In Deutschland und auch in anderen Staaten dieser Welt ist es Aufgabe des Staates, den freien Wettbewerb durch entsprechende Rahmenbedingungen zu sichern und zu gewährleisten - er ist die Voraussetzung für Funktion und Bestand unseres Wirtschaftssystems.
Diese Arbeit setzt sich mit der Wettbewerbspolitik der Bundesrepublik Deutschland auseinander. Zu Beginn werden die theoretischen Grundlagen des Begriffes "Wettbewerb" anhand der Wettbewerbstheorie behandelt. Danach folgt die Wettbewerbspolitik als Schwerpunkt dieser Arbeit – schließlich wird auf die rechtlichen Grundlagen eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wettbewerbstheorie
2.1 Definitionsansätze zum Wettbewerb
2.2 Wettbewerbsvoraussetzungen
2.3 Wettbewerbsstrategien
2.4 Ausprägungen der Wettbewerbstheorien
2.4.1 Liberalismus als klassische Ausprägung
2.4.2 Ordoliberalismus als deutsche Ausprägung
2.5 Funktionen des (fairen) Wettbewerbs
3. Wettbewerbspolitik und deren Entwicklung in der BRD
3.1 Definition der Wettbewerbspolitik
3.2 Geschichte der Wettbewerbspolitik in der BRD
3.3 Voraussetzungen
3.4 Ansätze
3.5 Träger und Instrumente
3.6 Aktuelles und Probleme
4. Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)
4.1 Entstehung und Geschichte des UWG
4.2 Ausprägungen des UWG
5. Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
5.1 Definition und Ziele des GWB
5.2 Entstehung des GWB (ab 1945)
5.3 Die 4 Instrumente des GWB
5.4 Die 6 Novellen
5.4.1 Die 1. – 5. Novelle
5.4.2 Die 6. Novelle
5.5 Träger des GWB
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Internetverzeichnis
sonstiges Verzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:Die unterschiedlichen Strategien des Wettbewerbs
Abb. 2:Zirkulare Interdependenz zwischen Wettbewerbsdeterminanten, Marktverhalten und Marktergebnis sen
Abb. 3:Merkmale privater und staatlicher Wettbewerbsbeschränkungen
Abb. 4:Übersicht über die wichtigsten UWG-Paragraphen
1. Einleitung
„Schon Adam Smith hat darauf hingewiesen, daß der Wettbewerb nicht selfmain- taining ist, sondern durch Absprachen oder Monopolisierung beschränkt werden kann. Walter Eucken hat diesen Überlegungen wie folgt Ausdruck verliehen
‚Anbieter und Nachfrager suchen stets – wo immer es möglich ist – Konkur- renz zu vermeiden und monopolistische Stellungen zu erwerben oder zu be- haupten. Ein tiefer Trieb zur Beseitigung von Konkurrenz und zur Erwerbung von Monopolsstellungen ist überall und zu allen Zeiten lebendig... . Warum sollen drei Bäcker in einer Stadt des 13. Jahrhunderts konkurrieren? Sie verabreden sich und bilden ein Monopol, und sie versuchen darüber hinaus, sich gegen weitere Konkurrenz abzuschirmen. Ähnlich war es vorher, ist es heute und wird es in Zu-
kunft sein.‘“1
Im Jahre 1776 zeigte Adam Smith in seinem Werk ‚An Inquiry Into the Na- ture and Causes of the Wealth of Nations‘, daß der Wettbewerb und das Problem von Monopolbildungen schon zu dieser Zeit von immenser Bedeutung war. Trotz der zeitlichen Differenz von fast 200 Jahren zwischen Walter Eucken und Adam Smith zeigte Eucken in seinem Zitat, daß die Monopolbildung immer ein Problem war und auch in Zukunft sein wird. Aber nicht nur die Bildung von Monopolen ist ein Problemfeld des Wettbewerbs – zahlreiche weitere Aspekte sollen im folgen- den aufgezeigt und diskutiert werden
In der BRD und auch in anderen Staaten dieser Welt ist es Aufgabe des Staates, den freien Wettbewerb durch entsprechende Rahmenbedingungen zu sichern und zu gewährleisten - er ist die Voraussetzung für Funktion und Bestand unseres Wirtschaftssystems
Diese Arbeit setzt sich mit der Wettbewerbspolitik der BRD auseinander. Zu Beginn werden die theoretischen Grundlagen des Begriffes „Wettbewerb“ an- hand der Wettbewerbstheorie behandelt. Danach folgt die Wettbewerbspolitik als Schwerpunkt dieser Arbeit – schließlich wird auf die rechtlichen Grundlagen ein- gegangen
2. Wettbewerbstheorie
Dieses Kapitel befaßt sich mit der Theorie des Wettbewerbs. Dabei wird zunächst auf die Definitionsproblematik des Wettbewerbs eingegangen. Des weiteren wer- den die Voraussetzungen, Strategien und Theorien des Wettbewerbs behandelt. Als konkrete Beispiele der Theorien werden Liberalismus und Ordoliberalismus genannt. Abschließend sollen Funktionen des Wettbewerbs aufgezeigt werden
2.1 Definitionsansätze zum Wettbewerb
Eine einheitliche Definition für den Begriff Wettbewerb ist in der Literatur nicht zu finden – teilweise verzichten manche Autoren (so z.B. Herdzina,1999) sogar voll- ständig auf eine solche Erklärung. Einen möglichen Definitionsansatz liefert Gabler (1997)
„1. Allgemein: Unter Wettbewerb ist das Streben von zwei oder mehr Per- sonen bzw. Gruppen nach einem Ziel zu verstehen, wobei der höhere Zielerrei- chungsgrad des einen i.d.R. einen geringeren Zielerreichungsgrad des/der anderen bedingt (z.B. sportlicher, kultureller oder wirtschaftlicher Wettkampf)
2. Wirtschaftlich: Überträgt man diese sehr allgemein gefaßte Wettbe- werbsvorstellung auf das Wirtschaftsleben, so ist Wettbewerb begrifflich durch folgende Merkmale charakterisiert: ➀ Existenz von Märkten mit ➁ mindestens zwei Anbietern oder Nachfragern, ➂ die sich antagonistisch (im Gegensatz zu kooperativ) verhalten, d.h. durch Einsatz eines oder mehrerer Aktionsparameter zu Lasten anderer Wirtschaftssubjekte verbessern wollen; ➃ damit ist eine Kom- plementarität von Anreiz- und Ordnungsfunktion gegeben, die im sog. sozialisti- schen Wettbewerb (sozialistische Marktwirtschaft) fehlt.2 “
Jedoch sollte es gar nicht die Aufgabe eines Ökonomen sein, den Begriff Wettbewerb zu definieren. Vielmehr hat er als Erfahrungswissenschaftler die Auf- gabe, ökonomische Vorgänge zu erklären, anstatt der metaphysischen Frage ‘Was ist Wettbewerb?‘ nachzueifern:3 „Erfahrungswissenschaftliche Analyse be- ginnt nicht mit einem Begriff, sondern mit einem Problem.4 “
Wettbewerb ist nicht gleich Wettbewerb – er zeichnet sich durch ein breites Spektrum aus und unterliegt einer dynamischen Weiterentwicklung
2.2 Wettbewerbsvoraussetzungen
Wettbewerb zeichnet sich durch Rivalitätsverhalten aus. Tritt an dessen Stelle solidarisches Verhalten, so fehlt es an Wettbewerb und demzufolge an Steue- rungskraft. Aus diesem Grunde müssen Anbieter und Nachfrager gewillt sein, sich wettbewerblich zu verhalten. Äußere Bedingungen hierfür sind: 1. Eigentums- und Verfügungsrechte über Güter und Dienstleistungen, 2. Gewerbe- und Investiti- onsfreiheit, 3. Vertrags- und Konsumfreiheit, 4. stabiles Geldsystem, 5. Wettbe-werbsfreiheit.5 Dabei ist die Wettbewerbsfreiheit unbestrittenes Ziel in allen
marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaften.6 Dauerhaft kann Wettbewerb nur dann erhalten werden, wenn Anbieter und Nachfrager die Chance haben, den Markt ungehindert zu betreten. Problematisch hierbei sind zu hohe Markteintritts- schranken (z.B. Anzahl Ärzte pro Einwohner) bzw. zu hohe Marktaustrittsschran- ken (z.B. Agrar-Subventionen)7
Solange eine der folgenden Voraussetzungen nicht erfüllt ist, kann markt- wirtschaftlicher Wettbewerb nicht entstehen - zumindest wird seine Wirkung da- durch verschlechtert. Wettbewerbsvoraussetzungen sind Markttransparenz, Entscheidungsfreiheit, ausreichende Ausstattung mit finanziellen, technischen und personellen Ressourcen, Wille zur wettbewerblichen Auseinandersetzung, Flexibilität und offene Märkte. Diese Aufzählung ist in der Literatur nicht unumstritten und kann fallweise von Oltens Katalog abweichen8
2.3 Wettbewerbsstrategien
Abb. 1: Die unterschiedlichen Strategien des Wettbewerbs9
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Schmidt / Binder (1996), S
3.Gabler Wirtschafts-Lexikon (1997), CD-Rom-Datenbank
4.vgl. Herdzina (1999), S
5.Hoppmann (1971), S
5 vgl. Olten (1995), S
6 vgl. Dichtl / Issing (1994), S.2357 7 vgl. Olten (1995), S.15f
7 vgl. ebenda, S
8 Quelle: Schnabl (1998), S
9 Quelle: Schnabl (1998), S.12Quelle: Schnabl (1998), S.12
- Citation du texte
- Carsten Reber (Auteur), Sascha Oesterle (Auteur), 2001, Die Wettbewerbspolitik in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100559
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