Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen mit einer nunmehr zweieinhalbtausendjährigen, ungebrochenen Überlieferung. Er wendet sich an alle suchenden Menschen, unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft oder Geschlecht und weist Wege aus Leid und Unvollkommenheit zu Harmonie und Glück.
Einige Menschen sehen den Buddhismus jedoch in seiner Essenz nicht als Religion, sondern vielmehr als eine Wissenschaft des Geistes an.
Die buddhistische Lehre bezieht sich ausschließlich auf den Menschen, und so kann behauptet werden, dass der Buddhismus von Anfang an mit den Problemen des Menschen beschäftigt war. Die Meditation wird im Buddhismus als der Weg bezeichnet, persönliche Integration zu erlangen.
Buddha war der Gründer der ersten Weltreligion. Über das genaue Geburtsdatum streiten die Historiker, es wird aber mit 563 vor unserer Zeitrechnung datiert. Geboren wurden der spätere Buddha - Siddhartha Gautama - in einem Dorf zwischen Indien und dem heutigen Nepal. Er wuchs wohlbehütet und in Luxus auf. Doch trotz allem materiellen Überfluss war der junge Siddhartha nicht wirklich zufrieden. Die Frage nach dem Sinn der menschlichen Existenz konnte ihm niemand beantworten. So gab er im Alter von 29 Jahren seinen Wohlstand, seine soziale Stellung, Haus und Familie auf und machte sich auf die Suche nach der Wahrheit, nach einem Ausweg aus dem menschlichen Leiden, nach wirklicher Sicherheit. Er wurde ein wandernder Bettler. Auf seiner Wanderung traf er spirituelle Lehrer, die ihn in Meditationspraktiken unterwiesen. Aber auch hier blieb er unbefriedigt. Er wurde Asket, musste aber auch hier erkennen, dass es ein Irrweg war. Er beschloss, sich unter einen Feigenbaum zu setzen und zu meditieren. Dabei erinnerte er sich an alle Erfahrungen seines Lebens. Er sah den ewigen Kreislauf von Geburt, Wachsen, Verfall und Tod.
Er lehrte, dass das gesamte Universum ein riesiges Geflecht von Prozessen und Bedingungen ist, dass nichts fest und ewig ist, dass alles im Fluss ist und sich permanent in Abhängigkeit von Bedingungen verändert. Schwinden die Bedingungen eines Vorganges, dann endet er. Bis zu seinem 80. Lebensjahr wanderte Buddha unermüdlich durch Nordindien und versuchte, anderen Menschen zu helfen.
Gliederung
1. Was ist Buddhismus?
1.1. Wer war Buddha?
1.2. Grundsätze des Buddhismus
1.3. Bedeutung des achtfachen Pfades
2. Zeitlicher Verlauf des Buddhismus
2.1. Vor der christlichen Zeitrechnung
2.2. Nach der christlichen Zeitrechnung
3. Verbreitung des Buddhismus
4. Unterschiede zu anderen Religionen
5. Der Kern der Buddha-Lehre
5.1. Die fünf ethischen Vorsätze der Buddhisten
5.2. Warum diese fünf Vorsätze?
6. Wie wird man Buddhist?
1. Was ist Buddhismus?
Buddhismus ist eine der großen Weltreligionen mit einer nunmehr zweieinhalbtausendjährigen, ungebrochenen Überlieferung. Er wendet sich an alle suchenden Menschen, unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft oder Geschlecht und weist Wege aus Leid und Unvollkommenheit zu Harmonie und Glück.
Einige Menschen sehen den Buddhismus jedoch in seiner Essenz nicht als Religion, sondern vielmehr als eine Wissenschaft des Geistes an.
Die buddhistische Lehre bezieht sich ausschließlich auf den Menschen, und so kann behauptet werden, daß der Buddhismus von Anfang an mit den Problemen des Menschen beschäftigt war. Die Meditation wird im Buddhismus als der Weg bezeichnet, persönliche Integration zu erlangen.
1.1. Wer war Buddha?
Buddha war der Gründer der ersten Weltreligion. Über das genaue Geburtsdatum streiten die Historiker, es wird aber mit 563 vor unserer Zeitrechnung datiert. Gebo- ren wurden der spätere Buddha - Siddhartha Gautama - in einem Dorf zwischen Indien und dem heutigen Nepal. Er wuchs wohlbehütet und in Luxus auf. Doch trotz allem materiellen Überfluß war der junge Siddhartha nicht wirklich zufrieden. Die Frage nach dem Sinn der menschlichen Existenz konnte ihm niemand beantworten. So gab er im Alter von 29 Jahren seinen Wohlstand, seine soziale Stellung, Haus und Familie auf und machte sich auf die Suche nach der Wahrheit, nach einem Aus- weg aus dem menschlichen Leiden, nach wirklicher Sicherheit. Er wurde ein wan- dernder Bettler. Auf seiner Wanderung traf er spirituelle Lehrer, die ihn in Meditati- onspraktiken unterwiesen. Aber auch hier blieb er unbefriedigt. Er wurde Asket, muß- te aber auch hier erkennen, daß es ein Irrweg war. Er beschloß, sich unter einen Feigenbaum zu setzen und zu meditieren. Dabei erinnerte er sich an alle Erfahrun- gen seines Lebens. Er sah den ewigen Kreislauf von Geburt, Wachsen, Verfall und Tod.
Er lehrte, dass das gesamte Universum ein riesiges Geflecht von Prozessen und Bedingungen ist, dass nichts fest und ewig ist, dass alles im Fluß ist und sich permanent in Abhängigkeit von Bedingungen verändert. Schwinden die Bedingungen eines Vorganges, dann endet er. Bis zu seinem 80. Lebensjahr wanderte Buddha unermüdlich durch Nordindien und versuchte, anderen Menschen zu helfen.
1.2. Die Grundsätze des Buddhismus
Grundsätzlich lehrte Buddha nichts anderes als die sogenannten vier edlen Wahrheiten, nämlich
- Leben ist Duker, was auf deutsch leidhaft, unerfüllend, unzulänglich, nicht zufrie- denstellend bedeutet.
- Die zweite der vier Wahrheiten lautet, daß es eine Ursache für Duker gibt.
- Die dritte Wahrheit besagt, daß es einen Weg zur Befreiung von Duker gibt.
- Die vierte Wahrheit ist der Weg, der zur Befreiung von Duker führt, nämliche der achtfache Pfad.
1.3. Bedeutung des achtfachen Pfades
Der achtfache Pfad beschreibt den buddhistischen Übungsweg, auf dem Menschen sich schrittweise verwandeln und letztlich alle Aspekte ihres Lebens umgestalten. Er besteht aus acht Schritten:
- Vollkommene Einsicht
- Vollkommener Entschluß
- Vollkommene Rede
- Vollkommenes Handeln
- Vollkommener Lebenserwerb
- Vollkommene Anstrengung
- Vollkommene Achtsamkeit
- Vollkommene Sammlung.
Auf diesem Weg verändern Menschen ihre Emotionen, ihre Handlungen und ihre Sprache, um letztlich Erleuchtung zu erreichen.
2. Zeitlicher Verlauf des Buddhismus
2.1. Vor der christlichen Zeitrechnung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2. Nach der christlichen Zeitrechnung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Verbreitung des Buddhismus
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Ländern, die im Laufe ihrer Geschichte vom Buddhismus beeinflußt wurden. Auch im Westen, in Europa und Amerika, schlägt diese Lehre seit gut einem Jahrhundert Wurzeln. Manche Religionsforscher sehen im Buddhismus die spirituelle Tradition, die zur Zeit in Europa und Amerika den meisten Zulauf findet.
In einer Welt, in der scheinbar nur die Wahl besteht zwischen westlichen Religionen, die der Vernunft und Erfahrung vieler Menschen widersprechen, und einer materialistischen Weltansicht, bietet der Buddhismus eine sehr alte und zugleich sehr radikale Alternative. Immer mehr Menschen entdecken heutzutage im Buddhismus eine Wertschätzung von menschlichen und spirituellen Qualitäten, die in den kalten Konsumgesellschaften unserer Tage so sehr fehlen.
4. Unterschiede zu anderen Religionen
Buddhismus unterscheidet sich grundlegend von der Vorstellung, die üblicherweise mit dem Wort „Religion“ verbunden ist. Der Buddhismus kennt keinen Schöpfergott, dem man gehorchen müßte oder auf dessen Kraft man bei der Lösung eigener Prob- leme bauen könnte. Buddhismus kennt kein Dogma, an das man glauben müßte. Er fordert nicht auf, die persönliche Freiheit und Individualität bei einer höheren Macht abzugeben. Im Gegenteil: Buddhismus ermutigt, Verantwortung für das eigene Le- ben zu übernehmen und sich durch eigene Bemühung geistig weiterzuentwickeln.
Der Buddhismus widerspricht nicht Vernunft und Logik. Zugleich versucht er, Menschen für Wahrheiten zu öffnen, die den begrenzten Bereich von Vernunft und Logik überschreiten, Bereiche der Existenz, die eher von der Einbildungskraft statt vom Verstand erfasst werden.
Buddhismus ist keine Art von Therapie. Er versucht nicht nur, psychische Probleme zu lösen, sondern eröffnet Bewusstseinsdimensionen, die die Vorstellungskraft westlicher Psychologie weit überschreiten.
5. Der Kern der Buddha-Lehre
Buddhismus ist eine praktische Lehre, mit deren Hilfe sich Menschen geistig entwickeln können. Dem Buddhismus nach kann der Mensch seinen Geist soweit sammeln, entwickeln und bereichern, daß seine psychische Energie frei fließt und er glücklich ist. Damit wächst er aus Zuständen von Leiden und Langeweile, Unzufriedenheit und Unbehagen, Ruhelosigkeit und Besorgtheit heraus.
Seit 2500 Jahren hat die buddhistische Tradition eine Vielzahl von Praktiken und Lehren entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Menschen, Zeiten, Kulturen und Temperamenten angepasst sind. Er bietet ein Ziel, das dem geistigen Wachstum von Menschen keine Grenzen auferlegt. Dieses Ziel wird als „Erleuchtung“ bezeichnet.
5.1. Die fünf ethischen Vorsätze der Buddhisten
Voraussetzung für erfolgreiche Meditationsübungen (s. Pkt. 1.) ist ein ethisches Le- ben. Richtschnur für ein solches Verhalten sind sog. „Trainingsregeln“, denen Budd- histen folgen. Sie sind allerdings keine Gebote, denen unbedingt zu folgen ist, sie kennzeichnen lediglich das Verhalten bzw. dienen als Orientierung für das Verhalten der Buddhisten.
Für diese fünf ethischen Vorsätze gibt es positive und negative Formulierungen:
Aufh ö ren, andere Lebewesen zu t ö ten oder zu verletzen.
Positiv formuliert: Allen mit Freundlichkeit, Offenheit und Wohlwollen begegnen.
Aufh ö ren, etwas zu nehmen, was nicht freiwillig gegeben wurde.
Positiv ausgedrückt: Großzügig handeln und geben.
Aufh ö ren, durch Sexualit ä t Leid zuzuf ü gen.
Positiv: Partnerbeziehungen auf Liebe und Achtsamkeit gründen
Aufh ö ren, unwahr und verletzend zu sprechen.
Positiv: Ehrlichkeit, Offenheit und achtsame Rede pflegen.
Aufh ö ren, bewu ß tseinstr ü benden Konsum zu praktizieren.
Positiv: Immer gegenwärtige Achtsamkeit und Bewußtheit üben.
5.2. Warum diese fünf Vorsätze?
Die buddhistische Antwort darauf ist einfach: Jeder ist frei, Ethik und Meditation nicht zu üben, aber es ist leider unmöglich, das Leben dauerhaft zu genießen.
Denn: Buddhismus behauptet, daß weltliches Leben letztlich unbefriedigend ist und im Vergleich zum spirituellen Leben nur geringe Freuden bietet. Das schließt nicht aus, daß man im gewöhnlichen Leben zeitweise Glück und Freude erleben kann.
Die Menschen versuchen, ihr Glück festzuhalten, scheitern jedoch immer. Sie können Krankheiten, Alterungsprozessen und dem Tod nicht entrinnen.
Buddhismus behauptet, dass Unbefriedigtsein und Leidenserfahrungen unvermeidbare Eigenschaften menschlicher Existenz sind. Sie entstehen aus der menschlichen Neigung, selbstsüchtig zu begehren, was jedoch zu keinem dauerhaften Glück führt. Das Begehren der Menschen führt sie letztendlich in leidhafte Zustände.
Der Buddhismus ist optimistisch, einen Weg aus diesen Leiden aufzuzeigen - durch die Vision von Existenz, die völlig frei von Leiden ist, voll innerem Frieden und Glück. Das ist auch der Grund, warum Menschen in buddhistischen Ländern oftmals positiver denken und freundlicher sind als ihre nicht- buddhistischen Mitmenschen.
6. Wie wird man Buddhist?
Man wird nicht als Buddhist geboren. Nur durch eine bewußte, freiwillige Entscheidung kann man zum Buddhisten werden.
Buddhismus ist der Pfad geistiger Entwicklung. Geistige Entwicklung kann nur auf freien und bewußten eigenen Entscheidungen basieren.
Ein wirklicher Buddhist läßt sich in seinem gesamten persönlichen Leben von den drei höchsten Idealen im Buddhismus leiten:
vom Buddah, dem Ideal menschlicher Vollkommenheit und Symbol der Erleuchtung,
vom Dharma, den Lehren und Methoden, die über 2500 Jahre in der buddhistischen Tradition entwickelt und überliefert wurden,
vom Sangha, der spirituellen Gemeinschaft all derer, die den Dharma praktizieren und versuchen, ihr menschliches Potential voll zu entfalten.
Quellenangaben:
- Veröffentlichungen der „Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens (FWBO)“
- Veröffentlichung von Mitschriften des österreichischen Fernsehens, Sendereihe „Religionen der Welt“
- Citar trabajo
- Alex Schröder (Autor), 2000, Buddhismus. Grundsätze, Verbreitung und der Kern der Lehre, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100808
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