Die vorliegende Hausarbeit setzt sich mit dem Thema der veganen Ernährungsweise im Zusammenhang mit dem Umweltschutz auseinander. Dabei stehen besonders die Landwirtschaft und der Bevölkerungswachstum mit dessen Folgen im Vordergrund. Die Hausarbeit beschäftigt sich nicht mit den ethischen Hintergrund oder den gesundheitlichen Aspekten einer veganen Lebensweise.
Das Ziel der Arbeit wird sein, herauszufinden, ob man durch eine dauerhafte vegane Ernährungsweise die Welt vor der anthropogenen Klimakrise schützen kann. Dafür werden verschiedene Studien und Quellen miteinander verglichen und ausgewertet.
Zunächst werden als Einstieg im zweiten Kapitel die ökologischen Grundlagen der Ernährung geklärt. Als nächstes wird im dritten Kapitel erläutert, welche Bedeutung eine effizient genutzte Ackerfläche für die Ernährung der Weltbevölkerung hat. Im vierten und fünften Kapitel werden verschiedene Studien ausgewertet. Darüber hinaus werden die Vor- und Nachteile einer veganen Ernährungsweise zum Schutz der Umwelt bewertet. Die Arbeit endet mit einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Ökologische Grundlagen der Ernährung
3 Die Rolle von Dauergrünland zur Bekämpfung des Welthungers
4 Die Bedeutung einer gesunden Ernährung der Menschen für die Umwelt am Beispiel der USA
5 Gemäßigter Fleischkonsum als Alternative
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Selbstständigkeitserklärung
Abstract
Das Ziel dieser Forschung ist es zu bestimmen, wie sich eine dauerhafte vegane Ernährungsweise auf das Klima und die Umwelt auswirkt. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Inwiefern rettet weltweiter Veganismus die Umwelt vor einer Klimakatastrophe? Um die Forschungsfrage zu beantworten, werden mehrere Studien und Quellen miteinander verglichen.
Die Auswertungen zeigen, dass eine dauerhafte vegane Ernährung viele Emissionen einsparen kann. Allerdings nur, wenn man sich zudem regional und saisonal ernährt.
Das zeigt, dass man mit der eigenen Ernährungsform viel beeinflussen kann. Auf dieser Grundlage ist es empfehlenswert, sich mit sich selbst und seine eigene Ernährungsform auseinanderzusetzen.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Weltbevölkerungsaussichten 2019, Quelle: https://population.un.org/wpp/Graphs/Probabilistic/POP/TOT/900, 2019
Abbildung 2 Klimabilanz verschiedener Lebensmittel, Quelle: http://www.tagesschau.de/klima/hintergruende/klimalandwirtschaft100~magnifier_pos- 3.html, 2009
Abbildung 3 Vergleich der Emissionen vom Transportsektor mit Viehhaltung, Quelle: https://d8zcwdvc14g2e.cloudfront.net/contentAsset/image/ae2f6e0c-f592-4dd8-a82d- b7db74f893da/multimediaFileUpload1/byInode/1/filter/Resize,Jpeg/jpeg_q/69/resize_w/12 30, 2018
Abbildung 4 Relatives globales Erwärmungspotenzial (GWP) in % und umsatzgewichtete Auswirkungen pro kg Produkt, Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3394405/bin/es-2011-030577_0007.jpg, 2013
1 Einleitung
Rund 1,3 Millionen Menschen ernähren sich in Deutschland vegan 1. Tendenz steigend. Viele Veganer sind davon überzeugt, dass sie mit ihrer Ernährungsform die Umwelt schützen und weniger Klimagase ausstoßen als Nicht-Veganer 2. Eine Entwicklung die deutlich zeigt, dass das Bewusstsein für den Umweltschutz steigt 1. Dennoch würde es vielen Menschen schwer fallen, sich für immer vegan zu ernähren. Da kommt die berechtigte Frage auf, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Aufgrund der aktuellen Situation stellt sich die Frage: Inwiefern rettet weltweiter Veganismus die Umwelt vor einer Klimakatastrophe?
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich mit dem Thema der veganen Ernährungsweise im Zusammenhang mit dem Umweltschutz auseinander. Dabei stehen besonders die Landwirtschaft und der Bevölkerungswachstum mit dessen Folgen im Vordergrund. Die Hausarbeit beschäftigt sich nicht mit den ethischen Hintergrund oder den gesundheitlichen Aspekten einer veganen Lebensweise.
Das Ziel der Arbeit wird sein, herauszufinden, ob man durch eine dauerhafte vegane Ernährungsweise die Welt vor der anthropogenen Klimakrise schützen kann. Dafür werden verschiedene Studien und Quellen miteinander verglichen und ausgewertet.
Zunächst werden als Einstieg im zweiten Kapitel die ökologischen Grundlagen der Ernährung geklärt. Als nächstes wird im dritten Kapitel erläutert, welche Bedeutung eine effizient genutzte Ackerfläche für die Ernährung der Weltbevölkerung hat. Im vierten und fünften Kapitel werden verschiedene Studien ausgewertet. Darüber hinaus werden die Vor- und Nachteile einer veganen Ernährungsweise zum Schutz der Umwelt bewertet. Die Arbeit endet mit einem Fazit.
2 Ökologische Grundlagen der Ernährung
Im folgenden Abschnitt werden die Definitionen der veganen Ernährung, des Kohlenstoffkreislaufs und des Life Cycle Assessment näher erläutert. Zudem wird die Bedeutung der effizienten Flächennutzung in der Landwirtschaft für die menschliche Ernährung beschrieben.
Definition vegane Ernährung
Die vegane Ernährung zeichnet sich durch den Verzicht jeglicher tierischer Lebensmittel und Zusatzstoffen sowie Produkten, bei deren Herstellungsprozess tierische Bestandteile verwendet werden, aus 3. Des Weiteren verzichten viele Veganer auf von Tieren stammenden Gebrauchsgegenstände oder Materialien wie Wolle, Fell und Leder. Die vegane Ernährung ist auf pflanzliche Lebensmittel ausgelegt 3.
Der Kohlenstoffkreislauf
Das Leben auf der Erde dreht sich um ein einziges Element, den Kohlenstoff 4. Alles Leben basiert auf Kohlenstoffverbindungen 4. In der Luft schwebt Kohlenstoff in Form von CO2 5. Pflanzen können das CO2 aus der Luft in komplexere Kohlenstoffmoleküle, z. B. Zucker, Stärke und Fette, umwandeln 5. Zum einem nimmt der Mensch ebendiese kohlenstoffhaltigen Verbindungen über das Essen auf und wandelt sie in alternative kohlenstoffhaltige Materie um, z. B. Gewebe, Muskeln und Haut. Zum anderen atmet er es wieder aus 5. Das können die Pflanzen von neuem aufnehmen, womit sich der Kohlenstoffkreislauf schließt 5.
Jedoch ist CO2 auch ein Treibhausgas. Das Problem ergibt sich daraus, dass der Mensch es schon lange nicht mehr nur ausatmet, sondern durch die Industrialisierung sehr viel mehr freigesetzt wird 6. Allerdings mangelt es an entsprechend mehr Pflanzen 6. Somit bringt das moderne Leben den Kohlenstoffkreislauf aus dem Gleichgewicht. Je mehr Pflanzen es gibt, desto mehr CO2 ziehen sie aus der Atmosphäre und desto förderlicher ist es für das Klima 6.
Ein Wald bindet mehr CO2 als eine Wiese und diese wiederum mehr als ein Acker 7. Deswegen ist die Frage nach einer klimafreundlichen Ernährung auch immer mit der Thematik der weltweiten Hungerbekämpfung verknüpft 7.
Landwirtschaftliche Aspekte
Wie man in Abbildung 1 erkennt, werden bis 2050 fast 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben 8.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Weltbevölkerungsaussichten 2019, Quelle: https://popula- tion.un.org/wpp/Graphs/Probabilistic/POP/TOT/900, 2019
Diese müssen allesamt ernährt werden. Das bedeutet u. a., dass 70 % mehr Lebensmittel als heute produziert werden müssen 9. Wenn die Landwirtschaft weitermacht wie bisher, dann gelingt das nur durch zusätzliche Ackerflächen 10. Diese werden hautsächlich dort sein, wo sich heute Waldflächen befinden 11. Deswegen wäre es dienlicher für das Klima, Ackerflächen effizient zu nutzen. Das bedeutet, dass mit einer möglichst kleinen Ackerfläche so viele Menschen wie möglich ernährt werden 12.
Ackerflächen möglichst effizient zu nutzen bedeutet nicht, Pflanzen anzubauen und diese an Tiere zu verfüttern 13. Denn diese Umwandlung ist nicht verlustfrei, weil das Tier einen Großteil der Energie für das Leben umwandelt und den Rest ausatmet 13. Dadurch gehen wertvolle kohlenstoffhaltige Verbindungen und Energie verloren. Man bekommt mehr Kalorien aus einer Ackerfläche, wenn man die Pflanzen direkt selbst isst, anstatt sie erst in Fleisch- oder Milchprodukte umzuwandeln 13.
Neben der ineffizienten Flächennutzung bergen Fleisch und tierische Produkte noch andere Umweltprobleme.
Ein Problem ist, dass Wiederkäuer wie Kühe, Schafe und Ziegen viel aufstoßen 14. Denn in einem Wiederkäuerverdauungssystem gibt es viele Bakterien, die wiederum viele Gase produzieren 14. Dazu zählt Methan, das als Treibhausgas um ein Vielfaches schwerwiegender ist als CO2 14.
Life Cycle Assessment
All diese Erkenntnisse müssen bei der Bewertung der Ökobilanz eines Nahrungsmittels berücksichtigt werden 15. Das sogenannte Life Cycle Assessment, kurz LCA, auch Umweltbilanz genannt, bewertet eben solche Lebensmittel nach deren Emissionen 15. Wenn man sich die LCAs verschiedener Lebensmittel anschaut, fällt auf, dass Fleisch und Milchprodukte sehr schlecht abschneiden (siehe Abb. 2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 Klimabilanz verschiedener Lebensmittel, Quelle: http://www.tagesschau.de/klima/hintergruende/klimalandwirt- schaft100~magnifier_pos-3.html, 2009
Besonders das Fleisch von Wiederkäuern weist wegen des Methanausstoßes eine negative Umweltbilanz auf 15. Mit Blick auf die Klimabilanz macht die Tierhaltung weltweit 14,5 % der menschengemachten Treibhausemissionen aus (siehe Abb. 3) 16. Das ist ungefähr genauso viel wie innerhalb derselben Zeit aus den Auspuffen aller Transportmittel weltweit kommen 16. Jedoch bedeutet das trotzdem nicht, dass tierische Lebensmittel allein genauso viel Klimagas verursachen wie der gesamte Transportsektor 17. Denn lediglich die Prozentwerte werden hier miteinander verglichen. Zudem schaut man sich bei Fleisch- und Milchprodukten die LCAs an, die sehr umfangreich beschrieben sind 17. Beim Transport werden nur die direkten Emissionen und nicht die zusätzlichen, durch die Produktion der Transportmittel oder durch Ölförderung für das Benzin entstandenen Emissionen einberechnet (siehe Abb. 3) 17. Somit sind die Treibhausgasmengen der beiden Sektoren auf dieser Ebene nicht miteinander vergleichbar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 Vergleich der Emissionen vom Transportsektor mit Viehhaltung, Quelle: https://d8zcwdvc14g2e.cloudfront.net/conten- tAsset/image/ae2f6e0c-f592-4dd8-a82d- b7db74f893da/multimediaFileUp- load1/byInode/1/fil- ter/Resize,Jpeg/jpeg q/69/resize w/1230, 2018
3 Die Rolle von Dauergrünland zur Bekämpfung des Welthungers
Das folgende Kapitel zeigt Berechnungen und Zahlen auf, um zu beurteilen, ob Dauergrünland einen wertvollen Beitrag für die tägliche Nahrungsbereitschaft des Menschen leistet.
Der Mensch ist nicht dazu geschaffen, Gras und andere stark zellulosehaltige Pflanzen von dauergrünen Feldern zu essen. Hierfür benötigt er Tiere, die ebendiese Pflanzen fressen, um dann die Milch und das Fleisch des Tieres selbst zu nutzen. Dadurch kann sich der Mensch solcherart Flächen indirekt zur Sicherung seiner Ernährung nutzbar machen. Dabei sind über 70 % der weltweiten Agrarflächen Dauergrünland 18.
Um beurteilen zu können, ob Dauergrünland einen wertvollen Beitrag für die tägliche Nahrungsbereitschaft des Menschen leisten kann, muss die Größenordnung bestimmt werden, in der auf Dauergrünland erzeugte Tierprodukte zum Weltkalorienaufkommen beitragen. Die von The Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAOSTAT) 19 erhobenen Daten erlauben dabei einen umfassenden Einblick. Das durchschnittliche tägliche Kalorienaufkommen beziffert die The Food and Agriculture Organization (FAO) 2011 mit 2870 kcal. Rindfleisch trägt hierzu täglich mit 40 kcal bei 19. Sämtliches anderes Fleisch hat einen Anteil von mindestens 21 kcal. Zusammen macht das 61 kcal. Milch und Milchprodukte leisten täglich einen Beitrag von 139 kcal zum Weltkalorienaufkommen 19. Jener Beitrag wird unter Einsatz erheblicher Ressourcen erwirtschaftet 20. Dazu gehören mehr als ein Drittel des Getreides und mehr als 90 % des Sojaextraktionsschrots, die in den Futtertrögen landen und unter Einsatz von nahezu 40 % der globalen Ackerflächen verbraucht werden 20.
Um wie viel die Werte verringert werden müssen, um den puren Beitrag von Dauergrünland zu messen, darüber gibt die FAO-Publikation Livestock's Long Shadow Auskunft 21. Dieser ist zu entnehmen, dass der Beitrag von Fleisch aus grazing systems 8 % beträgt, der von Milch 10 % 22.
Das heißt, der Beitrag von sogenannten Weidefleisch zum täglichen Weltkalorienaufkommen umfasst weniger als 5 kcal und der von Milch von der Weide nicht mehr als 13,9 kcal. Man redet also über beinahe 19 kcal pro Tag oder 0,662 % des Weltkalorienaufkommens, für die 2 Milliarden Hektar Land eingesetzt werden 20. Das entspricht 25 % der gesamten eisfreien Landmasse der Erde - und doch wird dieses Land immer von neuem ausgeweitet 20. Wo zuvor Urwaldriesen gestanden haben, die gigantische, unwiederbringliche Kohlenstoffspeicher (und Lebensräume) darstellten, sind heute 70 % der gerodeten AmazonasFlächen Dauergrünland 18.
Angesichts einer solchen Sachlage muss in Betracht gezogen werden, ob die Verwendung von Dauergrünland zur Sicherung der Welternährung unausweichlich oder sinnvoll ist. Des Weiteren könnten 50 % der Flächen laut Robinson, Timothy et al. gleichermaßen als Acker eingesetzt werden [23, 24]. Offensichtlich wachsen dort genauso gut nutzbare Pflanzen wie anspruchsloses Gras.
In jüngeren Untersuchungen 25 wurde erkannt, dass die Kohlenstoffspeicherung in Dauergrünland nur unter außergewöhnlichen Rahmenbedingungen (betreffend u. a. Ambiente, Bodentyp und momentane Landnutzung) funktioniert - und wo sie gelingt, ist der Effekt gering. Mithilfe des Treibhausgas-Outputs der grasenden Tiere würde dieser bei Weitem übertroffen werden.
[...]
- Quote paper
- Alida Kreißig (Author), 2020, Die Auswirkung von Fleisch und anderen tierischen Produkten auf das Klima und die Umwelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007729
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