Die Forschungsfrage, die in dieser Arbeit thematisiert wird, lautet wie folgt: "Ist Anschlusskommunikation ein wichtiges Nutzungsmotiv bei Zuschauern der Netflix Serie „Haus des Geldes (Money Heist)"? Um die Forschungsfrage zu beantworten, wird zunächst ein Leitfadeninterview durchgeführt. Auf der Basis dieses Leitfadeninterviews wird darauf eine quantitative Befragung mittels eines standardisierten Fragebogens erstellt. Dieser Fragenbogen durchläuft im Anschluss einen Pretest. Zuletzt wird der Fragebogen gemäß den Ergebnissen des Pretests angepasst. Die Zielgruppe sind junge Erwachsene im Alter von 18-24 Jahren.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, muss zunächst ein geeignetes Forschungsdesign festgelegt werden. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts gab es mehrfach Einwände, dass bei Studien oftmals zu oberflächlich und zu vorschnell quantifizierend vorgegangen wird und latente Sinnstrukturen dadurch nicht erfasst werden können. Deshalb entwickelte sich ein Trend zu qualitativen Methoden, bzw. Integration/Kombination quantitativer und qualitativer Ansätze. Diese Kombination wird als "Mixed Methods" bezeichnet. So können beispielsweise die Ergebnisse einer qualitativen Vorstudie in Form eines Interviews mit ausgewählten Personen Hilfsmittel für eine quantitative Studie in Form eines standardisierten Fragebogens sein. Bei der qualitativen Vorstudie wird versucht, detaillierte Einsichten zum Thema zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Methodisches Vorgehen
2.1 Leitfadeninterview als qualitative Forschungsmethode
2.2 Fragebogen als quantitative Forschungsmethode
2.3 Realisierung im Forschungsdesign
3 Erkenntnisse des Pretests
Anhang 1
Anhang 2
Anhang 3
Anhang 4
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die Forschungsfrage, die in dieser Arbeit thematisiert wird, lautet wie folgt: „Ist Anschlusskommunikation ein wichtiges Nutzungsmotiv bei Zuschauern der Netflix Serie „Haus des Geldes (Money Heist)"? Um die Forschungsfrage zu beantworten, wird zunächst ein Leitfadeninterview durchgeführt. Auf der Basis dieses Leitfadeninterviews wird darauf eine quantitative Befragung mittels eines standardisierten Fragebogens erstellt. Dieser Fragenbogen durchläuft im Anschluss einen Pretest. Zuletzt wird der Fragebogen gemäß den Ergebnissen des Pretests angepasst. Die Zielgruppe sind junge Erwachsene im Alter von 18-24 Jahren.1
2 Methodisches Vorgehen
Um die Forschungsfrage zu beantworten, muss zunächst ein geeignetes Forschungsdesign festgelegt werden. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts gab es mehrfach Einwände, dass bei Studien oftmals zu oberflächlich und zu vorschnell quantifizierend vorgegangen wird und latente Sinnstrukturen dadurch nicht erfasst werden können. Deshalb entwickelte sich ein Trend zu qualitativen Methoden, bzw. Integration/Kombination quantitativer und qualitativer Ansätze. Diese Kombination wird als „Mixed Methods" bezeichnet (vgl. Mayring 2003:S.21). So können beispielsweise die Ergebnisse einer qualitativen Vorstudie in Form eines Interviews mit ausgewählten Personen Hilfsmittel für eine quantitative Studie in Form eines standardisierten Fragebogens sein. Bei der qualitativen Vorstudie wird versucht, detaillierte Einsichten zum Thema zu erlangen. In der darauf folgenden quantitativen Studie liegt der Fokus auf der Befragung einer großen Zahl von Teilnehmern, um eine statistische Auswertung der Daten zu ermöglichen. Ziel dieses Vorgehens soll sein, von den Vorteilen beider Methoden zu profitieren (vgl. Kelle 2019: S 78).
2.1 Leitfadeninterview als qualitative Forschungsmethode
Bei dem sogenannten qualitativen Leitfadeninterview wird von dem qualitativen Forschungsansatz Gebrauch gemacht. Ein entscheidender Vorteil gegenüber der quantitativen Forschungsmethode besteht darin, dass das Interview offen geführt wird und der Interviewende somit die Möglichkeit hat, Informationen zu gewinnen, die in der standardisierten Befragung auf der Strecke geblieben wären. Der qualitativ-verstehende Ansatz versucht Gegenstände, Zusammenhänge und Prozesse nicht nur zu analysieren, sondern sich in sie hineinzuversetzen, sie nachzuerleben oder sie zumindest nacherlebend sich vorstellen zu können (vgl. Mayring 2003: 17). Das qualitative Interview wird meist face- to-face durchgeführt, weshalb es auch meist mit hohen Kosten und höherem Aufwand verbunden ist. Ein face-to-face Interview bietet dafür die Möglichkeit, die verwendete Mimik und Gestik des Befragten wahrzunehmen. Bei dem Interview werden bestimmte ausgewählte Personen befragt, um detaillierte Einsichten zum Thema zu erlangen. Aus den Ergebnissen des Interviews können dann beispielsweise Personas erstellt werden. Das typische Vorgehen eines qualitativen Interviews gestaltet sich dabei wie folgt: Zuerst wird ein Leitfaden entwickelt, der den Interviewenden dabei helfen soll, eine grobe Struktur während des Gespräches beizubehalten. Der Leitfaden beinhaltet alle Themenbereiche des Interviews und die dazugehörig notierten Fragen. Nachdem dann der geeignete Gesprächspartner ermittelt wurde, beginnt die Interviewführung und die Aufzeichnung des Gespräches. Meist geschieht dies durch einen Audiorekorder oder mithilfe eines anderen Mediums, welches in der Lage ist, Tonspuren aufzuzeichnen. Anschließend wird die Aufzeichnung transkribiert. Für die Transkription gibt es verschiedene gesprächsanalytische Transkriptionssysteme; bei dieser wissenschaftlichen Arbeit wird das sogenannte GAT-System verwendet. Dessen Transkript besteht aus drei Spalten. Die erste Spalte bildet eine durchlaufende Zeilennummer ab, die zweite Spalte beinhaltet die Sigle der Gesprächsteilnehmer. In der letzten und größten Spalte werden die Äußerungen der Sprecher notiert, dabei erhält jeder Sprecher eine neue eigene Zeile. Bei der Transkription können eine Vielzahl von Transkriptionsregeln beachtet werden. Welche Regeln beachtet werden oder nicht, entscheidet der Forschende. Wichtig ist nur, dass dem Transkript alle für die Forschungsfrage notwendigen Informationen entnehmbar sind (vgl. Dresing, Pehl 2020).
2.2 Fragebogen als quantitative Forschungsmethode
Quantitative Forschung ermöglicht eine intersubjektive Beschreibung von komplexen Strukturen, indem sie bestimmte soziale Gegebenheiten messbar macht und einer statistischen Analyse zuführt. Quantitative Forschung sieht vor allem als Aufgabe, Hypothesen über bestimmte Zusammenhänge anhand verschiedener Variablen an der Realität zu überprüfen. Dazu ist es notwendig, dass der Forschende (Subjekt!) die Hypothesen operationalisiert, also in messbare Dimensionen umwandelt, um sie dann anschließend in Form von Zahlen einer weiteren mathematischen Analyse zuführt. Während qualitativ orientierte Forschung Eigenschaften und Merkmale möglichst genau, differenziert und gegenstandsnah erfassen möchte, liegt der Fokus der quantitativen Forschung auf „Messen, Zählen und Wiegen" (vgl. Raithel 2008: S.8). Grundsätzlich ist die Untersuchung der gesamten Population schwer bis gar nicht realisierbar, weshalb stattdessen Teilmengen, also sogenannte Stichproben untersucht werden. Solche Stichproben unterliegen dabei mehreren Anforderungen, damit aus dem Ergebnis der Teilerhebung auf die Gesamtheit der Population geschlossen werden kann. Einer dieser Anforderungen ist die Größe der Stichproben. Je größer die untersuchte Stichprobe, desto mehr wird die Gesamtheit der (Achte auf die Form, bzw. die Formalia. Absatz weg!)
Population in den Forschungsergebnissen abgebildet. Ein weiterer Unterschied zur qualitativen Forschung ist also auch, dass hier nicht nur eine Person untersucht wird, sondern eine Vielzahl an Personen. Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Stichprobe alle für die Untersuchung der Hypothese relevanten Merkmale und Eigenschaften der Population aufweist. Da sich dies nicht immer überprüfen lässt, reicht es in solchen Fällen aus nachzuweisen, dass sich die Stichprobe und die Population in den relevanten Merkmalen nicht insofern unterscheiden, dass dadurch das Ergebnis verzerrt werden würde (vgl. Lemmar, Gollowitzer 2018). Ein typisches Instrument der quantitativen Forschungsmethode ist die schriftliche Befragung, zu der auch die klassischen Fragebögen gezählt werden. Grundsätzlich beginnt ein Fragebogen mit den sogenannten Einleitungs- /Eröffnungsfragen. Diese Fragen müssen gut durchdacht sein, denn sie sind die „warming up" Fragen, welche das Engagement des Befragten zur Beantwortung des gesamten Fragebogens entscheiden. Diese sollten in einer interessanten oder gar ansprechenden Art und Weise formuliert und gestellt werden, dass das Interesse des Befragten geweckt wird. Sieht der Befragte sich gezwungen bereits bei der ersten Frage eine „Nein-„ oder „Trifft nicht zu"-Antwort zu geben, wird es vermutlich beim Befragten den Eindruck erwecken, dass ihn die gesamte Befragung wohl nur wenig betreffen könnte (vgl. Raithel 2008: S.75). Im Folgenden wird versucht, eine Art Spannungskurve zu errichten, bei der die Aufmerksamkeit zunächst steigt und mit zunehmender Fragedauer wieder abnimmt. Die wichtigsten Fragen, werden daher oft erst im zweiten Drittel des Fragebogens platziert. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Fragenanordnung vom Allgemeinen zum Besonderen verläuft (der so genannte Fragetrichter) (vgl. Raithel 2008: S.76). Auch wird bei Fragebögen zwischen Standardisierungsgraden unterschieden: während bei einer vollstandardisierten Befragung der Ablauf der Befragung nicht gestaltbar ist, also die Anordnung, Reihenfolge und Formulierung der Fragen und Antworten fest vorgeschrieben und bei jedem Interviewpartner gleich sind, ist der Ablauf bei einer nichtstandardisierten Befragung flexibel. So enthalten vollstandardisierte Fragebögen nur wenige offenen Fragen und viele vorgegebene Antworten (beispielsweise Skalen) und nichtstandardisierte Fragebögen, dementsprechend eher nur Stichworte und vorgegebene Fragen. Ein so genannter Teil- oder halbstandardisierter Fragebogen ist folglich eine Art Mischung der beiden zuvor erklärten Methodiken.
2.3 Realisierung im Forschungsdesign
Zum Bearbeiten der Frage, ob Anschlusskommunikation ein bedeutendes Motiv zur Rezeption der Serie Haus des „Haus des Geldes -Money Heist" sei, wird in dieser schriftlichen Arbeit von der bereits erklärten „Mixed Methods" Methodik Gebrauch gemacht. Hierbei dient die qualitative Forschungsmethode in Form eines Interviews als Unterstützung für die Erstellung des Fragebogens. Aspekte und Themengebiete, die sich als wichtig entpuppen und vorerst nicht eingeplant waren, sind durch das Interview zum Vorschein gekommen. Das Interview wurde face-to-face durchgeführt, um zum einen die Gefühlslage des Interviewten genauer wahrzunehmen, aber auch um Mimik und Gestik besser deuten zu können. Nachdem der erste Fragebogen erstellt worden ist, wurde dieser gepretestet. Dabei wurde der Pretest an fünf ausgewählte Personen ausgehändigt und von ihnen bearbeitet. Während des Ausfüllens, sollten diese auf Unklarheiten bezüglich der Fragestellung oder der Antworten aufmerksam machen. Die Zielgruppe des Tests ist wie folgt definiert: Grundvoraussetzung ist, dass die Befragten Personen die Serie „Haus des Geldes" bereits rezipiert haben. Da dem Begriff „junge Erwachsene" keine klare Definition zugrunde liegt, wurde in dieser wissenschaftlichen Arbeit der „junge Erwachsene" als 18- bis 24-jährige Person definiert. Der Pretest, als auch der finale Test wurde an n=5 Personen ausgehändigt. Sowohl für das Interview als auch für den Pretest wurden bewusst Personen ausgesucht, über die einerseits bekannt war, dass sie zumindest gelegentlich Serien konsumieren und dass sie andererseits innerhalb dieser Altersspanne liegen. Ziel des Pretests ist es, mögliche Schwächen und Unklarheiten des Fragebogens ausfindig zu machen und diese letzten Endes im finalen Fragebogen zu verbessern. Dies hat den Vorteil, dass alle Informationen, die bei der Konstruktion des finalen Fragebogens genutzt wurden, von Personen gewonnen wurden, die Teil der zu untersuchenden Population sind. Somit konnte der Fragebogen für eben jene Population optimiert werden. Sowohl der Pretest, als auch die Befragung wird online, also elektronisch, durchgeführt, da die junge Zielgruppe überwiegend über das Internet erreichbar ist und es bei ihnen meist als präferiertes Medium gilt. Hinzu kommt dass der elektronische Weg im Vergleich mit dem postalen Weg mit deutlich weniger Aufwand verbunden ist, zumal die Kosten für die Erstellung der Fragebögen ebenfalls entfallen. Bei der Befragung handelt es sich um eine teilstandardisierte, schriftlich online durchgeführte Befragung. Dabei sind sowohl die Anordnung und Reihenfolge der Fragen als auch die Antworten vorgeschrieben und sind für alle Versuchspersonen gleich. Jedoch geben manche Fragen der Versuchsperson die Möglichkeit, ihre eigenen Antworten zu formulieren, falls die Antwort, die sie geben wollen, nicht unter den Antwortmöglichkeiten aufgeführt wird.
Das gesamte methodische Vorgehen eignet sich für die Beantwortung der in der Einleitung beschriebenen Forschungsfrage, da das Erstellen eines Fragebogens viel mehr ein Prozess als eine schnelle Handlung ist. Auf Basis des qualitativen Leitfadeninterviews werden vorerst Informationen gesammelt, die für den Pretest angewendet werden können. Durch das Interview ist es möglich Gedankenanstöße zu bekommen, welche man für die Konzeption des Pretests direkt umsetzen kann. Der Pretest wiederum gibt Aufschluss darüber, ob die formulierten Fragen und Antworten geeignet und für den Befragten verständlich sowie eindeutig formuliert sind. Das Ergebnis des Pretests ist ein optimierter Fragebogen, welcher verständlich und im Idealfall wissenschaftliche Erkenntnisse mit sich bringt. Das Interview, der Pretest sowie der finale Fragebogen sind der wissenschaftlichen Arbeit als Anhang beigelegt.
3 Erkenntnisse des Pretests
Nachdem der Pretest von 5 Personen ausgefüllt worden ist, sind einige Verbesserungslücken aufgedeckt worden. Ein elementarer Hinweis wurde bereits zu Beginn der Umfrage kundgegeben: Die befragte Person wollte erfahren, ob der Test anonym sei, weshalb ich bei der finalen Umfrage diese Information gleich zu Beginn platziert habe. Ein weiterer Hinweis war, dass bei manchen Fragen nur „Haus des Geldes" geschrieben wurde aber bei anderen Fragen „Haus des Geldes - Money Heist", welches für Verwirrung sorgte. Auch das wurde im finalen Test korrigiert. Auch die demografischen Daten wurden im Pretest vorerst außer Acht gelassen und wurden mit in den finalen Test gleich zu Beginn ergänzt. Ein weiterer Gedankenanstoß, den ich jedoch durch das qualitative Interview in Frage 8 erlangt habe, ist, dass sich Menschen vielleicht ausgegrenzt fühlen, wenn sie die Serie nicht rezipiert haben. Diese Aussage wurde anschließend in eine Frage umformuliert und in den Pretest mit eingeführt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Pretest erfolgreich verlaufen ist und einige Erkenntnisse mit sich bringen konnte, die der Interviewende vermutlich nicht auf Anhieb beachtet hätte.
Anhang 1
Anschlusskommunikation als soziales Nutzungsmotiv bei der Netflix Serie „Haus des Geldes (Money Heist)"
Mediennutzungsverhalten im Allgemeinen
Einleitung: Begrüßung, Erklärung weshalb das Interview, Ziele des Interviews und Hinweis, dass das Interview aufgezeichnet wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung personenspezifischer Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für jedes Geschlecht.
- Citation du texte
- Till Uphoff (Auteur), 2020, Anschlusskommunikation als soziales Nutzungsmotiv bei der Netflix Serie "Haus des Geldes (Money Heist)", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1003180
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