbeitern zur Vorbereitung einige zu besprechende Themen, in Form von Fragen mit der Einladung zukommen lässt. Das persönliche Gespräch mit dem Mitarbeiter soll unter anderem als Erwartungsabgleich dienen, damit beide Seiten von Beginn an vom Gleichen Sprechen und die Weichen für die Zukunft gestellt werden können.2 Diese Art an Mitarbeitergesprächen, in welchen der ehemalige Kollege nun der vorgesetzte ist, können aus eigener Erfahrung im ersten Moment etwas ungewohnt wirken. Eventuell hat man sich mit dem neuen Vorgesetzten vorher sehr gut verstanden, Späße gemacht und sich privat getroffen. Die Grundlage für die Kommunikation war eine andere, als welche sie jetzt ist. Der hierarchische Unterschied kann u.U. die Art und Weise, wie man diese Person vorher empfunden hat, schlagartig ändern.3 Daher ist es wichtig, dass sich der neue Vorgesetzte während den Mitarbeitergesprächen authentisch ist und sich nicht durch die neue Position versucht, zu verstellen. Die Gespräche müssen sachlich verlaufen, Beziehungs- von Sachebene voneinander getrennt werden und sehr wichtig, keinen einzelnen anders zu behandeln oder zu bevorzugen.
2.1.2 Die Frage nach dem WARUM
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser ersten Gespräche mit dem neuen Vorgesetzten und den Mitarbeitern soll sein, ihnen die klare Vision dazulegen und jedem einzelnen aufzuzeigen, was dessen Beitrag zum Ganzen respektive zum Erreichen dieser Vision ist. Dabei sollte die Frage nach dem WARUM beantwortet werden.4 WARUM steht ein Mitarbeiter am Morgen auf, um für uns zu arbeiten? WARUM er in unserer Firma arbeitet und WARUM ihn interessiert, was er macht? Die Frage nach dem Beweggrund und dem Ziel ist hier entscheidend. Oftmals fällt es den eigenen Vorgesetzten nicht leicht, die Frage nach dem WARUM beantworten zu können, da diese tiefer greift, als nur das reine Geld verdienen oder am Markt bestehen zu bleiben. Nicht jeder Mitarbeiter aber ein Großteil möchten heute den Kontext verstehen, WARUM sie machen, und was für ein Mehrwert damit geschaffen wird. Nachdem WARUM müssen nach Simon Sinek auf die Fragen WIE und WAS eingegangen werden, also WIE es getan wird um WAS zu erreichen. Der dabei aufgezeigte Ansatz nennt er „den Goldenen Kreis“ welcher in der folgenden Abbildung 1 dargestellt ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Der Goldene Kreis (eigene Abbildung in Anlehnung an Sinek S.)
Um der Antwort nach dem WARUM näher zu kommen würde es sich anbieten, dass der neue Vorgesetzte zuerst eine Strategy Roadmap (siehe Abbildung 1) erstellt, um die Mission des Unternehmens aufzuzeigen und zu vermitteln.5
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Strategy Roadmap von Herbert Reiß
Aus eigener Erfahrung kann hier gesagt werden das nach einer klar definierten Mission des Unternehmens, ein inspirierendes Zukunftsbild in Form einer Vision den Mitarbeitern hilft, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und die Arbeitsmotivation fördert. Die Vision muss nicht unbedingt nur von der Führungskraft ausgearbeitet werden. Als Alternativen und eventuell passendere Methode für die Situation wäre es, einen Workshop mit den Mitarbeitern zu veranstalten und gemeinsam als Team an der Vision (der Beantwortung des WIE) und den Zielen (dem Erreichen von WAS) zu arbeiten. Das wäre wahrscheinlich auch unter der Bedingung, dass der Vorgesetzte bis vor kurzem selbst noch Mitarbeiter war die nachhaltigere Lösung, um das Teamgefüge beisammenzuhalten. Der Workshop hat des Weiteren noch den Vorteil, dass die erarbeiteten Ergebnisse einem gemeinsamen Verständnis entsprechen, d.h., jeder spricht von der gleichen Vision, hat die gleichen Ziele und weiß, was er dafür zu tun hat.
[...]
1 Vgl. Stöwe C., Keromosemito L. (Vom Kollegen zum Vorgesetzten), S.16
2 Vgl. Stöwe C., Keromosemito L. (Vom Kollegen zum Vorgesetzten), S.37
3 Stöwe C., Keromosemito L. (Vom Kollegen zum Vorgesetzten) S.87
4 Sinek S. (Frag immer erst: Warum) S.40
5 Reiß H. (Onboarding für Führungskräfte) S.12
- Arbeit zitieren
- Martin Horvat (Autor:in), 2021, Beförderung eines Mitarbeiters zum Vorgesetzten. Herausforderungen und Orientierungshilfen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014644
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