Die folgende Arbeit aus dem Feld der Persönlichkeitspsychologie befasst sich näher mit drei wichtigen Elementen dieser Unterdisziplin. Im Fokus steht dabei das Thema Persönlichkeit und Gesundheit.
Im ersten Teil der Arbeit wird versucht, einen Überblick über die Verbindung von Persönlichkeit und Gesundheit herzustellen. Im anschließenden zweiten Teil wird dann näher auf das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung eingegangen. Den Abschluss bildet eine kurze Untersuchung des Faktors Stress, wobei hier besonders auf das Stressmodell nach Lazarus und Folkman eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Aufgabe B1
Aufgabe B2
Aufgabe: B3
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
u. a. unter anderem
S. Seite
WHO World Health Organization
Aufgabe B1
In der Satzung der WHO (World Health Organization) wird Gesundheit als „[...] a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity" beschrieben (2009). Die Gesundheitspsychologie lehnt sich dabei an die Definition der Weltgesundheitsorganisation an und beschreibt Gesundheit im Grundprinzip als körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden (Vollmann & Weber, 2011). Nach Lawrence A. Pervin gibt Persönlichkeit dem Leben einer Person Richtung und Zusammenhang und setzt sich aus „nature" (Gene) und „nurture" (Erfahrung) zusammen. „Darüber hinaus schließt Persönlichkeit die Auswirkung der Vergangenheit ein, insbesondere Erinnerung, ebenso wie die Kontraktionen der Gegenwart und der Zukunft" (Pervin, 1996, S. 414). Ein Teil der Gesundheitspsychologie beschäftigt sich damit wie die Persönlichkeit eines Individuums Einfluss auf dessen Gesundheit (im Positiven wie im Negativen) hat. Es wird vermutet das Persönlichkeit aufgrund ihrer Beständigkeit Einfluss auf die Gesundheit von Individuen nimmt. Wie ein Individuum auf eine Erkrankung oder Krankheitssymptome reagiert entscheiden Persönlichkeitsmerkmale (Weber & Vollmann, 2005).
Aktuell wird in der Literatur beim Zusammenhang und Zusammenspiel von Gesundheit von Persönlichkeit von fünf Mechanismen gesprochen. Von diesen nimmt die Wissenschaft an das sie sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern auch gemeinsam wirksam wirken können und je nach Individuum, Verhalten oder Situation in den Vordergrund treten (Hoyer, Franke & Herzberg, 2012, S. 202; Vollmann & Weber, 2011).
Persönlichkeitsmerkmale können die Gesundheit (positiv wie negativ) durch folgende Wirkmechanismen beeinflussen:
- durch physiologische / biologische Reaktionen
- über direkte Folgen von Verhalten / Verhaltensweisen
- über indirekte Folgen von Verhalten / Verhaltensweisen
- über die Selektion von Umwelten & Sozialen Verbindungen
- über das Krankheitsverhalten
Hierbei wird davon ausgegangen das Ursache und Wirkung, also Persönlichkeit und Gesundheit sich direkt beeinflussen, allerdings ist auch eine umgekehrte Wirkrichtung vorstellbar; die Persönlichkeit wird zur Folge von Gesundheit oder Krankheit (Hoyer, Franke & Herzberg, 2012, S. 202; Vollmann & Weber, 2011).
In einem weiteren Ansatz wird vermutet das Persönlichkeit und Gesundheit in keiner kausalen Beziehung stehen, „... sondern dass beide die Folge einer gemeinsamen genetischen Prädisposition sind" (Vollmann & Weber, 2011). Diese korrelativen Verbindungen zwischen Persönlichkeit und Krankheit kann Anhand von erblicher Vorbelastung für die Entwicklung von bestimmten Erkrankungen und desselben Gen das auch für eine Prädisposition für feindseliges Verhalten ursächlich ist erklärt werden (Maltby, Day & Macaskill, 2011, S. 851,852; Weber & Vollmann 2005).
Im Folgenden werden des „Krankheitsverhaltens“, der „Selektion von Umwelten" und „direkte Folgen“ von Verhaltensweisen anhand von Beispielen näher erläutert.
Persönlichkeitsmerkmale determinieren das Krankheitsverhalten zum Beispiel durch die Selbstmedikation, durch Symptomwahrnehmung und wie Individuen Medizinsysteme (ärztliche Behandlung) nutzen. Krankheitsverhalten ist ein erlerntes Verhalten und bezieht sich auf den Umgang mit Erkrankungen und deren Symptomen. (Hoyer, Franke & Herzberg, 2012, S. 204; Vollmann & Weber, 2011). Unter anderem wurde das Krankheitsverhalten im Zusammenhang mit chronischen Herzkrankheiten untersucht. Es stellte sich dabei heraus, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des Befundes und dem subjektiven Befinden eines Individuums gibt. Einige Individuen wiesen bei geringem Schweregrad ihrer Erkrankung ein sehr schlechtes subjektives Befinden auf, andererseits gab es Patienten, die ihren Gesundheitszustand positiv überschätzten. Dem Zugrundeliegend ist die eigene Wahrnehmung und Situationseinschätzung der Erkrankung ausschlaggeben wie ein Individuum auf eine Erkrankung reagiert und seine Gesundheitliche Gesamtsituation einschätzt. Zum Beispiel wurde im Zusammenhang mit Neurozismus und negativer Affektivität nachgewiesen das Individuen Schmerzempfindlicher sind, mangelndes Vorsorgeverhalten betreiben und generell eine höhere Senilität für Körperreize haben (Myrtek, 2001, S. 152; Vollmann & Weber, 2011).
Der Ansatz das Persönlichkeitsmerkmale die Gesundheit eines Individuums durch Selektion von Umwelten beeinflusst werden kann mit Folgendermaßen erklärt werden: Das Persönlichkeitsmerkmal eines Individuums kann das soziale Umfeld dessen sehr beeinflussen und hat somit als Beispiel einen Einfluss darauf wie viele soziale Ressourcen zur Verfügung stehen. Des Weiteren haben Persönlichkeitsmerkmale einen Einfluss darauf welches soziale Umfeld eine Person auswählt, hierzu zählt u.a. auch die Berufsauswahl (Hoyer, Franke & Herzberg, 2012, S. 204). Vollmann und Weber (2011) führen hierzu auch Banduras (1995) Selbstwirksamkeit auf: Individuum mit einer hohen Selbstwirksamkeit wählen anspruchsvollere Berufe, diese wiederrum führen zu mehr Anerkennung und Befriedigung und daraus resultier wieder ein höheres Wohlbefinden (S. 9, 11).
Direkte Folgen von Verhalten umfasst alle Persönlichkeitsmerkmale die unmittelbaren Folgen für die Gesundheit haben. Als negatives Persönlichkeitsmerkmal wäre Feindseligkeit zu nennen was mit erhöhtem Alkohol- und Nikotinkonsum verbunden wird (Whiteman, Fowkes, Deary & Lee, 1997). Als positive Persönlichkeitsmerkmale wird Gewissenhaftigkeit mit einem gesunden Lebenswandel und einer Reduktion von Unfallrisiken verbunden.
Gesundheitsrelevanten Persönlichkeitsmerkmalen können sowohl fördernd, Schutzfaktoren, als auch gefährdend, Risikofaktoren, auf die Gesundheit eines Individuums einwirken. Persönlichkeitsmerkmale nehmen über psychologische Prozesse Einfluss auf die Gesundheit. Die Persönlichkeitsmerkmale werden in zwei Hauptgruppen eingeteilt: Kognitive und affektive Merkmale. Die kognitiven Merkmale umfassen unter anderem Erwartungen und Überzeugungen, die affektiven Merkmale die Regulation und das Erleben (Weber & Vollmann 2005).
Kognitive Gesundheitsrelevante Merkmale umfassen u. a.: Optimismus & Pessimismus, Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeitserwartung, Feindseligkeit und Kohärenzsinn. Gesundheitsrelevante affektive Merkmale umfassen u.a.: Emotionsregulation, Neurotizsmus, Feindseligkeit (Ärger), negative & positive Affektivität, Typ-A-Verhaltensmuster (Weber & Vollmann 2005, 2011).
Im Folgenden werden die beiden Persönlichkeitsmerkmale Selbstwirksamkeitserwartung und Optimismus näher betrachtet.
Optimismus ist im allgemeine eine positive Ergebnis- und Zukunftserwartung Nach Hoyer und Yorck Herzberg (2009) wird „[...] Optimismus als personale Ressourcenvariable aufgefasst, die der psychischen und physischen Gesundheit auf verschiedenen Wegen förderlich ist" (S. 69). Optimisten sind davon überzeugt das schwierige Situationen sich ins Positive wenden unabhängig ob dies Glück, Zufall oder durch eigene Anstrengung geschieht. Einige Studien konnten zeigen das Optimismus einen positiven Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit hat. Unter anderem konnte gezeigt werden, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen Optimismus und Lebenszufriedenheit gibt. Außerdem konnte eine negative Korrelation bei Ängstlichkeit, Stresserleben und Depressivität aufgezeigt werden (Weber & Vollmann 2005).
Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung stammt vom Psychologen Albert Bandura (1995). Es geht darum das Individuen durch subjektive Überzeugung gewisse Handlungen, aufgrund eigener Kompetenzen selbst ausführen können und in schwierige Situationen selbständig handeln und in diesen selbst etwas bewirken können. Dies beeinflusst das Denken, Fühlen und Handeln sowie die Zielsetzung und die Anstrengung und Ausdauer die eine Person investiert. In Bezug auf die Gesundheit kann dies hier in Form von Präsentation entscheidend sein, z.B. beim durchziehen des Sportprogrammes, als auch im Falle von Erkrankungen. Individuen mit einer höheren Selbstwirksamkeitserwartung sehen schwierige Aufgaben eher als Herausforderung, sie wählen herausforderndere Ziele, unternehmen größere Anstrengungen und zeigen größere Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben. Außerdem gehen diese Individuen besser mit Rückschlägen und Misserfolgen um (S. 2).
Unter der betrieblichen Gesundheitsförderung werden alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Gesellschaft zur Beeinflussung von Gesundheit zusammengefasst (Luxemburger Deklaration, 2007). Es geht hierbei nicht mehr nur um die Gestaltung von gesundheitsfördernden Arbeitsbedingungen, sondern auch um die Unterstützung von Arbeitnehmern bei der Akzeptanz und Umsetzung von gesunden Lebensgewohnheiten. Dabei ist zu bedenken dass es nicht nur um die psychische sondern auch um die physische Gesundheit geht. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass die Belastungen die in der Arbeitsumwelt entstehen sehr personenabhängig sind.
Optimismus und Selbstwirksamkeitserwartung lässt sich in einem betrieblichen Gesundheitsmanagement wie folgt integrieren. Bandura hat die Quellen von Selbstwirksamkeitserwartung identifiziert (auf diese wird auf S. 12 dieser Hausarbeit näher eingegangen). Erfolgreich bewältigte Aufgaben und Projekte führen zur Stärkung von Selbstwirksamkeitserwartung. Mitarbeitern sollte die Möglichkeit gegeben werden diese Erlebnisse zu erleben, indem Über- und Unterforderungssituationen vermieden werden, außerdem sollte eine Aufgabe auch als sinnvoll und zielführend empfunden werden. Dies kann über Gespräche und Feedback ermittelt werden. In einem betrieblichen Gesundheitsmanagement sollte nicht nur über die Selbstwirksamkeit geschult werden um ein generelles Verständnis zu erschaffen und jedem Mitarbeiter die Möglichkeit aufzuzeigen eine Quelle für Selbstwirksamkeitserwartung für andere zu sein und die eigene zu beeinflussen (Bandura, 1995, S. 3, 4, 5; Bandura, 2000).
Eine positive Kommunikation, Lob und konstruktive Kritik kann ebenfalls zur Steigerung von Selbstwirksamkeit und dem Optimismus beitragen. Untersuchungen zeigten das insbesondere in stressigen Situationen, Optimismus eine positive Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden und die physische Gesundheit hat. Außerdem gibt es unter anderem positive Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit, das Selbstwertgefühl, Emotionen und die physische Gesundheit (Schwarzer & Jerusalem, 2002, Vollmann M., & Weber H., 2011). Das Gegenteil eines Optimisten ist der Pessimist und diese sorgen in Betrieben gerne für eine negative Grundstimmung. Oberflächlich betrachtet ist beides eine erlernte Geisteshaltung und kann deswegen beeinflusst werden. Es ist bekannt das Optimismus nicht nur die Gesundheit positiv beeinflusst, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen. Eine positive unterstützende Zusammenarbeitet mindert das Stesserleben am Arbeitsplatz und steigert das Wohlbefinden. Es gibt inzwischen Trainings um den Optimismus von einzelnen und ganzen Teams zu stärken. Unter anderen wird in diesen Trainings folgende Punkte behandelt: was ist Optimismus und ein Optimist, Probleme erkennen und Möglichkeiten und Chancen erkennen und ich bzw. wir können Einstellung erlernen (positives Denken). Dieses kann sich nicht nur auf der eigenen Einstellung dem eigenen Optimismus gegenüber auswirken, sondern auch auf die Zusammenarbeitet im Unternehmen. Eine positive und konstruktive Zusammenarbeit kann dann wiederum stressmindernd auf alle beteiligten Arbeitnehmer wirken.
Aufgabe B2
Der Begriff Selbstwirksamkeit „Self-Efficacy" wurde vom amerikanischen Psychologen Albert Bandura geprägt und beruht auf seinen sozial-kognitiven Theorien. Ursprünglich hatte Bandura das Konzept als ein individuelles Konstrukt aufgefasst, inzwischen hat er es um die kollektive Selbstwirksamkeitserwartung erweitert. Selbstwirksamkeit kann als die (subjektive) Einschätzung der eigenen Fähigkeiten auf Bezug auf die Bewältigung von neuen oder schwierigen Situationen und Aufgaben definiert werden. In anderen Worten bezeichnet es die Einstellung einer Person auf die Wirksamkeit seines eigenen Handelns oder den Glauben an sich selbst. Die Motivation, die Persönlichkeit und Verhaltensweisen eines Menschen werden, mehr von dem Glauben und der eigenen Überzeugung beeinflusst als von Tatsachen (Bandura, 1995, S. 2).
Bei der kollektiven Selbstwirksamkeitserwartung geht es um die Koordination und Kombination der verschiedenen GruppenSelbstwirksamkeiten und das Vertrauen der einzelnen Gruppenmitglieder in die Teamressourcen (Bandura, 1995, S. 2; Schwarzer & Jerusalem, 2002). Das Modell baut auf dem Behaviorismus auf, der einfach
formuliert besagt: „Auf eine Reaktion des Organismus erfolgen Konsequenzen („out-come"), die darüber entscheiden, ob das Verhalten aufrecht erhalten oder verändert wird" (Krapp & Ryan, 2002). Bandura fügt hierzu noch kognitive Faktoren hinzu, da heute allgemein angenommen wird das Menschliches Verhalten von Gedanken und Emotionen gesteuert wird (Schwarzer & Jerusalem, 2002).
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- Citar trabajo
- Anónimo,, 2019, Persönlichkeitspsychologie. Persönlichkeitsmerkmale, Selbstwirksamkeitserwartung und Stress, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1010693
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