Die Thesis befasst sich mit der Prüfung einer möglichen Aufnahme nichtinvasiver Pränataltests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zur Regelversorgung Schwangerer in Deutschland.
Dabei wird insbesondere auf das Ersttrimesterscreening und die nicht-invasiven Pränataltests eingegangen.
Jedes Jahr finanzieren die Krankenkassen die ärztliche Betreuung von circa 785.000 Schwangerschaften. Den Schwangeren wird zur Abklärung eines auffälligen Ultraschallbefundes eine invasive Amniozentese angeboten. Diese geht mit einem erhöhten Fehlgeburtenrisiko einher.
Die Forschungsfrage lautet: „Sollte nicht-invasive Pränataldiagnostik in Form des Ersttrimesterscreenings sowie der nicht-invasive Pränataltest für alle Schwangeren gezahlt werden?“. Sie wird mittels einer Literaturrecherche nach dem Schneeballprinzip beantwortet. Dazu werden zunächst die aktuellen Regelungen erläutert, innerhalb Europas verglichen und anschließend eine Untersuchung der Aufnahme des Ersttrimesterscreenings und der nicht-invasiven Pränataltests mittels verschiedener Szenarien vorgenommen.
Auf dieser Grundlage sollten sowohl das Ersttrimesterscreening als auch die nichtinvasiven Pränataltests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zur Regelversorgung Schwangerer aufgenommen werden. Die Schwangeren profitieren von einer verbesserten Detektionsrate von Fehlbildungen und einem niedrigeren Fehlgeburtenrisiko. Gleichzeitig kann eine gleichberechtigte reproduktive Autonomie hergestellt werden. Die Krankenkassen profitieren von einer maßgeblichen Kostensenkung und einer besseren Versorgung der Schwangeren. Neugeborene mit einer Fehlbildung können zudem von verbesserten Geburtsbedingungen profitieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemdarstellung
- 1.2 Forschungsfrage und Zielsetzung
- 2. Methode
- 2.1 Literaturauswahl und -bewertung
- 2.2 Beispielhaftes Prisma-Flow-Chart: Eine Literaturrecherche zu dieser Arbeit
- 3. Das Bewertungsverfahren für die Aufnahme ärztlicher Leistungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland
- 3.1 Der Gemeinsame Bundesausschuss und seine Funktionen
- 3.2 Methodik des Bewertungsverfahrens anhand der Verfahrensordnung
- 3.3 Auslösung eines Bewertungsverfahrens
- 3.4 Bewertung einer ärztlichen Leistung im Rahmen eines Bewertungsverfahrens
- 3.4.1 Sektorübergreifende Bewertung des Nutzens und der medizinischen Notwendigkeit
- 3.4.2 Sektorspezifische Bewertung der Wirtschaftlichkeit und der Notwendigkeit
- 3.5 Fassung eines Beschlusses
- 4. Die Schwangerenversorgung in Deutschland
- 4.1 Aktuelle Diagnostik in der Regelversorgung Schwangerer
- 4.1.1 Nicht-invasive Diagnostik
- 4.1.2 Invasive Diagnostik
- 4.2 Angebotene individuelle Gesundheitsleistungen
- 4.1 Aktuelle Diagnostik in der Regelversorgung Schwangerer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit, nicht-invasive Pränataltests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland aufzunehmen. Das Ziel ist es, die Chancen und Risiken einer solchen Aufnahme zu analysieren und eine Empfehlung abzugeben. Dazu werden das Ersttrimesterscreening und die nicht-invasiven Pränataltests im Detail betrachtet.
- Bewertungskriterien für die Aufnahme ärztlicher Leistungen in den Leistungskatalog
- Aktuelle Schwangerenversorgung in Deutschland
- Nicht-invasive und invasive Pränataldiagnostik
- Kosten-Nutzen-Analyse der nicht-invasiven Pränataltests
- Ethische und rechtliche Aspekte der Pränataldiagnostik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit vor und beschreibt die Problematik der aktuellen Schwangerenversorgung in Deutschland. Kapitel 2 erklärt die Methode der Literaturrecherche. Kapitel 3 erläutert das Bewertungsverfahren für die Aufnahme ärztlicher Leistungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Kapitel 4 beleuchtet die aktuelle Schwangerenversorgung in Deutschland und die verschiedenen Formen der Pränataldiagnostik.
Schlüsselwörter
Nicht-invasive Pränataldiagnostik, Ersttrimesterscreening, Pränataltest, Leistungskatalog, gesetzliche Krankenversicherung, Schwangerenversorgung, Kosten-Nutzen-Analyse, Reproduktive Autonomie, Fehlbildungen, Fehlgeburtenrisiko.
- Citation du texte
- Lisa Winkler (Auteur), 2021, Die Aufnahme nicht-invasiver pränataler Diagnostik in die Regelversorgung Schwangerer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006338