Das Dreigespann aus Murnau, Freund und Mayer nutzte in "Der letzte Mann" verschiedene revolutionäre Kameratechniken, die anschließend zusammengefasst als „entfesselte Kamera“ Berühmtheit erlangten. Die „Befreiung“ der Kamera durch dessen dynamische Bewegung findet in vielen Szenen des Filmes Verwendung, so z. B. direkt zu Beginn des Films (wo die Kamera auf ein Fahrrad geschnallt ist) oder später, um den trunkenen Traum des Portiers darzustellen. Die neue Technik ermöglicht es, passende Bilder für das Gefühlsleben der Figuren zu finden, Ereignisse von eigentlich rein akustischer Bedeutung zu visualisieren und sie funktioniert letztendlich auch als ein Mittel zur Selbstreflexivität des Mediums Film. Der letzte Mann beinhaltet zum Teil noch expressionistische Elemente, ist als Kammerspielfilm aber hauptsächlich der Neuen Sachlichkeit und dem technisch modernen Denken zuzuordnen, welche nicht nur im Wechselverhältnis mit der Motivik des Films, sondern auch mit dessen Kameraarbeit stehen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die „entfesselte Kamera“
2.1 Der „fliegende Ton“
3. Zwischen Expressionismus und Realismus
3.1 Mediale Selbstreflexivität
4. Szenenprotokoll: Die Eröffnungsszene
5. Szenenprotokoll: Die Traumszene
6. Murnau und Hitchcock
7. Schluss
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Sebastian Just (Auteur), 2020, F.W. Murnaus "Der letzte Mann" als Pionier kinematographischer Bildkunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1004658
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