Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit soll sich mit der Frage befassen, welche Ursachen Frauenarmut im Alter hat und wie dem präventiv begegnet werden kann, sodass zukünftige Frauengenerationen nicht in die Armutsfalle laufen. Um diese Fragestellung zu beantworten, ist es vonnöten zu Beginn die Dimension des Phänomens herauszuarbeiten und die frauenspezifischen Ursachen auf der Makro-Ebene der Politik und Wirtschaft sowie auf der Mikroebene der privat-familiären Lebensentwürfe über das gesamte Erwerbsleben zu beleuchten. Aus diesen Betrachtungen können folglich die effektivsten Handlungsmöglichkeiten für die Prävention des Phänomens auf diesen Ebenen diskutiert werden. Eine Analyse und Betrachtung des Rentensystems zur generellen Bekämpfung von Altersarmut kann nicht vorgenommen werden. Stattdessen liegt der Fokus auf den frauenspezifischen Problemen und Präventionsmöglichkeiten während des Erwerbslebens. Für baldige Rentnerinnen könnte ihr Verlauf des Erwerbslebens nur durch Reformen des bestehen Rentensystems ausgeglichen werden, die in dieser Arbeit nur angeschnitten werden.
Das Thema Altersarmut ist weiblich und befindet sich bereits jahrzehntelang im öffentlichen Diskurs, trotzdem ist es aktueller denn je. In der jetzigen Zeit steigt die Frauenarmut im Alter wieder an, zusätzlich verschärft die Corona-Krise Erwerbsunterbrechungen von vielen Frauen, welche u.a. durch die massive Übernahme von Care-Arbeit den Staat auffangen und die Krise tragen. “Hochrechnungen zeigen, dass bis zu 75 % der heute 35-50-jährigen Frauen eine gesetzliche Rente unter dem Hartz-IV-Niveau beziehen werden”. Obwohl Frauen eine höhere Lebenserwartung haben, werden sie politisch, wirtschaftlich und sozial benachteiligt. Medien berichten, dass der Frauenanteil in deutschen DAX-Vorständen und im Bundestag sogar sinkt. Die Politik fördert nach wie vor tradierte Rollenmodelle, sodass noch lange zukünftige Generationen an Rentnerinnen betroffen sein werden. Kurzum bestraft unser Rentensystem ausgerechnet diejenigen, welche die späteren Rentenzahler*innen von morgen großziehen. Die Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden sind gravierend. Frauen in Altersarmut leben 8,4 Jahre kürzer. “Einsamkeit, Krankheit und mangelnde soziale Teilhabe [...] bringen jedoch soziale Kosten mit sich, die wiederum an anderer Stelle von der Gesellschaft getragen werden müssen”.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dimension von Frauenarmut im Alter
- Ursachen von Frauenarmut im Alter
- Ursachen auf der Mikroebene
- Familiengründung & Erziehungszeiten
- Familiäre Rollenverteilung
- Scheidung und Trennung
- Alleinerziehende
- Pflegebedürftige Angehörige
- Ursachen auf der Makroebene
- Politisch geförderte Ursachen für Frauenarmut
- Wirtschaftliche Faktoren
- Corona-Krise
- Ursachen auf der Mikroebene
- Handlungsmöglichkeiten zur Prävention
- Prävention in der Politik
- Abschaffung von Anreizen für tradierte Rollenaufteilungen und deren Ausgleich
- Förderung von Gleichstellung durch familienpolitische Maßnahmen
- Das bedingungslose Grundeinkommen
- Prävention in der Wirtschaft
- Kommunale Information und Förderung von Frauen
- Prävention im privaten, familiären Bereich
- Prävention in der Politik
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit untersucht die Ursachen von Frauenarmut im Alter und analysiert mögliche Präventionsmaßnahmen. Das Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge zu beleuchten und Handlungsempfehlungen für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten zu erarbeiten, um zukünftigen Generationen von Frauen ein Leben in Armut zu ersparen.
- Dimension von Frauenarmut im Alter
- Mikro- und Makroebenen der Frauenarmut
- Politische und wirtschaftliche Ursachen
- Handlungsmöglichkeiten zur Prävention
- Zukünftige Herausforderungen und Handlungsbedarf
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Frauenarmut im Alter dar und beleuchtet die aktuelle Situation in Deutschland. Dabei wird der Fokus auf die steigende Frauenarmut, die sich durch die Corona-Krise weiter verschärft hat, gelegt. Die Arbeit will herausfinden, welche Ursachen Frauenarmut im Alter hat und wie man ihr präventiv begegnen kann.
Dimension von Frauenarmut im Alter
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Armut im Alter und stellt die statistischen Erhebungen zur Frauenarmut in Deutschland vor. Die Arbeit untersucht die Ursachen und Folgen der höheren Armutsgefährdungsquote von Frauen im Vergleich zu Männern.
Ursachen von Frauenarmut im Alter
Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen der Frauenarmut im Alter sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makroebene. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von familiären Rollenverteilungsmustern, Erziehungszeiten und Scheidungen auf das Alterseinkommen von Frauen. Außerdem werden politische und wirtschaftliche Faktoren, die die Frauenarmut verstärken, diskutiert.
Handlungsmöglichkeiten zur Prävention
Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Handlungsmöglichkeiten zur Prävention von Frauenarmut im Alter. Es werden Maßnahmen auf politischer, wirtschaftlicher und kommunaler Ebene sowie im privaten Bereich vorgestellt, die dazu beitragen können, die Chancen von Frauen im Arbeitsleben und im Alter zu verbessern.
Schlüsselwörter
Frauenarmut, Altersarmut, Gender Pension Gap, Lebenserwerbseinkommen, Familienpolitik, Care-Arbeit, Rentenreform, Politische Maßnahmen, Wirtschaftliche Faktoren, Prävention, Gleichstellung.
- Citation du texte
- Sabine Chromy (Auteur), 2021, Frauenarmut im Alter. Dimension, Ursachen, Handlungsmöglichkeiten zur Prävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1010259