NS-Faschismus & Neofaschismus
Wenn man im Lexikon unter „Nationalsozialismus“ nachschlägt, findet man beispielsweise folgen- des:
„Die nach dem Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs 1919 von München ausgehende, seit 1921 von Adolf Hitler geführte totalitäre, imperialistische, antisemitische, antidemokratische Kampfbewegung, die den Anspruch erhob, Weltanschauung zu sein. 1920 durch Adolf Hitler als ‚Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei‘ (NSDAP) zusammengefaßt, um den ‚Herrschaftsanspruch des deutschen arischen Volkes‘ durch Vereinigung der sozialen und nationalen Kräfte auf revolutionärem Wege zu verwirklichen.“
Nur: Was bedeutet das jetzt genau? Das versuche ich in diesem Aufsatz zu erklären.
Mit dem Begriff ‚Nationalsozialismus‘ meint man allgemein die Zeit von 1933 - 1945. Die wichtigste Person in diesem Kapitel der deutschen Geschichte heißt Adolf Hitler, ein gebürtiger Österreicher. Die wichtigsten Merkmale der nationalen Ideologie waren Fremdenhaß, übersteigertes Nationalbewußtsein und das Führungsprinzip.
Wie alles anfing: Die erste Organisation der Nationalsozialisten war die „Deutsche Arbeiterpartei", die Anfang 1919 gegründet wurde. Adolf Hitler trat dieser Partei als 70. Parteimitglied bei.
Am 24. Februar 1920 verkündete Hitler als ‚Werbeobmann‘ in München das 25-Punkte-Programm der Deutschen Arbeiterpartei, dessen Regeln noch lange von den Nazis verfolgt werden sollten. Das Programm sah zum Beispiel Wehrpflicht für alle, die Aufhebung der Verträge von Versailles & Saint Germain und die Entfernung aller Ausländer aus Deutschland sowie die Aberkennung der Staatsbürgerschaft aller ‚Nicht-Deutschen‘, sprich aller Juden und Zigeunern, vor. In der „Rangfol- ge aller Rassen“ stand das deutsche Volk als „kulturschöpferisch, arisch“ als „Gipfel des Germa- nentums“ an erster Stelle. Demgegenüber wurden Juden einfach zu einer Rasse erklärt, und die- ser Rasse, die Unterste in der Rangfolge, wurde das Lebensrecht abgesprochen: Juden galten als unwertes Leben.
Außerdem wurde die Partei in ‚Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei‘ (NSDAP) umbenannt, und das Hakenkreuzsymbol der gleichgestellten, österreichischen ‚Nationalsozialistischen Partei‘ übernommen. Ab 1921 war Hitler alleiniger Leiter der Partei.
Auszug aus dem Programm der ‚Deutschen Arbeiterpartei‘ vom 24.02.1920:
„ ...Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und zur Ansiedlung un- seres Bevölkerungsüberschusses. (...) Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volks- genosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein. (...)
Der unerbittliche Todfeind des deutschen Volkes ist und bleibt Frankreich.“
1923 wurde die NSDAP verboten und Hitler nach einem mißlungenen Putschversuch in München zu 5 Jahren Haft verurteilt, aber schon 1924 wieder freigelassen (während seiner Haft schrieb er den ersten Teil seines Buches „Mein Kampf“). Man begann mit dem Neuaufbau der Partei. Die schon seit 1921 bestehende SA (= Sturmabteilung) wurde zur terrorisierenden Parteiarmee und wurde mit der SS (= Schutzstaffel) „perfektioniert“; in der SS waren die ‚besten Männer‘ der SA. Julius Streicher begann mit seiner Zeitschrift „Der Stürmer“ die erbarmungslose Hetze gegen die Juden. Die Partei bekam trotz oder gerade wegen ihres Terrors und ihres Hetzungen überall im- mer mehr Anhänger, besonders aus den durch die Inflation 1923 verarmten Mittelschichten, aber auch aus der Arbeiterschaft. Das über Hitler verhängte Redeverbot verhinderte nicht, daß die Partei immer größer und immer besser organisiert wurde.
Wahlsprüche wie ‚Ein Volk, ein Reich, ein Führer‘ und ‚Nationalsozialist - oder umsonst waren die Opfer‘ verfehlten ihre Wirkung nicht. Alle Versuche der Regierung die NSDAP zu stürzen ( Uni- formverbot, Einschränkungen der Versammlungs- und Pressefreiheit) schlugen fehl. Die Arbeitslo- sigkeit stieg ’32 auf 6 Mio. Menschen. Die NSDAP versprach dem Volk Arbeit, Wohnung und Wohlstand, das gefiel den Menschen. Hitler und seine Partei trieben weiterhin unter großem Auf- wand gezielte Propaganda. Der Einsatz wurde belohnt: bei der Wahl zum Reichspräsidenten 1932 erhielt Hitler 30% aller Stimmen.
Am 30.01.1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler, was das Ende der Weimarer Republik bedeutete. Am 2. August 1934 ernannte sich Hitler (nach Hinden- burgs Tod) selbst zum „alleinigen Führer und Reichskanzler des Deutschen Volkes“. Jetzt stand der Verwirklichung seiner Wunschvorstellung eines „reinen Deutschlands“ nichts mehr im Wege. Er hatte konkrete Vorstellungen davon, wie die Welt auszusehen hat. Er war davon be- sessen, Deutschland zu einem reinen, ‚arischen‘ und mächtigen Land zu machen, in dem „Nicht- Arische“, also „minderwertige Rassen“ nichts zu suchen haben. Minderwertige Rassen waren Ju- den, Zigeuner. Als „unrein“ galten außerdem körperlich oder geistig Behinderte. Sein Ziel war es, das „Judentum Europas“ zu vernichten. Darüber hinaus wollte er den Lebensraum des deutschen Volkes durch Krieg mit und die darauf folgende Unterwerfung der Länder vergrößern. Seine Reden und Versprechungen wurden mit Begeisterung aufgenommen. Dieser Mann wußte sehr gut, wie er die Menschen begeistern und seine Weltanschauung verbreiten konnte. Die Arbeitslosigkeit zum Beispiel wurde durch Umstellung auf Wehrwirtschaft überwunden.
Leben unter Hitlers Führung: Um sein Ziel zu erreichen, führte Hitler eine strikte Gesellschafts- ordnung ein. Die NSDAP versuchte, die Bürger gleichzuschalten. Vereine und Berufsverbände wurden aufgelöst. Um dieses Ziel zu erreichen, durchdrang die NSDAP alle Breiche des öffentli- chen, wirtschaftlichen und privaten Lebens; dies geschah mittels zentral gesteuerter Organisatio- nen wie: NS-Frauenbund, NS-Dozentenbund, die Jugendorganisationen JV, HJ, BDM usw. Die Bevölkerung wurde ständig kontrolliert, und das Privatleben der Menschen vom Staat organisiert. Ob es um die Freizeitgestaltung, das Essen oder das Berufsleben ging, überall hatte ‚der Führer‘ ein Wort mitzureden. Den Menschen wurde das Denken sowie das Entscheiden abgenommen. Sie hatten ein gutes Leben, solange sie die Regeln ihres Führers befolgten. Das Leben eines jeden war vorbestimmt. Die Kontrolle begann mit der Geburt und hörte mit dem Tode auf. In den Schulen wurde den Kindern blinder Gehorsam dem Führer gegenüber gelehrt. Gegner Hitlers wie Kommu- nisten und Sozialdemokraten mußten ab 1933 mit einer Deportation in ein Konzentrations- oder Arbeitslager rechnen (Dachau, Buchenwald, Oranienburg waren einige der ersten).
Besonders wichtig war Hitler die militärische Ausbildung der Jugend. In seinem Buch „Mein Kampf“ schrieb Adolf Hitler: „ In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Ju- gend will ich. Schmerzen mußsie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Stark und schön will ich meine Jugend. Ich will eine Athletische Jugend. Das ist das Erste und das Wichtigste. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir meine Jugend. Beherrschung müssen sie lernen. Der junge, gesunde Knabe soll auch Schläge ertragen lernen. Der völkische Staat hat eben nicht die Aufgabe, eine Kolonie fried- samerÄstheten und körperlicher Degeneraten aufzuzüchten. Nicht im ehrbaren Spießbür- ger oder de tugendhaften alten Jungfer sieht er sein Menschheitsideal, sondern in der trot- zigen Verkörperung männlicher Kraft und in Weibern, die wieder Männer zur Welt zu brin- gen vermögen... Das Ziel der weiblichen Erziehung mußunverrückbar die kommende Mutter sein “.
Mindestens 4 Kinder sollte jede Frau gebären. Ehelos und damit kinderlos zu bleiben galt als ver- werflich. Diese Frauen wurden beschuldigt, dem deutschen Volke Söhne vorzuenthalten. Mütter vieler Kinder wurden geehrt (Mutterschaftskreuz). Auf der anderen Seite wurden Erbkranke, Be- hinderte und Zigeuner zwangsweise unfruchtbar gemacht. Den Nazis waren alle Mittel recht, sich ein ‚gesundes‘, rein arisches Deutschland zu sichern. Da wird schnell deutlich, was für eine Ideo- logie Adolf Hitler hatte.
Hitler bereitete sich unübersehbar auf einen Krieg vor. Am 23. August 1939 kam es zum Hitler- Stalin-Pakt mit einem geheimen Zusatzabkommen. Als Hitler dann am 1. September Polen angriff, erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland denn Krieg. Es schalteten sich in rascher Folge Norwegen, Dänemark (beide von Deutschland besetzt), Belgien, Luxemburg, die Niederlan- de, Italien und Teile Afrikas in den Krieg ein. Deutschland hatte anfangs große Erfolge, was Hitler zu immer wahnwitzigeren Plänen verleitete. Der Krieg tobte, und in der Zwischenzeit änderte sich so einiges in Deutschland.
Die Juden wurden immer mehr aus der Bevölkerung ausgegrenzt. Die Gesetze zur Einschränkung der Juden folgten Schlag auf Schlag. Typische Gesetze des Nationalsozialismus waren zum Bei- spiel:
September 1935: Jüdische Mitbürger dürfen ‚Staatsangehörige deutschen Blutes‘ nicht heiraten Alle jüdischen Beamte werden beurlaubt
März 1936 Juden bekommen das Wahlrecht entzogen
April 1938 Alle Juden müssen ihr Vermögen abgeben
Juli 1938 Alle ‚jüdischen‘ Straßennamen werden entfernt
November ’38: Der Gesamtheit der jüdischen Mitbürger wird eine Schadensersatzforderung von 1 Milliarde Reichsmark auferlegt. Sie müssen alle von den Nationalsozialisten verursachten Schäden auf eigene Kosten entfernen.
Juden dürfen keine Theater, Kinos, Konzerte und Ausstellungen mehr besuchen. Alle jüdischen Kinder werden von den Schulen ‚entfernt‘.
September ’39: Juden dürfen im Sommer nach 21 Uhr, im Winter nach 20 Uhr ihre Wohnung nicht verlassen.
September ’41: jüdische Mitbürger müssen einen „Judenstern“ tragen.
Januar 1942: Juden müssen alle Pelz- und Wollsachen aus ihrem Besitz abliefern.
Mai 1942: Haustierhaltung ist den Juden untersagt.
Der Besuch von Friseurgeschäften ist ebenfalls untersagt.
Juli 1942: Blinde und taube jüdische Mitbürger dürfen keine Armbinden zur Kennzeichnung im Verkehr tragen.
1940 begannen die Deportationen der Juden in Konzentrationslager. Juden und ‚Zigeuner‘, aber auch Kommunisten, Christen, Homosexuelle, Verbrecher, Anhänger der SPD, Kriegsgefangene, sogenannte Asoziale, sowie alle Gegner Hitlers wurden nach und nach in schnell erbaute Konzent- rationslager, Arbeitslager oder Vernichtungslager deportiert; und das, obwohl erst am 20.01.1942 in der Wannseekonferenz in Belin-Wannsee die „Endlösung der Judenfrage“ offiziell beschlossen wurde. Die schrittweise Vernichtung allen „unwerten Lebens“ war von schlauen Männern, also von irgendwelchen Bürokraten ausgetüftelt worden. Es klappte reibungslos. Oft taten Juden ihren Teil zu ihrer eigenen Vernichtung dazu. Ihnen blieb oft nichts anders übrig. Oder sie hatten gar keine Ahnung, wozu ihre Arbeit diente. Das hatte für die Nazis mehrere Vorteile. Zum Beispiel den, daß sie erklären konnten, die Juden wären ja quasi freiwillig in die KZ’s gegangen. Auch dieser Massenmord wurde von der Bevölkerung geduldet, die Menschen schauten weg. Außerdem muß- ten sie ja Angst haben, auch in die KZ zu kommen, wenn sie sich auffällig benahmen. Auschwitz, Dachau, Buchenwald, Oranienburg, Ravensbrück und Bergen-Belsen waren gefürchtete Namen. Gewalt und Kontrolle waren wichtige Bestandteile für das Funktionieren dieses Systems.
In den Konzentrationslagern, auch verharmlosend „Arbeitslager“ genannt, starben die Menschen einen qualvollen Tod. Sie wurden als Arbeitssklaven brutal mißhandelt und ausgebeutet. Seuchen, Hunger, Kälte, Mißhandlungen und Entkräftung rafften Zehntausende dahin. Das hieß dann „ Ver- nichtung durch Arbeit “ . Für die Nazis bestand kein Unterschied zwischen Männern, Frauen und Kindern. Aus KZ’s konnte selten einer fliehen. Überall waren Männer oder Frauen der SS, die Wa- che hielten. Die Häftlinge waren der Willkür der SS ausgesetzt. Später, als man merkte, daß es viel zu lange dauern würde, bis alle „Minderwertigen“ durch Arbeit vernichtet sein würden, richtete die SS Vernichtungslager in Polen ein. Dort wurden die Menschen (hauptsächlich Juden) fabrik- mäßig ermordet. In groß angelegten, gut getarnten Gaskammern, durch Folter, Erschießen, und später durch medizinische Versuche. Das verstanden die Nazis unter der „Endlösung der Juden- frage in Europa“. Das größte Lager was Auschwitz (-Birkenau), das gleichzeitig als Konzentrations- , Arbeits- und Vernichtungslager diente. In diesem Lager wurden allein 2,8 - 4 Mio. Menschen um- gebracht. (Allein an dieser großen Differenz erkennt man, wie gut die Nazis alles vertuscht und versteckt hatten. Außerdem hatten sie am Ende des Krieges noch viele Aufzeichnungen & Doku- mente vernichtet). Auschwitz war das schlimmste aller Lager. Falls es etwas schlimmeres als schlimm gibt. Trotzdem, dort waren die Bedingungen meist schlimmer als in anderen Lagern, was bestimmt auch auf die Größe dieses Vernichtungslagers zurückzuführen ist (Auschwitz hatte rund 40 Außenstellen). In Auschwitz endeten mehrere Eisenbahnschienen. Der Transport der Men- schen dorthin war perfekt organisiert. Im Oktober ’42 wurden alle Juden aus deutschen KZ’s nach Auschwitz verlegt, was soviel bedeutete wie in-den-Tod-fahren (oder sogar laufen à Vernichtungsmärsche!!)
Die Menschen wurden untersucht und zwischen Männern und Frauen, zwischen „arbeitstauglich“ und „unnütz“ eingeteilt. Die „Unnützen“, oft Frauen, Kinder, Alte, Schwache, Kranke, wurden direkt nach der Ankunft in die Gaskammern geschickt, gesunde, kräftige „durften“ weiterleben & arbeiten. Oder sie wurden von Mengele, einem ‚Arzt‘ des Lagers für seine medizinischen Menschenversu- che ausgewählt. Er hatte eine Schwäche für Zwillinge, denen er eine besondere Behandlung zu- kommen ließ; was aber nicht viel heißt, sie starben mindestens einen genauso schlimmen Tod wie alle anderen. Mengele untersuchte Dinge wie: „Wie lange kommt ein Mensch ohne Luft aus?“ „Wie groß muß eine Dosis Narkosemittel für diese oder jene Operation sein?“ „Wie gut verkraftet ein Mensch Operationen ohne Narkose?“ „Warum stirbt ein Mensch wenn ihm Milch, Wasser oder Luft gespritzt wird?“ Er fand verschiedene Operationsarten heraus und kastrierte Kinder. Bei Zwillingen versuchte er herauszufinden, ob Zwillingspärchen Schmerzen o.ä. gleich gut oder schlecht ver- kraften und ähnlich Perverses. Er war der Schrecken von Auschwitz.
Als die Rote Armee im Januar ’45 das Lager Auschwitz befreite, fanden die Retter nur noch 7600 Überlebende vor.
In der Zeit des Nationalsozialismus starben mindestens 6 Mio. Menschen in den KZ’s. (Das wären in 12 Jahren (1933-45) jeden Tag 1370 Menschen!)
Neofaschismus greift die alten Ideale noch einmal auf. Nicht in allen Einzelheiten, aber im Gesamtbild schon. Neonazis wollen ebenfalls ein ausländer- und judenfreies Deutschland, wollen die jetzige Regierung abschaffen und sind bereit, mit allen Mitteln ihre Ziele zu erreichen. Sie verehren Hitler als ihren Führer und verfolgen oft die ‚alten Regeln‘. Für sie ist „Mein Kampf“ eine Bibel und übers Internet betreiben sie Propaganda.
Das Netz der Neofaschisten ist sehr weit verbreitet und gut organisiert. Die Neonazis, das sind nicht nur glatzköpfigen Jugendlichen mit Bomberjacken und Springerstiefel. Die Drahtzieher der ganzen Sache sind ganz unauffällige, die irgendwo leben und von den Menschen auf der Straße nicht erkannt werden. Natürlich müssen diese auch mal an die Öffentlichkeit, sie halten Hetzreden und organisieren Demonstrationen. Aber sonst läuft viel mehr versteckt ab.
Um neue Anhänger zu bekommen, haben die Neofaschisten mehrere Wege. Sie werben übers Internet, kleben Plakate oder halten Vorträge. Und das zieht bei der Jugend. Es werden immer mehr, die in eine der vielen rechtsextremen Gruppen einsteigen. Sogar bei den Politikern haben sie Verbündete. Aber Neonazis gibt es nicht nur in Deutschland, wie viele vielleicht annehmen. Die vielen Helfer und Handlanger sind über die ganze Welt verstreut; insbesondere in die USA und nach Kanada haben die Neofaschisten Kontakte, oft liegen da Hauptsitze. Dort werden Bücher herausgegeben, die über die ‚Auschwitzlüge‘ berichtenden. Der Holocaust wird verleugnet. Und die Menschen glauben es, weil sie es glauben wollen, entweder weil sie früher selber oder ihre Eltern in der SA oder SS tätig waren, oder weil sie Hitler verehren und nun nicht glauben wollen, wozu dieser Mann fähig war, wo er doch so viel Gutes getan hat. Oder sie glauben einfach, daß so etwas überhaupt passieren konnte, sie sind zu wenig informiert oder ihre Informationen erscheinen ihnen zu unglaubwürdig.
Noch kann der Staat und die Polizei nichts gegen den Rechtsexremismus unternehmen. Alles ist legal, und Illegales kommt gar nicht erst an die Öffentlichkeit, und wenn doch, ist es oft zu spät. Dazu ist alles zu gut organisiert, und die entsprechenden Gesetze gibt es noch nicht. Die Neonazis bereiten sich darauf vor, irgendwann an die Macht zu kommen. Dafür leisten sie die nötige Vorar- beit. Jugendliche werden geheim ausgebildet, dazu haben die Organisationen Verbindungen zur Bundeswehr. Sie schaffen Waffen beiseite und indoktrinieren weiterhin die Jugend und verstärken die schon vorhandenen Anhänger in ihrem Glauben. Statistiken ergaben, das 15-20 % der Bevöl- kerung rechts sind.
Man kann nur hoffen, daß es den rechten Parteien nie gelingen wird, die Macht zu erhalten. Für den einzelnen muß man sagen: Jeder muß selber wissen, was er tut oder läßt und worauf er sich einläßt.
Weitere Materialien zum 3. Reich
Deutschland 1929 - ’45
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Groß, blond, blauäugig?
Ein Kritiker sagte einmal über Hitler:
„Mit plumper, sehr bald zur Dickheit neigender Gestalt und dunklen Haaren entsprach Hitler in kei- nem Zug jenen herrscherischen Gestalten, die sein Reich bevölkern und hervorzüchten soll. Er stand unbeholfen; Leichtigkeit, Schönheit und Sportlichkeit waren im genauso versagt wie eine schöne Stimme und Würde des Sich-Gebens, alles Eigenschaften, die er den Deutschen aneignen wollte.“
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nationalsozialistische Jugendorganisation, wie sie sich der Führer wünschte
Sozialstruktur der NSDAP - Mitglieder 1930 - 1933 (in Prozent)
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- Anne Niggemann (Autor:in), 2001, Nationalsozialismus & Neofaschismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100948
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