Malaria / Ebola
1. Malaria
Aufbau
- Begriff
- Geschichte
- Das Problem
- Vorkommen
- Ursachen
- Verlauf der Krankheit
- Die Arten
- Symptome
- Diagnose
- Therapie
- Vorbeugung
- Schutz
Begriff
- Kommt aus dem ital. : schlechte Luft
- Bekannt als Sumpffieber, Wechselfieber, helodes
- Schwere parasitäre Erkrankung, die durch die Mücke Anopheles, auch Moskito genannt, übertragen wird
- Mücke zeigen
- Die Erkrankung verursacht hohes Fieber und in manchen Fällen auch schwere Komplikationen, von denen Niere, Leber, Gehirn und Blut betroffen sein und die zum Tode führen können
- Die Malaria ist in den Tropen verbreitet
- Weltweit erkranken jährlich 300 Millionen Menschen daran
- Für Reisende in warme Klimazonen stellt Malaria die wichtigste Gefährdung der Gesundheit dar
- Die Weltgesundheits- Organisation hat breitabgelegte Programme zur Eindämmung der Malaria durchgeführt
- In den letzten 20 Jahren wurden jedoch nur sehr wenige Fortschritte erzielt
- Die Moskitos haben Resistenz gegenüber Insektiziden entwickelt, und in vielen Gebieten sind auch die Malariaparasiten
- Gegenüber Malaria- Medikamenten resistent geworden
Geschichte
- Malaria wird seit 1638 mit einem Extrakt aus der Rinde des Fieberrindenbaumes, dem Chinin
- Chinin wirkt leicht toxisch, unterdrückt aber das Wachstum der Protozoen im Blutkreislauf.
- Im Jahr 1930 gelang es deutschen Chemikern, einen Stoff namens Atebrin zu synthetisieren, der wirkungsvoller und weniger giftig ist als Chinin.
- Ende des 2. Weltkrieges wurde ein neues Medikament eingeführt (Chloroquin), das Tropenfieber verhindern bzw. vollständig heilen konnte.
- Es hemmte die anderen Formen der Malaria wesentlich wirkungsvoller als Atebrin oder Chinin. Außerdem war es weit weniger giftig als die früheren Medikamente und konnte in geringeren Dosen verabreicht werden.
Untersuchungen der letzten Zeit zeigten, dass manche Stämme von P. falciparum (dieser Organismus verursacht Tropenfieber) gegen Chloroquin und andere synthetische Malariamedikamente resistent geworden sind.
- Diese Stämme treten vor allem in Vietnam, auf der Malaiischen Halbinsel, in Afrika und Südamerika auf.
- Chinin wirkt jedoch immer noch gegen Plasmodium-falciparum-Stämme, die gegen synthetische Malariamittel resistent sind. Nicht nur wegen der Resistenz bestimmter Parasiten gegen Arzneimittel, sondern auch weil einige Überträgermücken Resistenz gegen Insektizide wie DDT entwickelt haben, ist es in manchen Ländern der Tropen zu einem Wiederaufleben der Krankheit gekommen.
- Als Folge tritt Malaria auch bei Touristen aus Amerika und Westeuropa, die Länder Asiens und Mittelamerikas bereisen, sowie bei Flüchtlingen aus diesen Gebieten verstärkt auf.
- In Deutschland hat die Zahl der (auf Grund von Tropenreisen) in Deutschland von Malaria betroffenen Menschen 1995 um 50 Prozent zugenommen.
- In der Schweiz und in Deutschland erkrankten mehrere Personen an Malaria, obwohl sie nie ein Infektionsgebiet bereist hatten.
- So erlag 1996 ein Schweizer, der unweit des Genfer Flughafens wohnte, dieser Krankheit; es wird angenommen, dass eine Anophelesmücke mit einem Flugzeug eingeschleppt wurde.
- Gegenwärtig wird an der Entwicklung weiterer Medikamente gegen Malaria gearbeitet.
- Mehrere mögliche Impfstoffe werden auf Sicherheit und Wirkung geprüft. So legte der deutsche Mediziner Enno Freerksen 1995 die positiven Ergebnisse einer Studie vor, in der das von ihm entwickelte Medikament Cotrifazid getestet wurde.
- Auch ein Impfstoff, der an ganze Bevölkerungen verteilt werden kann, wird entwickelt.1
- Hippokrates kannte die Krankheit Malaria bereits vor über 2000 Jahren
- Später wurde sie als „mala aria „ d.h. schlechte Luft oder Sumpfluft beschrieben
- Malaria war bereits im Altertum bekannt
- Bis ins 19. Jh. Galten Miasmen in Sumpfgebieten als Ursache
- 1880 entdeckte C.L.A. Laveran die Plasmodien im Blut Malariakranker
- 1898 beschrieb G.B. Grassi die Rolle der Anopheles- Mücken als Überträger
- durch den weltweiten Reiseverkehr kann Malaria in alle Teile der Welt verbreitet werden
- Malaria wird durch das einzellige Sporentierchen der Gattung Plasmodium erzeugt und durch die Fiebermücke Anopheles auf den Menschen übertragen
Das Problem
- Die Malaria ist noch immer ein wichtiges Gesundheitsproblem in vielen tropischen Ländern
- Die von 1955- 1969 durchgeführten Programme zur Ausrottung der Malaria sind nach anfänglichen Erfolgen gescheitert
- Die Fortführung einer kontinuierlichen Bekämpfung ist mühsam und wir in vielen Ländern aus ökonomischen Gründen nicht oder nur unvollständig durchgeführt
- In einigen Regionen ist sogar eine Zunahme der Malaria zu beobachten
- Neben einer unzureichenden Bekämpfung wird hierfür die Begünstigung der Lebensumstände für die Überträgermücke durch Eingriffe des Menschen in die Ökologie verantwortlich gemacht
- So hat die Steigerung von Nahrungs- und Energieprodukten mit Neuentstehung von Süßwasserflächen im Rahmen der landwirtschaftlichen Bewässerung und der Energiegewinnung aus Wasserkraft zu einer erheblichen Ausweitung von Moskitobrutplätzen geführt
Das Risiko weltweit
- Folie über Verbreitung
- Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation erkranken pro Jahr 300- 500 Millionen Menschen an Malaria
- Die durch den Erreger Plasmodium Falciparum verursachte Malaria tropica ist die gefährlichste Malariaerkrankung und fast ausschließlich für die Todesfälle verantwortlich, deren Zahl auf ca. 2 Millionen pro Jahr geschätzt wird
- Dabei sind vor allem Kinder betroffen
- Eine Teilimmunität, die mit einem abgeschwächten oder inapparenten Verlauf einhergeht, entsteht erst nach zahlreichen Infektionen
Das Risiko für Reisende
- In Deutschland wurden in den letzten Jahren im Durchschnitt ca. 1000 importierte Malariainfektionen bei Reisenden pro Jahr gemeldet
- Wahrscheinlich ist die Zahl der Erkrankten viel höher, da Untersuchungen zur Meldegenauigkeit vorliegen
- Zudem ist nicht bekannt, wieviele deutsche Reisende während eines Aufenthaltes in Malariagebieten erkranken und im Reiseland behandelt wurden
- Bei den gemeldeten eingeschleppten Erkrankungen durch deutsche Reisende stellt die Malaria tropica seit 1984 den Hauptanteil dar und ist in erster Linie für die Zunahme während der letzten Jahre verantwortlich
- Über 60% aller Malariaeinschleppungen und etwa 90% der Malaria tropica- Fälle wurden im tropischen Afrika erworben
- Todesfälle traten fast ausschließlich bei der Malaria tropica auf
- Während die importierte Malaria tropica in Deutschland den 70er Jahren noch in fast 10% zum Tode führte, lag die Todesfallhäufigkeit in den letzten Jahren bei 2-3%
- Todesfälle bei importierter Malaria sind durch rechtzeitige Therapie stets vermeidbar
- Sie sind fast ausnahmslos dadurch bedingt, dass die Diagnose nicht oder zu spät gestellt wurde, weil an die Möglichkeit einer Malaria nicht gedacht worden war
Vorkommen
- Malaria stellt in den meisten tropischen Ländern ein großes Gesundheitsproblem dar
- In den betroffenen Gebieten werden Kinder oft wiederholt infiziert, viele von ihnen sterben
- Allein in Afrika sterben jährlich etwa 1 Million Säuglinge und Kinder an Malaria
- Die meisten Menschen, die in Malariagebieten leben, haben eine gewisse Immunität gegen diese Krankheit entwickelt
- Die Zahl der registrierten Malariaerkrankungen in Europa hat sich in den letzten Jahren erhöht
- Dies ist vor allem auf verstärkte Reiseaktivitäten zurückzuführen
- Die meisten durch Plasmodium Falciparum verursachten Malariaerkrankungen stammen aus Afrika
- Mit dem weniger gefährlichen Plasmodium Vivax sind meist Besucher und Immigranten aus dem indischen Subkontinent infiziert.
- Die Wahrscheinlichkeit, sich in unserer Klimazone mit Malaria anzustecken, ist extrem niedrig
- Trotzdem sind einige Fälle bei Drogensüchtigen bekannt, die sich durch gemeinsam mit Infizierten benutzte Injektionsnadeln angesteckt haben, oder bei Personen, die eine Transfusion mit infiziertem Blut erhielten
Ursachen
- Die für die Malaria verantwortlichen Parasiten sind Protozoen der Gattung Plasmodium
- Vier verschiedene Arten können beim Menschen eine Erkrankung hervorrufen
1. Plasmodium Falciparum
2. Plasmodium Vivax
3. Plasmodium Ovale
4. Plasmodium Malariae
Die Parasiten verbringen einen Teil ihres Lebenszyklus im Menschen und einen Teil in der Anopheles- Mücke
Der Verlauf der Krankheit
⇒Siehe Folie
- Die Erreger der Malaria sind einzellige Parasiten (Plasmodien)
- Ihre Sporenformen (Sporozoiten) gelangen beim Strich der Anophelesmücke mit deren Speichel in den Menschen und reifen in Leber, Milz, Knochenmark und Gefäßwänden während 1-6 Wochen zu Schizonten heran
- Diese teilen sich ungeschlechtlich in Merozoiten, die ins Blut geschwemmt werden und die roten Blutkörperchen befallen
- Hier kommt es wiederum zur Schizogonie
- Die Merozoiten werden beim Zerfall der roten Blutkörperchen frei, was den Fieberanfall hervorruft
- Die Merozoiten dringen in neue Blutkörperchen ein
- Nach einigen Vermehrungszyklen entstehen Geschlechtsformen, die mit aufgenommenem Blut in den Darm einer Mücke gelangen
- Die befruchtete Eizelle (Zygote) durchdringt die Darmwand und setzt sich an der Darmaussenwand, wo aus ihr durch Mehrfachteilung Sporozoiten hervorgehen, die u.a. in die Speicheldrüsen der Mücke wandern
- Bei Temperaturen unter 15°C können sich die Sporozoiten nicht entwickeln
Die Arten
- Beim Menschen tritt Malaria in 4 verschiedenen Formen auf
- Jede von diesen Formen wird durch eine andere Parasitenart verursacht
- Sie haben jedoch die gleichen Symptome, nämlich Schüttelfrost, Fieber und Schweißausbrüche
- Wir die Krankheit nicht behandelt, so treten die Symptome in regelmäßigen Schüben auf
Malaria tertiana
- Ist die leichteste Form und eine meist gutartige Malaria, deren Erreger Plasmodium Vivax ist
- Das Fieber nach dem 1. Anfall, zudem es meist innerhalb der ersten 2 Wochen nach einer Infektion kommt, kann alle 2 Tage auftreten
- Rückfälle können auch nach 1- 2 Jahren auftreten
Malaria tropica
- Auch Tropenfieber genannt
- Wird durch Plasmodium Falciparum hervorgerufen und verläuft in vielen Fällen tödlich
- Die Organismen, die diese Form der Erkrankung auslösen, blockieren häufig die Blutgefäße des Gehirns, was zu Koma, Delirium und schließlich zum Tod führt
- Delirium ist Symptom vieler <Krankheiten, wobei der Betroffenen vorübergehend die Orientierung verliert, sowie die Fähigkeit zu logischem denken
- Ein Delirium kann sich bei jeder Krankheit einstellen, die mit hohem Fieber verbunden ist
Malaria quartana
- Dessen Erreger ist Plasmodium malariae ist, hat eine längere Inkubationszeit als Malaria tertiana oder das Tropenfieber
- Der 1. Anfall tritt erst 18-40 Tage nach der Infektion auf
- Danach kommt es alle 3 Tage zu weiteren Anfällen
- die 4. Und seltenste Form der Krankheit wird durch das Plasmodium Ovale verursacht
- Verläuft ähnlich der Malaria tertiana
- Während der Inkubationszeit der Malaria wachsen die Protozoen (Plasmodien) in den Leberzellen
- Einige Tage vor dem 1. Anfall befallen die Organismen die Erythrozyten
- Im Laufe ihrer Entwicklung zerstören sie die roten Blutzellen, was zu den typischen Fieberanfällen führt
Symptome
- Die Zeitspanne zwischen dem Mückenstich und dem Auftreten der ersten Symptome beträgt in der Regel 1 bis 2 Wochen
- Sie kann aber bis zu einem Jahr dauern
- Die Symptome der Malaria, Zittern, Schüttelfrost und Fieber, treten erst auf, wenn die mit Parasiten infizierten roten Blutkörperchen aufplatzen und so weitere Parasiten ins Blut gelangen
- Das Hauptsymptom der Malariainfektion ist das klassische Wechselfieber
- Mit Ausnahme der meisten Falciparum Malariafälle hat das Fieber drei Stadien: ein „Kaltstadium“ mit nicht kontrollierbaren Kälteschauern (Starrezuständen), ein Hitzestadium, in dem die Temperatur auf 40, 5°C ansteigen kann und schließlich ein Stadium mit starkem Schwitzen, während das Fieber sinkt
- Ein Malariaanfall kann von starken Kopfschmerzen, allgemeinem Unwohlsein und Erbrechen begleitet werden
- nach Anfall fühlt sich Patient schwach, ist müde und schläft
- häufig platzen von Parasiten befallene Erythrozyten bei jedem Zyklus zum gleichen Zeitpunkt, so dass Fieberanfälle in Zyklen verlaufen: bei Plasmodium Vivax- und Ovale- Infektionen alle 2 Tage
- bei Malariae Infektionen alle 3 Tage
- Plasmodium Falciparum befällt Erythrozyten in jedem Altersstadium, wogegen die anderen Malaria- Arten nur die jungen oder nur die alten Blutkörperchen infizieren
- bei der Falciparum- Malaria ist somit eine größere Anzahl der Blutkörperchen betroffen; sie ist schwerwiegender
- diese Form der Malaria kann nach Auftreten erster Symptome innerhalb weniger Tage zum Tod führen
- das Fieber hält länger an und kommt unregelmäßiger vor
- Symptome sind zunächst ähnlich wie bei einer Grippe, so dass die Schwere der Erkrankung oft nicht erkannt wird
- die mit Parasiten befallenen Erythrozyten werden klebrig und blockieren die Blutgefäße in lebenswichtigen Organen, insbesondere der Niere
- die Milz vergrößert sich, und auch das Gehirn kann betroffen werden
- das kann zu Krämpfen und sogar Koma führen
- eine Zerstörung der Blutzellen führt zu hämolytischer Anämie
- auch Nierenversagen und Gelbsucht sind für die Falciparum - Malaria typisch
- selbst bei Einnahme von Malaria- Medikamenten und bei Vorkehrungen gegen Mückenstiche kann es zu einer Malaria- Infektion kommen
- wer nach der Rückkehr aus den Tropen unter Kopfschmerzen und Fieber leidet, sollte so bald wie möglich den Arzt aufsuchen und ihn über die reise informieren
Diagnose
- Malaria wird durch die Analyse von Blutproben, die in 6- bis 12- stündigen Intervallen entnommen wurden, diagnostiziert
- die verschiedenen Entwicklungsphasen des Parasiten sind unter dem Mikroskop klar zu erkennen
Therapie
Die Malariavorbeugung besteht aus 2 wichtigen Maßnahmen:
1. Schutz vor Moskitostichen (Expositionsprophylaxe)
2. Einnahme von Malaria-Medikamenten (Chemoprophylaxe)
- die Malaria, besonders die Falciparum- Malaria, ist häufig ein medizinischer Notfall und wird im Krankenhaus behandelt
- zur Therapie werden Malariamittel eingesetzt
- in schweren Fällen können auch Bluttransfusionen erforderlich sein
- die bei allen Arten der Malaria übliche Therapie ist die Behandlung mit Chloroquin (z.B. Resochin), das die Malariaparasiten im Blut abtötet
Chloroquin
- kann in Gebieten ohne Chloroquin- Resistenz zur Prophylaxe eingesetzt werden
- als Nebenwirkungen treten gelegentlich kurzfristige Magenbeschwerden, A8genflimmern und Schwindel auf
- bleibende Schäden der Netzhaut sind nur bei Dauereinnahme über Jahre in seltenen Fällen zu erwarten
- Chloroquin ist nach bisherigem Wissenstand auch bei Schwangeren und Kleinkindern einsetzbar
- Chloroquin kann in Gebieten ohne Chloroquin- Resistenz auch zur Malariatherapie und zur notfallmäßigen Selbstbehandlung bei Malariaverdacht verwendet werden
- Chinin (z.B. Chinium dihydrochloricum Büchler) wird allgemein zur Behandlung der Chloroquin- resistenten Falciparum- Malaria verwendet, die heute in vielen Tropengebieten verbreitet ist
Chinin und Doxycyclin
- Werden in erster Linie bei der Therapie der Malaria eingesetzt
- Sie sind grundsätzlich jedoch auch zur Prophylaxe anwendbar
- Diese Medikamente werden jedoch nur in Einzelfällen (z.B. bei Gegenanzeigen gegen andere Malariamittel, besondere Resistenzsituationen) verschrieben
- Chinin- und Doxycyclin- Resistenzen sind ebenfalls möglich
- Schwangere und Kinder bis 8 Jahre sollten kein Doxcyclin erhalten
- bei der Vivax- oder Ovale- Malaria muss darüber hinaus auch Primaquin (z.B. Primaquine) eingenommen werden, um die Parasiten in der Leber abzutöten
- Primaquin kann bei Patienten, die einen G6PD- Defekt haben, zu hämolytischer Anämie führen
Proguanil
- In einigen Gebieten mit Chloroquin- Resistenz muss zusätzlich zur Chloroquin- Prophylaxe Proguanil eingenommen werden
- Dadurch lässt sich eine zusätzliche Schutzwirkung erreichen
- Nach Einnahme von Proguanil kann es zu vorübergehenden Haarausfall oder Magenbeschwerden kommen, sehr selten auch zur sogenannten Mundfäule
- Proguanil kann nach bisherigem Wissensstand auch bei Schwangeren und Kleinkindern eingesetzt werden
- Es sollte zur Prophylaxe nur in Kombination mit Chloroquin verwendet werden und eignet sich nicht zur Therapie
Mefloquin
- In Gebieten mit sehr hohem Malariarisiko und hochgradiger Chloroquin- Resistenz oder verbreiteten Resistenzen bietet eine Prphylaxe mit Mefloquin derzeit den besten Schutz
- Mefloquin kann auch zur Malariatherapie und zur notfallmäßigen Selbstbehandlung bei Malariaverdacht eingesetzt werden
- Wegen gelegentlicher neuropsychiatrischer Nebenwirkungen, die in seltenen Fällen schwer verlaufen können, sollten Personen mit psychischen Erkrankungen oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte sowie Personen mit verantwortungsvoller Tätigkeit und besonderen Anforderungen an die räumliche Orientierung (z.B. Piloten, Gerätetaucher u.a.) keine Prophylaxe mit Mefloquin betreiben
- Außerdem sollte Mefloquin nicht bei Patienten mit bestimmten Herzrhythmusstörungen (AV- Blockierungen) sowie zusammen mit Betrablockern, Kalziumantagonisten oder Antiarrhythmika eingenommen werden
- Als weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit, Schwindel, Schlafstörungen und allergische Hautreaktionen beobachtet worden
- Nebenwirkungen sind bei prophylaktischer Anwendung wesentlich seltener als bei therapeutischer
- Schwangere im 1. Schwangerschaftsdrittel und Kleinkinder bis 15 kg Körpergewicht sollten Mefloquin nicht einnehmen
- Während der Einnahme und nach der letzten Einnahme von Mefloquin ist noch für 3 Monate sicherheitshalber eine Schwangerschaft zu vermeiden
Halofantrin
- Halofantrin ist nur zur Therapie, aber nicht zur Prophylaxe der Malaria einsetzbar
- Es kann Herzrhythmusstörungen hervorrufen und sollte daher in Kombination mit Arzneimitteln oder bei klinischen Zuständen, die zu einer Verlängerung der Erregungsleitung am herzen führen können oder bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden
- Bei einer angeborenen oder erworbenen QT- Zeit- Verlängerung im EKG darf es nicht eingenommen werden
- Aufgrund dieser seltenen, aber in Einzelfällen lebensbedrohlichen Herzrisiken ist Halofantrin als Medikament für die notfallmäßige Selbstbehandlung trotz guter
Wirksamkeit und subjektiv geringer Nebenwirkungen in aller Regel nicht mehr und nur unter Beachtung obiger Kriterien zu empfehlen
- Wegen mangelnder Erfahrung darf Halofantrin nicht in der Schwangerschaft und nicht von Kleinkindern unter 10 kg Körpergewicht eingenommen werden Sulfadoxin- Pyrimethamin
- Wird nicht mehr zur Prophylaxe eingesetzt und ist in Deutschland nicht mehr auf dem Markt
- Zur Behandlung der Malaria wird es vor allem in Afrika noch häufig eingesetzt
Artemisinin- Derivate
- z.B. Artesunat, Artemether
- Werden vor allem in Südostasien zunehmend in der Malariatherapie eingesetzt, sie sind jedoch in Deutschland derzeit noch nicht zugelassen
Vorbeugung
- jeder Tropenreisende (auch schwangere Frauen) sollte vorbeugend Malaria- Medikamente einnehmen
- die jeweiligen Empfehlungen werden ständig erneuert
- Reisende sollten daher vor Reiseantritt den jeweils aktuellen Rat ( beim Gesundheitsamt) über Medikamente und Dosierung einholen
- Chloroquin wird oft für Gebiete empfohlen, in denen es gegen dieses Medikament keine Resistenz gibt
- bei längerer Anwendung kann Proguanil (z.B. Paludrine) empfohlen werden aufgrund einiger geringen Nebenwirkungen
- in Chloroquin- resistenten Gebieten kann eine Kombination aus Chloroquin und Proguanil oder aus Pyrimethanin (z.B. Daraprim) und Dapson (z.B. Dapson- Fatol) eingesetzt werden
- ebenfalls zur Vorbeugung für Chloroquin- resistente Gebiete wird haute besonders das neue Mefloquin (z.B. Lariam) empfohlen, da die Nebenwirkungen bei diesem Arzneistoff besonders gering sind
- auch zur Therapie der Malaria- Falciparum ist Mefloquin hervorragend geeignet
- alle Medikamente gegen Malaria müssen einige Zeit vor (1 bis 2 Wochen) und nach ( mindestens 4 Wochen) dem Aufenthalt in den Tropen eingenommen werden
- zusätzlich zur medikamentösen Vorbeugung sollten Reisende in den Tropen alles tun, um Moskitostiche zu vermeiden
- am Abend sollte Schutzkleidung (lange Ärmel, lange Hosen) getragen und Isektenmittel (Repellents) sollten verwendet werden
- weitere Abwehrmaßnahmen gegen Moskitostiche sind Moskitonetze und Insektizid- Sprays
Schutz
- Vermeidung von Moskitostichen
- Die konsequente Anwendung der Maßnahmen zur Vermeidung von Moskitostichen kann das Malariarisiko erheblich verringern
- Dazu gehören
Die „ 5 goldenen regeln“ für einen guten Mückenschutz
1. Das Einreiben unbedeckter Hautstellen mit moskitoabweisenden Mitteln (Repellents)
2. Das Tragen von hautbedeckter Kleidung
3. Der Aufenthalt in mückensicheren Räumen (Klimaanlage, Fliegengitter)
4. Die Anwendung von Moskitonetzen
5. Die Verwendung von Aerosolen, Verdampfern, Räucherspiralen
- Jede Schutzmaßnahme steigert die Schutzwirkung
- Der Schutz vor Stichen von Stechmücken und Fliegen hat eine ganz besondere Bedeutung wegen der durch diese Insekten möglicherweise übertragenen Krankheiten
- Eine besondere Bedeutung nimmt hier die Malaria ein, zu deren Vorbeugung ein situationsgerechter Mückenschutz wichtig ist, der konsequent durchgeführt werden muss
- Die Tatsache, dass in der Regel dennoch nicht alle Stiche vermeidbar sein werden, darf nicht zu einer Vernachlässigung des Mückenschutzes führen, da die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit der Zahl der Stiche steigt
Hilfreiche Verhaltensregeln
- Lästigen Insekten kann man vielfach bereits aus dem Weg gehen, indem man sich abseits von stehenden Gewässern, Gräben und Wassertonnen aufhält und sich einen Schlafplatz entsprechend aussucht
- Ein Aufenthalt in mückengeschützten Räumen empfiehlt sich ab der Dämmerung
- Vom Einbruch der Dämmerung an bis zum frühen Morgen sind die Malaria- Überträger besonders aktiv
- Bei Aufenthalten im freien, besonders in der mückenaktiven Zeit, schützt eine möglichst hautbedeckte Kleidung, langärmelige, weite Hemden, lange Hosen, Socken
- Bekleidete Körperstellen bleiben meist von Stichen verschont, wenn das Gewebe nicht zu dünn gewählt wurde
- Besonders geeignet sind Leinengewebe, dich gewebt und trotzdem nicht wärmend
- Auf Exkursionen sind eventuell ein Kopfnetz, Gamaschen oder Handschuhe nützlich
- Unbedeckte Hautpartien sind Mückenstichen ausgesetzt
- Die unbekleidete Haut kann mit mückenabwehrenden Flüssigkeiten oder Cremes geschützt werden
- In ihnen sind ätherische Öle oder chemische Stoffe wie N, N-Diethyl-m-Toluamid (DEET) oder Dimethylphthalat gebunden
- Die Wirkung der Mückenschutzpräparate kann individuell schwanken
Aktuelle Forschungsergebnisse
- Münchener Tropenmediziner zählten bis zu 300 Insekten der Gattung Anopheles während einer Fehlstudie in Burkina Faso in einer einzigen Hütte pro nacht, bis zu 15% der Blutsauger trugen Parasiten im Speichelsekret
- Malaria ist Kinderkrankheit
- Meisten Opfer sterben vor ihrem 5. Geburtstag
- Eine Todesquote, als stürzten jeden Tag 7 mit Kindern voll besetzte Jumbojets über Afrika ab
- Je stärker aber eine Region malariaverseucht ist, desto weniger schwere Erkrankungen gibt es unter Jugendliche und Erwachsenen
- Denn Menschen erwerben eine Teil- Immunität
- Dazu reichen 1 bis 2Ionfektionen aus, um wirksamen Schutz gegen schwere Krankheitsformen aufzubauen
- Bisher scheiterte Entwicklung einer Vakzine an der Komplexität des Malaria- Erregers
- Plasmodium falciparum kann etwa 6000 Proteine bilden, die es je nach Entwicklungsstadium und Erregerstamm verschieden kombiniert
- Wenn ein Impfstoff gegen ein Stadium wirkt, kann schon das nächste der Abwehr wieder entgehen
- Erste Kombinationsimpfstoffe haben im Tierversuch gegen sämtliche Plasmodium- Stadien ihre Wirksamkeit bewiesen
- Stephan Hoffman, Direktor des Malaria- Forschungsprogramms am Navel Medical Research Center in Silver Spring, US- Bundesstaat Maryland setzt auf eine andere Art der Therapie: Auf die Impfung kit DNS
- Er injiziert Erbsubstanz , in die 5 bis 10 Plasmodien- Gene eingebaut sind, in Muskelgewebe
- Dort stellen Zellen vorübergehend die entsprechenden Genprodukte- Proteine des Malaria- Erregers- her
- Diese könnten vom Immunsystem erkannt werden, das daraufhin einen Immunschutz dagegen aufbaut
- Bis der DNS- Impfstoff reif ist für eine klinische Erprobung, wird es noch lange dauern
- Einstweilen greifen Mediziner zur Vorbeugung und Therapie unter anderem auf synthetische Abkömmlinge des Chinins zurück
- Zu diesen zählen Chloroquin, Mefloquin und auch das brandneue Tafenoquin, das ersten klinischen Test zufolge nach nur 3- tätiger Einnahme 7 Wochen lang vor einer Infektion schützen soll
- Doch die anpassungsfähigen Plasmodien haben bislang gegen alle Chemotherapeutika Resistenzen entwickelt
- Auch gegen neuartige Wirkstoffe wie die Artemisinine, die aus der chinesischen Heilpflanze Artemisisia annua isoliert wurden, gegen Mefloquin oder Halofantrin wappnen sich die Erreger
- Australische Forscher haben herausgefunden, dass eine einzige Mutation im Erbgut des Parasiten gleich gegen verschieden Malariamittel Widerstandskraft verleihen kann
- Neue Therapeutika aus den Labors der Pharmakonzerne sind vorerst nicht zu erwarten
- Von 1233 Wirkstoffen, die zwischen 1975 und 1977 in aller Welt entwickelt worden sind, richten sich nur 13 gegen Tropenkrankheiten
- In Florida und Kalifornien etwa wird mehr Geld für die Vernichtung harmloser Mücken ausgegeben als weltweit für die Malaria- Forschung
- Der Grund für die Zurückhaltung: Die malaria- Prophylaxe für Tropenresiende au reiche Ländern wirft höchsten 200 bis 500 Millionen Mark jährölich ab- zu wenig, bei kindestens einer Millarde mark entwicklungskosten
- Und von den am schlimmsten Geplagten, den Afrikanern, sind gar keine nennenswerten Erträge zu erhoffen
- Zudem könnte Produktpiraterie in den Entwicklungsländern den Profit zusätzlich schmälern
- Um die Arzneimittelhersteller für Malaria- Forschung zu erwärmen, ist 1999 die „Medicine for Malaria Venture“ entstanden, eine Initiative von WHO und anderen Organisationen
- Ziel ist es, jährlich 60 Millionen Mark aufzubringen und durch Anschlussfinanzierungen die Entwicklung neuer Malariamittel zu fördern
- Bald werden Bioinformatiker auch mit Hochdruck im Erbgut von Plasmodium falciparum nach neuen Therapieansätzen suchen können
- Eine exotische Methode ist das Experimentieren von Henry Lai von der University of Washington mit magnetischen Wechselfeldern: Plasmodien „fressen“ das mesnchliche hämoglobin, wobei der eisenhaltige Asnteil, das Häm- Molekül, unverdaulich bleint
- Durch die Bestrahlung des Patienten könnten die Häm- Moleküle zum rotieren gebracht werden und so den Einzeller zerstören
- Andere Strategien zielen auf die Anopheles- Mücke
- Mexikanische forscher haben gentechnisch veränderte Fruchtfliegen produziert, die in ihrem Verdauungstrakt ein Skorpion- Toxin bilden und damit die Reifung von Plasmodien hemmen
- Dass dies theoretisch auch bei Anopheles möglich ist, hat eine andere Arbeitsgruppe kürzlich gezeigt
- Um die Biologie der Stechmücken genauer zu erforschen, lassen sich Wissenschaftler in einer malariageplagten Region in Kenya freiwillig stechen, allerdings von handverlesenen plasmodiumfreien Insekten
- In einer „Malariasphere“ , einem hermetisch abgeschlossenen Labor am Ufer des Viktoriasees, wollen sie der abstoßenden Wirkung von Insektenmitteln, der Anziehungskraft menschlicher Ausdünstungen und den Ernährungsgewohnheiten der Mücken auf die Spur kommen- um vielleicht eine Schwachstelle im Entwicklungszyklus der Überlebensspezialisten zu entdecken
- Von dem ursprünglichen Plan, die Malaria in den Tropen gänzlich auszurotten, ist die WHO indes längst wieder abgerückt
- Abgesehen von der Einsicht, dass weder die Technik noch die Medikamente oder das nötige Geld für ein solches Mammutvorhaben bereitstehen: ein teilerfolg würde die Menschen womöglich einem größeren Risiko aussetzen als der Status quo
- Denn hätten sie ihre durch andauernde, vergleichsweise harmlose Infektionen erworbene Immunität gegen die schwersten Formen der Krankheit erst einmal verloren, würden sie von jeder neu aufkeimenden Malaria- Epidemie ungleich schneller dahingerafft
Liste für die Malaria- Beratung durch den Arzt
Warum denkt ihr muss man aufgeklärt sein?
MALARIA
Begriff
- ital. : schlechte Luft
- Bekannt als Sumpffieber, Wechselfieber, helodes
- Schwere parasitäre Erkrankung, die durch Mücke Anopheles (Moskito) übertragen wird Malaria in Tropen verbreitet
- Weltweit erkranken jährlich 300 Millionen Menschen daran
- Für Reisende in warme Klimazonen stellt Malaria wichtigste Gefährdung der Gesundheit dar
- Die Weltgesundheits- Organisation hat breitabgelegte Programme zur Eindämmung der Malaria durchgeführt
- wenige Fortschritte in letzten 20 Jahren erzielt
- Moskitos haben Resistenz gegenüber Insektiziden entwickelt, und in vielen Gebieten sind auch Malariaparasiten gegenüber Malaria- Medikamenten resistent geworden
Geschichte
- Hippokrates kannte die Krankheit Malaria bereits vor über 2000 Jahren
- Später wurde sie als „mala aria „ d.h. schlechte Luft oder Sumpfluft beschrieben
- Malaria war bereits im Altertum bekannt
- Bis ins 19. Jh. Galten Miasmen in Sumpfgebieten als Ursache
- 1880 entdeckte C.L.A. Laveran die Plasmodien im Blut Malariakranker
- 1898 beschrieb G.B. Grassi die Rolle der Anopheles- Mücken als Überträger
- durch den weltweiten Reiseverkehr kann Malaria in alle Teile der Welt verbreitet werden
- Malaria wird durch das einzellige Sporentierchen der Gattung Plasmodium erzeugt und durch die Fiebermücke Anopheles auf den Menschen übertragen
Vorkommen
- Malaria stellt in meisten tropischen Ländern ein großes Gesundheitsproblem dar In den betroffenen Gebieten werden Kinder oft wiederholt infiziert, viele von ihnen sterben
- in Afrika sterben jährlich etwa 1 Million Säuglinge und Kinder an Malaria meisten Menschen, die in Malariagebieten leben, haben gewisse Immunität gegen diese Krankheit entwickelt
- Zahl der registrierten Malariaerkrankungen in Europa hat sich in letzten Jahren erhöht
- vor allem auf verstärkte Reiseaktivitäten zurückzuführen
- meisten Malariaerkrankungen stammen aus Afrika
- Wahrscheinlichkeit, sich in unserer Klimazone mit Malaria anzustecken, ist extrem niedrig
- Trotzdem sind einige Fälle bei Drogensüchtigen bekannt, die sich durch gemeinsam mit Infizierten benutzten Injektionsnadeln angesteckt haben, oder bei Personen, die eine Transfusion mit infiziertem Blut erhielten
Ursachen
- Die für die Malaria verantwortlichen Parasiten sind Protozoen der Gattung Plasmodium
- Vier verschiedene Arten können beim Menschen Erkrankung hervorrufen
1.Plasmodium Falciparum
2.Plasmodium Vivax
3.Plasmodium Ovale
4.Plasmodium Malariae
Der Verlauf der Krankheit
- Erreger der Malaria sind einzellige Parasiten
- Sporenformen gelangen beim Strich der Anophelesmücke mit Speichel in Menschen und reifen in Leber, Milz, Knochenmark und Gefäßwänden während 1-6 Wochen zu Schizonten heran
- teilen sich ungeschlechtlich in Merozoiten, die ins Blut geschwemmt werden und die roten Blutkörperchen befallen
- Hier kommt es wiederum zur Schizogonie
- Merozoiten werden beim Zerfall der roten Blutkörperchen frei, was Fieberanfall hervorruft
- Die Merozoiten dringen in neue Blutkörperchen ein
- Nach Vermehrungszyklen entstehen Geschlechtsformen, die in Darm einer Mücke gelangen
- befruchtete Zygote durchdringt Darmwand und setzt sich an Darmaussenwand, wo aus ihr durch Mehrfachteilung Sporozoiten hervorgehen, die u.a. in Speicheldrüsen der Mücke wandern
Die Arten
- Beim Menschen tritt Malaria in 4 verschiedenen Formen auf
- Jede von diesen Formen wird durch eine andere Parasitenart verursacht
- Sie haben jedoch die gleichen Symptome, nämlich Schüttelfrost, Fieber und Schweißausbrüche
1. Malaria tertiana
- leichteste Form und meist gutartige Malaria, deren Erreger Plasmodium Vivax ist
- Fieber nach 1. Anfall, zudem es meist innerhalb ersten 2 Wochen nach Infektion kommt, kann alle 2 Tage auftreten
- Rückfälle können auch nach 1- 2 Jahren auftreten
2. Malaria tropica
- Auch Tropenfieber genannt
- durch Plasmodium Falciparum hervorgerufen und verläuft in vielen Fällen tödlich
- Die Organismen, die diese Form der Erkrankung auslösen, blockieren häufig Blutgefäße des Gehirns, was zu Koma, Delirium und schließlich zum Tod führt
3. Malaria quartana
- Dessen Erreger Plasmodium malariae ist, hat längere Inkubationszeit als Malaria tertiana oder Tropenfieber
- 1. Anfall tritt erst 18-40 Tage nach Infektion auf
- Danach kommt es alle 3 Tage zu weiteren Anfällen
4. und seltenste Form
- wird durch Plasmodium Ovale verursacht Verläuft ähnlich Malaria tertiana
- Während Inkubationszeit der Malaria wachsen Protozoen in Leberzellen
- Einige Tage vor 1. Anfall befallen Organismen Erythrozyten
- Im Laufe ihrer Entwicklung zerstören sie die roten Blutzellen, was zu den typischen Fieberanfällen führt
Symptome
- Inkubationszeit beträgt in Regel 1 bis 2 Wochen
- kann aber bis zu 1 Jahr dauern
- Symptome der Malaria, Zittern, Schüttelfrost und Fieber, treten erst auf, wenn mit Parasiten infizierten roten Blutkörperchen aufplatzen ⇒ weitere Parasiten gelangen ins Blut
- Hauptsymptom der Malariainfektion ist klassische Wechselfieber
- Mit Ausnahme der meisten Falciparum Malariafälle hat Fieber drei Stadien:
1. ein „Kaltstadium“ mit nicht kontrollierbaren Kälteschauern (Starrezuständen),
2. ein Hitzestadium, in dem die Temperatur auf 40, 5°C ansteigen kann und schließlich
3. ein Stadium mit starkem Schwitzen, während das Fieber sinkt
Therapie
Die Malariavorbeugung besteht aus 2 wichtigen Maßnahmen:
1. Schutz vor Moskitostichen (Expositionsprophylaxe)
2. Einnahme von Malaria-Medikamenten (Chemoprophylaxe):
- Chloroquin
- Chinin (z.B. Chinium dihydrochloricum Büchler) und Doxycyclin
- Primaquin (z.B. Primaquine)
- Proguanil
- Mefloquin
- Halofantrin
- Sulfadoxin- Pyrimethamin
- Artemisinin- Derivate z.B. Artesunat, Artemether
Vorbeugung
- Tropenreisende (auch schwangere Frauen) sollten vorbeugend Malaria- Medikamente einnehmen
- jeweiligen Empfehlungen werden ständig erneuert
- Reisende sollten daher vor Reiseantritt den jeweils aktuellen Rat ( beim Gesundheitsamt) über Medikamente und Dosierung einholen
- am Abend sollte Schutzkleidung (lange Ärmel, lange Hosen) getragen und Insektenmittel (Repellents) sollten verwendet werden
- weitere Abwehrmaßnahmen gegen Moskitostiche sind Moskitonetze und Insektizid- Sprays
Schutz
- Vermeidung von Moskitostichen
- konsequente Anwendung der Maßnahmen zur Vermeidung von Moskitostichen kann Malariarisiko erheblich verringern
Die „ 5 goldenen regeln“ für einen guten Mückenschutz
1. Das Einreiben unbedeckter Hautstellen mit moskitoabweisenden Mitteln (Repellents)
2. Das Tragen von hautbedeckter Kleidung
3. Der Aufenthalt in mückensicheren Räumen (Klimaanlage, Fliegengitter)
4. Die Anwendung von Moskitonetzen
5. Die Verwendung von Aerosolen, Verdampfern, Räucherspiralen
2. Ebola
Aufbau
- Allgemeines
- Geschichte und Häufigkeit
- Verbreitungsgebiete
- Erreger
- Beschwerden und Symptome
- Infektionswege
- Therapie
- Letalität (Sterblichkeit)
- Prognose
- Rechtliches
Allgemeines
- ist hämorrhagisches Fieber (virulent)
- wird durch Filo- Viren, also einsträngige RNA- Viren, ausgelöst
- Übertragung von Mensch zu Mensch findet nur über Körperflüssigkeiten Erkrankter statt
- in 50- 80 % der Fälle endet Erkrankung tödlich
- kommt nur in Afrika und vor allem in der demokratischen Republik Kongo, Sudan, Gabun, Elfenbeinküste oder Uganda vor
- Medikamente oder Impfungen gegen Virus gibt es nicht
- letzte Ebola- Epidemie brach Anfang Oktober 2000 im Norden Ugandas aus
- Epidemie hatte 169 Todesopfer
- im Jahr 1976 trat anlässlich einer Epidemie in Zaire diese schwere Infektionserkrankung erstmals in Weltöffentlichkeit
- es war damals nicht möglich, den schwer erkrankten Menschen in irgendeiner Form zu helfen und zu heilen
- heutzutage gibt es keinerlei Mittel gegen Virus
- es existiert keine Impfung
- in Zeit von 1976 bis 2000 gab es 7 Epidemien:
1976 im Sudan und Zaire 1977/78 in Zaire
1979 und 83 im Sudan
1995 in Kikwit (in Zaire) 2000 in Uganda
Geschichte und Häufigkeit
- die Namen aller hämorrhagischen Fiebererkrankungen werden, einer internationalen Übereinkunft zufolge, des ersten bekannt gewordenen Auftretens benannt
- im Fall von Ebola nach dem Ebola- Fluss im (ehemaligen) Zaire
- wie bereits erwähnt sind bis 2000 7 größere Ausbrüche dieser Erkrankung bekannt geworden, vorallem im Sudan und Zaire
- 1976 erkrankten in Zaire 318 Menschen an Ebola, wovon 280 starben
- dies war ein Ausbruch, mit der höchsten Todesrate aller 7 Epidemien
- meisten Infektionen traten in Krankenhäusern auf durch schlecht hygienische Bedingungen, ungenügendem infiziertem Material und Mehrfachnutzung von OPBestecken und - spritzen
- Krankenhausausbreitung konnte bald durch ausreichende Hygiene und Quarantänemaßnahmen gut eingedämmt werden
Verbreitungsgebiete
- Ebola- Virus nur in Afrika aufgetreten und dort in der Demokratischen Republik Kongo bis Gabun, dem Sudan, der Elfenbeinküste und Uganda
- gewisse Ausnahme davon bildet 1967 in Marburg erstmalig ausgebrochene ebolaähnliche Infektion von Wissenschaftlern, die sich an, aus Uganda als Versuchstiere eingesetzten, Meereskatzen angesteckt hatten (grüne Meerkatzen)
- Erkrankung brach ebenfalls in Frankfurt/ Main und Belgrad aus
- Insgesamt wurden 31 Wissenschaftler infiziert, sieben der Infizierten verstarben
- Dabei infizierten sich 25 Menschen direkt durch die Meerkatzen, der Rest an den bereits Erkrankten
- Seitdem heißt dieses hämorrhagische Fieber nach seinem Auftretungsort Marburg- Fieber
Erreger
- hämorrhagisches, also Blutungen auslösendes Fieber wird durch bestimmte Gruppe von Viren übertragen
- verschiedene Familien von Viren, die in Lage sind hämorrhagisches Fieber auszulösen, sind Filo- Viren, Arena- Viren, Flavi- Viren und Bunya- Viren
- häufigsten Wirte dieser Viren sind Nagetiere und Insekten (Mücken und Moskitos)
- Ebola- Virus ist RNA- Virus aus Klasse der Filo- Viren
- sie werden als Filiae (heisst „Faden“) bezeichnet und sehen im Elektronenmikroskop wie sehr dünne Fäden aus
- es sind von diesem Virus 3 Antigenvarianten möglich:
1. Ebola- Virus
2. Marburg- Virus
3. Reston- Virus (scheint aber nur Affen zu erkranken)
Beschwerden und Symptome
- nach 4 bis 16 Tagen der Infektion beginnt Fieber
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Magenkrämpfe
- starke Brustschmerzen
- Gerinnungsstörungen
- Patienten beginnen überall zu bluten: im Magendarmtrakt, unter der Haut und gegebenenfalls aus den Einstichstellen
- am 5.bis 7. Krankheitstag tritt maserartiger Hautausschlag auf, der aber nur auf heller Haut zu sehen ist
- neurologische Symptome mit Lähmungen und Psychose sind häufig
- Tod tritt meist um 9. Krankheitstag auf
Infektionswege
- Ebola- Virus wird über sehr engen Körperkontakt und vorallem mit Körperflüssigkeiten von Erkrankten übertragen
- bei bisherigen Krankheitswellen wurden besonders Personen infiziert, die im Krankenhaus mit Erkrankten arbeiteten, die mit infizierten Spritzen oder OP- Bestecken behandelt wurden oder Angehörige pflegten
- Ebola- Virus kann wie HIV- Virus auch durch sexuellen Kontakt übertragen werden
- es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies nur für Infektionen von Erkrankten auf Gesunde gilt
- Infektionswege im Dschungel von Primärträgern auf Menschen sind immer noch unbekannt
- es kommt jedoch in der Regel zu keiner Ansteckung mit dem Virus, wenn Person zwar infiziert ist, aber noch keine Krankheitssymptome zeigt
- Patienten, die eine Infektion durchgemacht haben, stellen keine Gefahr mehr für die Verbreitung des Ebola- Virus dar
- Viren sind nur noch kurze Zeit nach der durchgemachten Krankheit im Blut nachzuweisen
- Zweitinfektionen mit dem Virus bis her noch nicht beobachtet
- es können Antigene, Antikörper oder die spezielle RNA des Virus nachgewiesen werden
- andere Möglichkeit besteht darin, dass Virus auf bestimmten Nährböden auszusäen und zu beobachten, ob er sich dort vermehrt
- Methode ist kompliziert und teuer und kann daher in Entwicklungsländern nicht oder nur unzureichend ausgeführt werden
- da Diagnostik in der Regel erst sehr spät einsetzt, kann es zu relativ großen Krankheitsausbrüchen kommen
Therapie
- zur Zeit existiert kein Therapeutikum
- Symptome bzw. Krankheitsfolgen können intensiv- medizinisch behandelt werden
- so zum Beispiel
Blutgerinnungsstörungen
- dabei sind strenge hygienische
Vorsichtsmaßnahmen zu beachten
- idealerweise sollte Behandlung auf
Isolierstationen erfolgen
- nach Laborinfektion in England kam
es bei Patienten zu Genesung, die das Serum von Rekonvaleszenten, also von Personen, die die Infektion überlebt hatten, erhalten hatten
Letalität
- aufgrund der sehr unterschiedlichen Zahlen über Erkrankte und Verstorbene lässt sich für Sterblichkeit zwischen 50 und 80% angeben
Prognose
- während letzten Epidemien wurden Exemplare vieler Vertreter der Tierpopulationen der entsprechenden Gegend daraufhin untersucht, ob sie das Virus als Hauptwirt beherbergen
- ohne den direkten Nachweis eines Haupt- bzw. Primärwirtes bleiben Fragen wie: „ Kann sich das Ebola- Virus bei vielen verschiedenen Wirten einnisten, oder ist es möglich, dass er ohne speziellen Wirt im Dschungel lebt?
- Es gibt aber Hinweise darauf, dass sich Menschen nach dem Genuss von Schimpansenfleisch infiziert haben
- da diese Tiere aber selber auch an der Krankheit versterben, kommen sie als Primärwirt nicht in Frage
- Impfung gegen Ebola- Virus gibt es noch nicht
- Aber in der renommierten Zeitschrift „nature“ vom 30.11.2000 von versuchen von Wissenschaftlern des National Instituts of Health der USA, denen es gelang mit einer DANN- Immunisierung, Affen gegen die Erreger zu immunisieren
Rechtliches
- in BRD ist Verdacht auf Erkrankung, die Erkrankung selber sowie Ebola- Virus meldepflichtig
- bei uns an Schule auch (Zettel vom Senat)
EBOLA
Allgemeines
- hämorrhagisches Fieber
- durch Filo- Viren, also einsträngige RNA- Viren, ausgelöst
- Übertragung von Mensch zu Mensch findet nur über Körperflüssigkeiten Erkrankter statt
- in 50- 80 % der Fälle endet Erkrankung tödlich
- kommt nur in Afrika und vor allem in der demokratischen Republik Kongo, Sudan, Gabun, Elfenbeinküste oder Uganda vor
- Medikamente oder Impfungen gegen Virus gibt es nicht
Geschichte und Häufigkeit
- im Fall von Ebola nach dem Ebola- Fluss im (ehemaligen) Zaire benannt
- bis 2000 7 größere Ausbrüche dieser Erkrankung bekannt geworden, vorallem im Sudan und Zaire
- 1976 erkrankten in Zaire 318 Menschen an Ebola, wovon 280 starben
- war Ausbruch, mit höchster Todesrate aller 7 Epidemien
- meisten Infektionen in Krankenhäusern durch schlecht hygienische Bedingungen, ungenügendem infiziertem Material und Mehrfachnutzung von OP- Bestecken und - spritzen
- Krankenhausausbreitung konnte bald durch ausreichende Hygiene und Quarantänemaßnahmen gut eingedämmt werden
Verbreitungsgebiete
- nur in Afrika und dort in Demokratischen Republik Kongo bis Gabun, Sudan, Elfenbeinküste und Uganda
Erreger
- Blutungen auslösendes Fieber wird durch bestimmte Gruppe von Viren übertragen
- verschiedene Familien von Viren sind Filo- Viren, Arena- Viren und Bunya- Viren
- häufigsten Wirte dieser Viren sind Nagetiere und Insekten (Mücken und Moskitos)
- Ebola- Virus ist RNA- Virus aus Klasse der Filo- Viren
- sie werden als Filiae (heisst „Faden“) bezeichnet und sehen im Elektronenmikroskop wie sehr dünne Fäden aus
- es sind von diesem Virus 3 Antigenvarianten möglich:
4. Ebola- Virus
5. Marburg- Virus
6. Reston- Virus (scheint aber nur Affen zu erkranken)
Beschwerden und Symptome
- nach 4 bis 16 Tagen der Infektion beginnt Fieber
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Magenkrämpfe
- starke Brustschmerzen
- Gerinnungsstörungen
- Patienten beginnen überall zu bluten: im Magendarmtrakt, unter der Haut und gegebenenfalls aus
- am 5.bis 7. Krankheitstag tritt maserartiger Hautausschlag auf, der aber nur auf heller Haut zu sehen ist
- neurologische Symptome sind Lähmungen und Psychose
- Tod tritt meist um 9. Krankheitstag auf
Infektionswege
- Ebola- Virus wird über sehr engen Körperkontakt und vorallem mit Körperflüssigkeiten von Erkrankten übertragen
- bei bisherigen Krankheitswellen wurden besonders Personen infiziert, die im Krankenhaus mit Erkrankten arbeiteten, die mit infizierten Spritzen oder OP- Bestecken behandelt wurden oder Angehörige pflegten
- Ebola- Virus kann wie HIV- Virus auch durch sexuellen Kontakt übertragen werden
- es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies nur für Infektionen von Erkrankten auf Gesunde gilt
- Infektionswege im Dschungel von Primärträgern auf Menschen sind immer noch unbekannt
- es kommt jedoch in Regel zu keiner Ansteckung mit dem Virus, wenn Person zwar infiziert ist, aber noch keine Krankheitssymptome zeigt
- Viren sind nur noch kurze Zeit nach der durchgemachten Krankheit im Blut nachzuweisen
- Zweitinfektionen mit dem Virus bis her noch nicht beobachtet
- es können Antigene, Antikörper oder die spezielle RNA des Virus nachgewiesen werden
- andere Möglichkeit besteht darin, dass Virus auf bestimmten Nährböden auszusäen und zu beobachten, ob er sich dort vermehrt
- Methode ist kompliziert und teuer und kann daher in Entwicklungsländern nicht oder nur unzureichend ausgeführt werden
- da Diagnostik in der Regel erst sehr spät einsetzt, kann es zu relativ großen Krankheitsausbrüchen kommen
Therapie
- zur Zeit kein Therapeutikum
- Symptome bzw. Krankheitsfolgen können intensiv- medizinisch behandelt werden
- so zum Beispiel Blutgerinnungsstörungen
- dabei sind strenge Vorsichtsmaßnahmen zu beachten
- idealerweise sollte Behandlung auf Isolierstationen erfolgen
Letalität
- aufgrund der sehr unterschiedlichen Zahlen über Erkrankte und Verstorbene lässt sich für Sterblichkeit zwischen 50 und 80% angeben
Prognose
- während letzten Epidemien wurden Exemplare vieler Tierpopulationen der entsprechenden Gegend daraufhin untersucht, ob sie Virus als Hauptwirt beherbergen
- Impfung gegen Ebola- Virus gibt es nicht
- Citation du texte
- Anne Kokoschko (Auteur), 2001, Malaria und Ebola, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101324
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