Textsorte
- Drama
- Faust I, II
Aufbau
- Zuneigung, Vorspiel auf dem Theater
- Prolog im Himmel (Wette zw. Gott und Mephisto)
- Der Tragödie erster Teil
- 25 Szenen (keine Akteinteilung)
- 4612 Verse
Personen
- Faust
- Mephisto
- Schüler Wagner
- Magarethe - Gretchen
- Bruder von Gretchen - Bruder Valentin
- Hexen
Entstehungsgeschichte
- mit 24 Jahren am Faust zu arbeiten begonnen, mit 82 Jahren beendet (Goethe, geb. 1749)
- verschiedene Fassungen
- Urfaust (Prosa; 1775 Weimar; Sturm und Drang Periode)
- 1788 arbeitet Goethe in Rom und Weimar am Faust weiter -
- 1790 (Fragment; Verse)
- 1797 Schiller drängt Goethe zur Weiterarbeit
- 1797 - 1801 Weiterarbeit
- 1806 schreibt er weiter
- 1808 erscheint Faust I in der jetzigen Fassung
Biographie/historische Voraussetzungen
- 1 Person
- aus dem 16. Jahrhundert, Georg Faust (später Johann Faust)
- geb. 1480 in Knittlingen
- Naturwissenschaften Alchimist, Zauberer, Astronom, schwarze Magie
- zieht durch Europa
- stirbt bei misslungenem Experiment
- man sagte, der Teufel hat ihn geholt - Vorbild für Faust
- 2. Person
- 1772 wurde die 25-jährige Susanne Margarethe Brand wegen Ermordung des unehelichen Kindes hingerichtet
- Vorbild für Gretchentragödie
Sprache
- Reim Knittelverse, fünfhebiger Jambus, freie Rhythmen
- Prosa
Schauplatz und Zeit
- 16. Jahrhundert
- Studienstube von Faust
- Himmel
- Hölle
- Deutschland
- Auerbachskeller (Lokal für Studenten)
- Hexenküche
- Haus der Nachbarin Marthe
- Garten der Nachbarin Marthe
- Höhle
- Gretchens Zimmer
- Brunnen
- Harzgebirge
- Feld
- Margarethe im Kerker
Inhaltsangabe
„Prolog im Himmel“; Vers 245
- Erzengel rühmen Gott und die Welt
- Mephisto findet Gott und die Welt schlecht
- Gott wendet Mephistos Aufmerksamkeit auf Faust
- Mephisto schlägt mit einer Wette Gott vor, Faust vom rechten Weg abzubringen.
„Nacht“; Vers 355
- Faust, mittelalterlichen Universitätsprofessor, „Paradeintellektuelle“
- Studium der Medizin, Theologie, Juristerei, Philosophie
- hat weder in der Wirtschaft, noch bei seinem Studium zu seinen inneren Frieden gefunden
- er sucht nach dem Sinn des Lebens, nach dem Wesentlichen
- möchte wissen, „was die Welt im Inneren zusammenhält“
- Faust verzweifelt, warum er diese Fragen nicht klären kann
- will mit Hilfe der Magie die Fragen klären (Beschwörung des Erdgeistes)
- Faust will sich umbringen, da ihm der Erdgeist nicht hilft
- er hört jedoch Osterglocken und verzichtet auf den Suizid
„Vor dem Tor“; Vers 808
- Es folgt ein Osterspaziergang
- Faust wird wieder von der Lebensfreude erfüllt
- es begegnen ihm viele Leute, die ihn als Arzt schätzen
- Schüler Wagner, der nur nach Wissen strebt, kann die Gefühle Fausts nicht verstehen und die beiden werden von einem Pudel begleitet.
„Studierzimmer“, Vers 1178
- Faust versucht das Johannesevangelium zu übersetzten
- Aus dem Pudel wird durch die Beschwörung Mephisto - fahrender Schüler
- Faust ist noch nicht reif für den Pakt, deshalb wird er von
Mephisto in einen traumreichen Schlaf versetzt um ihn für den Pakt vorzubereiten.
- Nach dem Erwachen schließt Faust mit Mephisto den Pakt mit Blut.
- Statt Pakt - Vertrag zw. gleichberechtigten Vertragspartnern
- Mephisto breitet den Zaubermantel aus und beginnt mit Faust seine Reise um die Welt.
„Auerbachs Keller in Leibzig“; Vers 2073
- Faust wird hier mit singenden, lärmenden Studenten konfrontiert
- Mephisto gibt Zauberkunststücke zum Besten.
- Faust langweilt sich
- Sie verlassen den Auerbachs Keller.
„Hexenküche“; Vers 2337
- Gegenpol zum Studierzimmer
- Faust wird durch den Zaubertrank der Hexe verjüngt
- er sieht im Zauberspiegel das Gesicht der Helena (= schönste Frau der Welt)
- er wird von sexueller Begierde erfasst
- Hier wird schon das Zusammentreffen mit Gretchen erahnt.
„Die Straße“; Vers 2605
- Faust begegnet Magarethe, die von der Beichte heimkehrt
- Voller Begehren verlangt er von Mephisto nach dem Mädchen
- Gretchentragödie
- Liebe - Schuld - Erlösung
- Tragische Liebesgeschichte (Faust und Gretchen)
- großer Alters- und Bildungsunterschied
- kein spontanes Erlebnis
- Mephisto - Kuppler, Verführer, Erfüllungshilfe zerstört
- Gretchen schön, jung, naiv, kinderlieb, „Unschuld vom Lande“
„Abend“; Vers 2077
- Margarethes Zimmer, Mephisto versteckt ein Kästchen mit Schmuck
- Gretchen findet ihn, setzt sich vor den Spiegel um ihn anzulegen
„Spaziergang“; Vers 2805
- Gretchens’s Mutter hat den Schmuck dem Pfarrer übergeben
- Faust verlangt von Mephisto einen neuen Schmuck
„Der Nachbarin Haus“; Vers 2865
- Marthe Schwerdtlein und Mephisto
- Sexuelle Annäherung
- kokett
- Anbiederung
- Mephisto stellt nochmals Schmuck bereit und teilt Marthe Schwerdtlein den Tod ihres Gatten mit.
„Straße“; Vers 3025
- Faust ist von seiner Leidenschaft besessen
„Garten“; Vers 3073
- Mephisto versteht es durch Komplimente Marthes Zuneigung zu erregen
- Faust wird von Margarethe im Gartenhäuschen empfangen und erhält von ihr den ersten Kuss
„Wald und Höhle“; Vers 3217
- Faust ist jetzt im Zwiespalt von Liebe und Begehren
- er hofft in der Natur fertig zu werden
- Jedoch kann ihn Mephisto verlocken
„Gretchens Stube“; Vers 3374
- Am Spinnrad sitzend wartet Gretchen auf ihren Geliebten.
„Marthens Garten“; Vers 3413
- Gretchen fragt Faust nach seiner Religion
- Faust gibt ihr für die Mutter einen Schlaftrunk mit um mit Gretchen die Nacht verbringen zu können.
„Am Brunnen“; Vers 3544
- Beginn der Tragödie
- Gretchen hört, wie ein Mädchen des Ortes von einem Verführer verlassen worden war
- Sie nimmt ihr eignes Schicksal vorweg
„Zwinger“; Vers 3587
- Gretchen knieend vor einem Andachtsbild
- Mutter ist am Schlaftrunk gestorben, sie selber fühlt sich
Mutter werden
„Nacht“; Vers 3620
- Straße vor Gretchens Tür
- Bruder Valentin verklagt über den verlorenen Ruf seiner
Schwester
- wird getötet von Fausts Schwert, die Klinge wird von Mephisto geführt.
Religion
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Dom“; Vers 3376
- Gretchen hört nichts vom Gottesdienst, sondern nur die Stimme ihres Gewissens
- fällt wegen Schwangerschaft in Ohnmacht
„Walpurgersnacht“; Vers 3835
- 30. April - 1. Mai
- Nacht der Walpurgis
- Hexentreffen im Harzgebirge am Brocken
- Hexenkult - Sinnlichkeit
- Hexen verkörpern das Triebhafte
- diese räuml. Entfernung lässt ihn Gretchen vergessen (1 Jahr)
in der Zwischenzeit
- Kindsmord
- Todesurteil
- Einkerkerung
2 magische Szene
- Hexenküche
- Walpurgisnacht
- - Das Dämonische erfasst alle Sinne von Faust
Faust mischt sich unter das wüste Treiben in der Walpurgisnacht. In der Ferne sieht er ein blasses schönes Kind, das ihn an Gretchen erinnert.
„Offenes Feld“; Vers 4398
- Auf der Hinrichtungsstädte warten schon die Geister
- Faust und Mephisto fliegen mit Zauberpferden vorbei
„Kerker“; Vers 4403
- Faust kommt mit Schlüssel und Lampe um das Gretchen zu befreien
- Gretchen ist wahnsinnig Lied vom Wacholderbaum Bewertung der Tat
- Gretchen hat im Wahnsinn ihr Kind ertränkt
Gretchens Hingabe an Faust
- ihr Liebesopfer war umsonst
- Liebe ist zerbrochen
- eine Rettung ist menschl. und gesellschaftl. sinnlos geworden
- Gretchen nimmt den Tod bewusst an (4445 - 4498)
- sie kritisiert die gesellschaftliche Moral - steht für Goethes Meinung
- Gretchen bringt ein radikales Liebesopfer (4578) ohne Rücksicht auf Eigeninteresse.
- Sie bewahrt für sich die (reine) wahre Liebe für den Mann, den sie über alles liebte.
- Gretchen verzichtet auf die Rettung, übergibt sich dem Gericht Gottes
- ringt mit Mephisto - gewinnt, hat das letzte Wort
Gretchen ist nur eine Episode auf seinem Drang nach Lebensgenuß.
- Citation du texte
- Christina Wlaschitz (Auteur), 2001, Goethe, Johann Wolfgang von - Faust, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101071
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