Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich unser täglicher Plastikkonsum auf die Meeresschildkröten auswirkt. Dazu wurde eine Plastikkonsumanalyse mit 13 Haushalten durchgeführt. Insgesamt haben 33 Testpersonen einen Monat lang ihren Plastikverbrauch analysiert. Wichtig war dabei anzugeben, um welches Plastik, welches Produkt und welche Farbe es sich handelt. Zusätzlich wurde das Gewicht des täglichen Konsums notiert. Um die Verbindung zu den Schildkröten herzustellen, wurden sechs Schildkrötenrehabilitierungszentren in Amerika, Kroatien und der Türkei sowie drei Personen mit Bezug zu Schildkröten in der Schweiz und den Seychellen interviewt. Die Hauptfrage war es herauszufinden, ob alle Arten, Altersklassen und Geschlechter gleich betroffen waren.
Plastik – günstig, leicht, hart oder weich, transparent wie Glas, verformbar, hält Temperaturen und Widerstände aus, zerbricht nicht und verlängert die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Kunststoffe können nur gute Eigenschaften haben, oder nicht? Klar, zu Hause beim Kochen oder im Bad ist es für uns schwer vorstellbar, dass sich irgendwo im Meer eine Meeresschildkröte in Plastik verfangen hat und sich nicht mehr befreien kann.
Inhaltsverzeichnis
1 Abkürzungsverzeichnis
2 Vorwort
3 Abstract
4 Einleitung
5 Überblick
5.1 Meeresschildkröten
5.2 Plastik
Recyclingkürzel
Auswirkungen
Einschätzung
5.3 Auswirkungen Plastik auf Meeresschildkröten
6 Methoden
6.1 Plastikkonsumanalyse
6.2 Interviews
7 Ergebnisse
7.1 Plastikkonsumanalyse
7.1.1 Fragen über Plastik
7.1.2 Gewicht des Plastikkonsums
7.1.3 Anzahl Plastikstücke pro Plastiksorte
7.1.4 Anzahl Plastikstücke pro Kategorie
7.1.5 Farbe Plastik nach Plastiksorte
7.1.6 Farbe Plastik nach Kategorie
7.2 Interviews
7.2.1 Einzelpersonen mit Bezug zu Meeresschildkröten
7.2.2 Meeresschildkrötenrehabilitierungszentren
8 Diskussion
8.1 Fazit
8.2 Ausblick
8.3 Reflexion
9 Glossar
10 Quellenverzeichnis
10.1 Bibliographie
10.2 Internetquellenverzeichnis
10.3 Interviews
11 Abbildungsverzeichnis
12 Anhang
12.1 Plastikkonsumanalyse
12.2 Interviews
1 Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Bezeichnung/en «Schildkröte/n» bezieht/beziehen sich in dieser Arbeit immer auf Meeresschildkröten.
2 Vorwort
Schon seit meiner Kindheit sind Meeresschildkröten meine Lieblingstiere. Ein Grund für mein Grosses Interesse an Schildkröten liegt darin, dass sie sich über Jahrtausende immer wieder an die Umwelt angepasst haben, ohne dass sich ihr Äusserliches gross geändert hat. Das Wissen über diese Urtiere ist noch sehr limitiert. Schildkröten legen Tausende von Kilometern zurück, aber keiner weiss genau, wieso sie das tun und welches Ziel sie verfolgen. Ich finde, dass Schildkröten speziell sind und man mehr über diese Tiere forschen sollte. Daher möchte ich schon seit meinem neunten Lebensjahr gerne Meeresbiologie studieren. Mich faszinieren nicht nur Meeresschildkröten, sondern alle Meerestiere. Ich tauche sehr gerne und bin immer wieder überwältigt von der Natur unter dem Meeresspiegel. Als kleines Mädchen ging ich mit meinen Freundinnen am Strand schnorcheln und fischte Plastikstücke aus dem Meer. Es stimmt mich traurig, dass so viele Leute unvorsichtig mit ihrem Plastikmüll umgehen. Wir Menschen sollten begreifen, dass wir mit unserer Bequemlichkeit und Ignoranz schlussendlich auch uns selbst schaden. Die Plastikverschmutzung der Meere ist ein sehr aktuelles Thema, mit dem sich leider zu wenige Menschen auseinandersetzen. Schon öfters habe ich im Internet oder in Zeitungen gelesen, dass Schildkröten Plastiktüten mit Quallen verwechseln. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Plastik noch in vielen anderen negativen Aspekten auf die Meeresschildkröten auswirkt. Deshalb denke ich, dass es ein perfektes Thema für eine biologische Arbeit ist.
Ich bedanke mich bei meiner betreuenden Lehrperson, Herrn Dr. Marc Steinegger, der meine Fragen immer ausführlich beantwortete und mir zudem auch eine grosse Hilfe war, als ich eine neue Feldarbeit aufgrund der Coronakrise suchen musste. Ich bedanke mich auch herzlich bei den Testpersonen meiner Feldarbeit, die für mich ihren ganzen Verbrauch an Plastik einen Monat lang analysiert haben. Sie haben sich alle sehr bemüht und die Feldarbeit seriös bewältigt. Des Weiteren möchte ich mich bei allen Interviewpartnern bedanken, die meine langen Fragebogen detailliert beantworteten. Auch möchte ich mich bei meiner Familie bedanken, die mir hilfreiche Tipps gab und mich immer unterstützte. Zu guter Letzt ein herzliches Dankeschön an meine Bekannte, die meine Maturaarbeit gegengelesen hat und dafür viel Zeit investierte.
Da meine Arbeit im Jahr des Coronavirus entstand, wurde ich bezüglich der Feldarbeit eingeschränkt. Für meine ursprüngliche Feldarbeit wäre ich nach Australien geflogen und hätte dort ein Schildkrötenrehabilitierungszentrum besucht. Mit eigenen Augen hätte ich den ganzen Prozess einer verletzten Schildkröte miterleben können. Da es nicht möglich war, nach Australien zu reisen, musste ich mir eine neue Feldarbeit zum Thema überlegen. Zum Glück habe ich eine Methode gefunden, die meine beiden Themen, nämlich Meeresschildkröten und Plastik, miteinander verbindet. Aus diesem Grund besteht meine Feldarbeit aus zwei Teilen, der Plastikkonsumanalyse und den Interviews.
3 Abstract
Plastik – günstig, leicht, hart oder weich, transparent wie Glas, verformbar, hält Temperaturen und Widerstände aus, zerbricht nicht und verlängert die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Kunststoffe können nur gute Eigenschaften haben, oder nicht? Klar, zu Hause beim Kochen oder im Bad ist es für uns schwer vorstellbar, dass sich irgendwo im Meer eine Meeresschildkröte in Plastik verfangen hat und sich nicht mehr befreien kann.
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich unser täglicher Plastikkonsum auf die Meeresschildkröten auswirkt. Dazu wurde eine Plastikkonsumanalyse mit 13 Haushalten durchgeführt. Insgesamt haben 33 Testpersonen einen Monat lang ihren Plastikverbrauch analysiert. Wichtig war dabei anzugeben, um welches Plastik, welches Produkt und welche Farbe es sich handelt. Zusätzlich wurde das Gewicht des täglichen Konsums notiert. Um die Verbindung zu den Schildkröten herzustellen, wurden sechs Schildkrötenrehabilitierungszentren in Amerika, Kroatien und der Türkei sowie drei Personen mit Bezug zu Schildkröten in der Schweiz und den Seychellen interviewt. Die Hauptfrage war es herauszufinden, ob alle Arten, Altersklassen und Geschlechter gleich betroffen waren.
Gesamthaft wurden 39 Kilogramm Plastik in allen 13 Haushalten verbraucht. Im Durchschnitt konsumierte eine einzelne Person 1,206 Kilogramm Plastik im Monat.
Aus den Gesprächen der Interviews wurde deutlich, dass Plastik ausschliesslich negative Auswirkungen auf Meeresschildkröten hat. Die Reduzierung des Plastikkonsums und eine bessere Recyclingquote wären zweifellos erste Ansätze.
4 Einleitung
Die Lage der Plastikverschmutzung der Meere verschlimmert sich tagtäglich, daher ist es sehr wichtig für uns zu wissen, was für Folgen dies für die Umwelt und die Unterwasserfauna haben wird. Ausserdem sind sich wenige Leute den Konsequenzen bewusst und vor allem realisieren sie nicht, dass auch ihre Tätigkeiten die Ursache dafür sind. Es wurden noch keine Schlüsse zwischen unserem Plastikkonsum und den Folgen auf Tiere wie Schildkröten gezogen. Es ist sehr wichtig, als erstes zu erkennen, dass es ein Problem gibt und dann als zweiten Schritt zu wissen, wie man es lösen kann. Durch das Internet, die Nachrichten im Fernsehen und die schriftlichen Medien sind wir ausreichend informiert, dass die Meere tatsächlich vermüllt sind. Das Ziel meiner Arbeit ist es, die beiden Themen Plastikmüll und Meeresschildkröten zu verknüpfen, um die Zusammenhänge und deren Auswirkungen davon zu erfahren. Das Hauptanliegen meiner Arbeit besteht darin herauszufinden, was für Auswirkungen der Plastikverbrauch auf Meeresschildkröten hat. Zudem ist meine Arbeit nach den untenstehenden Fragen aufgebaut:
- Welche Plastiksorte verbrauchen wir am meisten?
- Welche Kategorie von Plastikprodukten verbrauchen wir am meisten?
- Welche Farbe von Plastik verbrauchen wir am meisten?
- Wieviele Kilogramm verbrauchen wir durchschnittlich?
- Spielen der Geruch, die Form, die Farbe, die Dichte und die Bewegung des Plastiks eine Rolle für die Aufnahme oder Verstrickung der Schildkröten?
- Unterscheidet sich das Verfangen in Plastik oder das Fressen von Plastik zwischen den verschiedenen Arten?
- Unterscheiden sich die Aufnahme und Verstrickung zwischen den Geschlechtern?
- Unterscheidet sich das Aufnehmen von Plastik oder das Verfangen zwischen den Altersgruppen?
- Was für physische, aber auch psychische Auswirkungen erleiden die Meeresschildkröten durch die Plastikverschmutzung der Meere?
- Welche spezifischen Krankheiten können Meeresschildkröten durch Plastikaufnahme oder Verstrickung erleiden?
- Wie oft erleiden Schildkröten Verletzungen in Bezug auf Plastik im Gegensatz zu anderen Verletzungen?
- Können Meeresschildkröten, die durch Plastik Verletzungen erlitten haben, geheilt werden?
- Wie werden die entsprechenden Schildkröten behandelt?
- Wie stark ist die zukünftige Meeresschildkrötenpopulation betroffen?
- Was kann jeder Einzelne zum Problem beitragen?
Diese Fragen wurden anhand der Plastikkonsumanalyse und den Interviews beantwortet. Diese Methode schien mir nach der Einschränkung durch Corona die optimalste. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass es eine gute Basis für weitere Untersuchungen bildet.
Da die Plastikkonsumanalyse während des Coronavirus vorgenommen wurde, könnten die Resultate von der normalen Situation abweichen.
Meine Hypothesen:
1. „Die Testpersonen der Feldarbeit verbrauchen am meisten Plastik in der Kategorie Lebensmittelverpackungen.“
Die meisten bis alle Lebensmittel und Getränke sind in Plastik verpackt, und die wenigsten Menschen kaufen in einem Unverpackt-Laden ein. Ausserdem verbraucht man gleichzeitig mehrere Lebensmittel und das mehrmals am Tag.
2. „Meeresschildkröten fressen fälschlicherweise besonders viel transparentes Plastik, da es leicht mit Quallen verwechselt werden kann.“
Da viele Meeresschildkrötenarten Quallen fressen und Plastiktüten den Quallen ähneln, kann ich mir gut vorstellen, dass sie leicht verwechselbar sind.
5 Überblick
5.1 Meeresschildkröten
Schildkröten lebten bereits vor 260 Millionen Jahren und haben bis heute überlebt. Sie haben sich in der ganzen Welt ausgebreitet, einzig am Nord- und Südpol kommen sie nicht vor. Die grösste Meeresschildkröte, die je lebte, war die Archelon ischyros. Sie existierte während der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren. Die Länge der Meeresschildkröte betrug viereinhalb Meter und ihre Flossen waren vier Meter lang. Die grösste Meeresschildkröte heutzutage ist die Lederschildkröte, wobei das grösste Exemplar eine Panzerlänge von 256 Zentimetern und ein Gewicht von 915 Kilogramm hat 2. Es gibt sieben verschiedene Arten von Meeresschildkröten. Sechs davon gehören zur Familie der Cheloniidae. Nur die Lederschildkröte gehört zur Familie der Dermochelyidae 3. Schildkröten sind mit gut funktionierenden Sinnesorganen ausgestattet und können Infrarotbilder wahrnehmen. Die Augen der Schildkröten befinden sich seitlich am Kopf. Dies ermöglicht ihnen fast eine 360° Sicht. Meeresschildkröten sind weitsichtig. Vor allem leuchtende Farben können sie aus grosser Entfernung bereits erkennen. Meeresschildkröten haben keine Ohrmuscheln, dafür aber ein Innenohr. Das Ohr dient der Wahrnehmung von Geräuschen und Vibrationen sowie als Gleichgewichtsorgan. Meeresschildkröten können unter Wasser riechen und nehmen Duftreize bereits aus grösserer Distanz wahr. Für die Wahrnehmung von Druck, Vibration, Berührung, Temperatur und Schmerz ist die Haut verantwortlich 2. Meeresschildkröten können den Winkel wie auch die Intensität des Erdmagnetfeldes erkennen. Damit kann eine Schildkröte die Breiten- und Längengrade bestimmen 3. Mit Hilfe von speziellen Zellen an der Oberseite der Zunge nimmt die Schildkröte wahr, ob die Nahrung essbar oder giftig ist. Zusätzlich vermittelt ein Sinnesorgan am Gaumen den Geschmack. Meeresschildkröten sind die einzigen Schildkröten, die nicht rückwärts gehen können aufgrund ihrer Flossen. Schildkröten sind wechselwarm, das heisst, ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebung an. Jedoch können Schildkröten einen Sonnenbrand oder Hitzeschlag erleiden, wenn sie zu lange an der Sonne bleiben. Eine Ausnahme bildet wiederum die Lederschildkröte, die ihre Körpertemperatur bis zu 10 Grad Celsius über der Wassertemperatur halten kann. Dies ermöglicht ihr kraftvoll und schnell zu schwimmen. Mit 35 Stundenkilometer ist sie die schnellste Schildkröte 2. Normalerweise sind Schildkröten mit einer Geschwindigkeit von 1.5 Stundenkilometern unterwegs, können aber eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern erreichen 3. Schildkröten besitzen keine Kiemen wie Fische, sie tauchen regelmässig auf, um zu atmen 4. Die Unechte Karettschildkröte kann nur 45 Minuten tauchen, die grüne Meeresschildkröte kann jedoch bis zu fünf Stunden ohne Atmen auskommen. Wenn Schildkröten lange tauchen, verlangsamen sie ihren Herzschlag, bis ihr Herz nur noch einmal in neun Minuten schlägt. Meeresschildkröten können bis zu 1500 Meter tief tauchen. Weibchen sind grösser als Männchen und haben einen längeren Schwanz. Das Alter einer Schildkröte kann man an den Ringen in einem einzelnen Schild zählen. Sie werden auch Wachstumsringe genannt. Im Gegensatz zu allen anderen Schildkröten können Meeresschildkröten ihren Kopf und ihre Gliedmassen nicht im Panzer verstecken 3. Der Panzer ist ein lebendes Gewebe, das von Nerven und Blutgefässen durchzogen ist. Zudem wächst und verändert sich der Panzer, während die Schildkröte grösser wird. Der Panzer der Meeresschildkröten ist besonders leicht gebaut. Bei ihnen sind die Knochenelemente des Panzers zurückgebildet und sie haben grössere Aussparungen als andere Schildkrötenarten. Der Rückenpanzer der Schildkröten wird Carapax genannt, der Bauchpanzer Plastron 2. Meeresschildkröten schlafen entweder an der Wasseroberfläche, mit den Vorderflossen über dem Rücken nach hinten gefaltet, in tiefem Wasser oder in küstennahen Gewässern zwischen Felsen. Meeresschildkröten sind Einzelgänger und interagieren ausschliesslich bei der Paarung. Die Weibchen sind ab dem 15. und bis zum 30. Lebensjahr geschlechtsreif. Sobald sie geschlechtsreif sind, legen sie alle zwei bis vier Jahre Eier. Nur die Männchen paaren sich jährlich. Weibchen können von mehreren Männchen befruchtet werden. Männchen kuscheln ihren Kopf an den Kopf der Weibchen und beissen ihnen sanft in den Nacken oder in die Hinterflossen, um ihnen zu gefallen. Wenn das Weibchen nicht flieht, wird es im Meer entweder an der Oberfläche oder unter Wasser befruchtet. In der Zeit der Paarung und des Nistens schwimmen die Weibchen bis zu 6000 Kilometer zurück an ihren Niststrand. Sie kehren immer an den gleichen Strand zurürck und nisten innerhalb von 100 Metern vom letzten Nistplatz 3. Schildkröten können die genaue Stelle erriechen. Ausserdem erschmecken sie Sandproben von verschiedenen Strandabschnitten, um die richtige Stelle zu finden. Die Schildkröte legt den Kopf auf die Erde, um die Feuchtigkeit und Temperatur festzustellen 2. Im Gegensatz zu den Männchen, die nach ihrer Geburt nie wieder zurück an den Strand gehen, kriechen weibliche Schildkröten an einen trockenen Ort am Strand und bauen sich zuerst eine Körpergrube. Danach buddeln sie mit ihren Schwimmflossen bis zu acht Stunden ein 40 Zentimeter tiefes Loch, in das die Eier gelegt werden. Die Eier zerbrechen dabei nicht, da sie sehr flexibel sind. In einer Nistsaison legen sie je nach Art siebenmal Eier. Es werden je nach Art zwischen 80 – 120 Eier gelegt 3. Bei der Arribada, wie die Massenankunft der Schildkröten in bestimmten Monaten in Lateinamerika genannt wird, sind es so viele Weibchen, sodass es nicht für alle genügend Platz hat. Die letzten ankommenden Schildkröten zerstören die bereits belegten Nester 4. Da Schildkröten wechselwarm sind, werden die Eier nicht bebrütet, sondern von der Sonne oder der Umgebungstemperatur gewärmt 2. Die Embryonen entwickeln sich schneller in heissem Sand. Ausserdem ist das Geschlecht der Meeresschildkröten durch die Temperatur des Sandes bestimmt 3. Wenn die Gelegetemperatur1 im Durchschnitt über 29 Grad Celsius liegt, werden aus den Jungtieren mehr als 50% Weibchen. Ist es kühler, schlüpfen mehr Männchen. Eine höhere Anzahl der Weibchen erscheint zunächst als ein positiver Effekt, da dies mehr Nachwuchs verspricht. Sollte in Zukunft die Gelegetemperatur bis zu 33 Grad Celsius steigen, würden mehr Schildkrötenjungtiere an der Hitze sterben, bevor sie schlüpfen können 5. Nach ungefähr 60 Tagen schlüpfen die Schildkröten. Nur eine von 1000 Schildkröten überlebt bis zum Erwachsenenalter. Die Jungtiere verwenden den Karunkel, einen scharfen Eizahn, um die Eierschale aufzubrechen. Meistens durchbrechen die Schlüpflinge die Eierschale bei kühleren Temperaturen, entweder nachts oder bei Regen 3. Nachdem das erste Jungtier geschlüpft ist, stupst es benachbarte Eier und signalisiert den anderen durch Laute, dass sie schlüpfen sollen. Die Jungtiere verlassen alle zusammen das Nest. Sie nutzen die Gruppendynamik, um mit genügend Kraft ins Meer zu krabbeln 2. Schon von Geburt an sind Schildkröten auf sich allein gestellt. Die Gruppendynamik im Nest ist eine Ausnahme. Sobald die Schildkröten das Nest verlassen haben, zählt nur noch das eigene Leben 4. Innerhalb von 48 Stunden muss eine frisch geschlüpfte Schildkröte so schnell wie möglich ins Meer und an einen Ort, wo sie vor Raubtieren geschützt ist und es genügend Nahrung hat 3. Auf dem Weg vom Nest ins Meer können sie von Möwen und anderen Seevögeln gefressen werden. Im offenen Meer sind sie ein Leckerbissen für viele Tiere, weil sie so klein sind und ihr Panzer noch weich ist 4.
Meeresschildkröten trinken Meerwasser. Das überschüssige Salz können sie nahe bei den Augen durch spezielle Drüsen ausscheiden 2. Schlüpflinge, die es ins Meer geschafft haben, geraten meistens in das „verlorene Jahr“. Es bedeutet, dass sie aufgrund von Strömungen in die pelagische Biozone2 geschwemmt werden. Die Jungtiere im verlorenen Jahr weisen die meisten Lücken in der Forschung auf. Es wird aber vermutet, dass sie am meisten betroffen sind von der Aufnahme von Plastik. Sobald sie erwachsen und geschlechtsreif sind, wechseln sie nach dem pelagischen Stadium zu einem anderen Fressgebiet. Die meisten begeben sich in das neritische Gebiet3 und ernähren sich benthisch4. Es gibt aber auch Arten, die weiterhin pelagisch auf Futtersuche gehen [3,6].
[...]
1 Gelegetemperatur: Temperatur des Nestes
2 Pelagial: Die Freiwasserzone im Meer
3 Neritisch: Untiefes Wasser
4 Benthal: Meeresgrund
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