Thema dieser Hausarbeit ist das rationale Handeln im wirtschaftlichen Alltag.
Täglich trifft der Mensch im Rahmen seines Alltages wirtschaftliche Entscheidungen unterschiedlichen Ausmaßes. Welche Beweggründe auf eine wirtschaftliche Entscheidung einen Einfluss nehmen und welche Unterschiede zwischen verschiedenen Personengruppen oder Rahmenbedingungen auftreten, soll in dieser Hausarbeit unter der Fragestellung, ob rationales Handeln im wirtschaftlichen Alltag den Regelfall bestimmt, erörtert werden.
Zunächst werden die grundlegenden Begriffe „rationales Handeln“ und „wirtschaftlicher Alltag“ definiert. Des Weiteren wird auf den derzeitigen Forschungsstand zurückgegriffen und dieser dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Fragestellung
1.2 Relevanzbegründung
1.3 Vorgehensweise
2 Wirtschaftliches Handeln
2.1 Definition
2.2 Hypothese
2.3 Forschungsstand
3 Online-Befragung: „Handeln im wirtschaftlichen Alltag“
3.1 Zusammenfassung
3.2 Analyse
3.3 Interpretation
4 Fazit
4.1 Zusammenfassung
4.2 Schlussfolgerung
5 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Konsumverhalten nach Alter
Abbildung 2: Gründe der Kaufentscheidung
Abbildung 3: Präferenzen beim Hauskauf
1. Einleitung
1.1 Fragestellung
Täglich trifft der Mensch im Rahmen seines Alltages wirtschaftliche Entscheidungen unterschiedlichen Ausmaßes. Welche Beweggründe auf eine wirtschaftliche Entscheidung einen Einfluss nehmen und welche Unterschiede zwischen verschiedenen Personengruppen oder Rahmenbedingungen auftreten, soll in dieser Hausarbeit unter der Fragestellung, ob rationales Handeln im wirtschaftlichen Alltag den Regelfall bestimmt, erörtert werden.
1.2 Relevanzbegründung
Die Relevanz der Fragestellung besteht darin, zu erkennen und zu verstehen, ob und wodurch sich Akteure des wirtschaftlichen Alltages bei ihrer Entscheidungsfindung beeinflussen lassen. Hieraus lassen sich Schlüsse darüber ziehen, wie man effizient Produkte bewerben kann und das Verhalten von Personen im wirtschaftlichen Alltag prognostizieren.
1.3 Vorgehensweise
Zunächst werden die grundlegenden Begriffe „rationales Handeln“ und „wirtschaftlicher Alltag“ definiert. Des Weiteren wird auf den derzeitigen Forschungsstand zurückgegriffen und dieser dargestellt. Anschließend wird eine Online-Befragung von 100 Personen über das wirtschaftliche Handeln im Alltag, welche eigens zum Zwecke der Bearbeitung dieser Arbeit am 25.10.2020 erstellt und durchgeführt wurde analysiert und interpretiert. Um eine präzisere Analyse gewährleisten zu können wurde des Weiteren nach dem Alter, Geschlecht, Bildungs- und Berufsstand der Probanden gefragt.
2 Wirtschaftliches Handeln
2.1 Definition
Um die Fragestellung beantworten zu können ist es notwendig sich mit den Begriffen „rationales Handeln“ und „wirtschaftlicher Alltag“ auseinander zu setzen. Vilfredo Pareto setzt rationales Handeln mit zweckorientiertem Handeln gleich (vgl. Pareto zitiert nach Bach 2019, S. 91). Rationales Handeln beschreibt somit „ziel- oder zweckgerichtetes Handeln, begründet auf dem Motiv der Bedürfnisbefriedigung durch Objekte der äußeren Welt“ (Bach 2019, S. 91). Wirtschaftsgüter werden mit einer bestimmten Nutzungserwartung betrachtet (vgl. Bach 2019, S. 92), es findet somit eine Kosten-Nutzen-Abwägung zur Handlungsentscheidung statt. Paul B. Hill untermauert dies in seiner Rational-Choice-Theorie als „Handlungstheorie, nach der die Akteure ihre eigenen Vorteile oder Nutzen mehren wollen, (…) bestimmte Handlungen eben genau diesem Ziel dienen und andere weniger vorteilhaft sind.“ (Hill 2002, S. 30).
Der wirtschaftliche Alltag wird im Rahmen dieser Arbeit ad hoc als alle Situationen im Alltag definiert, in dem ökonomisches Handeln erforderlich ist. Das Handeln als Privatperson und jenes als Ökonom, beispielsweise in einem Unternehmen, werden gleichermaßen inbegriffen. Beispiele für den wirtschaftlichen Alltag sind somit Lebensmitteleinkäufe, Investitionen in Automobile oder Immobilien und geschäftliche ökonomische Entscheidungen, wie Kündigungen oder Vertragsabschlüsse.
2.2 Hypothese
Nach Georg W. Oesterdiekhoff ist Rationalität der wirtschaftlichen Entscheidungen der oberste Grundsatz der Ökonomen (vgl. Oesterdiekhoff 2013, S. 84). Das ließe darauf schließen, dass Ökonomen im Regelfall rationale Entscheidungen im wirtschaftlichen Alltag treffen, was sich auch in ihrem Verhalten als Privatpersonen im Alltag wiedererkennen ließe. Bei Personen anderer Beruflicher Tätigkeiten beziehungsweise Berufsstandes sollte dieses Verhaltensmuster weniger ausgeprägt sein. Hinzu kommt, dass der Mensch, in der Soziologie als Individuum betrachtet, in seiner Entscheidungsfindung durch verschiedenste sozioökonomische Faktoren, wie beispielsweise Alter, Geschlecht und soziales Umfeld beeinflusst wird, wie es beispielsweise in der Wahlforschung bekannt ist. Demnach sollte zusammenfassend ein vermindert rationales Handeln beobachtet werden, welches sich in bestimmte Personengruppen (Personen eines Geschlechts, Alters-, Berufsgruppen, u.a.) einteilen lässt.
2.3 Forschungsstand
Peter Engelhard beschreibt Konsumentenverhalten basiert auf Bedürfnisse, eine Form subjektiven Mangelempfindens, welche zweckgerichtetes Handeln zur Folge hat (vgl. Engelhard 1999, S. 28). Er definiert wirtschaftliches Verhalten von Konsumenten als das Streben nach der bestmöglichen Befriedigung von Bedürfnissen (vgl. Engelhard 1999, S. 29). Ferner unterstellt er dem Konsumenten zweckgerichtetes Handeln zur Verbesserung seiner Lebensumstände (vgl. Engelhard 1999, S. 30). Dieses Zweckgerichtete oder intentionale Handeln wird als subjektive Erwartung einer zukünftigen Realität beschrieben vgl. Engelhard 1999, S. 31). Somit ist nach Engelhard das Verhalten des Konsumenten nicht ausschließlich sachlich-physisch begründet (vgl. Engelhard 1999, S. 31). Er nennt die geistigen Vorgänge der Konsumenten explizit subjektiv und daher nur begrenzt nachvollziehbar zwischen den einzelnen Individuen , „Denn Präferenzen werden hier (…) als subjektive Wissensinhalte identifiziert“ (Engelhard 1999, S. 32). Intentionales handeln sieht Engelhard als verstandesmäßiges Handeln und ist daher mit rationalem Handeln gleichzusetzen (vgl. Engelhard 1999, S. 33), woraus sich schließen lässt, dass jeder Konsument in derselben Situation dieselbe Handelsweise aufweist (vgl. Engelhard 1999, S. 34). Allerdings verweist Engelhard auf die Tatsache, dass es sich beim Konsumentenverhalten um eine subjektive Rationalität des Verhaltens handeln muss, denn das rationale Handeln „bezieht sich nun auf die vom Konsumenten individuell und subjektiv wahrgenommenen Inhalte und Bedingungen des Handelns“ (Engelhard 1999, S. 35).
3 Online-Befragung: „Handeln im wirtschaftlichen Alltag“
3.1 Zusammenfassung
Die Online Befragung „Handeln im wirtschaftlichen Alltag wurde am 26.10.2020 erstellt und durchgeführt. Teilgenommen haben 100 Personen. Auf der ersten Seite der Befragung mussten die Probanden angaben zu Ihrem Alter, Geschlecht, ihren höchsten Bildungsabschluss und ihren Berufsstand angeben. Dies dient der späteren Einteilung in Alters- und Personengruppen in der Analyse. Anschließend wurden die Befragten zu ihrem Konsum- und Einkaufsverhalten sowie zu ihrer Auswahl von Läden gefragt. Auf der dritten Seite folgten darauf Fragen zu wirtschaftlich langfristigen oder wirtschaftlich größeren Entscheidungen, wie etwa dem Haus- oder Automobilkauf sowie eine Frage zu einer betrieblichen Entscheidung, der Kündigung eines Mitarbeiters. Die dritte Seite mit Fragen zu weniger alltäglichen wirtschaftlichen Entscheidungen soll darstellen, ob bei weniger alltäglichen, weitreicheren Entscheidungen andere Einflussfaktoren eine Rolle spielen und vermehrt rationales Handeln vorzufinden ist, als im gewohnten Alltag. Schließlich sollen die Passanten auf der vierten Seite der Befragung eine Selbsteinschätzung zu ihrem Konsumverhalten und eine Präferenz von Attributen von Konsumgütern abgeben.
3.2 Analyse
Von den 100 befragten Personen waren 55 weiblich, 44 männlich und eine Person divers. 74 Personen befinden sich im Alter von 18-24 Jahren, 13 zwischen 25 und 34 Jahren, vier Personen sind 34 bis 50 Jahre alt und neun Personen gaben an, dass sie älter als 50 Jahre sind (vgl. Survio 2020). 70 Befragte gaben an, dass sie das Abitur besitzen, 10 Befragte haben ein Studium abgeschlossen. Lediglich eine Person ist ohne jeglichen Abschluss (vgl. Survio 2020). Unter den Befragten befindet sich eine Person in einer Führungsposition, 30 Personen in einem Angestelltenverhältnis und 66 Befragte im Studium. Unterrepräsentiert sind Beamte mit keinem Befragten und Unbeschäftigte mit einer Person (vgl. Survio 2020).
Über Ihr Konsumverhalten gaben 55 Befragte an, ihren Konsum nur auf das notwendigste beschränken, während 45 sich nach eigenen Angaben auch zum Kauf von Gütern bereit sind, die sie nicht als notwendig ansehen. Auffällig ist hier die Unterscheidung der Geschlechter. Während 26 Frauen mit und 29 Männer relativ ausgeglichen angaben, sich auf das notwendige zu beschränken, ist der Frauenanteil mit 29 der 45 Angaben, dass auch nicht als notwendig betrachtete Güter gekauft werden, deutlich höher als der der Männer mit nur 15 Stimmen. Eine weitere Beobachtung bei dieser Frage ist, wie Abbildung 1 veranschaulicht, dass von den neun Befragten über 50 Jahre nur eine Person angab, nicht notwendiges zu kaufen (vgl. Survio 2020).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung1: Konsumverhalten nach Alter
Bei der Frage, wie die Befragten ihre Kaufentscheidungen im Alltag treffen, gab die Mehrheit von 58 Personen an, hin und wieder impulsiv zu entscheiden und ein knappes Drittel der Befragten tätigen ihre Einkaufe in gewohnten Läden (vgl. Survio 2020). Hierbei auffällig ist die hohe Anzahl von Frauen bei impulsiven Entscheidungen von 32 der 58 Stimmen (vgl. Abbildung 2).
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- Citation du texte
- Marcel Kobold (Auteur), 2020, Rationales Handeln im wirtschaftlichen Alltag. Relevanzbegründung, Analyse und Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1011720
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