Diese Arbeit befasst sich mit der Außenpolitik Bismarcks zwischen 1871 und 1875. Am Gegenstand der Mission Radowitz und der darauffolgenden "Krieg-in-Sicht"-Krise wird diese Außenpolitik betrachtet. Zu Beginn dieser Arbeit erfolgt eine Einordnung des jungen Deutschen Kaiserreiches in das europäische Staatensystem von 1871. Dieses Mächtekonzert bildet den Rahmen für die politischen Handlungen der Akteure im Betrachtungszeitraum. Im Folgenden wird Bismarcks Bündnispolitik mit Österreich-Ungarn und Russland im Zeitraum von 1872 bis 1875 betrachtet.
Diese Betrachtung der deutschen Position im Mächtekonzert und der Bismarckschen Außen- und Bündnispolitik bildet die Grundlage für den Schwerpunkt der Arbeit. In diesem Schwerpunkt befindet sich die Betrachtung der Mission Radowitz und die daraus resultierende "Krieg-in-Sicht"-Krise. Anhand dieser Ereignisse soll die Außenpolitik Bismarcks analysiert werden, um anschließend die Frage beantworten zu können, welche Lektionen Bismarck aus den Jahren 1871 bis 1875 und besonders aus der "Krieg-in-Sicht"-Krise für seine zukünftige Außenpolitik zog.
Der Zeitungsartikel der Berliner Post vom 9. April 1875 mit dem Titel "Ist der Krieg in Sicht?" leitete die Krise ein, welche der Forschung einige Rätsel aufgegeben hat. Das Ende der Krise trat zwar schon nach wenigen Wochen ein, bescherte es Bismarck jedoch eine herbe diplomatische Niederlage. Dieses Kapitel ist damit insofern bedeutend, als es nicht dem gängigen Bild der Bismarckschen Politik entspricht, als die dominierende politische Persönlichkeit der Zeit, sondern den Reichskanzler mit dem Rücken zur Wand zeigt.
Sein Deutsches Reich war für den Augenblick außenpolitisch isoliert und stand erneut einem wiedererstarkten Frankreich gegenüber, welches England und Russland auf seiner Seite wägte. Bismarcks "cauchemar des coalitions" war für den Moment eingetreten. Es blieb ihm keine andere Wahl, als seine politische Niederlage anzuerkennen und solche Katastrophen künftig zu verhindern. Dass in diesem Moment auch schon die Kriegskoalitionen von 1914 aufblitzten, blieb eine Randerscheinung der Krise.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Deutsche Kaiserreich im europäischen Staatensystem 1871
- Bündnispolitik mit Österreich und Russland zwischen 1872-75
- Die Mission Radowitz
- „Krieg-in-Sicht“-Krise
- Folgen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Bismarcks Außenpolitik zwischen 1871 und 1875, mit besonderem Fokus auf die Mission Radowitz und die daraus resultierende „Krieg-in-Sicht“-Krise. Ziel ist es, Bismarcks Vorgehen zu analysieren und die Lehren zu identifizieren, die er aus dieser Krise für seine zukünftige Politik zog.
- Einordnung des Deutschen Kaiserreichs im europäischen Staatensystem 1871
- Bismarcks Bündnispolitik mit Österreich-Ungarn und Russland
- Analyse der Mission Radowitz
- Detaillierte Betrachtung der „Krieg-in-Sicht“-Krise
- Bismarcks Reaktion auf die Krise und deren langfristige Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert Bismarcks Außenpolitik von 1871 bis 1875, konzentriert sich auf die Mission Radowitz und die „Krieg-in-Sicht“-Krise, die Bismarck eine diplomatische Niederlage bescherte und sein gängiges Bild als dominierende politische Persönlichkeit widerlegte. Die Arbeit untersucht Bismarcks Handlungsspielraum im europäischen Mächtekonzert und seine Reaktion auf die drohende Isolation des Deutschen Reichs. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit, beginnend mit der Einordnung des Kaiserreichs im europäischen Staatensystem, über die Bündnispolitik mit Österreich-Ungarn und Russland, bis hin zur Analyse der Krise und ihren Folgen für Bismarcks zukünftige Außenpolitik.
Das Deutsche Kaiserreich im europäischen Staatensystem 1871: Dieses Kapitel beschreibt die Gründung des Deutschen Kaiserreichs und dessen Auswirkungen auf das europäische Mächtekonzert. Die Annexion Elsass-Lothringens schürte Argwohn bei den anderen Mächten. Bismarck versuchte, das Deutsche Reich als "saturiert" darzustellen und den Frieden zu sichern. Er erwog verschiedene Strategien, um Gegenkoalitionen zu verhindern: Verlagerung von Spannungen, präventive Militärschläge oder eine Neugestaltung des Kräftegleichgewichts. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen, vor denen Bismarck stand, um das neue Reich inmitten der europäischen Großmächte zu etablieren und dessen Akzeptanz zu erreichen.
Schlüsselwörter
Bismarck, Außenpolitik, Deutsches Kaiserreich, „Krieg-in-Sicht“-Krise, Mission Radowitz, Bündnispolitik, Österreich-Ungarn, Russland, Mächtekonzert, europäisches Staatensystem, Elsaß-Lothringen, deutsche Hegemonie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Bismarcks Außenpolitik 1871-1875
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Außenpolitik Otto von Bismarcks zwischen 1871 und 1875, mit besonderem Fokus auf die Mission Radowitz und die daraus resultierende „Krieg-in-Sicht“-Krise. Sie untersucht Bismarcks Vorgehen, seine Handlungsspielräume im europäischen Mächtekonzert und die Lehren, die er aus dieser Krise für seine zukünftige Politik zog.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Einordnung des Deutschen Kaiserreichs im europäischen Staatensystem 1871, Bismarcks Bündnispolitik mit Österreich-Ungarn und Russland, die detaillierte Analyse der Mission Radowitz und der „Krieg-in-Sicht“-Krise sowie Bismarcks Reaktion auf die Krise und deren langfristige Folgen. Die Annexion von Elsass-Lothringen und die damit verbundenen Herausforderungen für Bismarck werden ebenfalls beleuchtet.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse von Bismarcks Vorgehen während der „Krieg-in-Sicht“-Krise und die Identifizierung der Lehren, die er daraus für seine zukünftige Politik zog. Es geht darum, Bismarcks Handlungsspielraum und seine Reaktionen auf die drohende Isolation des Deutschen Reichs zu verstehen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über das Deutsche Kaiserreich im europäischen Staatensystem 1871, ein Kapitel über die Bündnispolitik mit Österreich und Russland (1872-75), ein Kapitel zur Mission Radowitz, ein Kapitel zur „Krieg-in-Sicht“-Krise, ein Kapitel zu den Folgen und eine Schlussbetrachtung.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und gibt einen Überblick über die Thematik. Sie beschreibt den Fokus auf die Mission Radowitz und die „Krieg-in-Sicht“-Krise als eine diplomatische Niederlage Bismarcks, die sein gängiges Bild als dominierende politische Persönlichkeit widerlegte. Die Einleitung beleuchtet auch Bismarcks Handlungsspielraum und seine Reaktion auf die drohende Isolation des Deutschen Reichs.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bismarck, Außenpolitik, Deutsches Kaiserreich, „Krieg-in-Sicht“-Krise, Mission Radowitz, Bündnispolitik, Österreich-Ungarn, Russland, Mächtekonzert, europäisches Staatensystem, Elsaß-Lothringen, deutsche Hegemonie.
Wie wird das Deutsche Kaiserreich im europäischen Staatensystem 1871 dargestellt?
Dieses Kapitel beschreibt die Gründung des Deutschen Kaiserreichs und dessen Auswirkungen auf das europäische Mächtekonzert. Es behandelt die Annexion Elsass-Lothringens und Bismarcks Versuche, das Deutsche Reich als "saturiert" darzustellen und den Frieden zu sichern. Verschiedene Strategien Bismarcks zur Vermeidung von Gegenkoalitionen werden beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), Bismarcks Außenpolitik zwischen 1871 und 1875. Die "Krieg-in-Sicht"-Krise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1008419