Im Deutschunterricht mussten wir aus einer Liste von ca. 15 Novellen eine auswählen und lesen. Ich habe mich für die Novelle “Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller entschieden. Mir ist dieser Titel gleich ins Auge gestochen, weil mich der Titel an das bekannte Sprichwort erinnert hat und es mich sehr interessiert hat, wie die Geschichte wohl ausgehen würde und worum es sich in der Erzählung handle.
Vorwort
Im Deutschunterricht bei Herrn Suter mussten wir aus einer Liste von ca. 15 Novellen eine auswählen und lesen. Ich habe mich für die Novelle “Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller entschieden. Mir ist dieser Titel gleich ins Auge gestochen, weil mich der Titel an das bekannte Sprichwort erinnert hat und es mich sehr interessiert hat wie die Geschichte wohl ausgehen würde und um was es sich in der Erzählung handle.
Inhaltsangabe
An einem grauen Novembertag hat sich Wenzel Strapinski, ein armer Schneidergeselle aus dem Dörfchen Seldwyla, auf Wanderschaft begeben. Unterwegs nimmt ihn ein Kutscher in einem leeren vornehmen Reisewagen mit und setzt ihn in einem Wirtshaus im wirtschaftlich aufstrebenden Nachbarstädtchen Goldach ab. Aufgrund seines vornehmen samtgefütterten Mantels und eines Scherzes des Kutschers wird Wenzel für einen polnischen Grafen gehalten und in Goldach fürstlich bewirtet. Schüchternheit und Hunger bewirken, dass der arme
Schneidergeselle das Missverständnis nicht aufklärt und sich mehrere Tage der Gastfreundschaft der Goldacher Kaufleute erfreut. Die wachsende Neigung zur Tochter des Amtsrates, Nettchen, tut ein übriges, um ihn in der mehr aufgedrungenen als selbstgewollten Rolle des Grafen zu halten. Als Nettchen die Gefühle des Schneidergrafen erwidert, kommt es rasch zur offiziellen Verlobung. Auf dem Verlobungsfest führen jedoch die von Nettchens Nebenbuhler, Melcher Böhni, aufgeklärten Seldwyler die Entlarvung des armen Schneidergesellen herbei. In einem maskierten Schautanz unter dem Motto "Leute machen Kleider - Kleider machen Leute" spielt Wenzels früherer Meister den Rollentausch des Schneiders nach und begrüßt seinen ehemaligen Gesellen. Der gedemütigte Wenzel flieht verzweifelt in die Winternacht und schläft am Wegesrand im Schnee ein. Nettchen, die ihn vor dem Erfrieren rettet, steht jedoch zu ihrer Liebe und setzt gegen den Widerstand des Vaters und der Goldacher die Heirat durch. Mit Nettchens Vermögen eröffnet das Paar einen Tuchhandel in Seldwyla. Wenzel wird ein wohlhabender, kinderreicher Geschäftsmann und zieht mit seiner Frau nach Goldach.
[ 232 Wörter ]
Beschreibung der Hauptpersonen
Wenzel Strapinski
Er ist ein armer Schneider, dessen Meister bankrott gegangen ist. Er achtet auf sein Aussehen: er hat gepflegte Haare, ein Schnurrbärtchen und trennt sich nie von seiner polnischen Pelzmütze und seinem Radmantel. Insgesamt hat er ein edles und romantisches Aussehen. Er ist ein sehr passiver Mensch, denn er spricht leise und verhält sich Nettchen gegenüber sehr schüchtern. Die anderen Personen halten ihn für einen "vornehmen Grafen" oder einen "vollkommenen Junker".
Nettchen
Sie ist die Tochter des Goldacher Amtsrates, eine typische Kleinstädterin, die gerne viel und hastig redet. Auch sie achtet auf ihr Aussehen, trägt zuviel Schmuck und ist modern gekleidet. Sie hat einen abenteuerlich frisierten Kopf und einen "vollen Augenaufschlag" Insgesamt gibt sie ein hübsches und prächtiges Bild. Wenn sie jemanden wirklich liebt, verzeiht sie ihm alles.
Melchior Böhni
Er ist ein gescheiter und tüchtiger Mann, der einen rötlichen Backenbart trägt. Aber er ist neidisch auf Strapinski, weil er selbst Nettchen heiraten wollte. Er genießt großen Respekt unter den Leuten und man sagt, dass er noch große Geschäfte machen wird. Wegen des roten Backenbarts und weil er aus einem silbernen Döschen schnupft, macht sich Nettchen über ihn lustig.
Ort und Zeit der Handlung
Die Begebenheit spielt sich in Seldwyla, das soviel wie “Glücksweiler“ bedeutet, ab.
Dies soll ein Dorf in der Nähe von Goldach, in der Schweiz, sein, das nur in der Novelle Kellers existiert.
Ich denke die Novelle spielt im 18. oder 19. Jh., denn Keller hat sie um ca. 1866 geschrieben und darin herrscht auch der Technische Entwicklungsstand dieser Zeit.
Gehalt und Aussage
In diesem Buch wird sehr gut das komplexe Verhältnis zwischen Täuschung und Realität, zwischen Schein und Sein unter gesellschaftskritischem Aspekt dargestellt. Der wandernde Schneider kommt durch seinen vornehmen Mantel und die melancholische Blässe seines Angesichts dem heimlichen Wunschbild der Kleinstädter entgegen. Keller will mit dieser Novelle wahrscheinlich sagen dass der Mensch zu sehr an Äußerlichkeiten urteilt, aber zu wenig ergründet wie ein Mensch wirklich ist.
Sprachliche Merkmale
Die Seldwyler Erzählungen, zu denen auch die Novelle " Kleider machen Leute" zählt, sind sehr einfach, ja volkstümlich geschrieben. Es gibt nur sehr selten Sätze die schwer oder gar unverständlich sind.
Um die sprachlichen Merkmale dieser Novelle zu analysieren habe ich die Seite 50 und 51 unter die Lupe genommen.
Auf diesen zwei Seiten habe ich erkannt, dass Keller Metaphern (z.B. S.50 Z.13), Vergleiche (z.B. S.50 Z.24) sowie Symbole (z.B. S.51 Z.12) einsetzt um die Novelle interessanter und lesefreundlicher zu gestalten.
Typische Merkmale einer Novelle
Diese Erzählung ist , wie die meisten Novellen, in Prosa geschrieben und bezieht sich nicht auf eine bestimmte Person, sondern auf das was ihr passiert.
Es gibt keine längere Exposition oder Beschreibungen; diese Novelle ist, wie ein Drama, straff und zielstrebig komponiert.
Auch ein sogenannter Falke ist vorhanden, der in “Kleider machen Leute“ meiner Meinung nach, zum Teil der Radmantel Strapinskis und der dumme Streich des Kutschers ist.
Nachwort
Mir persönlich hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch, weil es meistens leicht zu lesen war.
Ich glaube, Gottfried Keller deckt durch dieses Stück das Verhältnis zwischen Täuschung und Realität ganz gut auf und will darauf hinweisen, dass man nur glücklich wird, wenn man sich zu dem bekennt, was man ist. Man kann zwar, wie es Strapinski machte, durch gute Kleidung bei den Leuten großen Eindruck erwecken, aber innerlich bleibt man immer derselbe Mensch.
Gottfried Keller zeigt auch, dass Strapinski durch seinen angeblichen Reichtum alles bekam was er wollte, aber erst am Schluss, als alle wussten wer Strapinski wirklich ist, so richtig glücklich wurde.
Ich glaube außerdem, dass Keller in diesem Buch darauf hinweisen will, dass das Aussehen und das Erscheinungsbild nicht das Wichtigste sind, sondern dass die inneren Werte eines Menschen viel mehr zählen, was er durch Nettchen sehr gut zum Ausdruck bringt.
- Citar trabajo
- Sandro Nardi (Autor), 2001, Keller, Gottfried - Kleider machen Leute, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101077
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