In diesem Essay wird die Entwicklung des europäischen Asylrechts aus diesen antiken Wurzeln näher beleuchtet. Das Asylgesuch und die Forderung nach einem Asylrecht, wie wir es heute verstehen, hat seine Wurzeln in der Bitte um Schutz einerseits und der Unverletzlichkeit heiliger Personen, Gegenstände und Orte andererseits bereits in der Antike.
In der Ilias und der Odyssee finden sich zahlreiche, oft dramatische Szenen eindringlichen, flehentlichen Bittens. Wie verschiedene Szenen zeigen, sind Schutz und Zuflucht die Anliegen zahlreicher Bitten. Und wie Odysseus am Hof des Alkinoos sind es immer wieder Fremde, die auf solche Bitten angewiesen sind. So schälen sich drei zentrale Motive heraus. Erstens die flehentlichen Bitten, zweitens der Fremde und drittens der Schutz der Götter für den «Hikétes», den Schutzflehenden, und die Sicherheit des unter dem besonderen Schutz der Götter stehenden, geheiligten Ortes, wie der Altar oder der häusliche Herd. Im dieser Arbeit sollen diese drei Motive näher untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Das Hikesie und Asylieverständnis im antiken Griechenland
1.1 Die flehentliche Bitte um Schonung und Schutz
1.2 Der Fremde und die Gastfreundschaft
1.3 Der heilige Ort
1.4 Die Hikesie in der klassischen Tragödie, am Beispiel der «Hiketiden» des Aischylos
2. Der Asylgedanke im römischen Recht
3. Das Kirchenasyl
4. Fazit
5. Bibliografie
- Arbeit zitieren
- Joachim Struck (Autor:in), 2019, Hikesie und Asylie als Grundlagen europäischen Asylverständnisses. Ein Essay, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1003249
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